Titel: Love makes blind!

Reihe: mac&stephen

Fandom: CSI NY

Timeline: Nach der Heirat und dem Umzug ...

Rating: P-16 Slash

Genre: Family/General/Drama/Romance

Warning: Spanking in mehreren Kapiteln! ... MM Sex Szenen!

Disclaimer:
Mir gehören die Charaktere: Dr. Stephen Connors, sowie seine Söhne Alex und David, außerdem Detective Mac Taylors Sohn Jason Taylor!

Die Laborratte Adam Ross ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern gehört den Machern der TV Serie CSI NY! Und Detective Mac Taylorgehört natürlich auch nicht mir, sondern CBS und dem Duo Bruckheimer/Zuiker!

Auch wenn diese Story jetzt doch sehr lang geworden ist für meine "One-Shot Verhältnisse" ist sie trotzdem NICHT DIE FORTSETZUNG meiner zweiten Geschichte Troubleaus der mac&stephen Reihe! Es ist eine eigenständige Geschichte!

AN: So liebe Leute! Hier ist endlich meine neue Geschichte - eine Aufmerksamkeit für Katja und ein großes Danke für die vielen und lieben Reviews! Ich hoffe, dass ihr Alle beim Lesen genau so viel Spass habt, wie ich ihn beim Schreiben. Diese Story dreht sich um die Hauptcharaktere Stephen und Alex und um Julia, die plötzlich in Alex' Leben tritt und für Verwirrung und sehr viel Stress und Ärger sorgt. Natürlich kommen auch einige andere Charaktere zu Wort und Tat ;) Lest selbst ... Viel Spass mit Love makes blind!


Ein Sonntag im Mai! Die Sonne schien warm vom blauen Himmel herab und spiegelte sich in den Karrosserien der blank geputzten Autos, die die Straßen von Woodside säumten. Viele stellten ihre neu errungenen Heiligtümer an den Ecken, in den Parkbuchten und auf den Bürgersteigen zur Schau! Kleine Vögel kreisten durch die Luft, ließen sich von dem lauen Wind treiben und zwitscherten fröhlich in den Baumkronen umher, um potenzielle Partner anzulocken.

Stephen und Mac waren heute mit ihren Söhnen bereits früh unterwegs - sehr früh für ein schulfreies Wochenende! Sie hatten sich gegen acht Uhr ihre Mountainbikes aus der Garage geholt, die sie gestern noch geputzt hatten und waren dann mitsamt Picknickkorb und diversen Sportspielen einmal durch Queens geradelt und schließlich an der Westseite angekommen. Der Gantry Plaza State-Park war eine der schönsten Parkanlagen in Queens und an so einem schönen Wochenende reich besucht. Viele waren zu Fuß oder aber mit dem Bike unterwegs. Einige Einwohner fuhren Motorrad oder E-Bike! Stephen belächelte diese Leute nur, die das Radfahren nannten. Wozu kaufte man sich so ein Ding überhaupt? Fahrradfahren hatte etwas mit Bewegung zu tun, mit menschlicher Bewegung und Kraftaufwand und nicht, dass man den Motor anwarf und sich auf zwei Rädern durch's Land kutschieren ließ!

Etwas später fuhren sie durch den Eingang des Parks und hielten Ausschau nach einer schönen Wiese, die noch relativ leer war. Stephen fuhr mit Mac an seiner linken Seite voraus. Tief atmete er die frische und klare Luft ein und erfreute sich an den vielen bunten Blumen, hohen sattgrünen Bäumen und den Menschen, die sich ebenfalls an diesem ersten, sonnigen Wochenende des Jahres in die Natur und unter freien Himmel trauten. Diese vielen unterschiedlichen Düfte waren doch etwas ganz anderes als sie es in Woodside gewohnt waren. Der Arzt konnte sich kaum vorstellen, mitten in New York City zu wohnen und zu arbeiten! Allein der Lärm, der von den unzähligen Autos und Menschen ausging, würde ihn glatt in den Wahnsinn treiben! Zwar arbeitete er in einem der renommiertesten Krankenhäuser dieses Bundesstaates und dort war es natürlich auch laut und sehr hektisch, aber nach Dienstschluss kam er immer wieder in sein kleines und ruhiges Häuschen zurück, um dort seinen wohlverdienten Feierabend mit den Kindern und seinem Eheman in vollen Zügen zu genießen.

Lächelnd ließ er sein Rad ausrollen, während Mac wieder in die Pedale trat und lässig eine Hand auf seinen Oberschenkel legte, während er die vielen Grünflächen betrachtete, um einen geeigneten Picknickplatz für seine Familie zu finden. David und Jason folgten den beiden Männern mit drei Meter Abstand und unterhielten sich, machten Witze über andere Parkbesucher und ihre mitgebrachten Haustiere.

Etwas weiter hinter ihnen radelte Alex lustlos vor sich hin. Er war müde und hatte wirklich keine große Lust auf diesen Familienausflug, zu dem Stephen ihn gestern ja quasi gezwungen hatte. Er zog sich seine schwarze Basecap etwas tiefer ins Gesicht und starrte auf das schmutzige Vorderrad seines schwarzen Bikes, während er dem Rest notgedrungen folgte. An einer Kreuzung bogen sie ab. Stephen warf einen prüfenden Blick hinter sich und erkannte plötzlich, dass Alex immer weiter zurück fiel.

"Ich fahr mal kurz zurück und seh nach, was mit Alex los ist," teilte er Mac mit. "Ich bin gleich wieder bei dir."

Sein Mann lächelte und drückte sich die Sonnenbrille etwas höher auf die Nase. Schnell legte er die Hand wieder an den Lenker und nickte. "Mach das! Ich seh da hinten ziemlich viel Grün, vielleicht haben wir ja da Glück?"

Schnell sah Stephen in die Richtung, die Mac ihm angegeben hatte. Er konnte ein paar Grünflächen hintereinander sehen und eine davon mit Bäumen und einigen dichten Büschen. Sicher meinte Mac genau diese!

"Okay, ich vertraue deinem Urteil!"

Mit diesen Worten grinste der Arzt, bremste etwas ab, so dass Mac an ihm vorbei fuhr und sich auf der rechten Seite des Weges einordnete und machte einen U-Turn um in die entgegengesetzte Richtung weiter zu fahren. Schnell kam er an David und Jason vorbei, die ihm kurz hinter herblickten und setzte sein altes Mountainbike dann gekonnt links neben Alex, der immer noch auf den Weg sah und für die Natur um ihn herum, keinerlei Interesse zeigte.

"Was ist los, Alex," fragte er freundlich und im Plauderton.

Alex seufzte. "Ich bin müde, das ist los! Ich wär jetzt lieber in meinem Bett und hätte bis Mittag geschlafen und später wollte ich mich mit Chris treffen ..."

"Tut mir sehr leid, dass ich deine überaus interessanten Pläne durchkreuzen musste," begann Stephen, während er seinen Sohn durch die schwarze Sonnenbrille musterte. "So weit ich mich erinnern kann, hatten wir gestern ... Samstag, richtig? Also konntest du gestern ausschlafen! Und am Freitag war Schulfrei wegen dem Lehrerausflug! Zwei Tage, Alex! Das ist ein ganzes Wochenende und heute ist wieder keine Schule oder?"

Jetzt sah Alex ihn überrascht und wütend an. "Ja, Dad! Eben! Obwohl wir mal drei Tage hintereinander frei haben, ist daraus ein stinknormales Wochenende geworden, wo wir auch noch diesen dämlichen Ausflug machen müssen!"

Einen Moment war es still zwischen Vater und Sohn und Stephen überlegte. "Ich verstehe wirklich nicht, wo dein Problem ist? Unsere Familie macht doch nun wirklich nicht oft etwas zusammen, oder? Mac und ich sind arbeiten! Sogar am Wochenende, wenn es hoch kommt und ihr seid in der Schule bis Mittag! Ihr könnt fast jeden Tag etwas mit euren Freunden unternehmen und wir jagen euch auch nicht ständig von A nach B um Sachen im Haushalt zu erledigen!"

"Vergiss es!"

Stephen rollte mit den Augen. Ihm war wirklich nicht klar, weshalb Alex so ein Theater um ein einziges Wochenende machte! Doch fest stand, sie waren nun mal hier und würden nicht so schnell wieder nach Hause fahren, also musste sich sein Sohn leider mit der Situation abfinden ...

"Alex," rief Stephen ihn ruhig und wartete bis sein Sohn ihn an sah. "Versuch es doch bitte einfach zu genießen, okay? Tu Mac und mir den Gefallen! Und ein etwas anderer, freundlicherer Gesichtsausdruck wäre auch sehr hilfreich, hm? Die anderen Leute gucken schon!"

Der jüngere Connors ließ die Schultern hängen und ließ sein Rad ausrollen. Er grinste seinen Vater kurz an und warf dann einen Blick nach vorn. "Mac hat eine Wiese gefunden glaube ich ..."

Auch Stephen sah gerade aus, wo sein Ehemann einige Meter entfernt langsamer wurde und dann stoppte.

"Sehr guter Platz, Schätzchen," sagte Stephen mehr zu sich selbst, als er die Wiese mit den vielen Büschen und Bäumen erspähte. Er wandte sich wieder Alex zu und strich ihm sanft über den Rücken, während sie langsam auf einen großen Baum zusteuerten, an dem Mac und die anderen Kinder gehalten hatten.

"Also sind wir zwei uns dann einig," fragte der Arzt seinen Sohn leise.

"Worüber?"

"Dass wir alle hier etwas Spass haben werden und du dich nicht und in keinster Weise daneben benimmst, weil du trotzig oder wütend bist," fragte Stephen ihn und hielt dann an dem Baum,

Auch Alex stoppte und nahm seine Hände vom Lenker. "Ja, Sir! Sind wir! ... Darf ich heute Abend weggehen?"

Mac rollte mit den Kindern die Räder über die sattgrüne Wiese, sah noch mal auf seinen Ehemann zurück, der scheinbar immer noch eine private Unterhaltung mit Alex führte und steuerte auf einen Fleck Wiese zu, der von Büschen von einer Seite umgeben war.

Stephen hob eine Augenbraue und stieg ab. "Erpresst du mich gerade?"

Kopfschütteln. "Nein. A-aber Chris hat mich zu einer kleinen Fete eingeladen und ich-"

"Eine Fete an einem Sonntag," fragte der Mann überrascht und rollte dann mit Alex gemeinsam das Rad über die Wiese und zu Mac hinüber, der bereits die große Decke ausgebreitet hatte. "Wie kommt Chris denn bitte auf so was?"

"Er hat Morgen die ersten beiden Stunden frei?"

"Du nicht, oder?"

"Nein, ich nicht," gab Alex ihm die Antwort, doch setzte sofort nach. "Ich werde auch nichts trinken, Dad!"

Jetzt lachte Stephen und schüttelte den Kopf. "Ja, das rate ich dir auch, mein Großer! Sonst kriegen wir zwei ernsthafte Probleme, verstanden?"

"A-also darf ich gehen?"

Vater und Sohn waren jetzt an dem netten Plätzchen, was Mac ausgesucht hatte, angekommen und stellten die Bikes vorsichtig ab. Stephen öffnete den Reißverschluss der Fahrradtaschen und begann sie auszuräumen, während er Alex einen Vorschlag unterbreitete.

"Ich möchte, dass du um Punkt zehn wieder auf der Matte stehst, Alex und es wird nichts getrunken! Haben wir zwei uns da verstanden?"

Alex' Augen begannen zu leuchten und er grinste sofort. "Ja, verstanden, Dad! Danke!"

"Gut," erwiderte Stephen zufrieden.

Er packte weiter aus. Eine Thermoskanne mit Kaffee kam zum Vorschein, fünf Plastikbecher, Löffel, Zucker, Servietten, einen Federball mit vier Schlägern! Die einzeln eingepackten Sandwiches, die David und Jason heute Früh vorbereitet hatten, ließ er noch in der relativ kühlen Fahrradtasche zurück. Anschließend trat er Mac gegenüber, nahm ihn sanft an den Schultern des schwarzen T-Shirts und drückte ihm liebevoll seine Lippen auf den Mund. Taylor zog sich die Sonnenbrille mit zwei Fingern von der Nase, hielt sie fest und atmete heftig, als Stephen ihm die Zunge in den Mund schob. Seine freie Hand legte er auf Stephen's Hinterteil, drückte ihn zärtlich an sich und schnaufte.

Der Arzt löste sich wieder von ihm und grinste seinen Ehemann an, während er sich über die Lippen leckte. Doch ehe Stephen etwas sagen konnte, ergriff Mac das Wort und strich ihm durch das Haar. "Also? Was ist mit Alex?"

"Er hat nicht wirklich Lust hier zu sein," teilte Stephen ihm mit. "Und ich habe ihm erlaubt, heute Abend auf eine kleine Fete zu gehen. Chris wird da sein und die beiden wollen noch mal was zusammen unternehmen!"

Der Cop grinste. "Wer sind sie und was haben sie mit meinem Mann gemacht?"

"Ist das so abwägig, Schatz," fragte Connors und küsste ihn noch einmal, bevor er sich dann wieder von ihm trennte und einen Schritt zurück machte. "Kein Alkohol und er hat eine Deadline, die er auch einhalten wird, weil ich sonst in die Luft gehe und ihm so ein Angebot niemals wieder unterbreiten werde ..."

"O-kay," machte Mac und strich ihm leicht über die Stirn. "Aber du weisst schon, dass Morgen Schule ist, Steve?"

"Ja," sagte Stephen und nickte. "Die Deadline ist um Punkt zehn Uhr und er hat mir versprochen pünktlich wieder da zu sein!"

"Na, mal sehen, ob er das hinbekommt," entgegnete der Cop Schulter zuckend und rief dann die Jungs zum gemeinsamen Frühstück!

Sandwiches wurden ausgepackt und dampfend heißer Kaffee eingeschenkt. Während sie aßen und die nähere Umgebung beobachteten, berichtete Mac von neuen Bewohnern der Jefferson-Street. Eines der kleineren Häuser, das schon etwas länger leer stand und zur Miete angeboten war, war von einer kleinen Familie gemietet worden.

Jason warf einen Blick in die Runde. "Und wer ist das? Wieviele Kinder? Sind die in unserem Alter oder jünger, Dad?"

Mac sah seinen Sohn an, während er in sein Käsesandwich biss. Er kaute. "Zwei Kinder! Die Tochter ist schon älter, so um die 20 und ihr Bruder ist erst elf Jahre alt oder so ..."

"Moment mal," unterbrach Stephen das Gespräch und setzte den Kaffeebecher auf seinem Knie kurz ab. "Wieso weißt du so viel über neue Nachbarn in meiner Strasse?!"

"Hast du die Jefferson gekauft," fragte Taylor und hob eine Augenbraue an.

Die Jungs grinsten.

"Woher weisst du das alles," fragte Connors neugierig. "Hast du mit denen schon zu Abend gegessen und dich vorgestellt oder was?"

Taylor warf ihm einen Blick zu. Er legte beruhigend seine Hand auf Stephen's Knie und streichelte ihn sanft. "Nein, natürlich nicht, Baby ... Ich weiss es von dem Postboten!"

Stephen zog eine Augenbraue hoch. "Und woher weiss der es?!"

"Bäcker!"

"Bäcker," wiederholte Stephen schmunzelnd und schüttelte den Kopf. "Wann ist denn dieser Umzug?"

"Heute!"

Stephen seufzte. "Ah, ja! Gibt es denn sonst noch irgend etwas Wichtiges, was sie uns verraten könnten, Detective Taylor?"

"Keine Haustiere," zählte Mac jetzt auf und rollte mit den Augen. "Und sie heißen Walker mit Nachnamen! Mehr weiss ich leider auch noch nicht, Doktor Connors!"

Stephen beugte sich zu ihm, küsste ihn auf die Lippen und zwinkerte leicht. "Vielen Dank für die Information! Ich denke mal, den spannenden Rest kriegen wir irgendwann noch raus, aber spätestens wenn wir uns mal vorstellen gehen, hm?"

"Da bin ich ganz deiner Meinung, Schätzchen ..."

Stephen zog sich wieder von seinem Ehemann zurück und griff nach dem Sandwich. Er biss ein Stück ab, kaute genüßlich und nahm noch einen Schluck Kaffee, bevor er den Becher vorsichtig auf dem Gras neben der Decke absetzte und seine Beine ausstreckte. Nachdem das Frühstück ein paar Minuten später beendet war, schnappten sich die Jungs den schwarz-weißen Lederfussball und entfernten sich einige Meter von der Decke, um sich den Ball gekonnt zu zuspielen.

Stephen schlüpfte aus seinen Turnschuhen und streifte sich die dünnen Socken von den nackten Füßen, die er dann in die Schuhe stopfte und wieder Mac an sah. "In welches Haus ziehen die Walker's denn, Mac?"

"Das graue Haus zwischen den hohen Bäumen und den Fosters! Schräg gegenüber ... also sehr schräg!"

Stephen wusste natürlich, welches Häuschen Mac meinte. Dieses Haus stand schon seit zwei Jahren leer! Es war etwas kleiner als sein eigenes, doch hatte eine ziemlich große Garage und einen Balkon. Schon seltsam, dass da jetzt wieder Jemand einziehen wird ...

"Okay, ich bin gespannt! Lass uns jetzt ein bißchen die Sonne genießen, Baby!"

"Gute Idee!" Dann wandte er sich an die Kinder, die mit dem Fußball herumkickten. "Jungs?"

Alle drei sahen zu Stephen hinüber und dieser nahm seine Sonnenbrille ab. "Erkundet den Park, kauft euch was, wenn ihr wollt, aber denkt bitte daran, dass wir immer noch ein paar Brote dabei haben, also eßt die bitte erstmal, bevor ihr euch einen fettigen Burger oder nen Hot Dog mit Ketchup gönnt, alles klar? Außerdem ist es wiederlich so was schon so früh zu essen ..."

David grinste ihn an. "Ehm, kriegen wir Geld?"

Sein Vater nickte und zog seine Brieftasche aus der Hose, bevor er dann das Fach für die Scheine öffnete und jedem zehn Dollar in die Hand drückte. "Kauft bitte keinen Mist damit, ja?"

Die Jugendlichen bejahten die Frage strahlend und drehten sich um, bevor Stephen sie noch einmal zurück hielt. "Und ... macht keine dummen Sachen! Falls uns irgendwelche Klagen von anderen Parkgästen oder dem Personal oder sogar dem Sicherheitsdienst kommen sollten, Kinder, werden wir sofort wieder fahren und das zu Hause klären! Ist das klar?"

Alex warf David und Jason einen Blick zu und nickte schnell. "Ja, Dad, wir haben verstanden! Wir machen nichts Verbotenes, versprochen!"

Taylor grinste und nahm Stephen sanft an den Fingern, um zu zeigen, dass er die Entscheidung natürlich mit trug und es für Jason auch Konsequenzen geben würde. "Okay, dann Abmarsch! Wir haben ja unsere Handys dabei, also falls etwas passiert und ihr kommt bitte in ... genau zwei Stunden wieder hier her zurück und dann machen wir entweder etwas zusammen oder ihr dürft aufs Neue los! Okay?"

"Ja," entgegnete Jason grinsend und kickte den Lederfussball an sein Rad zurück. "Bis später!"

"Und ihr verlasst unter keinen Umständen den Park, hm? Bis dann," verabschiedete sich Stephen von allen und sah zu, wie die Jungs sich gemeinsam über das weiche Gras bis zum Weg kämpften und dann nach rechts weiterschlenderten. Vorsichtig ließ er Mac's Finger los.

Mac setzte sich auf die mitgebrachte Decke, zog sich die Turnschuhe von den Füßen und die Socken aus. Stephen trank erstmal einen kräftigen Schluck Wasser, bevor er sich dann dicht neben seinem Partner niederließ und sich mit dem Kopf an Mac's Brust drängte. Mac legte einen Arm unter seinen Kopf, die andere Hand auf seine Brust und seufzte zufrieden, während die warmen Sonnenstrahlen auf sein Gesicht und die nackten Füße trafen. Vorsichtig streckte er seine Beine aus und spielte mit seinen Zehen, während Stephen die Augen schloss. Wieder atmete er die frische und warme Luft durch seine Nase ein ... Bienen summten, Vögel zwitscherten. Er hörte leise Stimmen vom Wegrand und der Wiese. Und er spürte den monotonen Herzschlag seines Partners, der ihn jetzt sanft an der Schulter kraulte.

"Oh, ist das gut," seufzte Stephen leise und kuschelte sich noch näher an Mac heran.

Dieser lächelte, kraulte ihn weiter und genoß die Wärme der Sonne.

"Können wir einfach so liegen bleiben und die Kinder bedienen uns," fragte Stephen seinen Partner. "Ich lieg so gut und werde mich nicht mehr hier wegbewegen, es sei denn du musst mal."

"Sehr großzügig von dir, Schatz! Aber ich dachte, du möchtest diesen Ausflug machen, um mit den Kindern etwas zusammen zu unternehmen und nicht, damit du und ich-"

Jetzt hob der Arzt seinen Kopf an, sah Mac in das Gesicht und grinste verstehend. "Nein! Das meine ich doch gar nicht! Ich will hier keine Show abziehen oder Zuschauer haben. Dann hätten wir auch zu Hause bleiben können und hätten unsere Ruhe."

"Willst du also nicht, ja," fragte Mac und grinste diabolisch. "Und du glaubst nicht, dass ich dich vielleicht doch so weit kriege, dass du ... willst? Hier? Im Gebüsch?"

Stephen sah ihn an und schüttelte den Kopf. "Nein, ich will nicht ..."

"Das wollen wir doch erstmal sehen."

Taylor reckte sich ein Stück nach oben und gab Stephen einen Kuss auf den Mund. Wieder und wieder. Der Arzt keuchte, nahm das Gesicht von Mac zwischen beide Hände und beugte sich näher über ihn, um ihn noch leidenschaftlicher auf die Lippen und den Mund zu küssen, während Mac die linke Hand und Arm um Stephen's Taile schlang und ihn näher zu sich schob. Plötzlich war seine Hand unter dem T-Shirt des Arztes verschwunden. Ein paar Sekunden vergingen, bis Stephen leise stöhnte und dann überrascht die Augen aufriss.

"Warte," befahl er seinem Ehemann und packte schnell Mac's Handgelenk, bevor der ihn noch weiter reizen konnte. Stephen schluckte und ließ sich dann neben ihn und auf die weiche Decke fallen. "Das können wir nicht machen. Wir sind hier in der Öffentlichkeit, okay?"

Der CSI Cop drehte sich auf die Seite und grinste ihn an. "Ja, das seh ich!"

Schnell vergewisserte er sich, dass sie keinerlei Zuschauer hatten. Die Wiese auf der sie lagen, war ziemlich groß und er konnte nur etwas weiter hinten ein Pärchen entdecken, dass dösend in der Sonne lag. Mac wandte sich wieder zu Stephen um und deutete mit dem Kopf in die Richtung des Paares.

"Die kriegen nichts mit, Schätzchen! Die schlafen! Aber-" Natürlich akzeptierte er Stephen's Wunsch! "Ich werde dich ganz bestimmt nicht drängen!"

"Danke," entgegnete der Arzt und küsste ihn kurz, bevor er sich dann wieder an ihn kuschelte und von Mac sofort zärtlich in den Arm genommen wurde.

Nach ein paar Minuten war Stephen eingeschlafen. Mac reckte sich ein Stück zur Seite, um das Automagazin von Alex aus dem Jutebeutel zu fischen, schlug es dann mit einer Hand umständlich auf, um seinen Mann nicht zu stören und begann zu lesen.


Die Jungs spazierten unterdessen zu dritt durch den Park! Es war fast zehn Uhr und jetzt, um diese Uhrzeit, füllte sich der Gantry Plaza State zusehends mit Besuchern. Sie kamen an zwei Hot-Dog Ständen vorbei und erreichten wenig später den wunderschönen Aussichtspunkt, von dem man den besten Blick auf Manhattan Island hatte. Seltsamerweise war gerade an diesem bekannten Ort, noch nicht all zu viel los. David setzte sich auf die eine der zwei geschwungenen Holzbänke und blickte ehrfürchtig über den East River hinüber auf die große Insel, die von strahlend blauem Wasser umschlossen war.

"Wieso wohnen wir eigentlich nicht da drüben," fragte er in die Runde, doch wandte den Blick nicht ab.

"Weil der Arbeitsweg für unsere Väter weiter wäre," fragte Jason Schulter zuckend zurück.

Alex hustete leicht, während er die Beine ausstreckte und sich mit den Händen an der Kante der Bank festhielt. "Und weil unsere Schule weiter weg ist wahrscheinlich ... Oder hast du Bock jeden Morgen um fünf Uhr aufzustehen, nur für so einen Blick?!"

"Ein Versuch wär es wert," entgegnete der jüngere Connors grinsend.

Er stand auf, steckte dann seine Finger in die Hosentasche und zog eine einzelne Lucky Strike mitsamt Feuerzeug aus der Tasche. Schnell setzte er sich wieder und steckte sich die Zigarette in den Mund.

Sein Bruder starrte ihn entgeistert an und schlug ihm auf die Schulter, so dass David die Kippe wieder aus dem Mund und auf die Beine fiel.

"Hey!" David warf ihm einen Blick zu.

"Was machst du," fauchte Alex ihn wütend an, während David sich wieder der Zigarette widmete und sie auf hob.

"Ich rauche eine," antwortete der blonde Junge und benutzte dann das Feuerzeug.

Alex öffnete wieder den Mund, während Jason erstmal nichts dazu sagte. "Ja! Das seh ich, Dumpfbacke! Bist du bescheuert?! Wenn Dad dich erwischt, tötet der dich!"

"Er ist doch nicht hier, Alter," erinnerte David ihn und steckte sich das Feuerzeug wieder in die Hose, nachdem er die Lucky Strike zum glühen gebracht hatte. Er setzte sich wieder auf die Bank und nahm dann genüßlich den ersten Zug. Vorsichtig blies er den Rauch aus seinem Mund und sah dann Alex in die Augen. "Er und Mac sind gerade beschäftigt, okay? Also hör auf hier so einen Terror zu veranstalten und lass mich rauchen! Ich hab auch nur die Eine dabei ..."

Jason kicherte. "Ja! Du wärst auch ganz schön lebensmüde, wenn du 'ne Schachtel mitgebracht hättest!"

Sein jüngerer Stiefbruder zog wieder und sah dann entspannt auf die Insel ...

"Da ist Stephen ja!"

Der Ausruf von Jason brachte David dazu, sofort zu husten und die Zigarette fallen zu lassen. Hastig trat er sie einmal fest auf dem Asphaltboden aus und starrte dann den Weg hinunter. Doch da war Niemand! Ein paar fremde Leute, aber kein Vater! Jason lachte jetzt laut los und schlug sich mit der Hand auf sein Hosenbein, während auch Alex grinsend nickte und dann David über das Haar strich.

"Mach dir nichts draus, David," sagte er und warf einen Blick auf die zermatschte Lucky Strike. "Für deinen Arsch ist das auf jeden Fall besser so!"

"Das war meine Einzige," fauchte David wütend und starrte Jason an, der sich jetzt schnell auf die gegenüberliegende Bank setzte - weit weg von seinem Halbbruder, den er ziemlich verarscht hatte. Jason sah ihn entschuldigend an und spielte dann an seinem Handy herum, während David überlegte, ob er sich am nächsten Kiosk einfach eine neue Packung leisten sollte.

Plötzlich erregte Jemand Alex' Aufmerksamkeit. Neugierig starrte er auf die Wege und die Wiesen hinter ihnen und drehte sich dann etwas herum, um besser sehen zu können. Was er sah, gefiel ihm ziemlich gut! Ein Mädchen. Oder besser gesagt, eine junge Frau! Vielleicht so groß wie er? Schlank, in dunkelblauer Jeans, schwarzem Pullover, dunkelbraune, lange Haare ... Sie stand an einem Kiosk und lehnte lässig mit einem Arm an dem Sonnenschirm, der etwas Schatten bot. Sie trug eine Umhängetasche und dunkele Schuhe.

Wow ... Sie sieht wirklich heiss aus!

"Alex," fragte Jason unsicher und spähte dann in die selbe Richtung.

Sofort zuckte Alex zusammen und drehte sich um. "Hä?"

"Wen starrst du da an," fragte der Sohn von Mac weiter. "Die Kioskbesitzerin oder die Brünette da?"

Bevor Alex antworten konnte, nahm die Schönheit ihre Hand von dem Schirmständer, beugte sich zu der Kioskfrau hinüber und nahm lächelnd ihr Softeis entgegen. Schnell legte sie einen Fünf-Dollar-Schein auf den weißen Thresen und nickte der Frau zu, die ihr dann das Wechselgeld in die ausgestreckte Handfläche drückte. Alex war immer noch hin und weg und konnte sich nicht abwenden.

"Sollen wir mal weiter gehen," meinte David nach wenigen Sekunden und tippte Alex dann mit dem Zeigefinger auf die Schulter. "Komm schon, Bruder! Oder willst du sie die ganze Zeit anstarren, bis sie dich für den letzten Vollidioten hält?"

Alex zuckte die Schultern. "Nein, ich- ... Wo wollt ihr denn hin?"

"Weg," gab Jason zurück. Er sah sich auf dem kleinen Platz um, der sich allmählich mit Menschen füllte. Der Lärmpegel wuchs auch unaufhörlich. "Es wird hier einfach zu voll! Komm, wir suchen uns einen anderen Platz, von wo du Leute beobachten kannst, Bruder!"

"Dann geht doch und wir treffen uns irgendwo wieder," schlug der schwarzhaarige Teenager vor und wies mit der Hand auf das Mädchen, was immer noch an dem Kiosk stand und ihr Eis schleckte. "Ich hab hier zu tun, okay?!"

David warf einen kritischen Blick auf seine Armbanduhr. "Halb elf, das heisst wir müssen in einer halben Stunde wieder bei Mac und Dad sein, okay Alex?"

"Ja, doch," sagte der Junge leise und sah von seinem Bruder zu der Fremden. "Sag bloß, du machst dir Sorgen um mich?"

Sein Bruder stand von der Bank auf und Jason tat es ihm gleich. Als David jedoch dicht vor Alex trat und ihm so die überaus gute Sicht auf Ms Wonderful versperrte, starrte sein Bruder ihn wütend an und versuchte ihn mit der Hand wegzudrücken.

"Was soll das? Geh aus dem Weg, David!"

"Ich will nur sicher gehen, dass du nachher keinen Ärger bekommst, weil du zu spät dran bist, okay?"

"Ja, Mummy und jetzt hau ab!"

David ließ frustriert die Schultern hängen und nickte dann. "Okay, ganz wie du willst! Ich wollte dich nur warnen, aber um meinen Hintern geht es ja dann nicht, richtig?" Er sah Jason an und gab ihm ein Zeichen mit der Hand. "Komm! Ich will noch ein bißchen was von dem Park sehen, bevor wir was mit unseren Vätern zusammen machen müssen!"

"Na, los," sagte der Sohn von Mac und drehte sich dann um. "Bis gleich, Alex!"

Gemeinsam verließen Jason und David den schönen Aussichtspunkt des Parks und schlenderten einen der Wege hinunter, um Alex seiner Traumfrau zu überlassen. Alex sah ihnen kurz nach, dann streckte er sich und verbrachte die nächsten paar Minuten damit, das Mädchen weiterhin unauffällig zu mustern. Sie stand immer noch an dem Thresen des Kiosk und hatte ihr Softeis fast aufgegessen. Einen Begleiter hatte sie scheinbar nicht! Alex überlegte kurz, doch dann entschied er sich seine Chance zu nutzen und erhob sich von der Bank. Als er sich ihr näherte, warf er noch mal einen Blick auf seine Uhr und stellte sich dann wie selbstverständlich einen Meter neben sie an den Thresen des Kiosk.

"Was darf es sein," fragte die Verkäuferin lächelnd.

Alex hatte sich noch nicht so wirklich Gedanken gemacht und überflog schnell die ausgehängte Karte mit Speisen und Getränken. Ein kurzer Blick zu Ms Wonderful ... dann räusperte er sich leise. "Ich nehm ein Softeis, bitte! Erdbeer!"

"Okay," erwiderte die Frau und drehte sich zu der Eismaschine um.

Während Alex auf das Eis wartete, drehte er sich leicht nach links. Sie sah ihn an! Schleckte an dem Rest Eis und sah ihn wieder an! Alex grinste und hielt sich mit einer Hand an der Kante des Thresens fest. "Hi! Schmeckt es gut?"

"Ja," gab sie zurück und zuckte die Schultern. "Hast du dir auch eins bestellt?"

Er grinste. "Klar! Ist ja auch ganz schön warm heute! ... Bist du neu hier? Ich hab dich noch nie gesehen?"

Blöde Frage, Alex! ... Als ob du jedes Mädchen in dem Park persönlich kennen würdest ...

"Ja, ich bin neu," sagte sie aber und biss in die Waffel. Kaute. Schluckte und sprach mit ihrer ruhigen Stimme weiter. "Ich bin mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder hier her nach Queens gezogen! Genau genommen, heute oder besser ... jetzt! Der Umzug ist in diesem Moment, aber ich habe keine Lust mitzuhelfen und mich abzuschuften, verstehst du?"

Er nickte. "Ah, okay!"

"Hier, Junge," unterbrach die Verkäuferin ihr Gespräch und reichte Alex das Eis. "Dein Eis!"

"Danke," gab Alex zurück, zahlte und widmete sich dann wieder der jungen Frau. "Ah, sorry! Ich bin Alex!"

Sie lächelte und zupfte sich eine braune Strähne aus dem Gesicht. "Julia!"

"Und wo genau seid ihr hingezogen, Julia," fragte er interessiert, während langsam die Zeit verging.

"Woodside!"

Was?

"Das ist ein Zufall, da wohne ich auch," gab er strahlend zurück und machte dann einen vorsichtigen Schritt von dem Kiosk weg. "Gehen wir ein Stück?"

"Klar," sagte sie und erzählte munter weiter, während Alex sein Eis aß und neben ihr her lief. "Wir haben vorher in Texas gelebt, aber meine Mum wurde gekündigt, also musste sie sich eine neue Arbeit suchen und wir mussten umziehen. Jetzt hilft sie im Supermarkt aus und mein Dad ist ..."

"Ja?"

Sie seufzte leise. "Er war Scheriff in Texas und ist jetzt als Cop aufgenommen worden. Morgen ist sein erster Tag im Policedepartment in New York City!"

Alex starrte sie an. Auch das noch ... Sie gingen eine Weile. Er leckte vorsichtig an seinem Eis.

"Das heisst, dein Dad war mit einem Revolver und einem Pferd unterwegs und hat Verbrecher gejagt, oder wie kann ich mir das vorstellen?"

Julia lachte. "Also, er hatte schon einen Jeep, aber ein Pferd hatten wir auch! Leider ist es von einer Schlange gebissen worden und dann musste er es erschießen."

"Oh ..."

"Ja, das war wirklich schlimm," gab sie zu und sie bogen in einen anderen Weg ein. "Was machen deine Eltern so? Hast du noch Geschwister?"

"Einen Bruder, einen Halbbruder," entgegnete er schmunzelnd. "David ist 15 und mein Halbbruder Jason ist 17 Jahre!"

"Zwei Brüder," sagte sie erstaunt. "Willst du meinen Bruder auch noch haben? Schenk ihn dir!"

"Nein, danke!"

"Schade," erwiderte sie und machte dann an einer Parkbank Halt. Sie setzten sich und Julia sah ihre Bekanntschaft von der Seite aus neugierig an. "Und was machen Mum und Dad? Wie alt bist du eigentlich, Alex?"

Super ... und hier kommt die Frage, die ich erstmal vermeiden wollte! Obwohl das eh nicht lange gehalten hätte ... Alex räusperte sich verlegen und schob sich den letzten Rest Waffel in den Mund. Er kaute und antwortete ihr schließlich. "Also ... mein Dad und meine Mum haben sich vor acht Jahren scheiden lassen und mein Dad hat wieder neu geheiratet, weisst du?"

"Und du magst deine neue Mum nicht?"

"Dad!"

"Dad?"

"Mein Dad hat die ... Richtung geändert, wenn du weisst, was ich meine? Er ist schwul und hat noch mal neu geheiratet - Mac heisst der Neue!"

Jetzt sah sie etwas verwirrt aus. "Oh, wow! Ah, okay! Dein Dad hat irgendwann nach der Scheidung gemerkt, dass er sich für Kerle interessiert und hat dann einen Mann geheiratet? Das ist echt krass! Und wie ist dein Stiefvater so?"

"Mac ist cool," nahm Alex ihn in Schutz. "Er ist übrigens auch ein Cop! Oder besser, der Leiter des CSI hier in New York! ... Wir haben was gemeinsam, Julia!"

Sie lächelte ihn an und lehnte sich in die Bank hinein. "Nicht schlecht! Und was macht dein Vater beruflich?"

"Er ist Arzt - Unfallchirurg und Chefarzt im Forest-Hills Hospital in ... Forest-Hills!"

Julia Walker lächelte ihn an. "Also das hätte ich jetzt aber nicht gedacht ..."

Beide lachten und unterhielten sich weiter. Eine ganze Zeit später, warf Alex einen Blick auf die Uhr und schluckte. Er sah Julia an und erhob sich blitzschnell. Etwas verstört sah sie ihren neuen Freund an und stand ebenfalls auf.

"Was ist," fragte sie. "Hast du einen Geist gesehen?"

"Ich," begann der Junge vorsichtig. "Muss los! Sorry ich ... wir haben von unseren Vätern eine Uhrzeit bekommen und da sollen wir wieder an unserem Picknickplatz sein und jetzt bin ich schon viele Minuten über der Zeit!"

"Na und, Alex," fragte sie. "So schlimm wird das doch nicht sein?"

Wenn du wüsstest ... Ich bin jetzt schon über eine Stunde zu spät und muss noch den ganzen Weg zurück laufen! Fuuuuuck ...

Er seufzte. "Doch es ist schlimm und-"

Alex stoppte mit seiner Erklärung und griff plötzlich etwas panisch in seine Jeanstasche. Schnell holte er sein Handy hervor und sah auf das Display. Fünf nicht angenommene Anrufe! Oh nein, ich hab den Ton nicht angemacht und das Teil hat die ganze Zeit geklingelt und nur geblinkt! Er bringt mich um! Und wie auf Komando klingelte, oder besser, blinkte das Handy wieder ... Dad calling!

Alex schluckte nervös, bevor er schließlich mit dem Daumen auf den grünen Knopf fuhr und ... ihn wieder weg zog! "Nein, das kann ich nicht."

"Was kannst du nicht," fragte Walker verwirrt und sah jetzt ebenfalls auf das blinkende Handy.

"Ach nichts," gab der Teenager zurück, zuckte die Schultern und stopfte das Handy blind wieder zurück in die Hosentasche. "Ich muss jetzt aber leider los, Julia!"

"Schade ..."

Dann fiel ihm noch etwas ein. "Aber ich bin heute Abend auf einer Party in der Second-Street! Ein guter Kumpel von mir, Chris hat mich und ein paar andere Jungs und Mädchen eingeladen und ich kann noch Jemanden mitbringen! Also vielleicht ... Ich meine ... hättest du vielleicht Lust mit mir hinzugehen? Oder ist heute Familienabend bei euch angesagt?"

Bitte, sag ja ...

"Ehm, nein ich kann mitgehen," gab sie lächelnd zurück. "Wann und wo treffen wir uns denn?"

Alex konnte sein Glück kaum fassen. "Es geht gegen halb Sieben los! Ich, äh ... ich hab leider kein Auto und das von meinem Vater bekomme ich nicht, also ich hol dich zu Fuß ab, wenn dir das nicht zu peinlich ist!"

"Nein, das geht schon," sagte sie. "Ich hab auch noch kein Auto! Ich wohne in der Jefferson-Street 114!"

Jetzt musste Alex laut los lachen. Konnte es wirklich solche Zufälle geben?

"Wieso lachst du?"

"Ja, ich kann dich zu Fuß abholen! Ich wohne in der gleichen Strasse! Nummer 187!"

"Okay, dann sei einfach gegen halb sieben bei mir und dann gehen wir, oder?"

"Machen wir," versprach er ihr noch, ehe er sich umdrehte. "Ich muss aber jetzt wirklich los, sonst gibt es Ärger!"

"Warte," rief Julia ihn und zog ihr Handy aus der Hosentasche hervor. "Lass uns die Nummern austauschen, okay?"

Verdammt, ich muss los ... Doch er nickte hastig. "Ja, okay!"

Schnell tauschten sie Telefonnummern aus, obwohl sie ja nur ein paar Häuser voneinander entfernt wohnten, verabschiedeten sie sich dann und Julia setzte sich wieder auf die Bank um noch etwas zu entspannen. Von Entspannung, konnte bei Alex keine Rede sein! So schnell er konnte joggte er über den Weg, um den Picknickplatz wieder zu finden und sich dem wohlverdienten Anschiss seines Vaters zu stellen.

Alex ging im Laufschritt über die Wege und Wiesen. An Kleinkindern und Jugendlichen vorbei, die mit ihren Eltern hier spielten oder einfach nur die helle und warme Sonne genossen. Liegestühle und Decken waren auf den Grünflächen plaziert, die Eisbuden und Kiosk hatten reichlich zu tun. Von irgendwo her brüllte ein Kind sich die Seele aus dem Leib, weil seine Schwester es geschubst hatte.

Der Teenager schluckte und marschierte weiter. Mit seinen Gedanken war er bei Julia. Er würde sie heute Abend wieder sehen und mit ihr auf eine Party gehen! Wieviel Glück musste man eigentlich haben?

Er zog sein Handy nochmals aus der Hosentasche, stellte den Rufton auf Vibration um und wollte es gerade wieder wegstecken, als ein Anruf einging. David calling ...

Alex rollte mit den Augen, setzte weiter einen Fuß vor den anderen und nahm den Anruf entgegen. "Was?"

"Wo bist du, Alter," flüsterte sein Bruder leise.

"Ich bin ja gleich da," sagte der 16-Jährige lässig. "Aber ein paar Minuten brauch ich noch!"

David's Stimme klang jetzt etwas panisch, aber er versuchte sie immer noch leise zu halten. "Ein paar Minuten? ... W-wir wollten uns vor einer Stunde treffen! Was ma-"

Jetzt wurde Alex wütend. "Ich weiss! O-kay!?"

"Du kannst die Party heute Abend vergessen, Mann!"

"Was soll das denn heißen, David," knurrte sein Bruder in den Hörer, während er jetzt wieder langsam zu joggen begann. "Ich kann die Party nicht vergessen! Erinnerst du dich an die Schönheit, die wir gesehen haben? Ich hab mit ihr geredet und mich heute Abend mit ihr zu der Party verabredet!"

David atmete aus. "Vergiss die blöde Party und das Mädchen! ... Du wirst gesucht, das heisst das, Alex! Also leg mal besser einen Zahn zu, bevor er dich vorher findet!"

"Bei Mac kann ich mich rausreden, der wird mir keine runterhauen ..."

"Ich rede aber nicht von Mac, Alex!"

Und dann dämmerte es dem schwarzhaarigen Schüler ... "Scheisse! Wieso hast du Dad nicht aufgehalten? Verdammter Mist, wenn der mich jetzt irgendwo sieht, dann-"

Sein jüngerer Bruder lachte bitter. "Ja, genau! Ich leg jetzt besser auf und du rennst um dein Leben, Alter!"

"Ist er mit dem Rad unterwegs oder zu Fuß, David?"

"Rad!"

"Okay! Danke für die Warnung," erwiderte Alex seufzend und drückte dann die rote Taste seines Handys.

Er steckte es wieder in seine Hosentasche, sah sich kurz um und wechselte dann die Richtung, um eine Abkürzung zu finden, die ihn möglichst ungesehen von seinem Dad, wieder zu der Wiese zurück bringen würde.


Einige Minuten später rannte er auf den Picknickplatz zu, auf dem sein Bruder mit Jason eine Partie Federball spielte. Alex verlangsamte seinen Lauf etwas. Schnell sah er sich suchend um, doch seinen Vater konnte er nirgendwo entdecken. Aber Mac war da! Der Polizist stand mit dem Rücken zu seinem Stiefsohn und telefonierte ... Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging Alex auf Mac zu und blieb dicht neben ihm stehen.

Taylor sah ihn an und Alex wusste bei diesem Blick, dass er mächtig in der Klemme sass.

"Ich," begann Alex leise und schluckte schwer. "Ich bin wieder da."

Sein Stiefvater drehte sich jetzt ganz zu ihm um und sprach dann in das Handy. "Stephen? Dein Sohn ist wieder aufgetaucht! ... Mhm ... Ja, er ist hier! ... Ja! ... Okay bis gleich!"

Er beendete das Gespräch und steckte das Handy zurück in seine Hosentasche. Dann wandte er sich an die anderen Teenager. "Jungs? Packt bitte ein! Wir fahren gleich!"

Der junge Connors fühlte sich aufeinmal ziemlich mies. Sein Vater hatte zum Aufbruch gerufen und jetzt würden sie außerplanmäßig verfrüht wieder Abreisen und das alles war seine Schuld! Sein Herz pochte leise. Während er interessiert seine Turnschuhe und den Rasen betrachtete, spürte er eine Hand auf der Schulter.

"Alex?"

Als Mac ihn sanft rief, bewegte er sich nicht. Mac fuhr fort. "Stephen und ich hatten euch eine Zeit vorgegeben oder?"

Er sagte nichts.

Mac öffnete wieder den Mund. "Ich weiss, dass du nicht wirklich Lust auf diesen Ausflug hattest, aber wenn wir uns zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendwo treffen, dann erwarten Dad und ich, dass ihr pünktlich seid, okay?"

Und wieder waren die Turnschuhe viel interessanter als das Gesicht seines Stiefvaters.

Taylor legte zwei Finger unter Alex' Kinn und drückte seinen Kopf hoch, um ihm in die Augen sehen zu können. "Siehst du mich bitte an, wenn ich mit dir rede, Alex?"

"Ich bin kein Kind, Mac," erwiderte der Junge mit finsterer Miene und wütender Stimme, doch sah ihm schließlich ins Gesicht. "Ich bin erwachsen un-"

"Ach wirklich," fragte der Leiter des CSI erstaunt, während die zwei anderen Jungs die Spielgeräte und Getränke wieder in die Fahrradtaschen packten. Mac lachte bitter und schüttelte den Kopf, bevor er einen Blick über Alex' Schulter warf und dann wieder den Jungen an sah. "Tut mir leid, aber ich und er sehen das etwas anders!"

Alex schüttelte jetzt ebenfalls den Kopf, als sein Vater herüber kam. Stephen schob sein Mountainbike neben sich her, während er sich die Sonnenbrille von der Nase zog und das Rad dann neben seinem Ehemann auf der Wiese abstellte. Der Arzt warf kurz einen Blick auf David und Jason, die mittlerweile fertig gepackt hatten und jetzt zusammen auf dem Gras hockten und sich unterhielten. Dann waren seine Augen wieder bei seinem Sohn. Er nickte Mac kurz zu, der sich an seiner Fahrradtasche zu schaffen machte und noch die Thermoskanne einpackte - auch um Stephen mit Alex etwas Privatsphäre zu geben!

Connors baute sich vor Alex auf, starrte ihn wütend an, legte ihm dann den rechten Arm um die Schulter und drückte ihn leicht vorwärts, so dass er neben Stephen her lief. Vater und Sohn entfernten sich ein ganzes Stück vom Rest der Familie und Stephen stoppte an einem der vielen Bäume, wo er sich dann zu Alex umdrehte.

"Verrätst du mir bitte, weshalb ich dich im halben Park suchen muss," fragte der Arzt ihn leise, aber ernst.

Alex sah ihn an. "Ich ... ich wollte alleine sein."

Stephen zog verwundert eine Augenbraue in die Stirn. "Was?!"

"Ich woll-"

"Ich hab dich schon verstanden, Alex," brachte Stephen ihn zum Schweigen. "Findest du es richtig, mich in so einer Situation auch noch anzulügen?"

Fuck!

Er seufzte. "O-okay, ich ... hab da ein Mädchen gesehen und wollte allein mit ihr reden, ohne die anderen Jungs, okay? Das ist die Wahrheit, Dad!"

Stephen kratzte sich an der Stirn und nickte dann zu Alex' Verwunderung. "Gut, aber wenn ich dir eine Deadline gebe und das hier war ja theoretisch nichts anderes, Alex ... Erwarte ich, dass du dich daran hälst und pünktlich bist! Gib mir dein Handy!"

Oh nein ... Hastig steckte Alex seine Finger in die Hosentasche und zog das Mobiltelefon hervor, was er seinem Vater dann in die ausgestreckte Hand drückte. Stephen sah es sich kurz an, drückte dann ein paar Tasten und musterte das Display.

Seufzend hielt er das Handy schließlich vor Alex' Gesicht. "Ich habe dich ganze drei Mal angerufen und David hat es zwei Mal versucht! Warum zum Teufel kaufe ich dir ein Handy, wenn du es nicht beachtest? Oder hattest du es aus oder ... noch schlimmer ... Hast du meine Anrufe ignoriert, Alex? Wenn das der Fall ist, kassiere ich das Ding ab heute ein und es wird sehr lange dauern, bis ich es dir zurück geben werde. Also?"

Alex schluckte, doch hielt weiter Augenkontakt mit ihm. "G-ganz ehrlich?"

"Das wäre für dich von Vorteil, ja?"

"Ich hatte es auf Stumm geschaltet und vergessen den Ton wieder an zu machen, Dad! Ich hab nicht gemerkt, dass es geklingelt hat, ich ... Tut mir leid, wirklich! Das Mädchen hat mich ziemlich abgelenkt."

Stephen reichte ihm sein Handy und stemmte dann die Hände in die Hüften. "Sieht sie wenigstens gut aus? Weisst du schon irgendwas über sie?"

"Ehm, das ist die Tochter der Walkers, die heute in unsere Strasse ziehen," klärte Alex ihn auf und zuckte die Schultern. "Wir haben uns heute Abend verabredet."

Alex strahlte jetzt über das ganze Gesicht, doch Stephen schüttelte langsam den Kopf.

"Was ... ist," fragte der Teenager unschlüssig.

"Keine Party, Alex! Nicht für dich!"

"Was," brachte sein Sohn mit riesigen Augen hervor und gestikulierte wild mit den Händen vor Stephen herum. "Dad, das kannst du nicht machen! Ich hab sie doch gerade erst kennen gelernt und sie eingeladen mich zu begleiten! Sie kennt doch noch niemanden hier und ich wollte sie mit ein paar Leuten bekannt machen! ... Komm schon!"

"Alex? Genau das habe ich gerade! Du bleibst heute Abend zu Hause! Du hast dich nicht an die Regeln gehalten und das gibt Konsequenzen, fertig!"

Der ältere Connors drehte sich um und wollte zurück zu seinem Rad gehen, als Alex' laute Worte ihn aufhielten.

"DAS IST UNFAIR!"

Stephen drehte seinen Kopf herum. "Hör bitte auf! Pack deine Sachen und dann fahren wir zurück."

Jetzt blickten auch seine Brüder interessiert zu ihm hinüber, während Stephen versuchte möglichst ruhig zu bleiben und nicht in die Luft zu gehen. Sie waren hier schließlich in der Öffentlichkeit und unter Menschen und da durfte ihm auf keinen Fall die Hand ausrutschen.

Der Arzt betrachtete seinen Sohn einen Moment sehr intensiv, bis dieser frustriert die Schultern fallen ließ und dann zu seinem Rad stürmte um mit dem Packen zu beginnen. Stephen spazierte langsam hinter her. An seinem Bike blieb er stehen, packte dann ebenfalls noch ein paar übriggebliebene Sachen ein und wischte sich mit einer Hand durch das Gesicht, bevor er dann eine Hand an seinem Rücken spürte. Als er sich umdrehte, sah er seinen Ehemann, der ihn anlächelte.

"Beruhig dich, Häschen, okay," flehte Taylor ihn an und küsste Stephen dann zärtlich auf die Lippen.

Connors unterbrach den Kuss. "Er ist laut geworden, Mac, nicht ich!"

"Ja," meinte Taylor nickend und strich Stephen durch das Haar. "Ja, ich weiss, aber-"

"Kein aber ... Er hat Mist gebaut und war unpünktlich und Alex weiss sehr genau, dass ich das nicht ausstehen kann! Außerdem hat er sein Handy auf lautlos geschaltet! Was hätten wir denn bitte gemacht, wenn etwas passiert wäre?!"

Mac öffnete den Mund, nahm seine Hand weg und nickte dann. "Ja, du hast Recht, okay? Komm! Lass uns jetzt fahren und wir beide legen uns zu Hause noch ein Stündchen in den Garten, hm? Wie wär das?"

Stephen nickte leicht. "Ja, okay! Aber zu der Party geht er trotzdem nicht!"

"Nein," stimmte Mac ihm zu und spazierte dann neben seinem Ehemann her über die Wiese und zu den Kindern, die fertig gepackt hatten und abfahrbereit waren.

Also stieg die Familie Connors und Taylor wieder auf ihre Bikes und radelten durch den Park zurück. Mac übernahm die Führung und Stephen hängte sich hinter ihn, während ihm wiederum David und Jason folgten, die etwas mißmutig und sauer drein blickten. Alex, dem seine Brüder den knallharten Abbruch des Ausflugs doch etwas übel nahmen war, wie schon auf der Hinfahrt, der Letzte der kleinen Kolonne ...

Tbc ...


AN: So und das war das erste Kapitel! Ich hoffe, es hat euch gefallen! Bis dahin, eure Vanessa