Kapitel 4: Erwachen im Krankenflügel

Will, bleib wo du bist!" Er hörte die ängstliche Stimme seiner Mum wie durch einen dumpfen Schleier. Plötzlich packte ihn etwas am Bein und zog ihn aus dem Zelt. Der qualvolle Schrei seiner Mutter hallte in seinem Kopf wieder und ein tiefes gefährliches Knurren jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Verzweifelt setzte er sich zur Wehr und schrie dabei panisch.

Mum! Mum!" Was auch immer es war zog ihn weiter mit sich, Angst packte ihn und erfüllte seinen gesamten Körper während er wie wild um sich schlug. Alles war dunkel, kalt und nass. Schließlich drehte sich das Ding an seinem Bein um und er blickte in das Gesicht eines riesigen hässlichen Monsters. Will riss verängstigt die Augen auf und fing aus voller Kehle an zu schreien...

Er fuhr hoch. Sein Atem ging in heftigen Stößen und sein Herz hämmerte in seiner Brust. Sich langsam aufrichtend, versuchte er, das schreckliche Bild von seinem Traum loszuwerden. Als er seine Umgebung betrachtete, bemerkte er, dass er im Krankenhaustrakt der Polizeiwache war. Er lag auf einer Liege im Flur. Wahrscheinlich hatte ihn einer der Cops nach seinem kleinen Unfall gefunden und mitgenommen. Sich nach rechts drehend sah er den asiatischen Polizisten, der in der Wohnung dabei gewesen war, sich mit einer Krankenschwester unterhalten.

„…dann sagen sie uns Bescheid," sagte er zu ihr und sie nickte mit dem Kopf.

„Ja, natürlich."

Er stand auf und bewegte seinen rechten Arm und stöhnte auf vor Schmerz. Der Cop, der ihn gehört hatte, lief nun auf ihn zu.

„Alles okay, Sherlock? Wir haben Sie bewusstlos aufgefunden."

„Ja. Ich bin nur leicht verletzt," erwiderte er und lief an dem Mann vorbei, wobei er ein wenige humpelte.

„Lassen sie mich raten. Das war ein Angriff von einem hyperaktiven Kind." Der Polizist versuchte gar nicht erst, sein höhnisches Grinsen zu verbergen. Deprimiert sah er nun endgültig ein, dass keiner hier seiner Theorie freiwillig Glauben schenken würde.

„Nein, jemand hat mich auf die Haube genommen und ist weitergefahren." Der Cop nickte und musterte ihn eindringlich, bevor er ihn als aufnahmefähig einstufte.

„Sie sollen nach oben zu Kavanaugh kommen, wenn sie wieder okay sind. Zeugenidentifizierung."

Er drehte sich um, setzte seine Brille wieder auf und machte sich auf in Richtung Verhörungsraum.

Zur selben Zeit:

Vor der Polizeiwache hatte ein schwarzes Auto geparkt. Obwohl der Regen bereits aufgehört hatte, befanden sich immer noch Regentropfen auf den Scheiben des Wagens und verbargen die zwei Insassen vor neugierigen Blicken. Die Frau auf der Rückbank lehnte sich leicht nach vorne zum Fahrer, wobei ihre langen dunkelbraunen Haare ihr über die Schultern fielen.

„Ich brauche ein paar Stunden." Mit diesen Worten öffnete sie die Tür, setzte ihren Hut auf und trat in die Nacht hinaus.