Disclaimer: Die Charaktere gehören einzig und allein SM. Dies ist eine Übersetzung aus dem Englischen mit vollster Genehmigung der Autorin, lmlx8 a.k.a. Louise. Das Original befindet sich hier: www. fanfiction. net/s/6284586/1/ Weder mit dem Original, noch mit der deutschen Übersetzung wird in jedweder Art Geld verdient.

Viel Spaß allen Lesern!


Diamond in the Rough

Kapitel 1


BPOV

„Jake, bitte? Ich habe drei Monate gebraucht, um genug Mut zu fassen, überhaupt hinzugehen."

„Aber sag mir schnell nochmal, warum ich mitgehen muss." Die Stimme am anderen Ende der Leitung klang fragend.

„Ich hab's dir doch gesagt, Frauen dürfen ohne Begleitung nicht hin. Bitte? Du hast gesagt, du würdest mitgehen. Wenn nicht, muss ich wohl jemand anderen suchen, und dabei haben sie doch nur einmal im Monat einen Tag der offenen Tür. Bitte? Ich bin dir für immer etwas schuldig." Ich versuchte, meine beste Schmollstimme zu machen und wusste, dass etwas von ihrer Qualität über das Telefon verlorengehen würde.

Aber wundersamerweise musste es irgendwie funktioniert haben, denn Jakes nächste Aussage ließ mich zumindest hoffen, dass er mich ins New Moon, Seattles exklusiven Sex-Klub, begleiten würde.

„Ich trage aber weder eine Cowboyhose, noch eine Hundeleine."

Ich verdrehte die Augen. „Zieh dir einfach Jeans und ein normales Hemd an und hol mich um 20:30 Uhr ab."

Sein schweres Seufzen brachte mich zum Lächeln.

„Okay, okay, aber ich sag's dir jetzt schon. Wenn ich nur eine Person sehe, die wie ein Hund bellt, mit einem Gürtel geschlagen oder in einen Käfig gesperrt wird, sind wir dort sofort wieder draußen. Hast du mich gehört?"

Ich lächelte und wusste, dass dort zwar solche Dinge praktiziert wurden, allerdings nicht im Erdgeschoß und nicht in der Nacht der offenen Tür.

„Lieb dich, Jake, du bist der Beste! Wir sehen uns um 20:30 Uhr."

Er antwortete mit einem: „Ich liebe dich auch, Bells", und wir legten auf.

Es war 13 Uhr an diesem Donnerstag Nachmittag. Ich ging gerade zurück zu meiner letzten Stunde und danach wollte ich nach Hause gehen, Seth füttern und mich bis dann, wenn Jake kam, fertig machen. Wenn jemand gesagt hätte, ich wäre nervös, wäre dies noch eine Untertreibung gewesen.

Zum ersten Mal von New Moon hatte ich vor vier Jahren gehört, als ich nach Seattle gezogen war. Ich hatte für meinen Master in Psychologie an der University of Washington begonnen. Ich war wieder zu Hause – naja, zumindest so nah an zu Hause und meinem Ex-Mann, wie ich sein wollte. An den Tagen, an denen ich nach Forks fuhr, um meinen Dad zu besuchen, fürchtete ich immer, James über den Weg zu laufen, und verließ das Haus meines Vaters selten allein. Jake und Leah waren üblicherweise dabei, sodass sie ihre Familien besuchen konnten. Jake war mein bester Freund, seit ich mit acht Jahren zu meinem Vater gezogen war. Er und Leah waren jetzt seit zwei Jahren verheiratet. Sie war jetzt im sechsten Monat schwanger mit ihrem ersten Kind, weshalb Leah auch nicht mit uns mitkam.

Es ist zwar nicht der beste Teil meines Jobs, den Anfängern „Einführung in die Psychologie" vorzutragen, aber das ist eine gute Möglichkeit, um vor dem Wochenende ein wenig runterzukommen. Nächste Woche fanden die Abschlussprüfungen statt und die Sommerferien standen bevor, also war es ein guter Zeitpunkt, um einmal nachzusehen, was in diesem mysteriösen Nachtclub vor sich ging.

Nachdem ich Seth sein Fressen gegeben und selbst mein Abendessen gegessen hatte, ging ich duschen und fönte mir anschließend das Haar. Ich trug etwas Puder, Mascara und Lidschatten auf. Ich zog mir eine enge, schwarze Jeans, ein ärmelloses hellblaues Shirt an und wählte einfachen, in schwarz gehaltenen Schmuck. Ich war gerade fertig, als sich die Hintertür öffnete.

„Warum ist deine Tür nicht abgeschlossen?", fragte Jake.

Ich schaute ihn böse an. „Ich habe gerade aufgesperrt, weil ich wusste, dass du jede Minute hier sein würdest."

Er hob eine Augenbraue. „Ich kenne den Code, Bella, und du musst in Sicherheit sein." Er sah hinunter auf Seth und streichelte ihm den Kopf. „Du bist mir ja ein Wachhund, Kumpel."

„Ich hab ihn mir nicht als Wachhund gekauft, sondern damit ich Gesellschaft habe", antwortete ich, als ich mich nach vorne beugte, um meine Stiefel mit dem hohen Absatz anzuziehen. „Bist du bereit?"

Jake sah mich an und schüttelte den Kopf. „Verdammt, Bells, wie zur Hölle soll ich dich heut Nacht dort wieder raus bekommen, wenn du wie der feuchte Traum eines jeden Perversen aussiehst?"

Ich drehte mich um, wackelte ein wenig mit dem Hintern und kicherte. „Gefalle ich dir?"

Jake schaute mich wieder böse an. „Fuck, gehen wir einfach."

Ich schnappte meine Handtasche von dem Tischchen bei der Tür, schaltete die Alarmanlage ein und verabschiedete mich von Seth.

Ich sah zu Jake hoch, betrachtete seine Erscheinung genau und sagte: „Du siehst gut aus heute. Hat Leah dich angezogen?"

Er lächelte, also wusste sie, dass sie Recht gehabt hatte.

„Sie sagte, ich müsse dominant aussehen", sagte er mit einem Grinsen. Das tat er auch in seiner schwarzen Jeans, die so geschnitten war, dass seine muskulösen Oberschenkel betont wurden, und in dem grauen, seidigen Hemd, das seine breiten Schultern betonte. Er hatte die Ärmel hochgerollt und umgestülpt, sodass man seine rötlich-braunen Unterarme sehen konnte. An seinem Gesicht sah man den Ansatz eines drei-Tage-Barts, und sein langes, schwarzes Haar war sauber mit einem Lederband zurückgebunden.

Er hielt mir die Tür seines Wagens auf, ich stieg ein und beobachtete ihn, wie er vorne um den Wagen herumging. Er hatte einen angespannten und konzentrierten Gesichtsausdruck und ich konnte sagen, dass es noch eine Art Diskussion geben würde, bevor wir im Club ankommen würden.

Jake startete den Wagen und schob rückwärts aus meiner Einfahrt. Ich drehte das Radio auf und versuchte, einen Song zu finden, den ich kannte. Er ergriff meine Hand und drehte das Radio wieder ab. Ich seufzte laut, denn jetzt ging es los – drei, zwei, eins ...

„Ich verstehe das nicht." Er klang entnervt. „Du hast dich von James scheiden lassen, weil er dich misshandelt hat. Gott sei Dank hast du das getan, denn sonst hätte ich diesen Wichser umbringen müssen. Obwohl ich manchmal immer noch darüber nachdenke." Er schüttelte den Kopf, bevor er weitersprach. „Und jetzt fahre ich dich in einen Club, wo du jemanden treffen kannst, von dem du hoffst, dass er dich in regelmäßigen Abständen schlagen wird, und du betrachtest das als eine seltsame Art von Vorspiel? Ich versteh das einfach nicht!"

Ich schloss meine Augen, zügelte mein Temperament und antwortete ihm. „Ich will niemanden, der mich schlägt", sagte ich durch zusammengebissene Zähne. Ich stieß den Atem aus, drehte mich um und sah ihn an. „Jake, lies mal meine These. Du weißt, dass man diesen Lebensstil auch unter anderen Gesichtspunkten betrachten kann. Ich fühle mich einfach wie eine unterwürfige, submissive Frau, und ich will mich mit anderen – echten – Menschen treffen, die nicht in einem Internet-Chatroom sind, um diese Seite meiner Persönlichkeit zu entdecken. Macht das jetzt Sinn? Es ist so, wie wenn du und Leah bei euren Stammesbräuchen mitmacht, das macht euch als Personen einfach aus."

Er beäugte mich von der Seite.

Ich verdrehte meine Augen und fuhr fort. „Ich weiß, es ist nicht genau dasselbe, aber sagen wir einfach, dass jemand dir sagt, du könntest nie wieder an euren Bräuchen teilnehmen. Würdest du dir nicht vorkommen, als würde dir dieser Teil in deinem Leben fehlen?"

Er entspannte sich ein wenig und seufzte wieder auf. „Okay, das verstehe ich irgendwie." Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. „Außerdem habe ich meiner Frau versprochen, dass ich dich begleite und sicher gehe, dass du wieder gut nach Hause kommst, und dass du mit keinem Perversen oder Möchtegern-Perversen ficken würdest. Sie würde mir in den Arsch treten, wenn ich mich nicht darum kümmern würde."

Ich lachte. „Bist du dir sicher, nicht submissiv zu sein? Hat Leah sicher keine neunschwänzige Katze unter dem Bett, die sie nur hervorholt, wenn du ein schlimmer Junge warst?", schnurrte ich verdorben.

Jake schnaubte und suchte sich einen Parkplatz. Er stellte den Wagen ab und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Oh, meine Frau hat mich schon um den Finger gewickelt. Sie hat nur eine andere Art von Pussy dafür benutzt", sagte er mit einem teuflischen Grinsen und einem Zwinkern.

Unsere Diskussion war beendet, wir liefen über die Straße und ich zog die VIP-Karte heraus, die ich vor über einem Jahr bekommen hatte. Jake wollte sich an der Schlange anstellen, aber ich schnappte seinen Arm und zeigte dem Türsteher meine Karte. Er lächelte mich an, beäugte Jake und drückte einen Knopf neben der Tür. Als ich gerade eintreten wollte, kam ein Mann heraus und krachte mit mir zusammen. Er streckte seine Hände aus und schnappte mich bei meinen Unterarmen, als ich nach hinten in Jakes Brust stolperte. Ich konnte spüren, wie die Haut unter seinen Händen leicht zu kribbeln begann.

„Entschuldige, ich hätte besser aufpassen sollen", hallte seine samtene Stimme in meinen Ohren wieder.

Jake nahm mich an der Hüfte und half mir, wieder mein Gleichgewicht zu finden. Verdammte Absätze.

Ich blickte hoch und sah direkt in das schönste Gesicht, das ich je betrachten durfte. Seine Augen waren wie ein tiefes, stechendgrünes Meer und sein Kopf war von ungebändigtem, bronzefarbenem Haar gekrönt. Ich musste ein paar Mal zwinkern, bevor ich meine Stimme wieder fand. „Ist schon gut, mir ist nichts passiert."

Er grinste mit an und schüttelte den Kopf.

„Tyler, was ist denn?", fragte er den Türsteher.

„Mr. Cullen, die junge Lady hat eine goldene VIP-Card", antwortete er.

Ich betrachtete meine Karte und sah, dass sie wirklich golden war, aber ich hatte nicht bemerkt, dass das etwas zu bedeuten hatte. Jake sah über meine Schulter und flüsterte mir ins Ohr: „Was hat das zu bedeuten?"

Ich schüttelte meinen Kopf und flüsterte zurück: „Ich weiß nicht, aber ich schätze, wir werden es noch herausfinden."


EPOV

Ich hasste den Tag der offenen Tür. Zum Glück fand dieser nur jeden ersten Donnerstag im Monat statt. Dies war die Nacht, in denen alle Möchtegerne in voller Zahl einströmten. Ich schüttelte den Kopf, als ich an all die Männer dachte, die in Chatrooms gehen oder etwas in ein BDSM-Forum schreiben, nur weil sie glauben, sie könnten ihr irgendeine „Nutte" zum Dominieren finden.

Die Frauen waren nicht viel besser. Sie kamen total verquer angezogen hierher und dachten, je nackter sie wären, desto besser. Leider gibt es im Erdgeschoß eine strenge Kleiderordnung. Man musste stets Schuhe, ein Shirt und eine Hose oder einen Rock tragen.

Der Club ist großteils eingestellt, mit Ausnahme des Erdgeschoßes. Heute Nacht kam man in keine privaten Zimmer und es fanden auch keine öffentliche Szenen statt. Alle Mitglieder, die heute da waren, kamen, um etwas zu trinken und zu lachen oder um möglicherweise einen neuen Partner zu finden.

Der einzige Bereich im Club, der abgetrennt war, war der VIP-Bereich. Dieser Bereich war für die Eigentümer, Vorstandsmitglieder und deren Gäste reserviert. Zum Großteil waren dies Familienmitglieder. Ja, das New Moon war ein Familienbetrieb. Meine Onkel Aro und Marcus hatten ihn vor knapp fünfundzwanzig Jahren eröffnet. In fünf Wochen, am neunten Juni, würde ein Ball zum silbernen Jubiläum stattfinden.

Aro versuchte immer, mich in das laufende Tagesgeschäft des Clubs mit einzubeziehen, aber ich hielt lieber an der University of Washington Vorträge über Anatomie. Ich half aus, wenn ich konnte, und üblicherweise kümmerte sich mein Bruder Emmett um die Tage der offenen Tür. Aber heute wollten er und seine Frau Rose ein kleines Treffen abhalten, um ihre Schwangerschaft zu feiern. Diese würde im VIP-Bereich stattfinden, also sprang ich für Emmett ein.

Die Türen wurden um 20:00 Uhr geöffnet, also verließ ich die Uni um 16:00 Uhr, lief nach Hause und duschte und zog mich um, bevor ich zum Club fuhr. Ich betrat das rückwärtig gelegene Büro. Laurent war da und vergab gerade Aufgaben an die Türsteher, Barkeeper und Kellnerinnen. Ich hörte ihm zu, während ich nebenbei einen Teller voll Alfredos Hühnchen aß, das ich vom Restaurant an der anderen Straßenseite bestellt hatte. Tyler würde vorne am Eingang stehen, Mike und Eric waren im Hauptareal eingeteilt. Zwei Barkeeper gab es an jeder Bar und einen im VIP-Bereich. Laurent sah in meine Richtung.

„Möchten Sie noch etwas hinzufügen, Mr. Cullen?"

Ich schluckte den letzten Bissen meines Essens und erinnerte sie daran, dass wenn etwas passieren sollte, das meine Aufmerksamkeit erforderte, sie einfach den Summer betätigen sollten, damit ich über mein Handy verständigt wurde. Sonst brauchten sie nur auf Ärsche aufzupassen, die dachten, sie wären Doms, und kleine Mädchen, die dachten, sie könnten hierher kommen, um sofort irgendwelche Fantasien befriedigt zu bekommen. Sie lächelten alle und nickten, bevor sie an die Arbeit gingen.

Emmett würde in einer halben Stunde kommen und ich musste die Räumlichkeiten für ihn vorbereiten. Es gab nicht viel zu tun, denn der Club öffnete gerade und die Band begann gerade alles aufzubauen. Wir arrangierten immer lokale Bands. Die heutige Gruppe hieß Twilight, sie legten eine gute Show hin und spielten eine Mischung aus allen Musikrichtungen, von klassischem Rock bis Hip Hop. Die Menge mochte sie normalerweise und jeder hatte Spaß. Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter.

Ich drehte mich um und Jessica stand vor mir. „Was gibt's, Jess?" Ich hatte mich ein paar Mal mit ihr getroffen, aber wir passten nicht wirklich dynamisch zusammen. Ich mochte sie aber. Sie war hübsch, submissiv und dumm wie Bohnenstroh.

„Ähm ... Edward, glaubst du, ich könnte dir beim Ball aushelfen? Ich meine, ich weiß, dass du nach einer Partnerin für die Szene suchst. Das könnte ich ja mit dir machen."

Ich beäugte sie abschätzend. „Wer hat dir das erzählt?"

Sie antwortete nicht, also stellte ich ihr eine andere Frage. „Mit wem bist du hier?"

Frauen ohne Begleitung waren nicht gestattet. Das war sexistisch, ich weiß, aber so lautete die Regel. Somit konnte niemand den Doms auf die Nerven gehen.

Jess sah mich an wie die Kuh von der Alm. „Ähm ... ich bin mit meinem Freund Roger hier und ich hab das im Club Talk erfahren."

Ohhh ... ich hasste diesen dummen Web Blog. Ich rieb mir mit der Hand über das Gesicht und stieß einen langen Atem aus. „Tja, da bist du wohl falsch informiert! Und ich schlage vor, du gehst wieder zurück zu Roger. Sofort!" Sie sah mit einem „Ja, Sir", zu Boden und ging davon.

Ich stand da und massierte mir die Nasenwurzel, als ich ein lautes Lachen hörte. „Probleme mit einem kleinen Mädchen, kleiner Bruder?"

Ich schüttelte den Kopf und öffnete meine Augen, um Emmett und Rose zu sehen, die mit ein paar Freunden gekommen waren. Die meisten davon kannte ich. Diejenigen, die ich noch nicht kannte, wurden mir von Rose vorgestellt. Emmett sagte, dass es noch zwei Pärchen mit VIP-Karten geben sollten und dass diese bald da sein würden. Ich nickte und sagte ihm, dass ich mich in der Nähe der Tür aufhalten und sie zu ihnen führen würde, sobald sie da waren.

Mein Handy vibrierte und rief mich zum Vordereingang. Tyler kündigte zwei Pärchen mit VIP-Karten an. Das mussten Emmetts Freunde sein.

„Guten Abend, Willkommen im New Moon. Wenn ihr mir folgen würdet, ich bringe euch nach hinten zu Emmett und Rose", begrüßte ich sie und die zwei Pärchen folgten mir.

Sobald wir im VIP-Bereich waren, dankte mir mein Bruder und sagte mir, dass unsere Schwester Alice und ihr Mann Jasper noch fehlten. Aber sie würden allein den Weg zu uns finden.

Da dies nun erledigt war, überlegte ich, ob ich Tyler Bescheid geben sollte, dass nun alle von Emmetts Gästen hier waren. Ich wollte gerade die Tür öffnen, als mein Handy vibrierte. Ich griff in meine Tasche, schwang die Tür auf und lief direkt in eine zarte Gestalt, die ich somit nach hinten in die Arme eines großen Mannes warf. Instinktiv griff ich nach ihren beiden nackten Armen und spürte ein kleines Prickeln in meinen Händen.

„Entschuldige, ich hätte besser aufpassen sollen."

Der Mann hinter ihr hielt sie an den Hüften fest. Ich stand einfach da und starrte in die tiefsten, braunen Augen, die ich je gesehen hatte. Ihr Gesicht war leicht herzförmig mit einer vollen Unterlippe. Sie hatte langes, welliges kastanienbraunes Haar, das ihr bis zur Mitte des Rückens reichte. Die hellblaue Seidenbluse spannte etwas um ihre Brüste, betonte aber jede Kurve. Ihre Atmung beruhigte sich und sie zwinkerte ein paar Mal, während sie gleichzeitig versuchte, das Gleichgewicht wieder zu erlangen.

„Ist schon gut, mir ist nichts passiert." Mein Schwanz zuckte, als sie das sagte. Böse Gedanken kreisten in meinem Kopf hin und her, Gedanken daran, wie gerne ich ihren runden, weichen Arsch sehen würde, der vom Flogger ganz rosa wäre.

Ich richtete mich an Tyler und betrachtete den goldenen VIP-Pass. Gehörte sie zu Aro? Mein Blick wanderte wieder zurück zu ihrem Gesicht, als der Mann, der hinter ihr stand, sich nach unten beugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und flüsterte zurück. Ich musterte die beiden kurz.

Er trug einen Ehering.

Sie nicht.

Hmmm.

Er hielt sie beschützerisch fest, aber nicht provozierend.

Und sie hatte Aros Karte, also musste sie jemand ganz Besonderes sein.

Ich schenkte ihnen mein bestes Lächeln. „Folgt mir, ich zeige euch den Weg nach hinten, in den VIP-Bereich."

Der Mann ließ sie los und sie folgten mir.

„Danke", antwortete sie.

Ich führte sie durch den Club hindurch und fragte mich, wer diese Leute waren und wie ihre Hintergrundgeschichte aussehen könnte. Eines war klar, ich musste mindestens ihren Namen herausfinden. Ich öffnete die Spiegeltür, die in den VIP-Bereich führte, und trat hinauf auf einen erhobenen Teil des Fußbodens. Ich nahm mir die Freiheit, der Lady meine Hand anzubieten. Ich dachte, wenn ich damit eine Grenze überschreiben würde, würde der Mann es mir schon sagen. Ich war froh zu sehen, dass dem nicht der Fall war, und freute mich noch mehr, als ich das Prickeln wieder spürte, indem sie die Hand nahm, die ich ihr hingehalten hatte ... Ich sah nach unten, auf unsere Hände, und merkte, dass sie das ebenso tat.

Sie fühlte es auch. Ich wusste nicht, was zur Hölle das war, aber ich konnte mit Sicherheit sagen, dass es mir gefiel.

„Also", lächelte ich sie an. Ich war mir wieder wegen ihrem Begleiter nicht sicher. „Woher kennst du Aro?"

Sie sah mich verwirrt an. „Wieso denkst du, ich kenne ihn?"

Ich gluckste. „Sie halten seine Karte in Händen, Miss ...?"

Bitte, Gott, sag mir ihren Namen.

Ich konnte sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete, als sie ihre Unterlippe zwischen die Zähne nahm. Mein Schwanz tanzte wie ein kleiner Mexikaner mit Hut und ich musste mein Stöhnen zurückhalten, das mir entkommen wollte.

„Eigentlich ... ähm, Miss Swan."

Ich lächelte. „Und Ihr Freund?"

Ja, ich nannte ihn Freund. Sollte er mich doch korrigieren. Seine Hände kamen vor, um Miss Swans Arme zu halten. „Jacob Black. Komm schon, Bella", grummelte er.

Bella?

Ich führte sie zu den Tischen und wollte gerade mit der Vorstellung beginnen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

„Edward, mein Junge. Erlaube mir."

Aro grinste wie ein kleiner Junge, der gerade den Weihnachtsmann gesehen hatte. Er klatschte seine Hände zusammen und strahlte förmlich. „Isabella, sieh an, sieh an, Sie sehen absolut traumhaft aus. Ich hätte nie gedacht, dass sie meinem Angebot je nachkommen würden."

Ich stand erstaunt da und sah, wie Isabella Aros Hände ergriff. „Es ist sehr schön, Sie wiederzusehen, und ich nehme an, da sich das Schuljahr dem Ende zu neigt, dass es eine gute Gelegenheit wäre, mir Ihren Club anzusehen. Darf ich Ihnen meinen Freund vorstellen? Jacob Black. Jacob, das ist Aro Volturi, ihm und seinem Bruder gehört dieser Club."

Aro nahm Isabellas Arm und Jacob folgte ihr. „Kommen Sie, meine Liebe, ich stelle Ihnen meine Familie vor."

Ich schüttelte den Kopf und ging hinter den dreien her. Emmett warf mir einen Blick zu und ich zuckte bloß mit den Schultern, da ich keine Ahnung hatte, was hier vor sich ging. Aro stand am Kopfende des Tisches und begann, sich mit Isabella zu unterhalten, und dann drehte er sich herum und stellte sie alle vor.

„Das ist mein Neffe Emmett mit seiner wunderbaren Frau Rosalie, und das sind ihre Freunde. Sie sind heute hier, um die baldige Geburt ihres ersten Kindes zu feiern." Aro sah Isabella an und lächelte. „Wie Sie wissen, meine Liebe, ist meine Familie mir sehr wichtig."

Sie lächelte zu ihm hoch. „Ja, Sir, ich erinnere mich."

Aro drehte sich herum und legte seine Hand auf meine Schulter. „Und dieser junge Mann ist mein Neffe Edward."

Er drehte sich zurück zu der Gruppe. „Darf ich euch allen Miss Isabella Swan und ihren Begleiter, Mister Jacob Black vorstellen?"

Jeder sagte „hallo" und „schön, euch kennenzulernen".

Aro drehte sich zu mir. „Edward, erinnerst du dich an die College-Studentin, die ihre These über ‚alternative Lebensstile' schreiben wollte?"

Ich nickte. Er hatte mich gefragt, ob ich sie kannte, weil sie auf der selben Uni studierte, an der ich Vorträge hielt.

„Tja, das war Isabella. Sie hat wunderbare Arbeit geleistet. Ihre These wurde publiziert, sie hat ihren Master bekommen und ist nun Professorin am Institut für Psychologie auf der University of Washington." Aro ließ ihren Arm los. „Setzen Sie sich, meine Liebe, setzen Sie sich. Sie auch, Mr. Black. Entspannen Sie sich, unterhalten sie sich und haben Sie Spaß. Ich muss mich noch mit einigen anderen Leuten treffen, aber ich lasse Sie in guten Händen." Er drehte sich um und sah mich an. „Edward, kümmere dich gut um Isabella und Mr. Black."

Ich lächelte ihn an und nickte. Weil Junge, wie gerne würde ich mich um Isabella kümmern.