Epilog
Ein halbes Jahr später
Sookie schnurrte verschlafen, als ihr jemand begann den Nacken zu kraulen. „Weitermachen…" klagte sie, als dieser Jemand aufhörte und meinte: „Besser nicht, sonst kommst du noch zu spät zur Arbeit!
Müde warf sie ihre Arme um seinen Kopf und zog ihn zwischen ihre Brüste. „Dann muss mein Chef eben auf mich verzichten…" Sie stöhnte wohlig, als der Mann anfing diesen Bereich ihres Körpers mit kleinen Küssen zu liebkosen.
„Ich glaube ja nicht, dass dein Boss das verstehen wird…"
Sookie sah hinunter in diese blauen Augen und meinte kess: „Ach, den wickel ich doch um den kleinen Finger!"
Eric warf sie auf den Rücken und wanderte langsam mit seiner Zunge ihren Leib hinab. „Ach ja? Tust du das? Und wie?" Sie wand sich unter seinen Berührungen und wisperte: „Zum Beispiel, in dem ich ihn mit heißem Sex auf seinem Schreibtisch besteche!"
Der Vampir zwischen ihren Beinen hielt inne, schoss nach oben und starrte ihr mit ausgefahrenen Fangzähnen in die Augen. „Wie Bitte? Du vögelst mit deinem Arbeitgeber in seinem Büro?" Sookie leckte ihm lasziv über seine Lippen. „In seinem Büro, auf seiner Theke, in seinem Keller, auf der Tanzfläche, auf dem Klo, im Lager, wo auch immer er mich haben will…" Unanständig rieb sie ihre Hüfte an seiner.
„Was soll ich denn davon halten?" Fragte Eric mit gerunzelter Stirn.
„Keine Ahnung… Was hältst du denn davon …. Boss?"
Er grinste breit. „Ach genau, das bin ja ich!" Der Wikinger bedeckte ihren Hals mit Küssen. „Also, ich finde es eine wunderbare Sache. In dem Fall würde ich sagen, dass du heute etwa eine Stunde zu spät kommst."
Enttäuscht kniff ihm Sookie in die Pobacke. „Nur eine Stunde?" Schmollend drehte sie sich um. „Aber es sind doch nur noch drei Stunden bis zum Schichtbeginn!" Auffordernd liebkoste Eric ihren Rücken. „Aber du hast dir für heute auch viel vorgenommen! Büro….Keller….Tanzfläche….Klo…..Lager…. Wo auch immer ich dich haben will…"
Kapitulierend wendete sich Sookie wieder ihrem Freund zu und schmiegte sich eng an ihn. „Oder wo ich dich haben will…" schnurrte sie und er rollte lächelnd mit den Augen. „Ja, meine Königin, wo auch immer du mich haben willst…"
„Ah, du gefühlskalter, grausamer Fürst der Finsternis…" stöhnte sie laut, als er sich einige Etagen weiter unten mit seiner geschickten Zunge nützlich machte.
„Bist du dir wirklich sicher?"
„Himmel, ja! Ich bevorzuge einen Herzschlag und eine Körperwärme über Zimmertemperatur!" Sie kraulte seine Brust. „Aber du weißt, dass du dann dieses monatliche… Dings nicht mehr hättest?"
„Für jemanden, der sich seit tausend Jahren von Blut ernährt, fällt dir der Begriff Monatsblutung faszinierend schwer…"
„Jedenfalls hättest du sie nicht mehr." Schmollte er und Sookie lachte.
„Jah, dafür würde ich jeden Tag den ich mal länger aufbleiben will, aus allen Kopföffnungen bluten…" Sie küsste ihn sanft aufs Ohr.
„Trotzdem nicht mehr regelmäßig jeden Monat…"
„Aber AUS DEM KOPF! Das ist eklig!"
Mit zwei Stunden Verspätung kamen sie im Fangtasia an, Pam warf ihnen einen missbilligenden Blick zu, den das Paar wie immer geflissentlich ignorierte. Sookie dachte, dass sie sich einfach nicht mit Lafayette hätte zusammen tun sollen, dann hätte sie so Probleme wie einen unpünktlichen Macher nicht. (Von alleine wäre der wohl nicht auf die Idee mit dem ‚aus dem Fenster schubsten' gekommen, wobei die Fee sich nicht sicher war, wer von beiden das Luftkissen mit ins Spiel gebracht hatte, sie persönlich würde ja auf Lafayette tippen…)
Lächelnd dachte sie daran zurück, während sie ihre Runde machte und Bestellungen aufnahm.
„Kannst du mir versprechen, dass du mir für immer treu sein wirst?" Sein offener Blick überraschte sie, sie hatte eher eine ausweichende Reaktion erwartet. „Für immer ist eine lange Zeit, min älskling. Kannst du es mir denn versprechen?"
Sookie tippte ihn vorwurfsvoll auf die Nasenspitze. „Ich hab dich zuerst gefragt!"
Eric küsste sie sanft und meinte dann: „Ich verspreche dir, dass ich dir auf jeden Fall die nächsten dreihundert Jahre nicht fremdgehen werde. Und glaub mir, nach dem verflixten zweihundertneunundneunzigsten Jahr willst auch du noch mal über die Sache mit der sexuellen Treue reden."
Sie sah ihn missbilligend an. „Hättest du nicht einfach ja sagen können und es in zweihundertachtundneunzig Jahren nochmal ansprechen?"
„Ich lüge dich aber nicht an, favorit!"
„OK. Wenn du mich in den nächsten zweihundertneunundneunzig Jahren betrügst, dann ramme ich dir einen Pflock ins Herz. Einverstanden?"
„Einverstanden. Und keine Sorge, das werde ich nicht… denn bis dahin haben wir noch viel auszuprobieren…"
Sookie schloss genießerisch die Augen, als er sie wieder in die Arme zog und sich auf den Rücken rollte. „Viel auszuprobieren…"
Eric fing ihren Blick auf und leckte sich anzüglich über die ausgefahrenen Eckzähne. Sookie grinste und holte an der Theke sein allabendliches Tru:Blood. Er strich ihr kurz über die Wange, als sie es ihm brachte.
„Lager." Murmelte sie. „In fünf Minuten."
Seine Augen leuchteten auf.
„Ich kann es nicht sagen." 1)
„Warum?"
„Akzeptiere es doch bitte einfach und erwarte keine Wunder von mir."
„Aber du bist doch mein starker Fürst der Finsternis!"
„Fürst der Finsternis… Das gefällt mir…"
„Also?"
Eric sah ihr ernst in die Augen. „Bitte, Sookie, lass uns nicht darüber streiten. Nicht darüber!"
„Gut. Dann bist du eben mein gefühlskalter Fürst der Finsternis."
„Solange ich dein bin, ist alles in Ordnung."
„Und ich bin dein."
„Das wollte ich hören…."
„Ich weiß." Sookie lachte. „Aber das ist kein bindender Vertrag!"
Der Vampir strich ihr eine Strähne von der Stirn. „Sookie, du weißt, dass du zu jemandem gehören musst, auch offiziell. Ansonsten…" Er ließ es offen, aber sie wusste genau was er meinte.
„Aber das bedeutet keine Besitzverhältnisse!" verlangte sie. Ihr strenger Blick weicht auf, als er sie mit einem sanften Ruck auf seine Oberschenkel zog und an sich drückte.
„Natürlich nicht…"
„Eric!"
„Sookie, meinst du nicht, ich hätte es schon lange aufgegeben zu erwarten, dass du dich so verhältst, wie es von einem braven Mensch erwartet wird?"
„Ich bin also unartig?" Hach, genau dieser Blick ließ sie alle noch verbliebenen Fragen vergessen und nur an dieses eine denken…
Mit einem erwartungsvollen Lächeln schloss sie wenig später die Lagertür hinter sich.
Vielleicht würde das mit Northman nicht für immer halten. Vielleicht noch nicht einmal bis zum nächsten Weihnachten, aber das war ihr so egal wie nur sonst etwas. Sie konnte es jetzt sowieso noch nicht wissen.
Und bis dieser Tag kam würde sie ihre Beziehung in vollen Zügen genießen.
Oder in leeren Lagern…
Oder Büros…
Oder Tanzflächen…
Wo auch immer sie wollten.
Scheiß auf die Ewigkeit, die würde noch früh genug kommen.
1) nur zur Erklärung, damit ist *Ich liebe dich* oder etwas ähnliches gemeint, ich wollte es einfach nochmal mit reinbringen, da Eric ja mal gemeint hatte, das er das Wort nicht *versteht*, und auch wenn er zugegeben hat, dass er Godric geliebt hat wäre das meiner Meinung nach eine etwas zu krasse Veränderung… Deswegen wollte ich es nochmal erwähnen ;)