An Unlikely Pair


Disclaimer: Mir gehört nix, nicht einmal die Geschichte ;-)


Autor: Anne M. Oliver

Übersetzung: Nerventod


Hallöchen, alle miteinander… Nachdem ich in den letzten beiden Wochen mein 2. Staatsexamen geschrieben habe (Jetzt kann man sich wohl vorstellen, warum ich mich ewig nicht gemeldet habe) und gestern auch endlich ein neues chap für „Broken Mind…" übersetzt habe, hab ich überlegt, was ich mit dem Tag so anstelle und das hier ist dabei herausgekommen…

Die Geschichte ist eine Übersetzung, die ich schon vor Ewigkeiten angefangen hatte…

Die Story wurde von der wundervollen Anne M. Oliver geschrieben, deren Originalgeschichte ihr hier auf dieser Seite finden könnt und die mir freundlicherweise erlaubt hat, die Geschichte zu übersetzen und zu posten… Thanks again…

Ich hoffe, ihr habt viel Spaß beim lesen, mindestens genauso viel, wie ich hatte…

Da die Chaps recht überschaulich sind, werde ich mich bemühen jeden Tag ein neues Chap zu posten… Da die ersten 10 bereits fertig sind, habe ich ja einen kleinen Vorlauf *girns*

So, dann geht es mal los…

Viel Spaß


Kapitel 1

Sie atmete tief ein und aus, schloss für einen Moment ihre Augen. Sie konnte es schaffen. Sie konnte da durch. Es machte nichts, dass er heiratete. Sie liebte ihn sowieso nicht mehr. Es war wirklich egal.

Nein, das war es nicht.

Sie sah dabei zu, wie der Bräutigam und die Braut ihre Schwüre austauschten und ihr Herz setzte beinahe aus. Sie sollte dort mit ihm stehen. Es sollte ihre Hochzeit sein, ihr weißes Kleid, ihre Familie und ihre Freunde. Was war schief gelaufen? Wann hatte er aufgehört sie zu lieben? Hatte sie ihn wirklich jemals geliebt?

Die Hochzeit war nun vorbei. Alle waren aufgestanden. Das war das, was von einem erwartet wurde, aufzustehen und seinen Respekt zu zeigen, während der Bräutigam und die Braut vorbeischritten. Sie blieb sitzen. Sie würde für niemanden aufstehen. Sie wollte weinen. Sie folgte der Meute hinaus und sah dabei zu, wie das glückliche Paar zu seiner Hochzeitsfeier schritt. Sie warf sogar ein wenig Reis. Sie zielte genau auf sein Gesicht. Das brachte sie zum ersten Mal an diesem Tag zum Lachen. Sie schüttelte ihren Kopf, um den Reis loszuwerden, der darin gelandet war, ging zurück in die Kapelle und setzte sich.

Bald war die Kapelle leer und sie allein. Alle gingen wahrscheinlich für die Hochzeitsfeier zum Fuchsbau. Würde jemand bemerken, dass sie nicht da war? Wahrscheinlich nicht. Harry würde es nicht bemerken. Er würde beschäftigt sein, mit seinen Aufgaben als ‚Trauzeuge'. Ginny würde es nicht bemerken, denn sie war die Trauzeugin. Ron würde es ganz sicher nicht bemerken, er hatte eine andere geheiratet.

Hermine Granger war eine starke Frau. Sie würde dieses bisschen Herzschmerz überleben und weiter machen. Von außen betrachtet störte sie es nicht einmal. Als sie die Einladung erhalten hatte, hatte sie sie wegwerfen wollen, aber sie hatte die Fassade aufrecht erhalten. Deshalb war sie gekommen. Sie hatte zugesehen. Sie hatte gesiegt. Jetzt brauchte sie eine Flasche Wodka und ein wenig Selbstmitleid und wenn der Montag kommen würde, würde es ihr wieder gut gehen.

Sie stand auf, trat aus der Bankreihe und schritt den Gang entlang. Sie hätte nach rechts gehen sollen, in Richtung der Tür, ging jedoch nach links, in Richtung Altar. Sie stand dort und die bunten Lichter, die durch die Glasfenster strömten, tanzten um sie herum.

Sie schaute auf und stellte sich vor, es wäre ihre Hochzeit. Sie stellte sich vor, wie ihr Vater sie den Gang entlang führte, wie ihre Mutter sich mit einem Taschentuch die Tränen wegwischte. Ihr Bräutigam wartete auf sie, mit einem Lächeln auf seinen Lippen, nur leider hatte sie das Problem, dass sie sich ihren Bräutigam nicht vorstellen konnte. Sie wusste sicher, dass sie sich nicht vorstellte, dass Ron dort mit ihr stehen würde. Also wo war überhaupt ihr Problem?

Sie drehte sich um und wollte hinauslaufen, doch sie kam nur bis zur zweiten Reihe. Sie setzte sich dorthin, ließ ihren Kopf hängen und weinte.

Die Tür öffnete sich leise. Sie erstarrte auf ihrem Platz. Sie drehte sich schnell herum, um zu sehen, wer hereingekommen war. Die Person die sie sah, erschreckte sie. Es war Draco Malfoy. Er sah sie ebenfalls und trat wieder hinaus. Er musste gesehen haben, dass sie weinte. Verdammt. Sie hatte ihn seit drei Jahren nicht gesehen. Das letzte Mal, dass sie ihn gesehen hatte, war bei Ginnys und Harrys Hochzeit gewesen. Es hatte sie damals geschockt, dass er eingeladen war, aber um ehrlich zu sein, hatte sie ihm damals nicht viel Beachtung geschenkt. Sie war an dem Tag damit beschäftigt gewesen, die Tatsache zu feiern, dass ihr bester Freund das Mädchen seiner Träume heiratete.

Sie drehte ihr Gesicht erneut herum und wischte sich ihre Tränen fort. Sie durfte ihn ihre Tränen nicht sehen lassen. Sie ging aus der Tür hinaus und sah, dass er auf den Stufen saß. Seine Krawatte hing lose um seinen Hals. Er schaute auf, als sie aus der Tür kam. Sie setzte sich neben ihn. „Hallo Malfoy, ich habe dich auf der Hochzeit gar nicht gesehen."

„Wirklich? Ich habe dich gesehen", sagte er. „Ich war in der Reihe direkt hinter dir. Du hast nicht gerade so ausgesehen, als hättest du die Zeremonie wirklich genossen."

„Ich denke, das habe ich auch nicht", stimmte sie zu.

„Möchtest du alleine sein und in Selbstmitleid baden oder gehst du zu der Hochzeitsfeier?", fragte er.

„Ich bade nicht im Selbstmitleid", erwiderte sie.

„Doch, das hast du gemacht", lachte er.

„Nein, das habe ich wirklich nicht", sagte sie erneut. Er funkelte sie an und runzelte die Stirn. „Gut, ich habe in Selbstmitleid gebadet. Was machst du noch hier? Warum bist du nicht auf der Hochzeitsfeier?"

„Himmel", lachte er. „Es war schon eine Menge, von mir zu erwarten, dass ich bei der Zeremonie auftauche. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ich mit einem Haufen Weasleys zu einer Hochzeitsfeier gehe. Ich wegen des Meers aus roten Haaren wahrscheinlich erblinden."

Sie lachte. „Warum bist du dann immer noch hier?"

„Ich habe natürlich auf dich gewartet", sagte er.

„Warum?"

„Ich weiß es nicht wirklich", antwortete er ehrlich. „Du schienst traurig gewesen zu sein, und ich habe einfach gedacht, dass ich auf dich warte. Möchtest du, dass ich gehe?"

Wollte sie das? Wollte sie, dass Draco Malfoy sie allein ließ?

Sie wusste nicht einmal, wie sie diese Frage beantworten sollte.

Sie entschied sich, dass Thema zu wechseln. „Bist du von Ron oder Pansy eingeladen worden?"

„Von Pansy natürlich", sagte er, stand auf und ging hinüber, um sich auf eine kleine Bank neben dem Kopfsteinpflasterweg zu setzen.

Sie blieb, wo sie war.

„Also, trauerst du um die Tatsache, dass Weasley jemanden anders geheiratet hat, als dich oder trauerst du um die Tatsache, dass nicht du diejenige warst, die geheiratet hat?", fragte er dann.

„Ist das nicht dasselbe?", fragte sie zurück.

„Nein, du könntest einfach nur eifersüchtig sein, dass du nicht diejenige warst, die dort mit ihrem weißen Kleid, den Handschuhen und dem Schleier gestanden hast. Weasley muss nicht dabei gewesen sein", erklärte er.

„Nun, dann", murmelte sie und versuchte ehrlich zu sein. „Ich vermute, ich bin eifersüchtig. Ich will die Hochzeit, das Haus und die Kinder. Das bedeutet nicht, dass ich Ron will."

„Hurra für dich", sagte er und stand wieder auf. Er schien ruhelos zu sein.

„Was meinst du damit, Hurra für mich?", fragte sie verwirrt.

„Ich bin nur froh, dass du die Wahrheit zugeben kannst. Ich würde es hassen zu denken, dass du auch nur eine Träne an das rothaarige Ungeziefer verschwendet hast."

„Oh", sagte sie leise.

Er kam zurück und setzte sich neben sie auf die steinerne Treppe. Sie schaute hinab auf seine schwarzen Schuhe. Er fragte: „Sind meine Schuhe interessant?" Sie schaute zurück in sein Gesicht und er stellte eine andere Frage. „Was machst du jetzt?"

„Ich bin Heilerin in St. Mungos. Und du?", fragte sie ihn und schaute in seine silbergrauen Augen.

„Ich arbeite für das Ministerium, streng geheim, wenn du es wissen willst. Wenn ich es dir sagen würde, müsste ich dich töten", grinste er.

„Ich dachte, du arbeitest mit Harry und Ron bei den Auroren", sagte sie.

„Wenn du es gewusst hast, warum fragst du?", wunderte er sich und zog eine Augenbraue nach oben.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich wollte nur Small-Talk machen, vermute ich", sagte sie und stand dann auf. „Ich sollte gehen."

„Oh ja, zu dem Meer an rotem Haar, oder wie es die normalen Menschen sagen, zu der Hochzeitsfeier", sagte Draco mehr zu sich selbst. Er stand ebenfalls auf.

„Nein, ich gehe heim", gab sie zu. „Ich denke nicht, dass man mich vermissen wird und ich weiß, dass es da eine Flasche Wodka gibt, auf der mein Name steht und die darauf wartet, von mir geleert zu werden."

Er lachte ein echtes Lachen und sagte: „Du bist doch keine Alkoholikerin geworden?"

„Nein, nur eine Kampftrinkerin", log sie. Sie lachte auch. „Es war schön, dich wiederzusehen, Draco. Vielleicht sehe ich dich das nächste Mal, wenn ein Ex-Slytherin und ein Ex-Gryffindor heiraten."

Er lächelte und sagte: „Ernsthaft, Granger, wann wird sowas schon passieren?"

„Das ist wahr", stimmte sie zu.

„Bye, Granger."

„Bye."

Sie wollte gerade wegapparieren, doch er kam erneut zu ihr und sagte: „Übrigens, du hast etwas von dem Reis in deinem Haar."

„Wirklich?", fragte sie.

Er hob seine Hand und entfernte einige Körner des Reises. Er sagte: „Dein Haar ist viel weicher, als ich es mir vorgestellt habe."

Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. ‚Danke?' oder ‚Du hast dir vorgestellt, wie mein Haar ist?' Was? Stattdessen hob sie ihre Hände zu ihrem Haar und schüttelte es. „Habe ich alles rausbekommen?", fragte sie dann.

Er lehnte sich näher zu ihr. Er roch wie ein Stückchen Himmel, hier auf Erden. Sie nahm einen tiefen Atemzug. Sie hoffte, dass er es nicht bemerkte. Er schaute sie intensiv an und sagte: „Ich glaube, das hast du." Er schaute schnell weg, zurück zu der Kapelle. Sie fragte sich, warum. Als er sich zurückdrehte, stand sie noch immer sehr nah bei ihm.

„Ich sehe dich bei der nächsten Hochzeit", sagte er wieder.

„Bis dann", sagte sie und hielt ihm ihre Hand hin.

Bevor sie gehen konnte, sagte er: „Möchtest du heute ein wenig Gesellschaft oder geht es heute Abend nur um dich und deine Flasche Wodka?"

Sie grinste und fragte: „Was hast du im Sinn?"

Er lächelte und sagte: „Nimm meine Hand und du wirst es herausfinden."

Sie schüttelte ihren Kopf, ging aber zu ihm und nahm seine ausgestreckte Hand. „Nach dir, Malfoy."