Disclaimer: Das Copyright dieses Outtakes liegt bei Stephenie Meyer, This outtake belongs to Stephenie Meyer (2007).


Diesmal muss ich mich auch bei meinem lieben, kleinen (eigentlich is er ja schon größer als ich *grins*) Bruder bedanken, der mir bei einem sehr komplizierten Satz eine große Hilfe war :) Da macht er mich immer fertig wegen der Twilight-Bessessenheit und weil "Robert Pattinson ja totaaaal uninteressant und sowieso schwul ist" (pah!) und dann hat er den größten Spaß wenn er mir hier beim Übersetzen helfen kann.

MÄNNER! (sogar wenn sie erst 18 sind :))

danke Ann-Sophie


Ich wachte von den Schmerzen auf, die das lange Schlafen in der verkrampften Position verursacht hatte. Ich war noch immer völlig erschöpft, aber plötzlich auch nervös, als mir wieder einfiel, wo ich mich befand. Ich setzte mich auf und sah, wie sich Valley of the Sun vor uns erstreckte; die weite, ebene Fläche von Ziegeldächern, Palmen, Freeways, Smog und Swimmingpools, umgeben von den niedrigen, felsigen Erhöhungen, die wir als Berge bezeichneten. Es überraschte mich, dass ich keinerlei Erleichterung empfand, bloß ein nagendes Heimweh nach dem ständigem Regen und dem satten Grün des Ortes, der für mich Edward bedeutete. Ich schüttelte den Kopf und versuchte, den Anflug von Verzweiflung zu unterdrücken, der mich zu überwältigen drohte.

Jasper und Alice unterhielten sich; ich war mir ziemlich sicher, sie wussten, dass ich wach war, doch sie zeigten es nicht.

Ihre schnellen, sanften Stimmen – eine hoch, eine tief – erfüllten die Luft um mich herum mit Musik. Ich bekam mit, dass sie gerade diskutierten, wo wir bleiben würden.

"Bella." Alice sprach mich beiläufig an, als wäre ich schon die ganze Zeit Teil der Unterhaltung gewesen. "In welche Richtung geht's zum Flughafen?"

"Bleib auf der Interstate 10", antwortete ich automatisch. "Dann kommen wir direkt daran vorbei."

Ich dachte einen Moment lang nach; mein Gehirn war noch immer wie benebelt vom Schlaf.

"Fliegen wir irgendwo hin?", fragte ich.

"Nein, aber es ist besser, wenn wir in der Nähe sind – nur für den Fall." Sie holte ihr Handy aus der Tasche und schien die Auskunft anzurufen. Sie sprach langsamer als üblich, als sie nach Hotels in der Nähe des Flughafens fragte, Vorschlägen zustimmte und dann abwartend schwieg, während sie weiterverbunden wurde. Sie reservierte für eine Woche eine Suite unter dem Namen Christian Bower und ratterte eine Kreditkartennummer herunter, ohne eine vor sich zu haben. Ich hörte, wie sie für den Telefonisten Wegbeschreibungen wiederholte; ich war mir sicher, sie benötigte keine Hilfe, um sie sich zu merken.

Der Anblick des Telefons hatte mich an meine Verpflichtungen erinnert.

"Alice", sagte ich, als sie aufgelegt hatte. "Ich muss meinen Dad anrufen." Meine Stimme klang nüchtern. Sie reichte mir das Telefon.

Es war später Nachmittag; ich hoffte, er würde bei der Arbeit sein. Aber er hob sofort nach dem ersten Läuten ab. Ich schauderte, als ich mir sein ängstliches Gesicht vorstellte.

"Dad?", sagte ich zögernd.

"Bella! Wo bist du, Schatz?" Tiefe Erleichterung erfüllte seine Stimme.

"Ich bin gerade auf der Straße unterwegs." Er brauchte nicht zu wissen, dass ich gerade eine Strecke von drei Tagen innerhalb einer Nacht zurückgelegt hatte.

"Bella, du musst umdrehen."

"Ich muss nach Hause."

"Kleines, lass uns darüber reden. Du musst nicht von hier weggehen nur wegen irgendeines Jungen." Ich merkte, dass er sich bemühte, sehr behutsam zu sein.

"Dad, gib mir eine Woche. Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken und dann werde ich entscheiden, ob ich zurückkomme. Das hier hat nichts mir dir zu tun, okay?" Meine Stimme zitterte leicht. "Ich liebe dich, Daddy. Wie auch immer ich mich entscheide, wir seh'n uns bald, das verspreche ich."

"Okay, Bella." Seine Stimme klang resigniert. "Ruf mich an, sobald du in Phoenix bist."

"Ich ruf dich von zuhause an, Dad. Bis dann."

"Bis bald, Bells." Er zögerte, bevor er auflegte.

Zumindest war zwischen Charlie und mir alles wieder halbwegs in Ordnung, dachte ich, als ich Alice das Telefon zurückgab. Sie beobachtete mich genau, erwartete wahrscheinlich einen weiteren Gefühlsausbruch. Aber ich war einfach zu müde.

Die vertraute Stadt flog an meinem dunklen Fenster vorbei. Es herrschte nur wenig Verkehr. Wir ließen die Innenstadt schnell hinter uns, schlugen einen Bogen um die nördliche Seite des Flughafens von Phoenix und fuhren dann nach Süden, Richtung Tempe. Kurz nach der Brücke, auf der anderen Seite des ausgetrockneten Flussbetts des Salt Rivers wies Alice Jasper an, von der Interstate abzufahren. Sie lotste ihn ohne Probleme über Landstraßen vor den Eingang des Hilton Hotels in der Nähe des Flughafens.

Ich hatte gedacht, wir würden in ein Motel gehen, aber ich war mir sicher, sie würden nur abwinken, wenn ich meine Sorgen um die Ausgaben laut aussprechen würde. Ihre Ersparnisse schienen endlos zu sein.

Wir kamen vor dem Eingang unter einem großen Vordach zum Stehen und sofort eilten zwei Pagen auf den eindrucksvollen Wagen zu. Jasper und Alice stiegen aus und wirkten dabei mit ihren dunklen Sonnenbrillen wie berühmte Filmstars. Ich kletterte umständlich aus dem Wagen, verspannt von den langen Stunden im Auto und fühlte mich unscheinbar. Jasper öffnete den Kofferraum und die unterwürfigen Angestellten luden schnell unsere Einkaufstüten auf einen Kofferwagen. Sie waren zu gut ausgebildet, als dass das Fehlen von tatsächlichem Gepäck ihnen überraschte Blicke entlockt hätte.

Im dunklen Inneren des Wagens war es sehr kühl gewesen; jetzt in die Hitze eines Nachmittages in Phoenix hinauszutreten – war es auch im Schatten – fühlte sich an, als hätte ich meinen Kopf in einen Backofen gesteckt. Zum ersten Mal an diesem Tag fühlte ich mich zuhause.

Jasper schritt selbstbewusst durch die menschenleere Empfangshalle Alice hielt sich sorgsam an meiner Seite, während uns die Pagen eifrig mit unseren Sachen folgten. Jasper trat mit der ihm eigenen, unbewusst bestimmenden Ausstrahlung an die Rezeption.

"Bower", war alles, was er zu der professionell wirkenden Empfangsdame sagte. Sie tippte die Information schnell in ihren Computer und nur der sehr kurze Blick auf den blonden Gott vor ihr schmälerte ihre Professionalität.

Kurz danach wurden wir in unsere weitläufige Suite geführt. Mir war bewusst, dass die beiden großen Schlafzimmer bloß der Gepflogenheiten halber da waren. Die Pagen luden schnell unsere Koffer ab, während ich ausgelaugt auf dem Sofa saß und Alice davontanzte, um sich die restlichen Räumlichkeiten anzusehen. Jasper schüttelte den Pagen die Hand, als sie gingen und der Blick, den sie auf ihrem Weg zur Tür tauschten, war mehr als zufrieden; er war voll angenehmer Überraschung. Dann waren wir allein.

Jasper ging zu den Fenstern und schloss bei beiden sorgfältig die Vorhänge. Alice erschien und ließ die Speisekarte für den Zimmerservice in meinen Schoß fallen.

"Bestell etwas", befahl sie.

"Mir geht's gut", antwortete ich lustlos.

Sie warf mir einen finsteren Blick zu und schnappte sich die Karte. Während sie irgendetwas über Edward vor sich hin grummelte, nahm sie das Telefon und begann zu wählen.

"Alice, ernsthaft", begann ich, aber ihr Blick ließ mich verstummen. Ich legte meinen Kopf auf die Armlehne des Sofas und schloss die Augen.

Ein Klopfen an der Tür weckte mich. Ich sprang so schnell auf, dass ich von der Couch direkt auf den Boden rutschte und mir die Stirn am Kaffeetisch anstieß.

"Aua", sagte ich benommen und rieb mir den Kopf.

Ich hörte Jasper kurz auflachen und blickte auf; er hatte die Hand vor den Mund geschlagen und versuchte, den Rest seiner Erheiterung runterzuschlucken. Alice ging mit fest zusammengepressten Lippen zur Tür, ihre Mundwinkel zuckten.

Ich lief rot an, rappelte mich auf und setzte mich wieder auf das Sofa, wo ich den Kopf in die Hände legte. Es war mein Essen; der Geruch nach Fleisch, Käse, Knoblauch und Kartoffeln durchzog verführerisch die Luft um mich herum. Alice trug das Tablett so professionell, als hätte sie jahrelange Erfahrung als Kellnerin und stellte es auf dem kleinen Tischchen vor meinen Knien ab.

"Du brauchst Proteine", erklärte sie und lüftete die silberne Glocke, unter der ein großes Steak und eine dekorative Kartoffelskulptur zum Vorschein kamen. "Edward wird es gar nicht gefallen, wenn dein Blut anämisch riecht, wenn er herkommt." Ich war mir fast sicher, dass sie es nicht ernst meinte.


Wie ihr seht, hat uns die Uni fest im Griff, deshalb die ewig langen Pausen zwischen Kapiteln. Als nächstes kommt wieder ein Midnight Sun Kapitel – da gibt's jetz aber keine so lange Pause, keine Angst ;)

Ich hoffe ihr habt weiterhin soviel Geduld, es liegt nicht an uns :) und ich kann nur immer wieder betonen, dass ich das Midnight Sun Projekt auf jeden Fall zu Ende bringen werde! Egal wie lang es dauert^^