Liebe Leser, schön, dass ihr noch dabei seid, und liebe Reviewer, danke für die lieben kommentare! Ich habe mich sehr sehr gefreut und finde es toll, dass ihr euch doch noch gemeldet habt! Fühlt euch alle gedrückt!

Besonderer Dank geht außerdem an meine herzallerliebste Beta Tanya C. Silver - unbedingt bei ihr vorbeischauen!! Sie kann nicht nur toll betan und Tipps geben, sondern auch selbst schreiben, jawohl! ;-)

Und nun viel Spaß beim letzten und dritten Teil! Have Fun!


Schwarzer Drache Part III

Ein Jahr war vergangen, seit Harry Potter Voldemort in die ewigen Jagdgründe geschickt hatte. Vor einem Jahr hatten Charlie, George und Hermione ein Freundschaftsband entwickelt, dass ihnen keiner nachmachen konnte. Die gleichen Verluste, die gleiche Angst, die gleiche Erfahrung saß in ihren Knochen.

Jeden zweiten Tag schauten sie im St. Mungos vorbei und besuchten Harry, Ron und Arthur. Es war eine harte Zeit und die junge Frau hatte oft überlegt, ob es nicht leichter wäre, dieses Kapitel einfach ab zu schließen und einen Neuanfang zu versuchen. Aber dann war da wieder ihre innere Stimme, die ihr sagte, dass sie ihre Familie nicht einfach im Stich lassen konnte. Sie hatte schon so viele verloren. Wenigstens für diese drei durfte sie ihre Hoffnung nicht verlieren.

Sie hatten gelernt zu beten. Manchmal besuchten sie die Kirche am Ende des Dorfes, doch bevorzugt sinnierten sie beim Abendessen.

Meistens kochte George, der dies mit Abstand am Besten konnte. Zu oft hatte ihn seine Mutter in seinen Jugendtagen dazu verdonnert, ihr zu helfen. Für den Moment war das damals sicherlich lästig gewesen, doch nun betrachtete er diese Fügung als liebevolle Erinnerung. Oft summte er Lieder, die auch Mrs. Weasley früher in der Küche gesummt hatte.

„Er hat sich verändert", meinte Hermione eines Abends, als George in der Küche war und das Abendessen zauberte und sie mit Charlie im Wohnzimmer saß, um einige Bücher zu studieren.

„Er hat sich nicht verändert. Er ist von einem Tag zum anderen zu einem komischen Kauz geworden", erwiderte Charlie und schloss sein Buch.

„Und du zu einem muffeligen Brummbär", lächelte Hermione liebevoll und strich seinen Arm entlang. Sie hatte Recht. Er war ein ekelhafter Stinkstiefel geworden, so dass er sich manchmal ernsthaft fragen musste, wie sie es noch mit ihm aushalten konnte. Er war zu einem paranoiden, launischen, alten Mann geworden, während sie sich offenbar kein Stück verändert hatte.

„Du bist immer noch die verständnisvolle, intelligente Hermione", seufzte er und zog sie zu sich in den Arm. Noch etwas, was er früher nie gemacht hätte. So brummelig brummig er auch geworden ist, so anhänglich wurde er auch. Zumindest bei Hermione und George. Man könnte sagen, dass er ein einziges Paradoxem war. Ja, das traf es wohl am Besten.

„Quatsch. Ich bin viel ruhiger und sentimentaler geworden", protestierte Hermione sich an Charlie schmiegend. „Und ich schwebe orientierungslos in der Luft. Lange werden sie nicht mehr brauchen, bis all die zerstörten Städte und Dörfer wieder aufgebaut sind. Was sollen wir dann machen? Den Job als Wiederaufbauhilfen hat doch keine Perspektive."

„Wir könnten ein Hotel eröffnen", sinnierte Charlie. „George übernimmt dann die Küchenleitung und wir führen die Anlage. Schließlich brauchen wir einen Ersatz für den Tropfenden Kessel. Wenn wir es nicht machen, wird es jemand anderes tun."

Erstaunt blickte Hermione auf und musterte den grämigen grimigen Mann neben ihr. Die Idee an sich war gar nicht mal so schlecht. Nur wie sollten sie ein Grundstück oder Gebäude kaufen? Keiner von ihnen hatte wirklich viel Geld.

„Und wie sollen wir das bezahlen?"

„Uns wird schon etwas einfallen", beruhigte er sie sanft und drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. Ihre schönen Haare hatten sich erholt und waren nachgewachsen, doch die volle Lockenpracht hatte sich irgendwie verloren. Stattdessen waren ihre Haare dünn und spröde geworden und nur noch leichte Wellen erinnerten an die ungebändigten Locken.

„Essen ist fertig!", rief George durch den Flur ins Wohnzimmer. Sein Geschrei brachte die Wände zu wackeln, so dass Hermione entsetzt einige ins Vibrieren gekommene Möbel wieder ruhig stellte. So viele Erinnerungen der alte Fuchsbau auch mit sich trug, die drei hatten es nicht übers Herz gebracht, dass Haus zu verkaufen. Zumal sie immer noch hofften, dass Arthur bald erwachte und seine letzten Jahre hier verbringen konnte.

Obwohl sich alles wieder beruhigt hatte, fiel aus dem Bücherregal neben Hermione ein Buch aus dem obersten Fach. Mythen und Legenden von Jaradin erzählt hieß es und weckte ihre angeborene Neugierde.

Interessiert blätterte sie in dem schmalen Band, der reichlich bebildert war. Schon im Gedächtnis abgespeichert, das Buch einmal zu lesen, wollte sie es gerade zurücklegen, als ihr das Titelbild genauer ins Auge fiel.

„Charlie?"

„Ja?"

„Du sagtest, du hättest den Drachen schon mal gesehen?"

„Was? … ja, wieso??"

„Ich glaube, ich weiß wo." Langsam ging sie in die Küche und legte das Buch vor den rothaarigen Mann, der es fassungslos anstarrte. Ehrfurchtsvoll strich er über das Einband und schaute abwechselnd auf das Bild und Hermione entblößten Arm. Es stimmte vollkommen überein.

„Das kann nicht wahr sein!", hauchte er, immer noch nicht imstande seine Gedanken ordentlich zu sortieren. „Das ist ein gewöhnliches Magiermärchenbuch. Weshalb tauchte denn hier der Drache auf?"

„Ich würde sagen, ihr überlegt euch das nach dem Essen. Ich habe nicht gekocht, um es kalt werden zu lassen!", mischte sich George nun ein, der sein Gericht nicht sinnlos verkommen lassen wollte. Zu seinem Glück widersprachen weder Hermione, noch Charlie, doch die ganze Mahlzeit wurde kein Wort gesprochen – jeder hing seinen verwirrten Gedanken nach.

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Ihre nur notdürftig übergeworfene Mäntel wehten hinter ihnen her, als sie schwer atmend die Straße zum Krankenhaus hinunter liefen. Es war kurz vor Weihnachten und dementsprechend kalt. Matschiger Schneeregen rieselte zudem auf sie nieder, durchweichten die Kleidung und das Haar.

Erst im Krankenhaus angekommen, drosselten die drei ihre Geschwindigkeit auf normales Gehen, was ihnen aber überaus schwer fiel. Einzig ein Gedanke trieb sie in das verhasste Haus, das immer noch drei ihrer Familie beherbergte. Sie mussten auf dem schnellsten Weg Dr. Whimple finden.

Die Schlange vor dem Schalter der Empfangshexe war ungünstig lang. Selbst Hermione tippte nach einigen Minuten ungeduldig mit dem Fuß auf. Charlie platze schon fast und George fragte sich immer noch, weshalb sie eigentlich hier waren. Es hatte irgendetwas mit den ominösen Drachengebilde-Narben zu tun, so viel hatte er verstanden, aber was hatte das mit diesem merkwürdigen Doktor zu tun?? Gerade, weil seine beiden Kameraden eigentlich nicht viel für ihn übrig hatten.

Nach einer schieren Ewigkeit, kamen sie endlich bei der Empfangshexe an, die sie genervt anschaute. „Was wollen Sie denn hier? Wo ihre Sippschaft liegt, müssen sie nun langsam doch wissen, oder nicht?? Also…"

„Wir suchen Heiler Whimple", unterbrach George ihn hastig. Sein Bruder neben ihn rauchte schon und wenn es möglich war, wollte George eine Katastrophe verhindern.

„Doktor Whimple hat heute frei", informierte die hexe Hexen sie gelangweilt und schaute schon an George vorbei, um den nächsten Fragenden vor zu bitten, doch Charlie machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

„Schön. Und wo wohnt er?", fauchte er sie schroff an, so dass sie tatsächlich ernsthaft hoch schaute. Ihre abschätzende Art war verschwunden.

„Ihnen ist schon klar, dass ich Ihnen diese Information nicht geben darf, oder?", fragte sie unsicher und zupfte an eines ihrer Armbänder.

„Es ist wirklich wichtig", mischte sich nun auch noch Hermione ein. Mit einem flehenden Blick schaute sie die Dame an und hoffte innerlich, dass es helfen würde.

„Zirkelallee 591. Sie haben das nicht von mir! So, nächster!"

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Die Zirkelallee war der magische Teil Londons, in dem seine reichen Bürger lebten. Villa reihte sich an Villa, unterbrochen von ein zwei Parkanlagen oder Wäldchen. Es war als neutraler Betrachter gewiss eine schöne Ecke, aber Hermione wusste, dass sie sich dort nie wohl fühlenwohlfühlen würde. Ihre Eltern hatten schon einer echt komfortables und luxuriöses Heim gehabt, das ihr zuwider war. Dies hier aber sprengte alle Register.

„Bin ich froh, dass wir unseren Fuchsbau haben", murmelte George halblaut und sprach ihnen allen von der Seele. „Welche Hausnummer war es doch gleich?"

„591. Es müsste das letzte da hinten rechts sein", antwortete Charlie und zeigte auf ein graues Herrenhaus, das von einigen Weiden umgeben war. Die untergehende Sonne tauchte das Bild in eine idyllische Farbe. Eine Inspiration, die Hermione nicht so schnell vergessen würde.

Als die Klingel ertönte, rann Hermione ein Schauer über den Rücken. Die Tür öffnete sich recht schnell, so als ob sie erwartet wurden.

„Ah, da sind Sie ja", begrüßte sie der Arzt fast schon herzlich und zog die Tür noch ein wenig mehr auf. Charlie betrat den Salon, dicht gefolgt von seinem Bruder und Hermione.

„Setzten Sie sich, ich hole uns kurz Tee", wies der Hausherr sie freundlich an, als sie eine gemütliche Sitzgarnitur erreicht hatten. Etwas unsicher, wie sie mit diesem Verhalten umgehen sollten, setzte sich das Trio hin und wartete gespannt auf was auch kommen mochte.

„Sie kamen gewiss wegen des Schwarzen Drachens, nicht wahr?", erkundigte sich Whimple beiläufig, als er filigrane Tassen mit dunklem Tee befüllte. Dann setzte er sich zu ihnen und betrachtete jeden nacheinander.

Charlie hatte verschlossen die Arme verschränkt und schaute mehr böse als interessiert den Arzt an.

Hermione hatte ihre Beine übereinander geschlagen und die Hände im Schoß gefaltet. Ihr Blick war klar und neugierig.

George wusste nicht so wirklich, wie er sich hinsetzten und verhalten sollte. Unruhig rutschte er hin und her, betrachtete die eindrucksvollen Bilder an der Wand und grinste verhalten vor sich hin. Die Situation konnte man schließlich schon fast als komisch bezeichnen.

„Was für ein Spiel spielen Sie mit uns?", fragte Charlie geradeaus und verstärkte seinen intensiven Blick. Er würde sich nicht weiter hinhalten lassen wollen.

„Nun, erst einmal würde es mich interessieren, wie Sie nun letztendlich doch auf mich kamen", entgegnete der Heiler und lehnte sich genüsslich zurück. Für ihn schien es nur ein Schauspiel zu sein.

„Ihr Märchenbuch. Die Studie über die Drachenlegenden. Das, welches sie unter hem dem Pseudonym Jaradin veröffentlich hatten. Wir haben sie Sie nur über das Foto erkannt, welches im Buchrücken zu finden war. Und das auch nur mit Müh und Not", zischte der ehemalige Drachenhüter. Zornig fing seine Hand an zu zittern. Und wenn Hermione nicht beruhigend ihre Hand auf seine Schulter gelegt hätte, hätte er für nicht mehr garantieren können.

„Erstaunlich. Dass Sie mich irgendwann aufsuchen würden, dachte ich mir, aber ich hatte an andere Vorfälle gedacht, nicht an diese Alternative. Ich muss ehrlich sagen, ich bin überrascht. Aber schließlich war der Weg des schwarzen Drachens auch immer unberechenbar."

„Ich dachte den schwarzen Drachen würde es nicht geben", warf Hermione nachdenklich ein, „Sie hatten es selbst gesagt, als ich von meinen Träumen erzählte."

„Es gibt ihn auch nicht. Zumindest nicht in dem diesem Sinne. Haben sie Sie das Buch gelesen??"

„Nein, dazu fehlte die Zeit", informierte George den Gastgeber höflich und ignorierte dabei gekonnt den vorwurfsvollen Blick seines Bruders. Irgendeiner hier musste doch die alte Familienhöflichkeit aufrecht erhalten!

„Ich verstehe… nun, was wollen Sie wissen?"

„Falls Sie zuhören würden, müssten Sie nicht fragen, ich will wissen, was Sie spielen. Was hatte es mit dem Gift auf sich. Weshalb hatten nur wir beide es? Und was sollte ihre Geheimniskrämerei um Georges Zustand oder die ganze Lügerei um den Zustand meines Vaters und Bruders?"

„So sensibel sie Sie für Unstimmigkeiten geworden sind, so unaufmerksam sind Sie den anderen Details gegenüber. Ich habe Sie nicht angelogen, weil ich ihnen schaden wollte. Ich musste Sie irgendwie dazu bringen, selbst hinter das Geheimnis zu kommen. Verstehen sie Sie nicht?"

„Nein", flüsterte Hermione und schüttelte den Kopf. Aber tief in ihrem Inneren suchte sie krampfhaft nach der Antwort.

„Nun, da ich jetzt frei darüber reden kann, müssen Sie zu den Eingeweihten gehören. Und doch wollen Sie mir sagen, Sie wissen nicht, was ich beabsichtigt hatte?"

„Es waren nur Träume, die uns auf den Weg brachten. Das Wissen ist nur in unserem Unterbewusstsein da. Deshalb sind wir doch hier, oder nicht?", replizierte Hermione nachdenklich und suchte in Charlies Augen nach Hilfe.

„Nun, ich will euch Ihnen die Geschichte erzählen, die Ihr Sie versäumt habt, nachzulesen", begann der Gelehrte und nahm einen Schluck Tee. „Wie alles beginnt auch diese Geschichte mit einer Zeit, in der Gutes und Böses miteinander vereint war. Als die Zeit kam, dass sich diese Einheit trennen musste, entstand der schwarze Drache. Ein Wesen ohne Affinität zum Guten oder Bösen.

Dieser Drache existierte nun durch die Jahrtausende, mehr ein Schatten, als eine Erkenntnis, doch es gab immer eine Gruppe von Menschen, die von ihm wussten. Dieses Wissen wurde gut geschützt und behütet wie ein kostbarer Schatz, der er war. Doch dann kam die dunkle Zeit. Sie begann vor fünfzig Jahren und endete erst mit dem absoluten Fall Voldemorts letzten Herbst.

Nun war es so, dass Voldemort Macht hatte, die sich bisher niemand hatte vorstellen können. Er schaffte es, die Kontrolle über jenen Schattendrachen zu erlangen und ihn für seine Zwecke zu benutzten. Es war eine unkontrollierbare Macht und die Eingeweihten kämpften all die Jahre hindurch, Voldemorts Einfluss auf den Orden zu vernichten."

„Aber sie schafften es nicht", schlussfolgerte Hermione und wurde durch ein Nicken des Doktors bestätigt. Langsam klärte sich ihn Gedankenwust. Jedoch nicht der des hitzigen Charlies.

„Schön und gut. Es gibt den Drachen also doch. Aber was haben wir damit zu tun? Und was habe Sie verdammt noch mal damit zu tun??"

Das folgende Lächeln trug nicht gerade dazu bei, Charlies sowieso schon angespannte Nerven zu beruhigen. Aber Hermiones Hand konnte ihn soweit in Schacht halten, dass er zumindest sitzen blieb.

„Sie wurden beide von der unglaublichen Macht berührt. Jeder Eingeweihte wurde das. Nur Sie hatten zudem Verletzungen zu tragen, die sich mit der Macht nicht vertrugen. Es entstand ein Gift, welches ich erst nach neunwöchigen Studien neutralisieren konnte."

„Und hat das Gift jetzt mein oder Ihr Gehirn vernebelt?", fragte er trocken und warf einen Blick auf seinen recht stillen Bruder. George hatte es sich zur Aufgabe gemacht, den Tee mit einer ausgesprochenen Sorgfältigkeit zu trinken und zu analysieren. Was sollte er auch sonst tun?? Diese Drachengeschichte ging ihn nichts an. Er wurde nur durch Zufall mit hinein gezogen.

„Junger Freund. Von vernebelt wird hier wohl kaum die Rede sein. Aber Sie haben Recht, das Giftgemisch hat Sie sehr verändert. Kombiniert mit den Auswirkungen des Krieges, hat es Sie zu dem gemacht, was Sie nun sind. Einen paranoiden Idioten."

Luft schnappend redete sich Charlie weniger erfolgreich ein, sich schnellstens zu beruhigen. Seine innere Stimme sagte ihm, der Doktor habe Recht, doch der oberflächliche Stolz sinnte nach einer heftigen Reaktion. Letztendlich nahm ihm Hermione diese ab.

„Sie sagen, der schwarze Drache verändert uns? Inwiefern?"

„Haben Sie es etwa noch nicht gemerkt, junge Dame? Sie sind sensibler und aufmerksamer geworden, was den Umgang mit Menschen angeht. Der schwarze Drache öffnete sozusagen die Tür zum siebten Sinn. Hatten sie noch kein solches Erlebnis gehabt?"

Doch sie hatten es. Charlie hatte es immer noch. Diesem Arzt konnte man nicht trauen. Alles schrie in ihm, diesen Mann endlich zur Rede zu stellen, doch die anderen beiden sahen es offenbar nicht.

„Und dieses Spiel mit Georges Zustand und die Lüge über Rons und Arthurs Befinden war nur, um uns unsere eigene Sensibilität zu beweisen?", fragte Hermione perplex und wurde mit einem leichten Lächeln belohnt.

„Sie begreifen schnell. Aber letztendlich hat es doch ein Jahr gedauert, bis sie dahinter kamen. Hat ihnen Ihnen ihr mangelndes Selbstverrauen im Weg gestanden? Oder wieso kommen sie Sie so spät?" Klirrend fiel eine der teuren Teetassen vom Tisch.

„Sie hören jetzt endlich auf, uns irgendwelche Märchen zu erzählen!", fauchte Charlie, nachdem er aufgesprungen war. In ihm schnürten sich Hass und Blindheit zusammen, so dasssodass er an nichts mehr denken konnte, als diesen Mann zum Schweigen zu bringen.

„Ich glaube, wir werden jetzt gehen", verkündete Hermione plötzlich mehr als eifrig und zog am Arm ihres Freundes. Erst mit Georges Hilfe schafft sie es jedoch, ihn auch wirklich vom Platz zu bewegen und aus dem Haus zu schleifen.

Draußen auf der Straße, war der kräftige Mann immer noch nicht still zu kriegen. Eine Ohrfeige später hatte sich das Blatt jedoch gewendet. Zwar noch schwer atmend, doch um einiges ruhiger, schaute sich Charlie hektisch um, rieb sich die Wange, versuchte sich hoffnungslos zu orientieren.

„Dreh mir bitte nicht durch", flehte Hermione leise und griff nach seinen Händen. George stand unbehaglich und unbeteiligt daneben und versuchte krampfhaft seine Aufmerksamkeit den blätterlosen Bäumen zu widmen.

„Ich habe das Gefühl, ich musste platzen", gestand der ältere Weasley und erwiderte ihren Griff. Nur langsam kehrte die Empfindung der Ruhe zurück. Was auch immer ihn so hat rasen lassen, es hatte nichts Gutes im Sinn gehabt.

„Hast du denn Groll nicht gespürt?", erkundigte er sich seufzend und umfasste ihr Gesicht mit seinen Händen. Sie war fast schon fiebrig heiß.

„Doch. Aber mein Verstand hat mir etwas anderes eintrichtern wollen. Wie kann es sein, dass mein Verstand stärker ist, als mein Gefühl. Und wieso ist es bei dir nicht so?"

„Vielleicht, weil seine Verletzung nicht nur am Arm war, sondern nahe seines Herzens?", mischte sich George genervt ein, der nicht umhin konnte, den beiden doch zu zuhören. Was er nicht erwartet hatte, war Hermiones aufhellendes Gesicht.

„DAS könnte es tatsächlich erklären. Deine Machtberührung war viel näher an deinem Gefühlszentrum, als an meinem. Und da ich schon immer mehr der Kopfmensch gewesen bin…." Sie ließ die Worte unbeendet ausklingen und schaute ihn aufmerksam an. Er dachte dasselbe wie sie: „Alles schön und gut, aber wieso reagierte er überhaupt so auf den Doktor. Was führte dieser im Schilde, dass seine Alarmglocken so durchdrehten?"

„Mich würde ja mal interessieren, weshalb er euch das eigentlich alles erzählt hat, wenn er doch offenbar etwas Zweifelhaftes mit uns vorhatte", murmelte George noch zerstreut, ehe sie endlich nach Hause apparierten.

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Es waren einige Wochen seit diesem Vorfall vergangen und Hermione und Charlie hatten gehäuft darauf geachtet, was ihnen ihr Gefühl sagte. Es trübte sie nie und sie begannen, sich damit an zu freunden.

Weihnachten kam und ging. Sie feierten es still und ruhig in ihren vier Wänden. Und obwohl sie eigentlich ein Paar und ein einzelner waren, fühlte sich George nie überflüssig oder wie das dritte Rad. Sowohl Charlie, als auch Hermione, nahmen ihn oft in den Arm oder versuchten, ein wenig mit ihm zu scherzen.

Es war nicht dasselbe wie früher, doch die beste Lösung, die ihnen momentan in den Sinn kam. Über die Familie wurde nie gesprochen, nur Ron, Harry und Arthur schlossen sie regelmäßig in ihre Gebete ein und besuchten die drei, die immer noch auf ihrer einsamen Station lagen. Heiler Whimple trafen sie nie und erst im neuen Jahr fanden sie heraus, dass er gekündigt hatte.

Charlies Misstrauen und seine Paranoia nahmen unberechenbaren Ausmaß an und Hermione musste manchmal ziemlich heftig reagieren, wenn er auf der Straße wieder irgendwelche ähnlich aussehenden Menschen angreifen wollte.

Doch am 10. Januar klärte sich die ganze Situation endlich halbwegs auf.

Wie jeden Morgen, las Hermione zu ihrem Kaffee und dem halben Käsebrötchen den Tagespropheten. Nach dem Krieg hatte sich die Qualität der Zeitung wieder enorm gesteigert, so dass auch Hermione sie wieder gerne las.

Nach der zweiten Seite ging plötzlich die Tasse zu Boden und zerschellte klirrend auf den Fliesen. Das Entsetzten stand eingebrannt in ihren Augen und ihre Hände hatten plötzlich ein heftiges Zittern angenommen. Auf die Fragerei ihrer Mitbewohner konnte sie nicht reagieren. Lediglich die Zeitung konnte sie Charlie reichen, ehe sie bebend ihr Gesicht in ihren Armen vergrub.

Endlich kann die Spezial Einheit der Sicherheitsabteilung verkünden, den schon lange gesuchten Severus Snape geschnappt zu haben. Er wurde zwischen London und Cambridge gefasst. Die letzten zwei Jahre hatte er sich als Heiler Whimple ausgegeben und mit illegalen Tränken experimentiert. Unter ihnen war ein Illusionstrank, ein gefühlsverändernder Sensibilisierungstrank und diverse Halluzinationssude. Es wird vermutet, dass er einige der Kriegsopfer als Versuchskaninchen benutzt hatte, da jedoch noch keine Meldung eingegangen ist, kann dies nicht hundertprozentig bestätigt werden. In acht Tagen Tagen sollen die Verhandlungen eröffnet werden. Unter den Anklagepunkten stehen unter anderem: Entführung des wahren Dr. Whimple, illegales Benutzen von Vielsafttrank, Lizenslose Heilertätigkeiten, die Unverzeihlichen, unzählbare Morde und der Verrat von Dumledore.

Hoffen wir für unsere Kinder, dass Askaban ihn nicht wieder gehen lassen wird.

Der Artikel ging noch eine halbe Seite weiter, doch Charlie hatte genug gelesen. Nicht wissend, wie er sich fühlen sollte, schaute er Hilfe suchend zu Hermione, die ihn jedoch gar nicht bemerkte, da sie noch zitternd in ihre Arme vergraben war.

„Snape", wisperte George fassungslos und starrte immer wieder auf den Artikel. Hatte er doch mit alles und jedem gerechnet, nur nicht mit dem.

„Wir sollten zurück ins St. Mungos du uns untersuchen lassen. Wer weiß, was er noch in unseren Körper gepflanzt hat", überlegte Charlie laut. Hermione sah auf und zuckte ist den Schultern. „Ich habe Angst", gestand Hermione leise.

Charlie lächelte. „Schlimmer kann es wohl kaum werden."

ENDE


Ja eine Review ist klein und rund,

mit einem Haps sind sie im Mund,

Review für Review - so macht das Sinn,

ist noch ne Portion Kritik mit drinn.

WÜRDE MICH FREUEN!! °KNUDDEL°