11. Kapitel

Alles schien bereit, und doch ward alles gänzlich ungewiss.

Der Golem blickte durch Snapes Augen in die Welt, die ihn umgab. Er wohnte in dessen Gestalt, und hatte indes doch nichts weiter mit ihm gemein. Würde er sich dennoch als zuträglich erweisen?

"Es gilt zu Handeln", rief Snape ins Gedächtnis.

"Ihr habt recht - und doch erscheint es mir mit einem male geradezu verlockend, auszuharren, bis der Golem sich zurückverwandelt, und uns die Hände gebunden sind, uns vielleicht selbst ins Unglück zu stürzen."

Mit einem Lächeln gestand er der jungen Frau, dass ihre Furcht auch sein Herz gestreift hatte.

"Nun gilt es!", sagte er dann jedoch mit fester Stimme und gleich darauf ward sein Antlitz von Nachdenklichkeit umwölkt.

"Wir werden unsere Pläne ändern müssen. Ich selbst werde die Vorhut bilden und den Lord dazu ermuntern, den tödlichen Fluch zu sprechen."

"Ihr selbst? Nein...all unser Tun hatte nur den einen Sinn, Euch diesem Scheusal nie wieder aussetzen zu müssen, dem Ihr die Treue geschworen."

Tiefes Atmen folgte ihren Worten. Er lauschte ihrer Aufregung, und je mehr sie ihn mit flehendem Blick ansah, je mehr spürte er tiefe Ruhe, die Besitz von ihm ergriff.

"Ihr sagt es selbst - die Treue schwor ich ihm. Diese Treue ist es, die ich erneuern werde, um mich ihm zu opfern...zum Scheine freilich, denn ab jenem Zeitpunkt wird der Golem meine Rolle eingenommen haben."

"Ich kann das nicht gutheißen. Ich kann nicht...die Gefahr...ich will Euch nicht verlieren, versteht doch!"

"Ich verstehe Euch...ich verstehe Euch so gut, weil ich Euch nicht verlorengehen möcht'", er sandte ihr eines der seltenen Lächeln, die seinem Gesichte die Düsternis nahmen.

Dann fuhr er fort: "Es gibt überdies eine Schwierigkeit, die wir zuvor nicht bedacht. Dem Golem mangelt es an Fähigkeiten, die von Nöten sind, um ihn allein zum Lord zu schicken. Er dürfte unfähig sein, zu apparieren. Das Beste wird es sein, wenn ich einen Portschlüssel wandle, so dass er den Golem an jene Stelle bringt, an dem ich ihn hinterlege - für alles andere reicht die Zeit nicht aus, die uns zur Verfügung bleibt."

"Bei Merlin...so vieles habe ich nicht bedacht, als ich den Plan ersinnte", brachte die junge Frau schwach hervor.

Snape zog sie in seine Arme und küsste ihr Haar.

"Ohne Euch hätte ich niemals die Kraft geschöpft, mein Leben fortführen zu wollen - ohne Euch hätte der Lord mir bereits das Herz entrissen. Ihr gabt mir die Kraft, den Mut, und den Willen weiterzuleben - vergesst das nie, mein Herz...nie...egal wie die Geschichte endet. Versprecht Ihr mir dies?"

"Ich verspreche es Euch", gab sie zurück, darauf bedacht, dass er die Trauer in ihrer Stimme nicht vernahm, die seine Worte in ihrem Geist auslösten.

"Ihr wollt also einen Portschlüssel zum Empfänger wandeln? Welchen Gegenstand wählt Ihr hierfür?"

Er blickte sich kurz um und ergriff sodann die hölzerne Figur des Schäfers, die dem Golem Schutz vorm räuberischen Nagetier geboten hatte.

"Dies hier wird unseren Gesellen leiten."

Hermine nickte, auch wenn ein Gefühl der Wehmut sie ergriff, weil der Schäfer dieses ganz besondere Lamm zur Schlachtbank führen würde, statt es diesmal zu beschützen.

Still beobachtete sie, wie Severus die Figur mit den Fähigkeiten eines Portschlüssels versah und ihn dann dazu erkor, den Golem in Empfang zu nehmen.

"Nun denn", sprach der Tränkemeister nach getaner Arbeit, "der Mond steht günstig heut. Er leuchtet nicht zu dunkel, nicht zu hell. Ein Treffen wird in dieser Nacht wohl nicht einberufen sein, so dass die Aufmerksamkeit des Lords ganz mir und meinem großen Opfer zuteil werden kann. Wünscht mir Glück!"

'Geht bitte nicht!', hätt am liebsten sie ihn angefleht, und doch ward ihr gewiss, dass sie ihn gehen lassen musste, wenn sie Hoffnung schöpfen wollte, ihn jemals in die Arme schließen zu dürfen, ohne Furcht, dass der Lord dem Herz ihres Geliebten nachstellte.

"Ich wünsche Euch Glück und harre Eurer Wiederkehr", sagte sie schweren Herzens.

Er griff nach der hölzernen Figur und blickte zum Golem.

"Mein Freund, wenn unser Plan geglückt, dann schulde ich Euch ewigen Dank. Doch nicht nur ich, sondern eine Menge Menschen, denen Ihr das Leben rettet."

Dann wandte er sich ab, von seinem Ebenbilde, und ward im nächsten Augenblicke mit einem Laut des Apparierens entschwunden.

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Ein Feuer brannte beinah zögerlich, als scheue es sich, den grausamen Herren unwillentlich zu blenden, und damit zu erzürnen.

Schwacher Rauch stieg auf und verlor sich im Nachtwind.

Als der Lord erkannt hatte, wer zurückgekehrt war, hatte er die Todesser auf der Stelle fortgeschickt, die ihn bislang begleitet hatten - niemand von ihnen sollte von der Wichtigkeit Snapes erfahren.

Die Augen zu Schlitzen verengt, hob Lord Voldemort den Arm und bedeutete dem Neuankömmling, näher zu treten.

Snape tat einen großen Schritt nach vorn, doch dann sank er auf die Knie und senkte das Haupt.

"Mein Lord, endlich vermag mein Auge Euch wieder zu erblicken. Ich kehre zurück, als Euer untertänigster Diener."

"Severus", sprach der Lord gediegen und ein Zischen begleitete das Wort, welches er über Gebühr in die Länge zog, "du glaubst also, du könntest einfach so zurückkehren, nachdem du spurlos entschwunden warst." Drohend grollte die Stimme des Meisters nun, Snapes hingegen ward schwach und demütig.

"Wenn Ihr es wünscht, so werde ich Euch Rede und Antwort stehen."

"Und büßen?", zischte der Lord bedrohlich.

"Ja, mein Gebieter - auch büßen."

Nun erklang ein grausamer Ton aus der Kehle des Lords, der als Lachen nur schwer zu deuten war.

"Nun, Severus...so bringe die Buße hinter dich - für Erklärungen haben wir die ganze Nacht noch zur Verfügung. Entblöße deinen Oberkörper und wende mir den Rücken zu, bis ich dir anderen Befehl erteile."

Severus ward kaum überrascht, dass die Bestrafung noch vor dem Verhör stand. Zu oft hatte sich erst herausgestellt, dass einer unschuldig ward, dem der Lord in rasendem Eifer bereits die Haut vom Leib gefetzt.

Ohne ein Zögern entledigte Snape sich seines Umhanges und des Hemdes, ließ beides zu Boden fallen und drehte sich wie gewünscht.

Bereits der erste Fluch traf ihn so heftig, dass der Schmerz sich bis tief ins Fleisch grub. Die Muskeln wehrhaft angespannt, traf ihn der zweite Schlag und hinterließ eine Spur aus frischem Blute. Jeden weiteren Schlag nahm er hin und äußerste keinen Laut, da ihm bekannt, dass jeder vom Lord vernommende Schmerzenslaut ihn regelrecht in Wallung brachte.

Da die Schläge mittels Zauberstab ausgeführt, büßte der Folterer niemals seine Kraft ein - im Gegenteil, wurde es ihm zu eintönig, nur den Rücken des zu Bestrafenden zu malträtieren, so riss er das Opfer mittels eines Zaubers von den Füßen und verteilte die Schläge wahllos auf dem Körper des Gefallenen. Dies galt es zu vermeiden, denn schon manches mal hatte einer aus diesem Grunde seine Manneskraft vorzeitig eingebüßt.

Snape selbst indes würde noch in dieser Nacht sehr viel mehr einbüßen, als nur dies kostbare männliche Gut. Sein Leben selbst würde er hingeben müssen - und es galt in einem geradewegs fanatischen Bestreben, dies selbst herbeizuführen, um glaubhaft zu erscheinen. Kein leichtes Unterfangen; kochte doch der Zorn in ihm mit jedem Schlag des Lords von neuem über alle Maßen hoch.

Als sein Gebieter endlich befand, er sei genug gestraft, spürte Snape seinen Rücken wie eine einzige blutige Wunde.

"Knie dich hin! Und nun sprich! Was hat dich so lange von mir ferngehalten?", fragte der Lord mit kalter Stimme.

"Meine Treue zu Euch, mein Herr."

Ein grollendes Lachen entfuhr dem Lord, als er dies vernahm.

"Deine Treue? Erkläre mir dies, bevor ich für deine Unverschämtheit die gleiche Anzahl Schläge dir zuteil werden lasse!"

"Als das dreckige Schlammblut mich bei der Flucht mit sich riss, erkannte ich die Möglichkeiten, die mir damit geboten wurde. Die Möglichkeit, ihr Vertrauen zu erringen, und ihr den Dolch ins Herz zu rammen, indem ich zum Schein ihre Liebe erringe - und sie in Wahrheit doch verrate...für Euch, mein Lord. Ich liefere sie Euch aus, damit Ihr Euch die Zeit mit ihr vertreiben könnt."

"So, du lieferst sie mir aus...wo ist sie dann? Mein Auge erblickt sie nicht - nur dich, du verlogener Bastard!"

Ein neuerlicher Schlag traf den am Boden Kauernden so hart zwischen die Schulterblätter, dass er des Atmens lange Zeit nicht mächtig ward. Schließlich sprach er: "Sie wähnt sich in Sicherheit, Herr. Sie glaubt, dass ich sie liebe. Stellt Euch nur die Freude vor, die Ihr empfinden werdet, wenn Ihr ihr ins Gesicht blickt, während sie die gar grausame Wahrheit begreift...die Wahrheit, für den Rest ihres Lebens Eurer Willkür ausgesetzt zu sein, weil der Mann, der sie scheinbar liebte, sie Euch mit Freuden auslieferte."

"Das klingt nach meinem Geschmack - und doch glaube ich dir nicht! Hol sie her! SOFORT!"

Wie eine mächtige Peitsche traf ein Fluch die Hände des Zaubertrankmeisters. Hatte der Lord bereits vor einiger Zeit dafür Sorge getragen, dass Snape seine Finger nicht mehr vollständig zu kontrollieren in der Lage ward, so sorgte er jetzt dafür, dass die Haut über den Knöchel aufriss und ein Spritzer des eigenen Blutes das Gesicht des Dieners traf.

Vom Schmerz benebelt, sprach Snape dennoch deutlich: "Ich werde sie holen, Herr. Doch zuvor werdet Ihr mich töten müssen, und Euch nehmen, was ohnehin Euer Eigentum. Mein Herz, so glaubt sie, sei das ihre...in Wahrheit jedoch wird es sie zu dem Mann bringen, dem meine Dienerschaft über den Tod hinaus gehört. Sie ist mit meinem Herzen verbunden - nehmt Ihr es, so nehmt Ihr sie. Das Schlammblut wird Euch zu Füßen kauern, kaum, dass Ihr das Seelenteil an Euch genommen habt - sie ist mein Geschenk für Euch."

"Ein Geschenk...und Eure ewige Dienerschaft bekomm ich noch hinzu...nun, dies birgt kein Risiko für mich, denn...selbst wenn du mich täuschen willst, so wirst du mir mein Seelenteil überlassen müssen, Severus...und was das Schlammblut angeht, so werde ich es mir eigenhändig holen, falls sie nicht erscheint, wenn ich dir das Herz herausreiße."

Ein demütiges Nicken Snapes folgten den Worten seines Meisters.

Mit zittrigen Händen ergriff er seine Kleider und streifte sie über, indes der Lord ihn verhöhnte.

"Bekleide dich nur, mein treuer Diener, der Tod wird dich dennoch ereilen."

"So sei es", murmelte Snape, bevor er zu würgen begann, "verzeiht, mein Ge...", mitten im Wort unterbrach er sich und suchte Schutz hinter dem nahen Buschwerk.

Mit gräußlichen Lauten gab er vor, sich zu erbrechen, doch in Wahrheit legte er die Figur des Hirten nieder und rief den Golem herbei.

Als das Geschöpf - welches ihm aufs Haar glich - neben ihm erschien, waren die Augen des Golems leer.

In aller Eile zog Snape dem Ebenbild das Hemd aus der Hose und machte sein Haar wirr.

Alsdann wies er ihm die Richtung an, in die er gehen sollte. Sich selbst aber kauerte er hinter das Gestrüpp und lauschte.

Sobald der Golem erschienen ward, stieß der Lord zischend aus: "Mit deinem Magen scheint es nicht mehr zum Besten zu stehen, wenn du das Wenige an Folter nicht erträgst, ohne dir die Seele aus dem Leib zu kotzen. Ich werde dein Leiden nun gütig beenden; und meine eigene Seele einen, während die deine auf immer verloren sein wird. Und um diesen Umstand zu feiern, werde ich mich des Schlammblutes bedienen, das dir nach angemessener Zeit in den Tod folgen wird. Stirb für mich, Severus, du treuester aller Diener!"

Der Golem in der Gestalt des Zaubertrankmeisters stand still und bot ein williges Ziel, doch während der Lord den tödlichen Fluch sprach, wandte sich der Kopf des scheinbaren Menschen und seine Augen blickten zum Versteck seines Erschaffers.

"Herr...", brachte er kaum verständlich hervor, doch sein Ton war zweifellos ein Flehen.

Dann streckte der Fluch ihn nieder.

Schwer fiel der Körper zur Erde.

Snape starrte voller Grauen auf die tote Gestalt. Seine Hände krampften sich um die Figur des Hirten, die bald über und über mit Blut beschmiert ward.

Durch das Blätterwerk hindurch musste Snape mitansehen, wie der Lord den Brustkorb des vermeintlichen Seelenträgers öffnete und ihm nach getaner Arbeit das Herz mit bloßen Händen entriss.

Triumphierend hielt er es in die Höh' und sprach schließlich den Zauberspruch, der sein eigenes Herz mit dem fehlenden Seelenteil einen sollte.

Kaum ward der Spruch beendet, hallte ein Schrei aus Voldemorts Kehle, der die Bäume erzittern ließ und der dennoch rasch leiser wurde.

"VERRÄTER! Verräter! Wie...wie...wie konntest du mich betrügen...mich...deinen...Herrn?" Das letzte Wort ward nur noch ein röchelndes Flüstern, als das leere Seelenteil den Lord tötete.

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Lange Zeit hatte Snape reglos an einen Baum gelehnt verbracht.

Der Morgen graute bereits, als er endlich aus seiner Starre erwachte.

Der Lord war tot. Lag in seinem eigenen Blute, welches sich mit dem des Golems mischte.

Und obschon Snape wusste, dass der Golem den Saft des Lebens überhaupt nur besaß, weil er die Gestalt des Menschen zuvor angenommen hatte, hallte doch das eine Wort in seinem Kopfe: 'Herr', 'Herr', 'Herr', ...

Ein ums andere mal versuchte er sich damit zu besänftigen, dass das erschaffene Geschöpf kein menschliches Wesen hatte sein können, da seine Seele nach wie vor leer geblieben ward. Wie sonst hätte sie den Lord töten können?

Und doch blieb standhaft Zweifel, denn auch ein fremdes Seelenteil hätt vermutlich zum Tode geführt, wenn der Lord es sich in dem Glauben einverleibte, es sei sein eigenes.

'Herr', 'Herr'...Snape schloss die Augen und disapparierte, als einige Waldesvögel eine fröhliche Melodie zu singen begannen.

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"Bei Merlin!", rief Hermine aus, als sie ihn erblickte, stürzte auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch.

"Ihr habt es geschafft! Ist er tot?"

Sie verstummte und blickte auf ihre Hand, die mit Blut benetzt.

"Ihr seid verletzt. Was ist geschehen?"

"Er ist tot", sagte Snape schwach, dann fügte er an: "Der Golem, er..."

Hermine wartete, doch der Satz blieb unvollendet.

"Was ist mit dem Golem?", fragte sie schlussendlich.

Kaum merklich schüttelte Snape mit dem Kopfe und sagte leise: "Er hat seinen Zweck erfüllt - er starb für mich...er starb."

Stille breitete sich aus und legte sich auf die Seele der Lebenden.

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Drei Tage waren herangebrochen und wieder vergangen, als Hermine den schweigsamen Mann mit großer Achtsamkeit badete. Sie hatte Wasser geholt, es erhitzt und in einen Zuber gegossen. Und, um die Sinne des Geliebten wiederzuerwecken, hatte sie Kräuteressenzen in das Wasser gegeben. Die heilende Wirkung sollte den zerschlagenen Rücken besänftigen und die offenen Stellen alsbald heilen.

Doch die Wunden an Rücken und Händen waren nichts im Vergleich zu der offenen Wunde in Severus Seele. Um sie zu heilen, würde der schweigsame Mann endlich sprechen müssen.

Hermine jedoch hatte begriffen, dass keine guten Worte der Welt ihn dazu bringen konnten.

Behutsam fasste sie sein Haar zusammen, und ließ Wasser über seine Schultern perlen, als er mit einem male den Kopf zu ihr wandte.

"Die Todesserschaft sollte inzwischen zerschlagen sein. Ohne Voldemort sind sie wie eine kopflose Schlange. Ihr könnte nun zurückkehren in die andere Welt."

Überglücklich, dass er seine Sprache wiedergefunden, blickte sie ihn an.

"Die andere Welt? Hier, diese Kate, dieser Wald, und Ihr...Ihr seid meine Welt!", brachte sie eindringlich hervor.

"Ich bin ein Mörder...nie war ich so sehr ein Mörder, wie ich es nun bin!", rief er mit einem male so überraschend aus, dass Hermine heftig zusammenzuckte.

"Was Ihr getötet habt, war kein Mensch...der Lord war ein Monster."

"Ich spreche nicht vom Lord...ich spreche vom Golem", sagte er und blickte ihr in die Augen.

"Aber er...er war ebenfalls kein Mensch...er war ein Geschöpf, das wir aus Lehm geschaffen."

"Ja...Lehm...und dennoch...er sprach zu mir...kurz bevor er starb. 'Herr' stieß er hervor, und wollte, dass ich ihn errette. Er ist gestorben...für mich."

Sanft lagen Hermines Hände auf den Schultern des Badenden.

"Seid Ihr Euch sicher, dass er sprach?", fragte sie mit größter Vorsicht.

"Ja, ich bin mir dessen sicher."

Nun verstand sie, warum er bislang geschwiegen hatte. Und auch sie ward von großer Traurigkeit und Schuld erfüllt.

Und doch ward sie unendlich froh, dass er ihr sein Leid anvertraut. Froh, weil Heilung nun erfolgen konnte...für sie beide...und, Dank des Golems Opfer, ebenfalls Heilung für die gesamte Zaubererwelt.

ENDE