Titel: Sacred
Autor: Zanna
Disclaimer: Mir gehört weder Gundam Wing, noch die Idee zum PC-Spiel "Sacred". Ich hab mir nur überall ein wenig geklaut, meine eigenen Ideen dazugemixt und voila:-)
Beta: Laren (wer denn sonst)

Kommentar: Ok, das hier ist das Resultat meiner langen Internetabwesenheit. Denn was macht Klein-Zanna wenn sie kein Internet hat? Genau, sie spiel exzessiv Computerspiele. Diesmal war es das Spiel "Sacred". Die einen oder anderen von euch werden es vielleicht kennen - man zieht mit seinem Held durch die Gegend, killt Monster, erfüllt Missionen und rettet die Welt. Doch natürlich konnte ich nicht einfach so ein paar Dämonen killen um den Frust (wegen der Internetabstinenz) abzubauen, oh nein. Es mußte mich natürlich sofort ein Plotbunny beißen.

Kleiner Hinweis: Es ist nicht notwendig das Spiel zu kennen um bei dieser Story mitzukommen. Es wird auch keine einfache Nacherzählung des Spiels selbst (sowas hab ich mal für Diablo gelesen, laaaaaaaaaaaaaangweilig). Nein, meine Geschichte spielt 25 Jahre nach den Geschehnissen des Spiels. Außerdem hab ich einige Ereignisse des Spiels abgeändert oder ganz neu geschrieben, so daß die Geschichte im Grunde nur im Sacred-Universum spielt, mit den Figuren die dort vorkommen und natürlich unseren GW-Jungs. Oh, und für die von euch die das Add-On "Underworld" ebenfalls kennen - auch da hab ich mich etwas bedient, aber für meine Geschichte haben die Ereignisse aus dem Add-On nie stattgefunden (hach ist das kompliziert 'g').

Das hier ist eigentlich nur ein Versuch von mir aus einem ziemlich interessanten und unterhaltsamen Spiel eine Geschichte zu machen. Sagt mir bitte ob das ankommt oder nicht, denn ich weiß schon jetzt daß das hier was wirklich langes werden wird, und ich möchte nicht 50 Kapitel (oder so) schreiben, die dann keiner lesen will. Also sagt mir wie's euch gefällt, ok? (Auch wenns bis jetzt erstmal nur nen Prolog gibt, mal sehen wann ich das 1. Kapitel fertig hab.)

So, genug gelabert aber! Auf zum Kapitel:


Prolog

„Mylady... Ich verstehe nicht..."

„Was gibt es daran nicht zu verstehen?" Vilya von Mascarell, Regentin von Ancaria maß den ihrem Schreibtisch gegenüberstehenden Mann mit kühlem Blick. „Ich habe Euch eine klare Anweisung gegeben, Hauptmann, oder etwa nicht?"

„Doch," erwiderte Zechs Marquise, Hauptmann der Königlichen Garde, „nur..."

„Dann verstehe ich nicht weshalb Ihr noch zögert," unterbrach Vilya. „Ich habe Euch befohlen mir Euren besten Mann zu schicken. Es geht um eine Mission von höchster Wichtigkeit."

„Das ist es ja, Mylady," erwiderte Marquise. „Wozu benötigt Ihr nur einen Mann? Wäre es nicht sinnvoller ein Regiment zu schicken? Wenn diese Mission wirklich so wichtig ist wie Ihr sagt-"

Vilya zog eine Augenbraue hoch. Zechs Marquise war kein kleiner Mann, und er wäre sicherlich nicht Hauptmann der Königlichen Garde geworden wenn er leicht einzuschüchtern wäre. Dennoch hatte sie mit genau diesem Blick schon weitaus größere und mächtigere Männer in die Knie gezwungen. „Natürlich ist sie wichtig," erwiderte sie kalt. „Wollt Ihr etwa andeuten ich würde nicht wissen was ich sage? Oder gar übertreiben?"

„Nein, nein!" beeilte sich Marquise zu versichern. „Das wollte ich wirklich nicht! Aber Mylady, Ihr wisst dass die Überfälle durch die Orks und die Untoten in den letzten Wochen und Monaten immer mehr zugenommen haben. Es wäre nicht klug nur einen Mann allein loszuschicken, auf einer Mission für die Krone von Ancaria."

„Das Problem durch die Orks und die Untoten ist mir durchaus bewusst, Hauptmann Marquise," erwiderte Vilya. „Glaubt mir, es ist mir nur zu sehr bewusst. Aber ich bestehe dennoch darauf dass diese Aufgabe von einem einzelnen Mann ausgeführt wird."

Als der Gesichtsaudruck des Hauptmanns sich nicht veränderte sondern weiter zweifelnd und ablehnend blieb, gab Vilya sich einen Ruck. Offenbar würde sie den Mann nicht so leicht überzeugen können, es würde ihr wohl nichts übrig bleiben ein paar mehr Details preiszugeben.

„Macht Euch keine Sorge," sagte sie deshalb und schenkte dem Mann ein kleines Lächeln. „Ich habe Euch wohl ein falsches Bild gegeben. Es handelt sich zwar um eine äußerst wichtige Mission, jedoch ist sie nur wichtig für mich. Euer Mann wird nicht im Auftrag der Krone unterwegs sein, sondern aufgrund einer privaten Angelegenheit. Und ich versichere Euch, dass sie nicht gefährlich ist." Nun, das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber Vilya hatte vor die Mission für den Ritter – wer auch immer es war – so ungefährlich wie möglich zu machen.

Hauptmann Marquise sah sie noch immer leicht zweifelnd an, jedoch war der Unwille aus seinem Gesicht gewichen. „Wenn Ihr sicher seid..."

„Das bin ich," erwiderte Vilya bestimmt.

„Nun, ich denke dann weiß ich bereits wen ich Euch geben werde," sagte Marquise. „Er ist noch jung, doch ein hervorragender Ritter. Auf dem Übungsplatz ist er bisher ungeschlagen, und wann immer wir auch auf einen Einsatz hinaus musste konnte ihm kein Gegner standhalten."

„Hervorragend," sagte Vilya. „Schickt mir den Mann sogleich her." Mit einer scheuchenden Handbewegung gab sie dem Hauptmann zu verstehen dass dieser sich nun entfernen konnte.

Hauptmann Marquise verbeugte sich leicht, dann drehte er sich um und verließ das Arbeitszimmer der Regentin. Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss fiel seufzte Vilya tief auf und sackte in ihrem Sessel zusammen. Sämtliche Anspannung verließ ihren Körper, und mit einem Mal konnte man ihr jedes einzelne ihrer 50 Jahre auch ansehen.

Müde drehte sie den Kopf zur Seite und starrte blicklos aus dem hohen Fenster des Schlosses. So viele Jahre... Seit 25 Jahren regierte sie nun schon das Land, und manchmal hatte sie das Gefühl als würde all diese Verantwortung sie noch einmal erdrücken. Vielleicht lag das ja auch nur daran dass sie sie alleine tragen musste.

‚So war das nicht geplant,' dachte Vilya deprimiert. Nichts war so geplant gewesen. Doch das ließ sich nun nicht mehr ändern, egal wie sehr sie auch mit dem Schicksal – und sich selbst! – haderte. Eine einzige Entscheidung, getroffen ohne vorher genügend darüber nachzudenken, und die Konsequenzen quälten sie noch immer. Und bestimmten ihre Handlungen bis heute, sogar bis zu eben diesem Moment. Wie eine einzige, logische Abfolge von Ereignissen, die ausgelöst von einem Wort direkt auf diesen Augenblick hinausliefen.

Ein Klopfen an ihrer Tür ließ Vilya zusammenzucken und verwirrt im Zimmer umherblicken. Wie viel Zeit war vergangen während sie damit beschäftigt war der Vergangenheit nachzutrauern? Unwichtig, jetzt galt es keine Schwäche zu zeigen. Sie holte tief Atem, richtete sich in ihrem Sessel auf und rief, „Herein!"

Die Tür öffnete sich und ein junger Mann, der Kleidung nach zu urteilen einer der Ritter der Königlichen Garde, betrat den Raum. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, trat er an den Schreibtisch, salutierte kurz und sagte, „Hauptmann Marquise schickt mich, Mylady."

Vilya ließ ihren Blick über den jungen Mann wandern. Er war groß – nicht so groß wie der Hauptmann, doch das waren nicht viele – schlank, hatte dunkelbraunes Haar das ihm wild ins Gesicht fiel und stechende blaue Augen. Auf den ersten Blick würde niemand vermuten dass dieser junge Mann der beste von Marquises Rittern sein sollte, doch wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen dass die Muskulatur wohlproportioniert ausgeprägt war.

„Wie lautet Euer Name?" fragte Vilya schließlich.

„Heero Yuy, Mylady," erwiderte der Ritter ruhig.

Vilya zog einen Mundwinkel anerkennend hoch. Der junge Mann ließ sich offenbar nicht von ihr einschüchtern. Das gefiel ihr. Und war ein weiterer Pluspunkt der das gelingen der Mission wahrscheinlicher machte.

„Ritter Yuy," nahm Vilya den Namen nickend zur Kenntnis. „Ich habe einen äußerst delikaten Auftrag für Euch. Und bevor ich Euch weitere Einzelheiten verrate, muss ich wissen wie es um Eure Verschwiegenheit bestellt ist."

Der junge Ritter hob eine Augenbraue – so als könnte er nicht glauben dass man ihm diese Frage tatsächlich stellen musste – verzog aber ansonsten nicht das Gesicht. „Wenn Ihr mir befehlt stillschweigen über das zu waren was in diesem Raum besprochen wird, dann werde ich diesem Befehl Folge leisten," gab er monoton zur Antwort.

„Sehr gut," Vilya gestattete sich ein kleines Lächeln. „Ritter Yuy, wie gut kennt Ihr Euch mit der jüngeren Geschichte Ancarias aus?"