Hallo ihr Lieben!

Ich hoffe, es bedankt sich ab und zu jemand via Review Reply bei euch. Das ist ja nicht meine Aufgabe, aber auch von mir mal wieder ein liebes Dankeschön! :-)

Leider (oder nicht so leider, je nachdem) mache ich diesen Herbst meinen Universitätsabschluss. Ihr dürft mich bald mit Trovia, Meisterin der Künste anreden, wenn alles gut läuft ;-). Also drückt mir die Daumen! Wichtig für uns ist, dass ich nach wie vor und jetzt ganz besonders unverschämt wenig Zeit für regelmäßige Updates habe. Das lässt sich leider nicht ändern, tut mir aber sehr leid. Ich weiß, wie ärgerlich lange Updateverzögerungen sind.

Trovia


Promises Unbroken

Kapitel 30: Erwachen


Früh am Morgen verschlug es Sirius in die Bibliothek von Hogwarts, wo er zwei massige Bücher vor sich aufgeschlagen hatte, während ein drittes als Briefbeschwerer diente. Obwohl er während seiner Jahre in Hogwarts nie sonderlichen Fleiß entwickelt hatte (in einem natürlichen Talent für Zauberei lagen Gefahren, und eine davon war definitiv Faulheit), doch seine Zeit als Auror hatte ihn den Nutzen von Recherche gelehrt. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere hatte Sirius selten Zaubersprüche nachschlagen müssen - dank seiner natürlichen Neugierde und Alastor Moodys gnadenloser Schleiferei war er mit jedem Standardwerk der Auroren intensiv vertraut gewesen. Nun jedoch hatte er zehn Jahre aufzuholen, und er würde sich in keinem Aspekt von Hestia Jones bei einer Schwäche erwischen lassen.

Er war so vertieft, dass er nicht einmal die Ankunft Remus Lupins bemerkte.

„Einen tollen Auror wirst du abgehen", kommentierte sein Freund friedlich. „Wenn du mich nicht mal kommen hörst."

Sirius zuckte mit den Schultern und sah nicht einmal auf. „Ich rechne nicht wirklich damit, in der Bibliothek von Hogwarts angegriffen zu werden."

„Ich wette, in der Großen Halle hättest du es auch nicht erwartet", konterte Remus milde.

„Ups." Sirius grinste und lehnte sich in seinem Stuhl zurück, wobei er die Beine auf den Tisch legte. „Nun ja, wenn du das Schlimmste bist, das mich angreifen wird, fühle ich mich eigentlich recht wohl. Außer natürlich, du willst, dass ich mich angemessen fürchte."

Remus schmunzelte endlich und ließ sich in einen Stuhl fallen. „Vielleicht morgen. Was machst du?"

„Arbeiten." Er gähnte. „Dachte mir, ich meide die Kinder."

„Oh?"

Sirius nickte und nahm die Füße wieder herunter. „Das, und ich wollte noch mal von der Bibliothek Gebrauch machen, bevor ich gehe."

„Du weißt, dass du länger bleiben kannst, wenn du möchtest.", antwortete Remus sofort, doch Sirius lächelte leicht.

„Ich weiß, und danke. Aber ich kann mich wirklich nicht mehr verstecken, und du brauchst Raum, um dich umzugewöhnen."

Remus sah ihn befremdet an. „Umgewöhnen?"

„Ja, an das, was auch immer du gestern getan hast, während ich weg war", antwortete er. „Hältst du mich für blind, Moony? Du bist anders, auch wenn ich nicht genau weiß, inwiefern."

„Ich konnte dich nie täuschen, was?", fragte sein Freund und wirkte nicht sonderlich verärgert.

„Nö.", erwiderte Sirius erfreut. „Erzählst du mir, warum?"

Er beobachtete Remus' vorsichtigen Blick durch die Bibliothek, um sicher zu stellen, dass sie allein waren, doch Madam Pince war nicht mal in Sicht. Schließlich antwortete der Schulleiter. „Ich bin in einen Quell der Macht gefallen."

„Einen... - du machst Witze, nicht?" Sirius starrte ihn an, aber Remus lachte nicht. „Richtig?"

„Überhaupt nicht. Du musst wissen, dass Hogwarts auf einem erbaut wurde."

„Nein, das wusste ich nicht", sagte er, blinzelte die Überraschung davon und versuchte sich an alles zu erinnern, was er über Quelle der Macht wusste. Unglücklicherweise war es nicht viel. „Sag mir wenigstens, dass du vorsätzlich getan hast."

„Ziemlich", antwortete Remus trocken.

„Du bist wahnsinnig, Kumpel."

„Wahrscheinlich." Sein Freund lächelte leicht. Wenigstens verstand Sirius jetzt den Grund für die Veränderung. Was auch immer Remus dazu gebracht hatte, in einen Quell der Macht zu springen, musste wichtig genug gewesen sein, wusste er - und da die Erfahrung ihn offensichtlich nicht getötet hatte, musste sie ihn mit Sicherheit verändern. Doch Remus hatte offenbar noch selbst daran zu knabbern, also machte Sirius einen geistigen Vermerk, ihn später danach zu fragen, und sein Freund wechselte bereits das Thema. „Was liest du da überhaupt?"

Sirius hielt das Buch hoch. „Dunkle Magie und Alte Flüche.", antwortete er. „Das in Hogwarts zu finden mich übrigens ziemlich überrascht hat. Was macht so ein Buch in einer Bibliothek für Kinder?"

„Siehst du den Aufkleber ‚Verbotene Abteilung'?", fragte Remus unbeeindruckt.

„Hat das Kinder wie uns je aufgehalten?", gab er zurück.

„Naja, nein, aber wenn sie es unbedingt lesen wollen, Sirius, werden sie es auch anderswo finden.", erwiderte der Schulleiter vernünftig. „Ich frage mich eher, warum du es liest."

Sirius seufzte. „Ich suche nach dieser Formel", antwortete er. „Ohne viel Glück allerdings." Ungeduldig wies er auf die anderen beiden Bücher, Verbotene Magie und Der Aufstieg der Dunklen Künste.

„Wie ging sie noch mal?", fragte Remus plötzlich.

„Mandatus Prospicio Subigum." Er schauderte und versuchte entschlossen, seine Reaktion zu verbergen. Allein die Worte ließen Erinnerungen aufsteigen, die er gewaltsam verscheuchen musste.

Remus runzelte die Stirn. „Mandatus Prospicio Subigum...", überlegte er laut. „Grob übersetzt heißt es etwas von wegen ‚befehlen, in die Ferne zu sehen'... mit irgendeiner Preisung oder Bitte drin für gutes Gelingen."

„So weit war ich auch", erwiderte Sirius leise. Wenn er die Augen schloss, konnte er sich erinnern, aber er wollte nicht. Er wollte es nicht sehen, nicht wieder dort sein... Er schüttelte den Kopf. „Aber zu wissen, was es heißt, sagt mir immer noch nicht, was es tut."

„Japp. Guter Punkt." Remus biss sich konzentriert auf die Unterlippe. „Ich habe noch ein paar Bücher, in denen du nachsehen kannst, wenn du willst."

Sirius schlug Dunkle Magie und Alte Flüche entschieden zu. „Sicher. Es ist einen Versuch wert."

Gemeinsam erhoben sie sich, und Remus blieb ein paar Schritte zurück, während Sirius die drei Folianten in ihren jeweiligen Regalen verstaute. „Also, wie war es gestern?", fragte der Schulleiter schließlich. „Weißt du schon, wie lange du warten musst, bis es zurück ins Feld geht?"

„Für immer, wenn Jones sich durchsetzt." Sirius verdrehte die Augen.

„Ähm, wie?" Er wusste, dass Remus die Vorstellung von seiner Rückkehr zu den Auroren nicht gefiel, doch er wusste ebenso, dass sein Freund seine Entscheidung unterstützte. Und sie wussten beide, wie notwendig sie war.

„Hestia Jones kann mich mal", antwortete er säuerlich.

Remus sah ihn befremdet an. „Das meinst du nicht so, oder?"

Sirius seufzte. „Du hast Recht. Eigentlich würde ich sie lieber in kleinen Stücken Tatze überlassen."

„Sirius..."

Der warnende Tonfall seines Freundes veranlasste ihn zu einem Kopfschütteln. Remus war von ihnen immer am Umsichtigsten gewesen... zumindest im Vergleich. „Ich konnte nur einen Wutausbruch vermeiden, indem ich rechtzeitig gegangen bin, nachdem sie mir erklärt hat, dass ich mich nicht konzentriere und nicht weiß, wie man mit Schmerzen umgeht."

„Oh", war alles, was Remus zustande brachte, während sie die Bibliothek verließen und in Richtung des Schulleiterbüros gingen.

„Allerdings, oh." Sirius verdrehte die Augen erneut. „Also bin ich ein wenig durch die Winkelgasse spaziert und jemand anderem begegnet. Die Folge war, dass ich nicht zurückging."

„Sag nicht, dass du schon wieder in einen Todesser gerannt bist, Sirius. Die Presse jagt dir ohnehin schon nach.", bemerkte Remus trocken.

„Also technisch gesprochen könnte man sie einen nennen." Er grinste und bemerkte, dass die Augen seines Freundes sich verstehend weiteten. „Allerdings ist sie auf unserer Seite."

„Wie in aller Welt ist dir das gelungen?"

„Nicht mein Verdienst." Sirius merkte, dass sich sein dämliches Grinsen verbreiterte, interessierte sich aber nicht dafür. Selbst die Dunkelheit schien gerade heller. „Nicht mal ich kann Julia Malfoy dazu bringen, etwas zu tun, was sie nicht will. Sie hat sich selbst entschieden."

Remus lächelte. „Dann hoffe ich, dass alles mit euch klappt, Tatze.", sagte er feierlich.

„Ja, ich auch." Er lächelte ironisch. „Eigentlich..."

„Ah! Professor Lupin!" Eine tiefe Stimme unterbrach Sirius mitten im Satz. „Gerade der, den ich gesucht habe."

Beide wandten sich um und sahen den Zauberer an, der ihnen entgegen schritt; er trug makellose lavendelfarbene Roben, mit einem Anflug Gold - Sirius' Geschmack nach eine völlig geschmacklose Kombination, obwohl er zugeben musste, dass sie seine eigene zweckmäßige dunkelblaue Robe völlig in den Schatten stellte. Hinzu kamen goldblondes Haar und ein strahlendes Lächeln; Sirius widerstand dem Drang, die Augen gegen das Strahlen der zu perfekten Zähne zu schließen. Er muss dafür einen Zauber benutzen, war sein erster Gedanke. Was ein Fatzke, war der zweite. Remus beeilte sich seinerseits, ein Lächeln aufzusetzen, das nur Sirius als falsch erkannt hätte.

„Gilderoy Lockhart. Wie schön, dass Sie kommen konnten... eine halbe Stunde zu früh." So unüberhörbar sein Sarkasmus war, aus irgendeinem Grund lächelte Lockhart begeistert.

„Nun, Sie wissen ja...", erwiderte er mit ewigem Lächeln. „Der frühe Sucher fängt den Schnatz, wie ich zu sagen pflege."

Er lachte über seinen eigenen Witz, und Remus streckte ihm die Hand entgegen; das Lächeln verblasste ein wenig, und Lockhart zögerte, bevor er sie ergriff. Will sich nicht anstecken, dachte Sirius säuerlich; er entschied bereits jetzt, dass er den Bewerber um die Lehrstelle für Verteidigung gegen die Dunklen Künste nicht mochte. Rassist. Nur Remus konnte in so einer Situation gemäßigt und freundlich bleiben. Sirius zog sich ein wenig zurück, um sich heraushalten zu können, und unterdrückte ein Knurren. Remus, du bist ein Heiliger.

„Willkommen in Hogwarts."

„Oh, ja, natürlich." Lockhart lächelte schon wieder. „Wirklich ein charmanter Ort. Selbst wenn das Schloss doch ein wenig zu antik ist, wenn sie verstehen, was ich meine." Er hielt inne und zuckte übertrieben mit den Schultern. „Dann jedoch bezweifle ich auch, dass sie allzu viele Einrichtungsexperten in ihrem Lehrkörper haben, was?"

„Ich neige dazu, den Unterricht den dekorativen Fähigkeiten unterzuordnen, ja." Remus lächelte milde.

„Wie wahr!", erklärte Lockhart. „Und glauben Sie mir, ich habe so viele Erfahrungen, die ich unbedingt an die nächste Generation der Hexen und Zauberer weitergeben muss... wie natürlich bereits meine Veröffentlichungen zeigen."

„Natürlich." Erneut eine Antwort, die nur Remus geben konnte, ohne sarkastisch zu wirken. Sirius befand, dass nicht einmal Dumbledore ihn hätte übertreffen können.

„Und ich gebe zu, dass ich mich für eine Weile aus der Feldarbeit zurückziehen möchte", fuhr Lockhart unbeeindruckt fort. „Es wird eine ziemliche Erleichterung sein, Ruhm und Rampenlicht los zu sein... Und immerhin, welchen nobleren Zweck kann es geben, als junge Hexen und Zauberer zu unterrichten? Es gibt Zeiten, in denen wird mein Ansehen zur Bürde... Obwohl ich es in jeder erdenklichen Weise nutzen werde, um Hogwarts' Ziele zu unterstützen."

Remus hob eine Augenbraue, und Sirius konnte sich vorstellen, dass es für ihn schwerer wurde, nicht zu lachen. „Wirklich?"

„Oh, definitiv. Immerhin ist Hogwarts mein Ursprung." Ein weiterers glorreiches patentiertes Lächeln folgte. „Obwohl ich zugeben muss, dass ich über die anderen Bewerber etwas besorgt bin... Es gibt Gerüchte, dass Sie die Stelle Sirius Black angeboten hätten..."

Sirius hielt in seinem vorsichtigen Rückzug inne. Remus' Gesicht blieb bewundernswert ausdruckslos.

„Tatsächlich?"

„Mir geht es natürlich nur um das Beste für Hogwarts", sagte Lockhart ernsthaft. „Ich habe mit gewissen Kontakten im Pressebereich gesprochen, und es scheint, dass er trotz seines Erscheinungsbildes nicht ganz stabil ist..."

„Ist das so?", fragte Remus kalt. Im Gegensatz zu seinem vorherigen milden Blick hatte sich die Miene des Schulleiters plötzlich verschärft; nur sehr wenige Zauberer wären dumm genug, so tief gefrorene Worte als Ermutigung anzusehen. Lockhart zählte jedoch zu ihnen.

„Nun, ich zumindest würde sicher nicht wollen, dass jemand mit einer so wüsten Vergangenheit meine Kinder unterrichtet, wäre ich Vater. Ich persönlich würde er jemanden bevorzugen, der mehr ist wie..." Lockhart machte eine ausschweifende, selbstverliebte Geste. „...ich."

„Das ist ja lustig." Wie Sirius wusste, gab es nichts, was Remus weniger leiden konnte, als Leute, deren Ego ihren Intellekt übertraf. Es gab nur sehr wenig, was seine Geduld auf die Probe stellte, und dieser Dialog gehörte offenbar dazu. „Wenn man bedenkt, dass Sirius und ich seit unserem elften Lebensjahr befreundet sind." Remus' Lächeln glich dem eines Wolfes. „Tatsächlich ist er gerade hier. Gilderoy Lockhart, darf ich Ihnen Sirius Black vorstellen."

Lockhart fuhr herum, eine unbezahlbar schockierte Miene im Gesicht, und Sirius lächelte.

„Ich biete Ihnen lieber nicht meine Hand an. Nicht dass meine Instabilität ansteckend ist.", bemerkte er sarkastisch. „Aber ich bin absolut geehrt, Ihre Bekanntschaft zu machen."

Der überhebliche Zauberer blinzelte, dann warf er Remus einen Blick zu. „Wenn hier irgendeine Art von Absprache besteht", sagte er säuerlich. „hätte ich ja wohl rechtzeitig informiert werden müssen, wie es bei ihm offensichtlich der Fall war."

„Absprache?", wiederholte der Schulleiter ausdruckslos; Sirius konnte sich vorstellen, dass er gegen einen Lachanfall ankämpfte. „Nein, keineswegs."

„Warum ist er dann hier?", wollte Lockhart wissen und wies ärgerlich auf Sirius.

„Wenn ich das beantworten darf, Remus?", mischte er sich ein. „Wenn ich schon das Thema dieses... höflichen Verhörs bin?"

„Unbedingt", erwiderte sein Freund ernst, und Sirius wusste, Lockhart war erledigt. Er sah den Möchtegern-Professor an.

„Ich versichere Ihnen, Mr. Lockhart, dass ich nicht hier bin, um Ihre Chance auf die Lehrstelle hier in Hogwarts zu sabotieren", sagte Sirius kalt. „Eine Stelle, wie ich hinzufügen möchte, die ich bereits ausgeschlagen habe.

Wir auch immer, da ich ja ebenfalls ein besorgter Abkömmling von Hogwarts bin, muss ich doch feststellen, dass Sie nicht der Typ Mensch sind, den ich als Lehrer an dieser Schule würde sehen wollen. Wenn ich selbst Kinder hätte, würde mich Ihre Reputation kaum umstimmen. Und als ein Zauberer, dessen Pate zurzeit hier unterrichtet wird, bin ich sehr froh zu sehen, dass Sie Ihre Chancen gerade selbst zunichte gemacht haben." Er lächelte fies. „Außer natürlich, ich schätze meinen Freund gerade falsch ein."

Remus fiel sofort ein. „Was aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht der Fall ist."

„Entschuldigung?" Lockharts Blick glitt zwischen ihnen beiden hin und her; er schien sich nicht entscheiden zu können, wen von ihnen er ungläubig anstarren sollte.

In Remus' blauen Augen funkelte es. „Sie sind in dieser Schule nicht länger willkommen, Mr. Lockhart. Ich bedanke mich für dieses Gespräch, aber ich denke, ich habe alles Wissenswerte erfahren. Arroganz und Selbstdarstellung haben in Hogwarts nichts verloren. Ebenso wenig wie Sie.

Guten Tag, Mr. Lockhart."


Peter saß mit überkreuzten Beinen auf dem Boden von Godrics Hollow, während ein Sibirischer Husky an ihm heraufzuklettern versuchte. Lily lächelte, als sie ihn lachen sah; seit jener Nacht seiner schicksalhaften Enthüllung hatte Peter viel zu selten gelacht. In ihrer Schulzeit hatte Lily ihn nicht gut gekannt - bis sie im siebten Schuljahr mit James auszugehen begann, hatten die Mädchen und Jungen in Gryffindor in verschiedenen Universen gelebt und waren nur für Unterricht und Essen in denselben Orbit eingetreten. Mittlerweile betrachtete sie James' Freunde als ihre eigenen und sorgte sich ebenso um sie. Das bedeutete natürlich nicht, dass Lily ihre eigenen Schulfreunde vergessen hatte, allerdings hatte sie von ihnen nur Alice Longbottom sehr nahe gestanden. Die anderen waren bloße Kameradinnen gewesen, die sie heute nur noch selten traf. Alice hingegen hatte den Rang einer Schwester eingenommen, und obwohl sie beide heute genug zu tun hatten, fanden sie immer noch Zeit für gelegentliche Treffen.

Im Moment jedoch war es Peter, der völlig selbstvergessen auf dem Boden ihres Wohnzimmers saß, und sie lachten beide, als es Joe schließlich gelang, ihm auf den Rücken zu klettern und sein Gesicht abzulecken. Noch nie hatte sie einen Welpen mit so viel Energie getroffen, und Lily befand ihn als gut für Peter, der im letzten Jahr ziemlich einsam gewesen war. Zwei gescheiterte Beziehungen nagten noch immer an ihm, und Lily freute sich, dass er jetzt jemanden hatte, der ihn erwartete, wenn er heimkam. Selbst, wenn es nur ein Hund war - aber Himmel, Joe hatte mehr Persönlichkeit als eine Menge andere Leute, die sie kannte.

Endlich gelang es Peter, sich aus den Klauen des Welpen zu befreien und sich aufzusetzen, indem er Joe hinter den Ohren kraulte, was den rasch wachsenden Husky zu befriedigen schien. „Tut mir leid, dass ich ihn mitgebracht habe", sagte Peter lächelnd. „Ich wollte ihn nicht allein in meiner Wohnung lassen. Wahrscheinlich hätte er sie völlig verwüstet."

„Du weißt doch, dass ich mich immer freue, wenn er da ist", erwiderte Lily verspielt. „Vor allem, seit er stubenrein ist und meinen Teppich nicht mehr unter Wasser setzt."

„Das tut mir so leid, Lily..."

„Ich mache nur Witze, Peter", unterbrach sie ihn. „Mach dir keine Sorgen darüber."

Er lächelte leicht. „In Ordnung."

„Also, was hat dich überhaupt her gebracht? Ich meine, ich freu mich immer, wenn du kommst, aber normalerweise bist du auf der Suche nach James."

Peter zuckte mit den Achseln. „Eigentlich ist er der Grund, aus dem ich hier bin", sagte er leise. „James sagte, dass die Einhorngruppe an einer Möglichkeit arbeitet, das Dunkle Mal zu entfernen."

„Oh." Lily hätte sich selbst ohrfeigen können. Sie hätte daran viel früher denken sollen und selbst darauf kommen müssen, dass Peter mit ihr sprechen würde wollen. Ich hätte selbst zu ihm gehen sollen, schalt sie sich. Und nicht warten, bis er auftaucht.

Peter errötete leicht, missverstand ihr Schweigen. „Ich meine, ich will dich bei nichts stören, aber ich hatte gehofft... du weißt schon..."

„Du störst überhaupt nicht, Peter", antwortete Lily schnell. „Ich wünschte nur, ich hätte gute Neuigkeiten."

„Oh." Die Hoffnung verschwand aus seinem Gesicht, und Lily legte ihm eine Hand auf die Schulter, als sie bemerkte, dass er unbewusst über das Mal rieb, das unter seinem linken Ärmel verborgen war.

„Die Einhorngruppe hat eine ganze Weile dran gearbeitet. Aber nur, weil wir noch keine Fortschritte gemacht haben, müssen wir nicht die Hoffnung verlieren", sagte sie leise. „Bisher haben wir noch niemanden gefunden, der genug über das Mal wusste, um uns helfen zu können. Ich kann keine Versprechungen machen, aber wenn du mit uns arbeitest..."

Peter sah sie an. „Glaubst du wirklich, dass es möglich ist?", flüsterte er. „Ich würde alles tun, um es los zu werden."

„Ja, ich glaube schon." Lily lächelte. Doch sie schien Peter nicht allzu sehr zu ermutigen.

„Weißt du, es brennt", sagte er leise. „Ich kann es nicht genau beschreiben... Ich weiß, dass es einfach nur ein Mal auf meinem Arm ist, aber es fühlt sich an, als liege es auf meiner Seele..." Er wand sich. „Ich wünschte nur..."

Lily drückte ihm die Schulter. „Ich weiß, Peter. Ich weiß."


„Also?", fragte Sirius ungeduldig.

Dies war sozusagen die Abschlussuntersuchung. Bei ihrer ersten Untersuchung hatte Pomfrey ihm gesagt, dass es dauern würde, bis sein Bein heilte, und es hatte sich zu einem ziemlichen Störfaktor in seinem Leben entwickelt. Irgendwie schien diese Verletzung alles zu beeinflussen, was er tat, und Sirius wollte endlich seine Ruhe. Außerdem war er nach zwei Wochen in Hogwarts bereit zu gehen. Es wurde Zeit, wieder in die richtige Welt zurückzukehren.

„Mr. Black, wenn Sie keine Geduld lernen, werden Sie es in Ihrem Leben zu nichts bringen.", antwortete Pomfrey automatisch. Eine Sekunde später schien sie sich ihrer eigenen Worte gewahr zu werden und errötete.

Er grinste. „Klingt plötzlich ganz anders, wenn man es zu einem Erwachsenen sagt, was?"

„Der Gedanke dahinter bleibt derselbe", erwiderte sie ernsthaft. „Sie könnten ein wenig mehr Geduld gebrauchen."

„Wahrscheinlich", gab Sirius zu. Er wartete einen Augenblick und lächelte dann; er wusste, er hatte sie. „Also?"

Sie lachten beide. „Ich werde nie verstehen, wie Sie Vier es geschafft haben, so lange ein geordnetes Leben zu führen.", bemerkte Pomfrey, noch immer schmunzelnd. „Davon abgesehen, Ihr Bein scheint endlich wieder in Ordnung zu sein. Versuchen Sie, in den nächsten Tagen nicht vom Besen zu fallen, dann ist er bald völlig geheilt."

„Ernsthaft?"

„Aber ja", erwiderte sie leichthin. „Die Zauber, die ich heute gesprochen habe, sollten endgültig sein - vorausgesetzt natürlich, dass Sie nicht irgendetwas Dummes tun."

„Werde ich nicht", antwortete Sirius sofort und kassierte als Dank einen zweifelnden Blick von der ewigen Hogwarts-Krankenschwester. „Was denn? Ich verspreche es."

„Das habe ich doch schon früher gehört", bemerkte Pomfrey mit nachsichtigem Lächeln. „Immer ungefähr eine Stunde bevor Sie hinausgegangen sind, Quidditch gespielt und sich verletzt haben."

„Dann wie wäre es damit?", fragte er verspielt. „Ich verspreche, diese Woche nicht Quidditch zu spielen."

„Na das beruhigt mich ja immens" Sie schnaubte. „Ich bin ganz sicher, dass der neue, verbesserte und erwachsene Sirius Black sich weit phantasievollere Arten ausdenken kann, sich zu verletzen."

„Schon wahr." Sirius lächelte und sprang vom Bett. „Aber ich könnte versprechen, dass ich es nicht vorsätzlich tun werde."

Pomfrey seufzte, doch er sah ihre Mundwinkel zucken. „Damit werde ich wohl leben müssen."

„Danke, Poppy."

Sie lächelte zur Antwort. „Bitte sehr, Sirius. Sei vorsichtig."


„Beschuldigen Sie mich, etwas mit dem Ausbruch meines Sohnes zu tun zu haben?", wollte Crouch wissen.

Arabella lehnte sich leicht in ihrem Stuhl zurück, hielt ihr Gesicht ausdruckslos und widerstand dem Drang zu zappeln. Sie pflegte die Angewohnheit während langer Besprechungen, aber im Moment würde sie lediglich Crouch weiter verärgern. Sie antwortete beiläufig. „Ich suche nur nach Antworten."

Crouch schnaubte.

„Sie haben Ihren Sohn vor zwei Tagen um zwölf Uhr dreißig besucht, nicht wahr? Während er sich in AMS-Gewahrsam befand.", fügte sie hinzu, nur um zu sehen, ob er anbiss.

Tat er nicht. „Ja."

„Ist Ihnen bewusst, dass er um exakt zwei Uhr dreißig ausbrach?"

„Offensichtlich, wenn man bedenkt, dass Sie mich befragen.", antwortete Crouch trocken.

„Ich verstehe. Haben Sie irgendeine Idee, wie er ausgebrochen sein könnte, Minister?", fragte sie höflich weiter. „Sie sind der letzte, mit dem er gesprochen hat."

„Nicht die geringste." Crouch verdrehte die Augen. „Vielleicht hat er irgendeinen Dunklen Zauber benutzt, den Sie-Wissen-Schon-Wer ihm beigebracht hat."

Das bezweifle ich, dachte Bella, behielt den Gedanken jedoch für sich. Die Schildzauber der AMS-Zellen waren nichts, was an einem Tag gebrochen werden konnte, und unmöglich auszutricksen. „Wussten Sie, dass er ein Todesser ist?"

„Natürlich nicht", rief er sofort. „Glauben Sie etwa, ich würde so etwas in meiner Familie erlauben?"

„Keineswegs", antwortete sie. Die meisten Eltern hätten ihre Kinder mit allen Mitteln verteidigt, aber Barty Crouch zählte nicht zu ihnen. „Aber Sie verstehen sicher, dass ich fragen musste."

„In der Tat." Er war nicht sehr kooperativ, aber sicher auch nicht so wütend und widerspenstig, wie sie erwartet hatte. Arabella begann zu befürchten, dass dieses Gespräch nach nirgendwo führte.

„Können Sie im Rückblick eine Vermutung anstellen, warum Ihr Sohn ein Todesser geworden sein könnte?"

Crouch zögerte, dachte nach. Endlich antwortete er. „Er war nie ein sehr glücklicher Junge. Seine Mutter hat ihn immer sehr gefordert, und ihr Tod hat ihn schwer getroffen." Crouchs Stimme wurde dunkel. „Vielleicht war die Einsamkeit schuld."

Es war, als schlösse sich vor ihr eine Tür. Arabella wusste, dass sie keine Antworten mehr bekommen würde. Daher erhob sie sich und bot dem Mann die Hand an, der rein technisch ihr direkter Vorgesetzter im Ministerium war. „Ich bedanke mich, Minister", sagte sie höflich. „Wir bleiben in Verbindung."

„Ja." Er schüttelte ihre Hand nur kurz und wandte sich um. „Sicher."


Everbero!"

Sie sprach den Zauber bereits, als Sirius sie noch im Rücken hatte, und er schlug hart in seinem Rücken auf. Er flog, allerdings wie ein reichlich plumper Vogel, und traf die entfernte Wand des Duellbereichs. Sirius fiel, rollte sich ab, und hörte Jones rufen:

„Wäre das ein Unverzeihlicher, wärst du jetzt tot!", bellte sie. „Immer bereit sein! Immer wachsam!"

Ein roter Lichtstrahl traf den Boden dort, wo er sich eben noch befunden hatte, und Sirius kam wenige Schritte entfernt in seiner gewohnten Hocke hoch, plötzlich wütend, weil sie es wagte, ihm gegenüber Alastor Moodys Worte zu benutzen. Moody war Sirius' Mentor gewesen. Jones hatte ihn kaum gekannt. Er blockte ihren Konjunktivzauber mit Leichtigkeit.

Impedimenta!"

„War das schon dein bester?" Jones' Schild fraß den Fluch sofort. „Suffocum!"

Sirius rollte sich ab, hielt sich nicht damit auf, den Würgezauber zu blocken. Eine alte und vertraute Ruhe begann ihn zu erfüllen, und er ertappte sich beim Grinsen. Ein weiterer roter Lichtblitz schlug hinter ihm ein, doch er war bereist wieder in der Hocke. Sirius' Zauber schoss hoch.

Conteriaco!"

Der Zauberstab durchbrach scharf ihre Schilde und ließ Jones in die Höhe fliegen. Als sie Sekunden später aufschlug, war er bereit. „Demergos!"

Der Boden unter seiner ‚Prüferin' wurde zu Treibsand, und sie versank rasch. Unglücklicherweise war Jones alles andere als untalentiert und konnte auf ein jahrelanges Training zurückgreifen. Die Aurorin versuchte nicht einmal einen Gegenzauber, sondern beschwor einen eigenen.

Incendio!"

Der Feuerblitzfluch wäre eine gute Idee gewesen, wenn nicht Sirius auf genau die gleiche Ausbildung zurückgreifen könnte. Als sein Schild ihn ablenkte, wankte es nicht mal. „Pulverulentus!", rief er schnell, und Sekunden später legte sich eine Nebelwolke um sie, die ihr den Blick versperrte. Sirius nutzte den Vorteil, sprang aus seiner Hocke auf und sprintete nach rechts. Jones war jedoch ziemlich schnell, und die Wolke verzog sich bereits nach Sekunden. Er ließ ihr keine Gelegenheit, sich zu orientieren. „Roteventilo!"

Wieder wirbelte Jones in die Luft, hüpfte auf und ab wie ein Gummiball. So unerwartet überrascht heulte sie wütend auf, besaß jedoch zugleich genug Geistesgegenwart, um wieder auf den Boden zu kommen.

Petrificus Totalus!" Sirius blockte gerade rechtzeitig, sprang nach rechts weg und verlor für eine entscheidende und idiotische Sekunde seine Deckung. Er erkannte schon seinen Fehler, bevor er sie überhaupt hörte: „Offenvox!"

Es war, als erfasse ihn ein Bündel Blitze, und es gelang Sirius gerade eben, den Zauberstab nicht zu verlieren, als er fiel. Jones' Pech war seine Erfahrung mit Schmerzen; reiner Instinkt übernahm, als er sich abrollte und sich in seiner Hocke wiederfand.

Glacialium!"

Jones wehrte den Gefrierzauber mit ärgerlicher Leichtigkeit ab. „Crucio!"

Der Fluch traf Sirius mitten in die Brust und ließ ihn den Halt verlieren. Hart auf dem Rücken aufschlagend, fühlte er das vertraute Gefühl der Agonie durch seinen Körper jagen, und einen Augenblick überfiel ihn die Erinnerung an andere Zeiten, dunklere Orte - Nein! Sirius sammelte sich und lenkte seine Konzentration von seinem Schmerz weg in den Zauberstab.

Everbero!"

Sein Stoßzauber ließ sie hilflos nach hinten schlittern, fallen, und plötzlich war der Schmerz verflogen. Schnell kam Sirius auf die Beine, ignorierte die Nachwirkungen des Cruciatus-Fluchs - im Aurorentraining war fast alles erlaubt. Außerdem wusste er, dass er später einen Heiltrank schlucken konnte und sich nicht sorgen musste. Einen Augenblick lang zog er in Betracht, Jones den Folterfluch selbst spüren zu lassen, einfach nur um zu sehen, wie sie damit zurecht kam, doch Sirius widerstand dem Drang. Es würde rein gar nichts beweisen.

Tarantallegra!"

Imperio!"

Ihre Zauber trafen sich in der Mitte; sein kurzes Zögern hatte ihn den Vorteil gekostet. Sirius konnte nicht mehr sehen, ob sein Zauber traf oder nicht; plötzlich hüllte ihn ein warmes Gefühl ein, das er zu gut kannte. Der Rest der Welt verblasste, er fühlte sich gut, lullte sich friedlich ein. Am Rande seines Bewusstseins begann eine süße Stimme zu flüstern, ihn aufzufordern, seinen Zauberstab fallen zu lassen. Alles war so unwichtig, und die Stimme so überzeugend... Lass den Zauberstab fallen. Alles war warm und friedlich. Es erschien so einfach...

Dann kam er zu sich. Sirius schüttelte den Fluch ab und hob gleichzeitig den Zauberstab.

Expelliarmus!"

Jones' Zauberstab segelte in seine Hand, und sie stolperte nach hinten. Sirius schüttelte den Kopf, um ihn freizubekommen, konzentrierte sich darauf, die Nachwirkungen der Flüche abzuschütteln, die ihn getroffen hatten. Nach einem innerlichen Check entschied er, dass kein bleibender Schaden entstanden war - doch Jones starrte ihn befremdet an.

„Wir hast du das gemacht?", wollte sie wissen.

„Was gemacht?", fragte Sirius verwirrt.

„Den Fluch so schnell gebrochen", erwiderte die Aurorin und kam auf ihn zu. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der den Imperius-Fluch so schnell abgeschüttelt hat. Du hast nur ein paar Sekunden gebraucht."

Ach ja?, fragte Sirius sich insgeheim. Er zuckte jedoch nur mit den Schultern und antwortete trocken. „Übung."


„Die Liste der Bewerber leert sich rasch, was?"

„Ziemlich.", antwortete Severus trocken.

Remus schmunzelte, doch sein Stellvertreter sah ihn an, als sei er verrückt geworden.

„Ich verstehe nicht, was an der Angelegenheit so lustig ist", kommentierte Snape. „Jetzt haben wir schon seit einer Woche keinen Lehrer mehr für Dunkle Künste. Ein Haufen Unterricht fällt aus, und die UTZe sind in weniger als drei Monaten. Also, wenn du dein viertes Jahr als Schulleiter mit einem Haufen durchgefallener Schüler abschließen willst..."

„Severus..."

„Ja?", antwortete Snape knapp, und Remus konnte nur seufzen. „Also, Remus, welchen willst du - den Todesser, den Idioten oder die Politikerin? Crouch ist wahrscheinlich am besten qualifiziert, aber ich würde ihn sicher nicht empfehlen."

Es blieb nichts als zu schnauben. „Ich hatte ehrlich gehofft, dass Dung den Job übernimmt", sagte er leise. „Oder Sirius."

Snape zog eine Grimasse.

„Ach herrje, lass das.", kam Remus ihm zuvor. „Du weißt genauso gut wie ich, dass Sirius weit qualifizierter ist als Quirrell es je war, und es ist gut möglich, dass er auch qualifizierter als du ist, insbesondere, wenn er zurück ins Feld geht."

„Ich..."

„Nein, Severus. Versuch es erst gar nicht. Du weißt, dass ich dir den Job nicht geben kann. Lehrer für Zaubertränke sind schwer zu bekommen - noch schwerer als die für Dunkle Künste. Und außerdem weiß die gesamte Zaubererwelt, dass du ein Todesser bist."

Schwarze Augen glitzerten wütend. „Das wurde nie bewiesen."

„Natürlich nicht. James und Arabella haben ein erstaunliches Talent dafür, Dinge zu übersehen.", konterte Remus. Snape seufzte. „Wenn ich dir den Job gebe, gehen die Eltern auf die Barrikaden."

Severus murmelte etwas Wütendes, widersprach jedoch nicht, und dafür war Remus dankbar. Er hatte nicht wirklich Zeit, die Gefühle seines Stellvertreters mit einzubeziehen; zurzeit warteten ein Haufen Probleme und sehr wenige Lösungsmöglichkeiten - noch gar nicht einberechnet, dass Remus noch immer darum rang, seine neuen Fähigkeiten zu beherrschen, die ihn seit vierundzwanzig Stunden wach hielten. Er war müde, verärgert und hatte keine Geduld mehr. Also, wenn Severus sich ärgerte, sollte es so sein. Im Moment scherte Remus sich nicht sehr darum.

„Also", sagte er betont ruhig. „Ich erkenne die Tatsache an, dass wir ein Problem haben. Hast du einen Vorschlag?"

„Nein", knurrte sein Stellvertreter.

„Ich auch nicht", gab Remus zu. „Also werde ich das Fach für den Rest des Jahres selbst übernehmen."

„Was?"

Remus schmunzelte über die offene Verwirrung in Severus' Gesicht. „Ich habe das schon mal gemacht, weißt du."

„Natürlich.", schnappte Snape. „Allerdings bist du heute der Schulleiter. Deine Aufgabe ist nicht zu unterrichten."

„Ist mir aufgefallen", antwortete er trocken. „Also, solange du keine bessere Lösung kennst...?"

Snapes Blick verdüsterte sich und gab ihm die Antwort.


Tbc...