Oh man, es tut mir leid. Ich hab viel zu lang auf der faulen Haut gesessen. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen.

Dieses Pitelchen widme ich übrigens meiner lieben Schwägerin, die mich heut ermutigt hat, weiter zu schreiben. Du bist die Beste, I.!

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Mittlerweile war es schon Dienstag. Severus saß am Frühstückstisch in der Großen Halle, völlig in Gedanken versunken.

Drei Tage war es nun her, dass er diese außergewöhnliche Begegnung hatte. Hermine oder wer auch immer das gewesen sein mag, war noch immer nicht zurück.

Schon auf dem Weg über das Schlossgelände nach seiner Rückkehr von Voldemort war eigenartig. Snape verspürte keinerlei Nachwirkungen von dem Cruciatus.

Er war sofort in Direktor Dumbledores Büro gestürzt, um ihn von den Geschehnissen zu erzählen. Doch auch der Direktor reagierte nicht wie erwartet.

Völlig ruhig und gelassen nahm er die Nachricht zur Kenntnis und schickte Severus mit den Worten: „Mach dir nicht zu viele Gedanken mein Lieber, Miss Granger wird gesund und munter wieder kommen. Gib ihr noch etwas Zeit." in seine Räume.

Was weiß der alte Mann? Und warum vertraut er mir sein Wissen nicht an?

Das Frühstück neigte sich schon dem Ende und einige Schüler wollten gerade aus der Großen Halle verschwinden, als das Eingangstor wie von Geisterhand aufgestoßen wurde.

Ein tiefes Grollen ließ die Halle erzittern, als ihre liebliche Stimme durch die Luft schwang.

Albus, Severus… Auf ein Wort nach draußen!"

Die Schüler blickten völlig verwirrt auf diese Gestalt die zwischen den Torbögen … schwebte. Und die Verwunderung wurde noch größer, als die Angesprochenen ohne Widerrede dem Befehl folge leisteten.

Ein leises Tuscheln erhob sich hinter den beiden Männern, als diese Hermine nach draußen folgten.

Ich muss mich entschuldigen, dass ich sie euch erst heute zurück bringe, aber wir hatten noch einiges zu Besprechen, nicht war, meine Liebe?"

Und jetzt sprach dieses … was auch immer … noch mit sich selbst. Doch anstatt einer Antwort wurden der Direktor und Snape nun Zeugen einer Verwandlung.

Das Haar wurde kürzer, struppiger und wieder braun. Ihre Augen leuchteten noch einmal kurz auf bevor auch diese wieder ihr ursprüngliches hellbraun annahmen. Nach wenigen Augenblicken stand wieder Hermine vor den beiden verblüfften Männern.

Noch bevor diese jedoch etwas sagen konnten, stieß Hermine einen kurzen spitzen Schrei aus und umarmte einen völlig überforderten Severus.

Schön, dass es Ihnen gut geht, Professor. Wir waren uns nicht sicher, ob der Plan funktionieren würde. Aber Sie sind ja hier." Hermine schien nicht das Verlangen zu haben, ihren Lehrer wieder loszulassen. Erstauntes Schweigen sengte sich über die Schüler, die den beiden Männern neugierig gefolgt waren.

Chrmchrm! Miss Granger, Severus. Ich denke wir ziehen uns in mein Büro zurück. Publikum brauchen wir nicht!" die letzen Worte hatte der Direktor streng den Umherstehenden zugebellt, die sich rasch zurück ins Schloss verzogen.

In Dumbledores Büro angekommen setzten sich die Drei erst einmal und schwiegen sich an. Nach schier endlosem Schweigen durchbrach der Direktor die Stille.

Hermine, ich glaube, Sie wollen uns einiges erklären, nicht wahr?"

Die Angesprochene schreckte scheinbar aus ihren Gedanken auf.

Ja, Direktor. Aber wo fange ich nur an?"

Am besten am Anfang, Miss Granger!" Snape konnte nicht über seinen eigenen Schatten springen und Hermine zeigen, dass er sich doch freute, sie wieder in seiner Nähe zu wissen.

Den ganzen Zusammenhang habe ich selbst noch nicht verstanden und ich darf Ihnen auch nicht alles berichten. Aber was ich weiß ist, dass meine stille Begleiterin, die Sie vorhin kurz kennen lernen durften, schon etwa ein halbes Jahr bei mir ist.

Zuerst habe ich es nicht bemerkt, aber rückblickend hätte es mir schon eher auffallen müssen. Ich hatte seltsame Träume und als ich aus denen erwachte, schien ich tatsächlich dort gewesen zu sein, wohin mich meine Träume getragen hatten.

Vor etwa 2 Wochen haben mich meine Begleiter dann eingeweiht. Und jetzt sind sie da, um uns zu helfen."

Der Direktor lutschte gedankenverloren auf einem seiner Zitronenbrausebonbons.

Dürfen Sie uns erzählen, wer Ihre neuen Begleiter sind und warum sie jetzt hier sind?"

Hermine schien kurz zu überlegen, schien mit sich selbst in Gedanken zu diskutieren. Sie lächelte kurz, als sie erneut sprach:

Wer sie sind, kann ich kaum beschreiben. Es gibt sie schon immer. Bei ihnen gibt es weder Zeit noch Raum. Sie sind nicht körperlich, also auch nicht geschlechtlich. Sie sind, waren und werden immer sein. Ab und zu nehmen sie Kontakt zu uns auf, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät… ja ich glaube, so haben sie es genannt. Man hat mir erzählt, dass sie mich gewählt haben, weil ich…" Hermine stockte und wurde rot.

Weil Sie reinen Wissens und Gewissens sind und, entschuldigen Sie bitte meine Direktheit, weil Sie noch jungfräulich sind. Stimmt das so in etwa?"

Der Direktor blickte schmunzelnd auf seine Schülerin, die mit hochroten Ohren vor ihm saß. Auch Snape schien dieses Thema nicht kalt zu lassen. Er hasste Intimitäten, wenn auch nur gesprochen.

Ja, das stimmt. Es gibt noch mehr Kriterien, aber die jetzt aufzuzählen, würde ewig dauern.

Sie sind hier, um uns zu helfen. Denn das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse droht zu kippen. Und das war das letzte Mal vor mehr als 2 Milliarden Jahren so. Aber nicht auf unserem Planeten. Professor, die wissen so viel mehr als wir. Wir sind nur Fliegen, die hilflos auf der Suppe schwimmen."

Severus Snape begann dieses kleine Gör da neben ihm zu beneiden. Schon oft hatte er von der Vermutung der Existenz solcher … Wesen gehört. Doch ausgerechnet Hermine kam in den Genuss deren Gesellschaft und von dem Wissen ganz zu Schweigen.

Was meinen Sie damit, Miss Granger, das Gleichgewicht kippt?" nun hatte auch er seine Stimme wieder gefunden.

Hermine drehte sich zu ihm um und sah ihm direkt in die Augen.

Sie sind es, Professor. Sie sind sozusagen das Zünglein an der Waage. Warum darf ich Ihnen nicht sagen, aber die haben mir aufgetragen bei Ihnen zu bleiben, bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist."

Natürlich wusste Hermine genau, was mit dieser so vagen Aussage gemeint war, aber DAS konnte sie nicht preisgeben… Noch nicht.

Das ist also der Grund, warum Sie beiden so verbunden sind!" mischte sich der Direktor nur erneut in das Gespräch ein.

Ja." kam die knappe Antwort von Hermine.

Der Zaubertränkelehrer war mittlerweile aufgestanden und hatte eine ungesunde rote Farbe im Gesicht bekommen.

Ich brauche kein Kindermädchen, das auf mich aufpasst! Und schon gar nicht eine Schülerin. Das wäre ja noch schöner. Halten Sie sich ja von mir fern, Granger!"

Mit diesen mehr gebrüllten Worten verließ Snape das Büro und knallte die Tür hinter sich.

Der Direktor jedoch saß nun lachend hinter seinem Schreibtisch.

Hermine, ich glaube zu wissen, was man Ihnen aufgetragen hat. Und ich muss sagen, dass da eine ausgezeichnete Wahl getroffen wurde."

Hermine wurde nun ebenfalls rot, aber eher aus Scham als aus Wut.

Machen Sie sich keine Sorge, meine Liebe. Das bleibt natürlich unter uns. Geben Sie ihm etwas Zeit. Er wird schnell merken, dass er gegen diese Macht kaum etwas ausrichten kann. Gehen Sie nun zu Mr Potter und Mr Weasley. Die haben sich schon Sorgen um Sie gemacht. Wir sprechen später weiter."

Und mit einem dankbaren Nicken verließ nun auch Hermine das Büro und ließ einen laut lachenden Direktor hinter sich.