G.N. Nichts gehört mir. Ich borge mir nur alles.

Eure Reaktionen waren wirklich toll. Danke. Danke. Bitte schreibt auch diesmal wieder Kommis. Die bedeuten mir ja alles. ;)

Angelina Fenwick (Ja, ein dreifaches Hoch auf Züge;)), Padfoot's Mate (Danke.), Meta Capricorn (Das war doch mal schnell, oder?), Lisande (Danke, ich bemühe mich um In-Character, aber irgendwie hab ich diesmal versagt.), speechbubble (Keine Ahnung, ob da noch Slash reinkommt, vielleicht Andeutungen, aber nichts echtes.), PadBlack (Danke.), Maja-chan (Na ja, wie gesagt, echter Slash wird's wohl nicht.), Lymania (Vielen Dank.), juliegirl und MissMess.

2

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Harrys Dad und Sirius stritten nicht oft. Dazu waren sie sich zu ähnlich, hatten die gleichen Vorlieben, Abneigungen und Klamottengrößen.

Aber hin und wieder kam es unweigerlich vor und dann wegen Kleinigkeiten. Kleinigkeiten wie Lily. "Sirius verlor sein Baby, seinen Bruder, seinen Vater. Er verlor alles. Und das an eine Frau. So was verkraftet er nicht leicht.", hatte Lupin Harry mit einem geläuterten Lächeln erklärt und wenn er so darüber nachdachte...ja...

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"Ich kann es nicht leiden, wenn du dir meine Sachen ausleihst. Ich bekomm sie dann nie ganz zurück. Herrgott." Sirius riss zwei seiner Pullover aus dem Kasten und warf sie auf James' Bett. "Da! Die kannst du dir ausleihen. Die hab ich von meiner Mum. Bedien dich ruhig." James, der mit verschränkten Armen da stand und Sirius' Ausbruch nur mäßig beeindruckt, beobachtete, zupfte einen Pullover zurecht und hielt ihn mit spitzen Fingern hoch. "Nett von dir."

Sirius drehte sich um. "Sarkasmus ist nicht angebracht."

"Tatsache ist, dass mir deine Klamotten besser passen. Sieh dir nur die Hose hier an." Er drehte sich einmal im Kreis. "Die sitzt perfekt. Bei dir sieht sie...mittelmäßig aus." Sirius lachte hohl auf. "Wie witzig. Du willst wohl gut aussehen für, wie-auch-immer-sie-heißt, was?"

"Ihr Name ist Lily.", sagte Remus, im vorbeigehen. Er kam gerade aus dem Bad und hatte noch nasse Haare.

"Danke, Moony."

"Du kennst ihren Namen doch Pads, oder?", fragte James verwirrt, doch er klang gar nicht verwirrt und sein Lächeln verriet, dass er mehr wusste, als er (noch) zugab. "Aber weißt du was. Ich glaube die blöden Pullover oder Hosen sind gar nicht dein Problem. Klar, nervt es dich an. Aber in Wirklichkeit stört dich doch etwas anderes..." Er rieb seine Hände und schien von einer Art boshaften Aufregung gepackt.

"Ich wüsste nicht was mich sonst stören sollte, außer vielleicht die Tatsache, dass ich nichts zum anziehen habe und dir meine Sachen absolut nicht passen, nur um das noch mal klar zu stellen.", erwiderte Sirius kalt.

Remus hustete und es klang seltsam nach "Eifersucht".

Sirius sah ihn lange an. "Willst du mir etwas sagen, Moony?"

"Er will sagen...", sprang James helfend ein, "dass du auf mich eifersüchtig bist. Weil ich jetzt eine Freundin habe. Also nicht irgendeine, sondern Lily. Weil sie die Beste ist und..."

"Blödsinn.", ereiferte sich Sirius sofort und eine Ader auf seiner Stirn pochte so auffällig, dass man sie förmlich anstarren musste.

"Ach nein?", fragte Remus aus dem Abseits.

"Genau, ach nein?", echote James ungläubig und fast amüsiert.

Remus lehnte den Kopf vornüber und frottierte seine Haare in aller Seelenruhe trocken, von Sirius mordlustigen Blicken schien er nichts zu bemerken. Sirius, nicht der geduldigste und sanftmütigste Geist, schien heftig mit sich zu ringen. Auf der einen Seite sein Wunsch, alles geheim zu halten und die Sache im Stillen durchzuhalten und dann Peter und Remus (wobei Remus nach dieser Aktion für eine Zeit ausschied) voll zu heulen. Auf der anderen Seite die Hoffnung, James davon abzubringen einen Fehler zu begehen. Der Fehler war natürlich Lily.

"Es sind Paul und Yoko."

Remus hob seinen Kopf.

"Paul McCartney und Yoko Ono?"

"Natürlich nicht wörtlich gemeint. Im übertragenen Sinn.", erklärte Sirius, während er seine Pullover einklaubte und in den Schrank räumte um James nicht in die Augen zu sehen.

James' Gesicht war ein großes Fragezeichen. "Was zum – findest du wir beide sind wie Paul und Yoko?" Es gab Momente, in denen James den einfachsten Gedankengängen folgte. Natürlich hatte er eine gewisse taktische Veranlagung, aber dann – war er doch nur wieder ein kleiner Junge, der gegen die Wand lief, wenn er glaubte dahinter wäre seine Mummy.

Remus schnaubte.

"Nicht wir beide.", sagte Sirius schnell. "Lily und ich. Wir beide sind wie Paul und Yoko. Zuerst waren es die vier Beatles, Paul, John, George und Ringo. Ein echtes Dream-Team. Sie haben alles zusammen gemacht und waren die besten Freunde. Und dann kam Yoko und brachte Paul und John auseinander."

"Sie waren Konkurrenten...", fügte Remus mit einer Singsangstimme als Fußnote hinzu.

"Wer hat dich zu diesem Gespräch eingeladen?", zischte Sirius.

"Oh, da muss man eingeladen sein?"

"Spüre ich hier eine kleine Meinungsverschiedenheit aufkeimen?", mischte sich James prompt ein, doch er wurde als Nebengeräusch übergangen.

"Ab jetzt, ja. Persönliche Einladungen, sonst rubbel deine Haare weiter trocken.", ätzte Sirius.

Remus drehte sich um. "Prongs, darf ich mitreden?", fragte er mit der freundlichsten Stimme und Lächeln. "Haltet mich da schön raus!", rief James schnell und winkte ab. Sirius kniff die Augen zusammen, reckte triumphierend das Kinn und redete nur mit James weiter. Remus biss die Zähne zusammen und schwieg.

"Auf jeden Fall kamen die vier bis zu dem Moment wirklich fabelhaft miteinander klar.", setzte Sirius fort, "Verstehst du, wie wir vier. Wir kennen uns schon so lange und vor allem wir beide...wir sind Paul und John..." Sirius verdeutlichte seine Worte mit einer Geste, die James und ihn verband. "Ich meine, wir sind füreinander bestimmt...nicht in diesem Sinn, aber Prongs, so was gibt's nicht noch einmal...und jetzt, da ist sie da und sie drängt sich zwischen uns. Nun seid ihr das Dream-Team und die Band bricht langsam auseinander. Du hast eine neue Familie mit Evans und Remus, Peter und ich bleiben außen vor. Scheiße, drei Beatles verkaufen doch keine Platten mehr."

"Ach du Scheiße.", murmelte Remus.

"Pads, red keinen Unsinn.", sagte James kopfschüttelnd. "Wir sind...wir sind Freunde..." Er versuchte seine Gedanken zu ordnen und Sirius sinnvoll mitzuteilen. "Und Lily und ich wir sind zusammen. Das sind unterschiedliche Ebenen. Gefühlsebenen. Ich mag dich und Remus und Peter und ich mag Lily, aber das hat nichts miteinander zu tun. Das kann ruhig nebeneinander existieren, deswegen sind wir nicht weniger miteinander befreundet. Oder so."

"Alles ändert sich.", sagte Sirius. Eine Pause entstand, unterbrochen von -

"Diesen Moment sollten wir direkt festhalten...zum Glück habe ich zufällig einen Fotoapparat da...", sagte Remus plötzlich und ehe Sirius oder James sich wehren konnten, ehe sie Schimpfwörter, Beleidigungen oder Schienbeintritte losegewesen wären, drückte Remus auf den Auslöser. Warum Remus einen Fotoapparat mit sich herum trug (oder ihn auf dem Nachtisch liegen hatte), warum er sich unbedingt einmischen musste oder warum er diesen Moment überhaupt für wichtig erachtete, verstand man erst wenn man das Bild gesehen hatte.

-

Im Hintergrund erkannte man verschwommen den Schlafsaal der vier. Verschwommen war es deshalb, weil Remus dabei nach hinten gestolpert war um James' Griff zu entkommen. Man sah auch James' Hand, die am vorderen Rand des Bildes verschwand. Sein Gesicht spiegelte eine Mischung von Gefühlen wieder, die man nicht sofort erkannte, aber wenn man erst wusste, dass sie da waren, genau beschreiben konnte. In den braunen Augen stand noch die Verwirrung und auch das Entsetzen über Sirius' Worte geschrieben. Er glaubte nicht, dass seine Beziehung zu Lily etwas mit seiner Beziehung zu Sirius zu tun haben konnte.

Im Kontrast dazu stand sein Mund, seine Stirn und die allgemeine Mimik seines Gesichtes. Sein Mund stand offen und schrie Remus' Namen und seine Stirn war in tiefe Falten gelegt. Zusammen mit der ausgestreckten Hand war es sein übliches Quidditchface.

Sirius stand seitlich zum Bild und auch er war eine Mischung aus wütend, belustigt und beunruhigt.

Wütend, weil Remus ihn ungefragt fotografierte und auch noch die ganze Zeit mit nervigen Kommentaren pisakte, deswegen hatte er die Augenbrauen zusammengezogen und biss sich auf die Innenseiten seiner Wangen. Belustigt, weil James sich über so etwas wirklich aufregen konnte und weil er froh war, dass er seine Bedenken ausgesprochen hatte, deswegen umspielte die Andeutung eines Lächelns seine Lippen. Und zuletzt (und vielleicht das stärkste Gefühl) beunruhigt, weil James und Lily zusammen bleiben würde, für immer vielleicht und weil er dagegen nichts machen konnte. Er starrte James an und vielleicht wurde ihm ja gerade klar, dass er ihn doch irgendwie verlieren würde.

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t.b.c.

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