Disclaimer: Diese Geschichte basiert auf Charakteren und Situationen, die das geistige Eigentum von J.K. Rowling sowie von verschiedenen Verlegern sind. Die Autorin verdient kein Geld damit und es ist nicht ihre Absicht, irgendwelche Copyrights oder Warenzeichen zu verletzen.

Der Autorin selbst gehören nur Sarah Black und Jade McCormick, Willow Woods hat sie sich mit freundlicher Genehmigung von Loki Slytherin ausgeliehen (Harry Potter und die große Macht).

„Wolfsbraut" knüpft nahtlos an die Ereignisse an, die ich in meiner Geschichte „Back to life" beschrieben habe. Für alle, die diese Geschichte (noch) nicht kennen:

Sirius ist zurückgekehrt, seine Unschuld ist bewiesen, eine neue Allianz gegen Voldemort hat sich gebildet und Harry kann endlich ein dursley-freies Leben führen... Und was Bellatrix Lestrange angeht, diese Schlange hatte – abgesehen von ihrer gebrochenen Nase – ein Techtelmechtel mit einem Dementor, das mit einem langen, innigen Kuss endete... Friede, Freude, Eierkuchen also, wenn Voldemort nicht ausgerechnet am Tag von Sirius Hochzeit den Grimmauldplace angegriffen hätte...

Das ist kein Slash! Ich habe noch nie verstanden, warum alle von JKR's Charakteren unbedingt homosexuell sein müssen oder sonst irgendwie „anders" veranlagt. Abgesehen von Argus Filch natürlich, dem ich ein Verhältnis mit Mrs. Norris durchaus zutraue...

Natürlich werde ich es nicht schaffen, jeden Tag einen neuen Teil einzustellen, aber ich werde mein möglichstes tun!

Schreibt mir, wenn Euch die Geschichte (nicht) gefällt, jeder konstruktive Kommentar ist hilfreich und willkommen!

Und wenn Ihr das hier lest, dann hegt auch mal den einen oder anderen freundlichen Gedanken an meine liebe Beta-Leserin Sabine Srbeny, ohne die ich mir vermutlich jede Menge Fehler leisten würde. Und schaut einfach mal bei ihrer Geschichte „Harry Potter und das letzte Gefecht" rein, ich verspreche Euch, es lohnt sich ganz bestimmt!

Und nun viel Spaß!

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1. Fenrir Greyback

Der hochgewachsene, breitschultrige Mann mit den langen, wilden Haaren warf aus zusammengekniffenen Augen einen prüfenden Blick auf den Horizont. Noch knapp zwei Stunden bis Sonnenuntergang, knapp fünf also bis Mitternacht. Er würde sich beeilen müssen, wenn er es bis dahin noch nach Aldershot schaffen wollte. Und wenn er es nicht schaffte, würde er seinen Auftraggeber gewiss sehr verärgern, immerhin bekäme er seine nächste Chance dann erst wieder im nächsten Monat. Wenn wieder Vollmond wäre...

Während er mit langen Schritten in Richtung der Landstraße eilte, erinnerte er sich an die Begegnung mit dem Mann, vor einer Woche im Tropfenden Kessel...

Er saß wie immer abseits der anderen Gäste, weil er es nicht mochte, wenn sie ihn ansprachen und in ein Gespräch verwickelten. Niemand von ihnen wusste, was in ihm lauerte. Niemand würde ihn überhaupt kennen wollen, wenn sie es erfuhren. Also sollten sie ihn, verdammt noch mal, gefälligst in Ruhe lassen. Entsprechend unfreundlich war der Blick, den er dem Kerl zuwarf, der zu ihm herüberkam und sich völlig unverfroren einen Stuhl heranzog. „Was wollen Sie?"

Nur eine Unterhaltung. Mit Ihnen, Fenrir."

Woher kennen Sie meinen Namen?"

Ich habe den Barkeeper gefragt."

Tom?" Fenrir Greyback bemerkte, wie der Mann bei der Nennung dieses Namens missfällig den Mund verzog, gab aber nichts darauf. „Ich wusste gar nicht, dass der überhaupt weiß, wie ich heiße."

Es ist sein Job, derartige Dinge zu wissen." Der Fremde zuckte achtlos die Schultern. Seine Augen bohrten sich in die seines Gegenübers. „So, wie es mein Job ist zu erkennen, wenn jemand seine Talente ungenutzt verkümmern lässt."

Greyback hob fragend eine dunkle, buschige Augenbraue. „Ich nehme an, Sie reden von mir?" Talente ungenutzt vergeuden, was fiel diesem Idioten überhaupt ein?

Ich rede von tausend Galeonen im Monat, die Sie allein dadurch verdienen können, dass Sie sich bei Vollmond an einem Ort befinden, den ich Ihnen zuvor nenne."

Ihm stockte der Atem. Tausend Galeonen! Für jede Verwandlung! „Warum?", konnte er lediglich fragen.

Nun, das ist eigentlich nicht Ihr Problem, mein Freund", erwiderte der andere glatt. „Aber wenn Sie darauf bestehen... Haben Sie nicht auch genug von der Art, wie die magische Gesellschaft alle behandelt, die sich von ihnen unterscheiden? Die sich von der breiten Masse abheben? Stört es Sie nicht, dass alle hier im Raum instinktiv vor Ihnen zurückweichen würden, wenn Sie wüssten, dass Sie ein", er senkte die Stimme noch etwas mehr, „Werwolf sind?"

Greyback erwiderte nichts darauf, aber das war auch nicht nötig. Sein Gesichtsausdruck sagte genug. Die Augen seines Gegenübers blitzten zufrieden auf. „Was werden wohl die gleichen Mitglieder der magischen Gesellschaft tun, wenn der Fluch der Lycantrophie plötzlich ihre eigenen Kinder treffen würde?"

Ihre Kinder?" Er musste sich verhört haben, oder?

Natürlich ihre Kinder!" Der Mann lächelte wieder. Ein belustigtes, amüsiertes Lachen, warm und freundlich. „Schließlich muss er das treffen, was sie von allem am meisten lieben! Und dann wäre da noch ein anderer Vorteil; Stellen Sie sich doch mal vor, wie diese Kinder sich, sofern sie ihre erste Verwandlung überleben, entwickeln werden. Es könnte die Geburtsstunde einer ganz neuen Spezies werden, ein Volk der Werwölfe stark, mächtig, unabhängig, dessen Anführer Sie werden könnten!"

Da gibt es nur ein Problem!" Greyback trank einen Schluck von seinem Feuerwhiskey, da ihm plötzlich der Mund trocken wurde. „Kaum ein Kind überlebt einen Werwolfsangriff!"

Na und?" Der Fremde zuckte achtlos die Achseln. „Gibt es nicht genug von ihnen?"

Er hat recht, schoss es dem Werwolf durch den Kopf, während die Augen seines Gesprächspartners sich in seine bohrten. Er hat absolut recht!

Um Fenrirs Lippen zuckte es. „Tausend Galeonen?", vergewisserte er sich mit rauer Stimme. Das wären zwölftausend Galeonen in einem Jahr! Ein Vermögen!

Tausend Galeonen. Jeden Monat, solange Sie sich zum Zeitpunkt Ihrer Verwandlung an dem Ort befinden, den ich Ihnen zuvor nenne!" Der Mann nickte bekräftigend, zog einen schweren Beutel aus seinem Umhang und warf ihn auf den Tisch. „Die Hälfte im Voraus!"

Greybacks Hand zuckte in Richtung des Goldes. „Das heißt also, bei unseren nächsten Treffen ist der Beutel doppelt so groß?"

Sie haben es erfasst, mein Lieber!"

Wann und wo treffen wir uns wieder?"

Der Fremde zückte seinen Zauberstab, richtete ihn auf den linken Unterarm des Werwolfs und murmelte etwas. Greyback fühlte plötzlich einen brennenden Schmerz. Er riss seinen Hemdsärmel hoch und erblickte eine Art Brandmal auf seiner Haut; einen Totenschädel, aus dessen Mund sich eine Schlange wand. „Was soll denn das?"

Jedes Mal, wenn Ihr Arm zu brennen beginnt und das Mal darauf sichtbar wird, werden Sie wissen, wo ich mich aufhalte und können zu mir apparieren." Er stand auf. „Bei jedem dieser Treffen werde ich Ihnen Ihr Gold geben und Ihnen Ihr nächstes Ziel nennen!"

Und wie soll ich Sie nennen?" Fenrir riss seinen Blick von dem Zeichen auf seinem Arm los und blickte zu dem Mann auf, dessen Augen plötzlich zu brennen schienen, was aber nur an der schlechten Beleuchtung liegen musste. „Wie ist Ihr Name?"

Nennen Sie mich Lord Voldemort!"

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Der kleine Junge in dem viel zu großen Bett konnte nicht schlafen. Nicht nur, dass der Vollmond heute Nacht direkt zu seinem Zimmerfenster hineinschien und den kleinen Raum fast taghell erleuchtete, auch seine Aufregung trug einiges dazu bei, um ihn keinen Schlaf finden zu lassen. Morgen würde er sechs Jahre alt werden! Sein Dad hatte ihm eine Geburtstagsparty versprochen, zu der alle seine Freunde kommen würden, und seine Mum hatte heute Abend einen wunderbaren Kuchen in der Form einer riesigen „6" gebacken, so einen mit Nüssen und Rosinen darin und ganz, ganz viel Schokoladenguss oben drauf. Und was das Tollste war; ab der übernächsten Woche würde er in die Schule gehen können! Er war dann ein großer Junge und brauchte nicht mehr in den Kindergarten! Die Grundschule würde ihn auf seine Aufnahme in Hogwarts, der Schule für Zauberer und Hexen, vorbereiten! Es würden zwar noch immer fünf Jahre vergehen, bis er dorthin kam, aber der kleine Remus Lupin freute sich bereits jetzt unbändig darauf. Er würde zaubern lernen!

Mum und Dad hatten ihm viele Geschichten über Hogwarts und den dortigen Schulleiter, Albus Dumbledore, erzählt. Dad war ein Gryffindor gewesen, Mum eine Ravenclaw. Und der kleine Remus hatte die unstillbare Wissbegier seiner Mutter geerbt. Er konnte bereits jetzt – mit nur fünf Jahren – fließend lesen und schreiben. Und er liebte es, sich stundenlang in eines seiner Bücher zu vertiefen. Hogwarts, ausgestattet mit einer riesigen, gut sortierten Bibliothek, würde ihm die Möglichkeit eröffnen, seinem Hobby noch viel ausgiebiger zu frönen!

Und bis es soweit war, war die andere Schule nicht das Schlechteste.

Und davor war sein Geburtstag! Morgen!

Remus' Blick fiel auf die Uhr an seiner Zimmerwand. Nur noch ein paar Minuten bis Mitternacht. In wenigen Minuten würde er endlich sechs Jahre alt sein! Aufgeregt setzte er sich in seinem Bett auf, schwang die Beine herunter und tastete mit den bloßen Füßen nach seinen Hausschuhen. Mum würde ihm die Ohren lang ziehen, wenn er barfuss im Haus herumliefe!

Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür und drückte die schwere Klinke herunter. Die Tür knarrte leise, als er sie aufzog. Remus erstarrte und lauschte angespannt in Richtung des elterlichen Schlafzimmers. Es würde Mum und Dad gewiss nicht gefallen, wenn er mitten in der Nacht herumschlich, aber im Bett hielt er es einfach nicht mehr aus. Er war doch so schrecklich aufgeregt!

Er würde nur rasch hinunter in die Küche gehen und sich noch einmal seinen wunderschönen Geburtstagskuchen ansehen. Und vielleicht würde er auch noch etwas Milch trinken, weil Mum immer sagte, dass nichts so gut beim Einschlafen half wie ein Glas heiße Milch. Remus mochte heiße Milch zwar nicht besonders, aber kalte Milch liebte er! Und es machte doch bestimmt keinen Unterschied, ob er seine Milch nun heiß oder kalt trank, nicht wahr? Milch war Milch!

Die Kanne war ziemlich schwer und er musste die Zunge zu Hilfe nehmen, um sie anheben und sich etwas eingießen zu können. Das war eine ganz besondere Art von Zauber, wie ihm seine Mum erklärt hatte. Wenn etwas besonders anstrengend war, half es, wenn man seine Zuge zwischen die Lippen schob. Dann wurde es gleich viel leichter. Und es war etwas ganz anderes, als jemandem die Zunge herauszustrecken, so etwas gehörte sich nämlich gar nicht!

Er trank die Milch mit kleinen Schlucken und lauschte dabei mit einem Ohr die Treppe hinauf. Mum und Dad würden zwar nicht unbedingt schimpfen, wenn sie ihn mitten in der Nacht beim Milchtrinken in der Küche fanden, aber ihm was es trotzdem lieber, wenn sie gar nicht erst aufwachen würden...

Das Geräusch, das ihn plötzlich erschrocken zusammenzucken ließ, kam allerdings nicht von oben aus dem elterlichen Schlafzimmer. Viel mehr schien da jemand draußen an der Küchentür zu sein. Aber wer würde mitten in der Nacht hierher kommen? Sein Blick fiel auf die Küchenuhr; sechs Minuten nach Mitternacht! Und er hatte Geburtstag!

Vielleicht war das der Grund dafür, dass er nicht nach oben lief, um seinen Dad zu wecken. Er war jetzt sechs Jahre alt, also ein großer Junge! Da konnte es doch nicht schaden, wenn er selbst die Tür öffnete und nachsah, wer dort draußen war. Und vielleicht war es ja eine Eule, die ein Geschenk für ihn brachte! Wenn er Dad holte, würde er mit dem Auspacken warten müssen, bis es am Nachmittag den Geburtstagskuchen gegeben hätte...

Mit einiger Anstrengung und unter erneuter Zuhilfenahme seiner Zunge, schob der kleine Remus den schweren Riegel aus der festen Öse, die seine Mum mit einem Schutzzauber verstärkt hatte, damit niemand ins Haus konnte, wenn ihn nicht ein Bewohner desselben hineinließ. Er musste sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen stemmen, aber schließlich gelang es ihm und er konnte die Tür aufschieben. Die großen, grauen Kinderaugen unter dem braunen Wuschelhaar erwartungsvoll aufgerissen, starrte er in den dunklen Nachthimmel. Wo war denn die Eule?

Was dann geschah, passierte so schnell, dass er sich später nur noch bruchstückhaft daran erinnern konnte.

Ein lautes Knurren, das in ein wütendes Brüllen umschlug...

Eine riesige krallenbewährte Pfote, die ihn umriss...

Riesige Zähne die direkt vor seinem Gesicht aufblitzten...

Er hörte seinen eigenen Schrei, als die Zähne der Bestie sich in seine Schulter gruben. Es tat so furchtbar weh! Blut tränkte seinen Pyjama mit den lustigen Hyppogreifen darauf, rann seinen Arm hinab und tropfte auf den Boden...

Remus schrie so laut er konnte. Und die ganze Zeit starrte er in die gelben Augen der Bestie, die jetzt erneut zum Biss ansetzte...

Stupor!", schrie jemand. Das war Daddys Stimme, die da von irgendwo ganz weit weg an sein Ohr drang...

Die Bestie war plötzlich verschwunden, ein Heulen, weit entfernt...

Und dann war Daddy da, hob ihn auf seine Arme, rannte mit ihm ins Haus, zum Kamin... Dunkelheit hüllte ihn ein und Remus verlor das Bewusstsein.

Und als er erwachte befand er sich im St. Mungos. Heiler kamen und gingen, seine Mum saß an seinem Bett und weinte ganz furchtbar. Sein Dad war entsetzlich bleich und seine Hände schienen ständig zu zittern... Und Remus Leben hatte sich von Grund auf verändert. Er war jetzt ein Werwolf, wie eine der Heilerinnen ihm behutsam zu erklären versuchte.

Remus verstand das alles nicht. Er fühlte sich nicht anders als sonst, von der schnell verheilenden Wunde an seiner Schulter mal abgesehen. Soweit es ihn betraf, war das Schlimmste, was passiert war, dass er seine Geburtstagsfeier nicht bekommen konnte, da er ja im Krankenhaus lag.

Die wirklichen Konsequenzen begriff er erst knapp vier Wochen später, bei seiner ersten Verwandlung...

Er war nicht mehr Remus Lupin, der fröhliche wissbegierige Junge. Er war jetzt ein Monster. Eine Bestie. Dazu verurteilt, sich solange er lebte, bei jedem Vollmond unter furchtbaren Schmerzen in etwas zu verwandeln, das er abgrundtief hasste.

Er würde nie einganz normales Leben führen können... Glücklich sein...

„Moony, ist alles in Ordnung mit dir?"

Er drehte sich um und sah, wer ihn angesprochen hatte. „Oh Sarah, ja, alles bestens!" Sein Blick schweifte über den mit unzähligen Girlanden und Lampignons geschmückten Garten. „Es ist ein sehr schönes Fest!"

„Ja, das ist es tatsächlich. Aber das ist es nicht, was dich beschäftigt."

Er lächelte leicht, versuchte, sich seinen inneren Aufruhr nicht anmerken zu lassen. „Du wirst immer besser, Seherin!"

„Und du versuchst mich abzulenken!", kombinierte die frischgebackene Ehefrau seines besten Freundes messerscharf aber mit einem belustigten Lächeln..

„Aber es funktioniert nicht." Wie machte sie das nur? Niemand schaffte es wie Sarah ihn aufzumuntern. „Du kennst mich einfach zu gut, nicht wahr?"

„Genau. Und jetzt raus mit der Sprache!"

„Es ist nur... Wenn ich Sirius und dich so zusammen sehe, dann wird mir mal wieder bewusst, was ich selbst nie haben kann... Ihr seid so glücklich miteinander, so eng verbunden... Und jetzt auch noch das Baby..."

„So ein Blödsinn!" unterbrach sie ihn aufgebracht. „Wieso solltest du so etwas nicht auch haben können? Ich bin sicher, dass du auch noch die richtige Frau..." Dann verlor sie den Faden, weil ihr sein letzter Satz erst jetzt bewusst wurde. „Ein Baby? Aber...?" „Werwolfsinstinkt", erklärte er mit einem lapidaren Schulterzucken und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Was würde sie jetzt denken? Würde sie jetzt auch vor ihm zurückweichen? „Du hast dich in den letzten Tagen verändert, dein Aussehen, dein Geruch..."

„Bist du... bist du ganz sicher?" Leichte Röte stieg in ihre Wangen und ihre Augen begannen vor Glück zu leuchten.

Er lachte, mehr als nur erleichtert über ihre Reaktion. „Hundertprozentig!"

Sarah fiel ihm um den Hals und umarmte ihn begeistert. „Ich bekomme ein Baby!", jubelte sie glücklich und küsste ihn stürmisch auf den Mund.

„Das solltest du lieber mit deinem Mann tun", grinste er, während er sie vergnügt im Kreis herumwirbelte. Was hatte Sirius nur für ein Glück! Solch eine Frau... „Er hat schließlich maßgeblich dazu beigetragen!"

„Wozu habe ich beigetragen?", wollte Sirius grinsend wissen, der gerade auf sie zuschlenderte. „Liebling, du solltest das nicht allzu oft tun, sonst bin ich irgendwann gezwungen, diesen Kerl hier zu vermöbeln!", fügte er trocken hinzu, zog sie in seine Arme und holte sich ebenfalls einen Kuss, der natürlich ungleich leidenschaftlicher ausfiel. Remus drehte sich diskret weg, nicht nur, um die beiden nicht anzustarren. Himmel, warum konnte er nicht auch so viel Glück haben? Warum war er mit diesem Fluch geschlagen, der sein ganzes Leben überschattete?

„Daran, eure Familie zu vergrößern!", erklärte er und hoffte, dass Sirius der leicht gepresste Unterton nicht auffiel, der sich unwillkürlich in seine Stimme geschlichen hatte.

Glücklicherweise hatte der gerade andere Sorgen. „Unsere Familie zu... Ein Baby? Du bist schwanger?"

„Moony ist jedenfalls dieser Ansicht." Sarah lächelte ihn an.

Sirius atmete tief durch, ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Dann stimmt es ganz sicher! Er hat Harry damals auch vorausgesagt... Wir bekommen ein Baby!", jubelte er und wirbelte nun seinerseits Sarah begeistert im Kreis herum. „Ich werde Vater!"

Remus schluckte, weil seine Kehle ihm plötzlich unerträglich eng erschien. Warum würde er diesen Satz nie so begeistert in die Welt hinausschreien können?

Laute Rufe vom Schloss her ließen sie alle drei herumfahren.

Harry kam auf sie zugerannt. „Es gab einen Todesser-Angriff!", stieß er atemlos hervor. „In London! Voldemort hat den Grimmauldplace angegriffen! Alastor Moody und Tonks sind verletzt worden, konnten aber entkommen. Aber das Hauptquartier ist vermutlich verloren. Und niemand weiß, wo Mundungus Fletcher ist!"

Remus erstarrte. Voldemort. Ausgerechnet heute! Sarah drehte sich zu ihm und Sirius um. Ihre Augen waren feucht, aber ihre Stimme klang bemerkenswert fest „Ich nehme an, ihr müsst weg."

„Ja." Sirius nahm seine Frau in den Arm. „Es tut mir Leid, Liebling! Ich weiß, es ist unser Hochzeitstag..."

„Schon okay." Sie sah ihm ernst in die Augen. „Pass einfach auf dich auf, versprochen? Und du auch, Moony."

Er nickte und kämpfte gegen den Kloß in seiner Kehle an. Dann, bevor er seine aufgewühlten Gefühle noch verraten könnte, drehte er sich um und eilte zum Schloss hinüber. Sirius küsste hinter ihm seine Frau noch einmal, drückte kurz Harrys Schulter und folgte ihm dann.

Und während Remus Lupin den Anweisungen Dumbledores lauschte, dachte er, dass er sich eigentlich glücklich schätzen müsste. Er ließ, im Gegensatz zu Sirius, keine Frau zurück, die ein Kind von ihm erwartete. Wenn ihm etwas zustieß, dann würde es nur ihn selbst betreffen. Er war besser dran als sein Freund.

Wenn das wirklich so ist, wisperte eine leise, höhnische Stimme in seinem Kopf, die er vergeblich zu ignorieren versuchte, warum fällt es dir dann so schwer, auch daran zu glauben, du Idiot?

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PS: Die Latte liegt bei 208 für "Back to life"!