Hallo zurück!!

Es tut mir wirklich ehrlich Leid, dass ich mich wieder ein Vierteljahr niccht hab blicken lassen, aber wie gesagt, das Studium geht vor. Aber ich bin all den treuen und neuen LesernInnen dankbar für ihre Reviews. Euer Lob und eure Kritik haben mir immer wieder aufs neue Lust gemacht zu schreiben, sodass ich nun mitten in der Vorlesung anfing das Kapitel zum fünften Mal neu zu schreiben, da mir die Vorgängerversionen nach dem dritten Mal lesen nicht mehr gefielen

Ich hoffe ich werde euren Ansprüchen gerecht und ihr habt wieder Spaß beim lesen.

Eure Saxas13

Löwin in Seide Kapitel 22

Luke Stevenson

Dunkelblaue Augen schauten ihn aus dem großen Spiegel über der Kommode an. Seine schwarzen, Schulter langen Haare umrahmten stilsicher sein eben mäßiges Gesicht und betonten seinen klaren, fast Porzellan artigen Teint.

„Draco du siehst spitze aus." grinste Mary, die gerade hier und da etwas Gel in Dracos Spitzen verteilte. „Mia wird dich nicht wieder erkennen."

Besser die anderen erkannten ihn nicht. Schließlich würde man ihn sonst in Null Komma Nichts zerfleischt haben. Nicht auszudenken, wenn jemand aus der magischen Welt, am Schlimmsten wohl sein Vater, erfahren würde, wie er seine Ferien verbrachte. Und auch wenn er nichts für die Umstände konnte, die ihn hierher gebracht hatten, so ging die vergangene Nacht ganz allein auf sein Konto.

Hermione hatte zwar geflüstert, dass sie ihn liebte, aber er war sich nicht wirklich sicher, ob sie es wirklich gesagt hatte, oder ob seine Sinne ihm einen Streich gespielt hatten.

Heute Morgen hatte sie noch geschlafen, als er aufgewacht war. Im Schein der aufgehenden Sonne hatte ihre Haut einen samtig warmen Glanz. Leise Seufzer waren ihren leicht geöffneten, korallenroten Lippen entwichen und ihre an schmiegsamen Bewegungen im Schlaf hatten sie und ihren verführerischen Körper noch fester an den seinen gepresst, so dass es ihn all seine innere Kraft gekostet hatte, das warme, gemütliche Bett zu verlassen und sich in sein eigenes Zimmer zurück zu ziehen.

Frisch geduscht und angezogen hatte er wieder nach Hermione gesehen, welche noch immer fest zu schlafen schien. Er hatte sich gerade soweit über sie gebeugt, um sie wach zu küssen, als ein zufriedenes Lächeln ihre sanft geschwungenen Lippen überzog und sie ihm auf den letzten Millimetern entgegen kam.

„Guten Morgen!" waren die nächsten Worte, die ihn in seinem noch halb berauschten Zustand erreichten. Erst Augenblicke später realisierte er, dass es nicht Hermiones Stimme gewesen war.

„Ich störe doch nicht, oder?"

Marys süffisanter Ton verriet, dass sie genau wusste, dass sie mehr als unerwünscht war.

Widerwillig löste sich Hermione von Draco und bedachte ihre kleine Schwester mit einem bitterbösen Blick. Diese hob jedoch nur unschuldig lächeln die Schultern und kam noch ein paar Schritte näher ans Bett von Hermione.

„Papa wartet unten auf dich. Er sagt, ihr wollt in ner halben Stunde los."

„Los? Wohin?"

„Woher soll ich das wissen? Ich bin nur Bote!"

„Kannst du dann Papa wenigstens fragen gehen, wo er mit mir hin will?"

„Okay, bin gleich wieder da, also macht's euch nicht zu gemütlich." grinste Mary verschmitzt und verschwand aus dem Raum, noch bevor das von Mia geworfene Kissen sie erreichen konnte.

Keine Sekunde später sprang Hermione aus ihrem Bett, lief zur Kommode, zerrte sich Unterwäsche und ein Kleid heraus und sprintete blitzschnell ins Bad.

Mary kam nur Sekundenbruchteile später wieder ins Zimmer gerauscht, die Erkenntnis ins Gesicht geschrieben.

„Und, wohin geht's?" wollte Draco wissen, der noch völlig über das Tempo, das Hermione an den Tag gelegt hatte, verblüfft war.

„Zum Bahnhof. Das Mia das vergessen konnte ist wirklich unglaublich."

„Was will sie denn am Bahnhof? Bekommt ihr Besuch?"

„Ja, Mias Freunde kommen uns doch besuchen!"

„Noch mehr Muggel?" Langsam begann sich Dracos gesunder Menschenverstand zu regen. Irgendetwas stimmte hier nicht, er wusste nur noch nicht was.

„Muggel? Keine Ahnung was das sein soll. Ich meine Harry, Ron und Ginny. Ihr müsst euch doch kennen, wenn ihr auf die selbe Schule geht!" Mary verdrehte angesichts solch langer Leitung die Augen.

Dabei verpasste sie allerdings Dracos leicht Schmerzverzerrten Gesichtsausdruck.

Das goldene Trio und das kleine Wiesel würden also wieder vereint sein. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Hermione vergessen haben konnte, dass diese Meute heute kommen würde. Es waren schließlich ihre besten Freunde. Warum nur um alles in der Welt wollte sie ihn den Löwen zum Fraß vorwerfen. Gut, vor ein paar Wochen hätte sich diese Frage nicht gestellt, aber sie hatten einen Pakt geschlossen. Irgendetwas in ihm wollte einfach nicht verstehen, wieso sie das getan hatte.

„Also schieß' los Mary, was will Paps?"

Mia kam, noch fleißig die Haare bürstend, aus dem Bad gestürmt und begann hektisch einen Haargummi auf der Kommode heraus zu suchen.

„Deine Freunde kommen heute an." Mary betonte jedes Wort einzeln und ließ zum besseren Verständnis zwischen jedem Wort eine kleine Pause.

Sofort hielt Hermione in ihrer Bewegung inne, wurde Leichen blass, dann leicht grünlich im Gesicht, dann wieder aschfahl. Parallel begann sie am ganzen Körper zu Zittern und machte mehr denn je den Eindruck eines Kaninchens vor der Flinte eines Jägers.

„Sag bloß, du hast das vergessen?"

Hermione war noch immer zu geschockt um überhaupt zu reagieren. Ihre Gedanken begannen Achterbahn zu fahren und kreisten ruhelos um die Tatsache, dass es hier bald ein Blutbad geben würde. Denn es konnte nicht gut gehen, wenn Vollblutgriffindores auf einen Slytherin trafen. Vor allem nicht, wenn sie auf diesen Slytherin trafen. Und erst recht nicht, wenn das alles in ihrem zu Hause statt fand, in einer Muggelvorstadt.

„Schon gut, guck mich nicht so an Mia. Es war ja meine Idee, die drei einzuladen. Aber trotzdem, so was vergisst man nicht."

„Du warst das?" Dracos ungläubige Stimme holte Hermione aus ihrer Starre. Ihr kam zum ersten Mal die Frage in den Sinn, wie sich Draco wohl fühlen würde, wenn das ganze Haus von Löwen nur so wimmelte.

„Was ist euer Problem?" Mary verstand die Welt nicht mehr. Eigentlich hätte ihre große Schwester doch aufgeregt und freudig strahlend umher laufen sollen. Und es kaum erwarten können, ihre Freunde wieder zu sehen. Stattdessen sah sie so unglücklich wie irgend möglich aus und auch Draco schien nicht gerade begeistert zu sein, von der Vorstellung, dass sie Besuch bekommen würden. Naja, vielleicht wollten sie die Ferien lieber allein zu zweit verbringen, aber dafür war es nun mal zu spät.

„Harry, Ron und Ginny sind Griffindores." meinte Draco auf ihre Frage nur, als würde das alle weiteren Erklärungen überflüssig machen.

„Griffinwas?"

„Kurz gesagt, sie hassen Draco!" platze Hermione dazwischen, noch bevor Draco auch nur antworten konnte, als ihr Vater auch schon in der Tür stand.

„Mia, kommst du endlich. Wir müssen los, wenn wir pünktlich am Zug sein wollen."

Stumm nickend folgte Hermione ihrem Vater, einen verzweifelten Blick auf Draco verkniff sie sich. Er sollte nicht sehen, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie beide aus dieser verfahrenen Situation kommen sollten. Und für Erklärungen war es jetzt eh zu spät.

„Komisch, so durcheinander hab ich sie noch nie gesehen." kopfschüttelnd verfolgten Marys Augen Hermiones Abgang.

„Na, auch egal. Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?" wandte sie sich wieder fröhlich grinsend an Draco.

„Ich weiß nicht was du machst, aber ich geh packen. Wenn die anderen kommen, will ich soweit weg wie möglich sein." Dracos prompte Antwort ließ Marys das Lächeln vergehen.

„Was soll das heißen du gehst packen? Wir haben doch genug Platz für alle hier im Haus."

„Es wird nie ein Haus geben, das groß genug für Malfoys und Wiesel ist." entgegnete Draco nur und verließ durch die Verbindungstür Hermiones Zimmer. Mary, noch immer nicht ganz auf dem Laufenden, folgte ihm ungefragt.

„Du kannst nicht weg. Was glaubst du wie Mia reagiert, wenn sie zurück kommt und du bist nicht mehr da?" Sie konnte nur hoffen, dass seine Gefühle für ihre Schwester ein guter Grund zum bleiben waren, aber all zu sicher war sie sich nach einem Blick in seine Augen nicht mehr.

„Und wieso Wiesel?"

Draco schloss als Antwort auf ihre Frage nur kurz die Augen, zählte innerlich bis zehn und atmete ein paar Mal tief durch, um seine aufbrausende Wut im Keim zu ersticken.

„Das würdest du eh nicht verstehen!" antwortete er schließlich mit gepresster Stimme, denn an Mary wollte er seine miese Stimmung ob dieser verfluchten Umstände nicht auslassen.

„Dann erklär's mir. Ich bin nicht doof, nur weil ich blond bin!" meinte Mary nun ebenfalls etwas aufgebracht, ihr sonst so sonniges Wesen schien momentan stark von einer Gewitterfront bedroht zu sein. Da kamen ihr Mias letzte Worte wieder in den Sinn. „Sie hassen Draco!" Aber das konnte doch nicht wahr sein. Draco war einer der anständigsten, freundlichsten, witzigsten und gut aussehenden Männer, die sie je kennen gelernt hatte. Nicht annähernd zu vergleichen mit den Meyerjungs oder den Kerlen aus ihrer eigenen Schule. Und er tat ihrer Schwester sichtlich gut. Noch nie war Hermione so fröhlich und unbeschwert in den Ferien gewesen. Stets hatte sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen und gelernt. Doch mit Draco an ihrer Seite hatte sie sie sogar in eine Disco bekommen.

„Also läufst du einfach davon." kam es ihr nun über die Lippen, noch bevor sie es gedacht hatte. Doch die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht im geringsten. Draco hielt sofort inne.

Sicher, jetzt einen Rückzieher zu machen, kam einer Flucht verdächtig nahe. Und eine Flucht war ein Zeichen von Angst und Angst, Angst war eine Schwäche, die sich ein Malfoy nicht mal im Traum erlauben durfte, geschweige denn in der Realität.

Aber es wäre ebenso eine wahres Himmelfahrtskommando, wenn er hier bleiben und sich seinen erklärten Erzfeinden stellen würde. Ein Griffindore wäre vielleicht so kühn, aber sein gesunder Menschenverstand riet ihm lieber nicht in der Schusslinie zu stehen. Abgesehen davon wäre auch sein Ruf ruiniert. Solange er hier in der Muggelwelt war, konnte er tun und lassen was er wollte. Solange er nicht auffiel, würde kein Zauberer der Welt einen Malfoy hier vermuten. Aber wenn diese drei Tratschtanten erst eingetroffen waren, würde das letzte Schuljahr zu einem wahren Spießrutenlauf werden. Wahrscheinlich würde er in Slytherin nicht mehr respektiert und als Schulsprecher nicht ernst genommen werden. Aber das alles konnte nur der Anfang von dem sein, was ihm blühen würde, wenn sein Vater hier von erfahren sollte.

Es blieb ihm also quasi keine Wahl.

„Ich habe keine Wahl. Entweder ich gehe, oder ich liege spätestens morgen Mittag im Sankt Mungos auf der Intensivstation."

Mary überging geflissentlich den Namen des Hospitals. Viel mehr drängte sich ihr die Frage auf, warum er augenscheinlich so eine Angst davor hatte, Hermiones Freunden zu begegnen.

„Aber warum? Warum mögen sie dich nicht?" Es wollte ihr einfach nicht in den Kopf gehen, dass jemand Draco nicht leiden konnte.

Doch Draco hatte nicht die geringste Lust zuzugeben, dass er an diesem Umstand nicht ganz unschuldig war.

„Sie sind Griffindores, wie Hermione." sagte er deshalb bloß.

„Ja und? Was ist denn daran so schlimm?" Mary hatte zwar im Laufe dieser Ferien schon öfters diese Bezeichnung gehört, nur anfangen konnte sie mit dem Begriff nicht wirklich etwas.

„Sie sind keine Slytherins, das ist das größte Problem!"

„Griffindores, Slytherins, was für beknackte Namen. Ich verstehe immer noch nicht, wo dein Problem liegt, er geht doch auf die gleiche Schule, also müsstet ihr euch doch ..."

Draco hatte einfach seine Reisetasche unter dem Bett vor geholt und begann nun seine Sachen aus dem Kleiderschrank in diese zu verstauen.

„... Was machst du da?"

„Packen."

„Das seh' ich, aber du kannst nicht weg, verdammt noch mal. Du bleibst. Und wenn du dich ihnen nicht als Draco stellen willst, dann eben nur als Mias Freund." Nun grinste Mary wieder. Ihr war gerade eine spitzen Idee gekommen. Sie konnte Draco anscheinend nicht ausreden, dass es Ärger mit Harry, Ron und dessen Schwester geben würde, aber was, wenn ...

„Was führst du im Schilde?"

„Wenn sie nicht wissen wer du bist, dann können sie dich nicht von vorn herein ablehnen."

„Was hast du vor? Ich seh' dir an der Nasenspitze an, dass ..."

„Jetzt pack' erst mal wieder alles aus und dann, naja, Mia wird jedenfalls solchen Augen machen." Dabei riss sie ihre Augen auf, dass ihre Pupille ganz klein wurde und von massig weiß umrandet war.

Und so verrückt es ihm in dieser Situation auch erschien, Draco vertraute Mary. Sie war ein schlaues Mädchen und so gerissen, dass es einem Slytherin zu Ehre gereicht hätte.

Und dann war sie über ihn hergefallen.

So schnell hatte er gar nicht gucken können, da war sie durch sein Zimmer gewuselt, hatte seine Sachen wieder weggeräumt, ihn ins Badezimmer geschleift und eine merkwürdige Paste in seine geliebten Haare geschmiert. Kaum war sie mit dem zukleistern seiner Haarpracht fertig, und er konnte nur hoffen, dass sie ihren seidigen Glanz auch noch besitzen würde, wenn das Zeug ausgewaschen war, da flitzte sie auch schon wieder aus dem Badezimmer und kam mit einem kleinen Döschen mit zwei Schraubverschlüssen wieder. Das Funkeln in ihren Augen sagte ihm, dass er gegen sie keine Chance haben würde und schon eine halbe Stunde später wurde sein Kopf mit wohl tausenden von Litern Wasser gespült. Er konnte leider nicht sehen, was sie anschließend mit seinem Haar anstellte, aber auf den abschließenden Anblick war er nicht gefasst gewesen.

Noch immer leicht geschockt, wurden ihm kleine farbige Linsen auf den Zeigefinger gelegt und nur eine weiter halbe Stunde später war alles vorbei.

Und nun sah er sich selbst durch zwei dunkelblaue Augen im Spiegel, das schwarze Haar lässig gestylt. Er hätte sich selbst nicht wieder erkannt, wenn sein Spiegelbild nicht genauso ungläubig geschaut hätte, wie er.

„Na, da staunst du, was?!" Mary strahlte übers ganze Gesicht. Sie wusste zwar nicht, wie Mia auf den neuen Draco reagieren würde, aber sie hoffte, dass sie die Notwendigkeit dieser Aktion einsehen würde.

„Jetzt haben wir nur noch ein Problem." meinte Draco mit einem Blick auf Mary.

„Du meinst, wie Mia auf dein neues ich reagieren wird?" grinste Mary.

„Das zwar auch, aber eigentlich meinte ich meinen Namen. Schließlich sind die Malfoys eine durch und durch reine Zaubererfamilie und ich glaube nicht, dass es unseren Namen in der Muggelwelt geben wird. Und ich kann mich auch nicht als Draco vorstellen, dann durchschauen die doch sofort diese Aufmachung." Auch wenn Ron nicht der hellste war, so blöd konnte noch nicht einmal der sein.

„Mhm, da hast du allerdings Recht. Das dein Name dich verrät, nachdem wir uns so eine Mühe mit deinem Styling gegeben haben, wäre zu blöd."

„Also du Genie, dann lass dir mal ne Lösung einfallen."

„Dann bist du eben einfach der Sohn deiner Tante. Stevenson, hieß sie doch, oder?"

„Aradena hat keine Kinder."

„Und wissen das auch die drei? Siehst du, also ab jetzt heißt du Stevenson."

Das lustige Glitzern in Marys Augen ließ keine Widerrede zu. Und sie hatte ja Recht. Aradena Stevenson war ein kleiner Fisch und auch wenn sie im Ministerium arbeitet, kannte kaum ein Zauberer ihren Namen.

Nun fehlte nur noch ein neuer Vorname, doch auch der war nach an paar Minuten des Grübelns, Diskutierens und Namen vorschlagens gefunden und von dieser Minute an würde Draco Malfoy Luke Stevenson sein.