Pure Blood

PG-13

Disclaimer: Alle Figuren, bis auf eine, gehören der liebenswerten J.K.Rowling, ich verdiene kein Geld mit ihnen.

Warnung Inzest! Ach ja, die Perspektive ändert sich von Kapitel zu Kapitel. Ich hoffe, das verwirrt euch nicht völlig.

Story:

Es ist noch ungefähr eine Woche, bis Draco wieder nach Hogwarts muss, dann fängt sein sechstes Schuljahr an.

Seine Eltern sind gefallen, zusammen mit vielen anderen seiner Verwandten, und mit Voldemort.

Am Anfang der Ferien war es Harry Potter mithilfe des Ordens gelungen, ihn, und die meisten seiner Anhänger zu stellen, sogar die meisten zu töten.

Seit diesem Tag lebt Draco allein auf Malfoy Mansion, selbst die Hauselfen hat er fortgeschickt.

Er wartet.

Es ist der Grund, warum er wartet.

Es ist derselbe Grund, warum Kinder rauchen.

Es ist derselbe Grund, der ihr Herz aussetzen lässt, als sie die Tür vor ihr einen Spalt breit öffnet.

Es ist verboten.

Prolog

24. August, 1996

Mit einem nichtssagenden Blick gebe ich dem Kobold auf dem Kutschbock einen Wink.

Der zieht murrend von dannen, weil er kein Trinkgeld bekommen hat, aber auch erleichtert, diesen Ort verlassen zu können, da er die beiden goldenen Hippogreife, die die Kutsche zogen, zur Eile antreibt.

Innerlich tief einatmend, drehe ich mich zu dem gewaltigen Herrenhaus um.

Seit Zwei Jahren war ich nicht mehr hier.

Seit 732 Tagen habe ich dich nicht mehr gesehen.

Nur einmal, ganz kurz, als du es mir gesagt hast.

Scheinbar ruhig richte ich mir die Umhängetasche, die mir lässig bis zu den Kniekehlen reicht, und glätte mein nachtblaues Gewandt. Dann drücke ich meinen Mantel, den ich wegen des lauwarmen Herbstwetters in den Armen halte, fester an mich und trete auf die Tür zu.

Meine Haut kribbelt, als ich das kalte Eisen des Türgriffes berühre.

Schließlich öffne ich die Tür und werde von einer eisigen Leere ergriffen.

Nachdem sich die Tür hinter mir schließt, ist es still.

Nicht ein klitzekleines Geräusch ist zu vernehmen.

Dass war nicht immer so gewesen.

Was aber auch schon Jahre zurückliegt.

Sieben Jahre und 39 Tage.

Der Tag, an dem du mich zum letzten Mal offen angelächelt hast.

Ich liebte dein Lächeln. Ich liebe es immer noch, doch ich vermisse es auch.

So lange schon hab ich es nicht mehr gesehen.

Ich gehe gedankenverloren in die Küche. Alles ist wie immer, nichts hat sich verändert.

Malfoy Manor.

Als wäre nach meinem letzten Besuch die Zeit stehen geblieben.

Du weißt schon längst, dass ich da bin.

Aber wahrscheinlich kannst du es, genauso wie ich, nicht realisieren.

Es schien so unmöglich, dass wir uns wiedersehen würden.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen lege ich meine Tasche und meinen Umhang auf den Küchentisch.

Einen Moment streiche ich über die polierte Oberfläche des Eichenholztisches, dann reiße ich mich zusammen und verlasse die Küche.

Wir müssen beide lernen, mit dieser neuen Situation umzugehen.

Ich weiß genau, wo du bist.

Ich kann den Wind in deinem Gesicht spüren.

Wie dein Umhang durch die Luft flattert, wenn du plötzlich eine Wendung machst und in die entgegengesetzte Richtung fliegst.

Ich habe dich lange nicht mehr fliegen sehen.

Du lächelst dann immer leicht.

In der Luft fühlst du dich frei.

Freiheit…

Über diesen Begriff müssen wir noch reden.

Es wird kein angenehmes Gespräch, aber es muss geführt werden.

Inzwischen bin ich an der letzten Tür im Hauptflur angekommen.

Sie führt zu den Wiesen hinter dem Haus.

Unserem Haus.

Jetzt eghört es alleine uns, und niemand wird etwas daran ändern können.

Wir sind unsere eigenen Herren.

Ich strecke meine Hand nach der Klinke und zögere.

Ob wir uns immer noch so ähnlich sehen?

Ob du in mir die Person erkennst, die vor knapp zwei Jahren von dir gerissen wurde?

Die Person, die dich liebt?

Liebst du mich eigentlich noch?

Solche Fragen hindern mich daran, die Tür aufzustoßen.

Ich spüre, wie du deinen Weg nach oben folgst, der Sonne entgegen.

Dein Gesicht wird von den Strahlen gewärmt.

Und du lächelst.

Diese Erkenntnis lässt mich alle Zweifel vergessen, ich trete entschlossen durch die Tür und folge, mit zusammen gekniffenen Augen, da mich die untergehende Sonne blendet, der Allee zu dem kleinen Feld.

Zu dir.

Ich komme dir immer näher.

Meine Schritte sind gut hörbar, da die Bäume um mich herum schon fast kahl sind und ihre Blätter meinen Weg kennzeichnen.

Am Ende der Allee bleibe ich stehen.

Ich kann erkennen, wie du auf der Mitte des Feldes landest und mich ansiehst.

Aber du bist zu weit entfernt, als das ich deine Gesichtszüge deuten könnte.

Komm näher!

Ich bin es, erkennst du mich nicht?

Mein Herz rast, ich kriege kaum noch Luft.

Endlich kannst du dich mir nähern, also nimm mich in den Arm!

Viel zu lange schon wurde uns das verwehrt.

Als ich merke, wie ein leichter Wind hinter mit aufkommt, lockere ich das Band, dass meine Haare zusammengehalten hat.

Schemenhaft nehme ich die weißblonden Strähnen war, die meine Blickfeld links und rechts einrahmen.

Ich spüre, wie dein Herz bei diesem Anblick höher schlägt.

Dieser Anblick gehört alleine dir.

Ich kann dein Herz förmlich hören.

Dann lässt du deinen Besen fallen und rennst auf mich los.

Für mich ist es immer wieder ein Wunder, zu sehen, wie schnell du bist.

In nur einigen Augenblicken bist du bei mir.

Schlingst deine Arme um mich.

Schaffst es gerade noch so zu bremsen, sonst hättest du mich wahrscheinlich umgeworfen.

Erst zaghaft lege ich die Arme um dich.

Vergrabe meinen Kopf an deiner starken Schulter.

Du drückst mich noch fester an dich.

Ich kann dich fühlen.

Dich riechen.

Dein Körper ist so warm. Die Wärme, nach der ich mich schon Ewig sehne.

Glücklich und erleichtert seufzt du leise.

Es fällt dir schwer, dich auszudrücken, solange blieb es dir verwährt.

Dir.

Mir.

Uns.

„Lass mich nie wieder los", flüstere ich zaghaft und merke, wie eine einzelne Träne über meine Wange rinnt.

Du lockerst die Umarmung, so dass du in mein Gesicht sehen kannst.

Ich schaue zu dir hoch.

Du bist ein ganzes Stück gewachsen, stelle ich Stolz fest.

„Nie wieder, Schwesterchen", sagst du, Draco, leise und wischst mir zärtlich die Träne weg.