Liebe Leser,
was hier kommt, ist kein weiteres Kapitel. Ich bin vor ein paar Tagen darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich ein Versprechen, das ich irgendwann mitten in dieser Geschichte gegeben hatte, noch gar nicht gehalten habe!! Ich hatte euch versprochen, dass ich die „deleted Scenes" einstelle, wenn ich fertig bin!!
Also Szenen die bereits geschrieben waren und die ich dann wieder rausgeschmissen habe – entweder weil sie einfach nicht mehr passten, oder weil meine Betaline sie mir schimpfend und zeternd verworfen hat –lach-.
Anbei also nun die drei Szenen, die es nie bis in die Geschichte geschafft haben.
Dementsprechend sind sie natürlich auch nicht überarbeitet.
Ich wünsche viel Vergnügen –g-
Satia
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Szene 1 – Hermine und Simeon
So sollte eigentlich die erste Begegnung zwischen Hermine und Simeon Snape aussehen, der damals noch ganz anders angelegt war.
Die Gestalt rannte von Hermine weg, hinter Mrs Norris, die sich panisch immer wieder nach ihr umsah, als sei der Tod persönlich hinter ihr her. Die taillenlangen, lackschwarzen Haare der Gestalt wehten genauso hinter ihr her, wie sein weiter schwarze Umhang. Die metallene Klinge des Schwertes blitzte selbst in dem wenigen Licht das im Gang herrschte noch bedrohlich auf. Wunderschön, aber auch eine tödliche Bedrohung.
Hermine lehnte sich schwer atmend gegen die Wand, schüttelte dem Kopf, um ihn von der Panik freizubekommen, stemmte sich dann von der Wand weg, ging einen ersten zögerlichen Schritt, dann einen zweiten, den dritten ging sie schon in normalem Tempo und dann rannte sie hinter den beiden her. Sie überlegte nur kurz, ob sie Severus holen sollte – aber dann konnte der Fremde schon weg sein, dem sie eindeutig ihr Leben verdankte!
Sie folgte ihnen Gang über Gang, bis sie ihnen, als sie schon kaum noch Luft bekam, durch ein aufgestoßenes Tor nach draußen hinterherrannte.
Der große Fremde, den sie auch im Mondlicht auf die Entfernung nicht erkennen konnte, war auf der nächtlichen Wiese in einen brachialen Kampf mit Mrs. Norris verwickelt. Die Hexe warf einen wilden Fluch nach dem anderen auf ihren schwarzen Gegner, aber jeden dieser Flüche fing die Gestalt mit dem Schwert auf. Mit jedem Fluch kam der Schwarze einen Schritt näher auf Mrs. Norris zu, mit jedem Schritt den er sich annäherte, wurde der Klang von Mrs. Norris Stimme panischer, irgendwann kreischte sie die Flüche nur noch mit verzerrter Stimme, ihren Zauberstab wie eine Waffe vor sich haltend.
Die Geschmeidigkeit, die Gewandheit des Fremden, der keinen Laut von sich gab, war atemberaubend. Aber man sah auch, daß ihn das Abfangen jedes Fluches Kraft kostete als hielte er den Schlag eines anderen Schwertes auf. Er hielt mit aller Gewalt dagegen und arbeitete sich Schritt für Schritt weiter nach vorne.
Hermine blieb wenige Meter nach dem Ausgang auf der Wiese stehen und beobachtete völlig aufgelöst den Kampf vor sich.
Das Schwert mußte magische Kräfte besitzen die ihr nicht bekannt waren.
Was würde geschehen, wenn er an Mrs. Norris heran war? Er würde doch nicht...! Sollte sie doch zu Severus laufen und ihn herholen?
In diesem Moment war der Fremde bei seiner Gegnerin angekommen – und mit einer weiten Bewegung holte er zu einem mörderischen Schlag mit dem Schwert aus, drehte sich einmal um die eigene Achse und zog das Schwert durch die Hexe hindurch, als sei diese Luft. Vor Hermines Auge schien die Szene wie in Zeitlupe abzulaufen.
Seine Haare flogen in einem weiten Kranz um ihn herum und schwangen, als er den Schlag durchgeführt hatte, noch ein Stück weiter, pendelten dann zurück und blieben in seidenglatten Stränen auf seinem Rücken und seiner Brust liegen.
Mrs. Norris gab einen gurgelnden Laut von sich und ging auf die Knie, bevor sie endgültig nach vorne zusammenbrach und still wurde.
Die junge Gryffindor hielt sich erschrocken eine Hand vor den Mund, um nicht aufzuschreien.
Hermine und der Fremde, der mit dem Rücken zu ihr stand rührten sich lange keinen Millimeter.
Dann ließ er langsam das Schwert aus seiner Hand gleiten und auf den Boden fallen, bevor er selbst auf die Knie fiel, und sich mit den Armen vor sich auf dem Boden abstützte. Jetzt erst erkannte Hermine, daß er schwer atmete.
Wieder kam der Gedanke auf, Severus zu holen, aber irgendetwas sagte ihr, daß sie erst alleine zu dieser Person gehen mußte.
Einen zögerlichen Schritt nach dem anderen näherte sie sich der Gestalt von hinten, blieb dann aber in sicherer Entfernung stehen. Sie wußte schließlich nicht, ob er nicht auch ihr Gegner war – sicher war nur, daß er Mrs. Norris Gegner gewesen war.
Das Schwert blinkte im Mondlicht hell auf, als sie näherkam. Das verhinderte auch nicht die blutige Schicht die nun darauf war und die in dicken Perlen zusammengelaufen war.
Je näher sie kam, umso deutlicher konnte sie den angestrengten Atem des Fremden hören, dessen Haarstränen in der gebückten Haltung bis auf den Boden reichten. Sie sah seine Handgelenke. Er war unglaublich hager. Die Fingerknochen der Hände mit denen er sich im Gras abstüzte traten deutlich hervor. Wo hatte so ein dünner Mensch diese Kraft hergenommen?
Sie blieb neben ihm stehen und war unsicher, was sie tun sollte, als er sich leicht drehte und zu ihr hochblickte.
Hermines Herz blieb stehen...
Vor ihr im Gras schien, abgemagert bis auf die Knochen, eindeutig um viele, viele Jahre älter, als er eigentlich war und körperlich offenbar restlos erledigt, Severus zu knien... der sie durch die Strähnen seiner endlos langen Haare hindurch ansah, während er versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
Sie war sprachlos, starrte ihn nur fassungslos an und benötigte eine kleine Ewigkeit, um wieder Worte zu finden.
„Severus?„ war ihr erstes Wort – und mehr brachte sie nicht heraus.
Er erzitterte sichtbar beim Klang ihrer Stimme, dann ging ein Ruck durch ihn und er erhob sich, während er gleichzeitig den Kopf schüttelte.
Und jetzt erkannte sie ihren Irrtum. Der Mann vor ihr hatte nur entfernt etwas mit dem Mann zu tun, der im Schloß auf sie wartete. Er war älter – viel älter – nicht nur seine Haare zeigten dies, sondern seine Augen. Wobei sie sich plötzlich fragte, ob er vielleicht nur seiner Augen wegen so alt wirkte und vielleicht gar nicht soviel älter war? Aber er war auch abgemagert. Der Mann vor ihr aß entweder gar nicht oder kaum. Seine Wangenknochen traten hart hervor, seine Augen lagen tief in den dunklen Höhlen.
Er sah sie an, wie einen Geist, doch dann sprach auch er ein einzelnes Wort.
„Hermine...„, das war nicht Severus' Stimme... der Mann vor ihr war tatsächlich nicht Severus – aber die Ähnlichkeit war unglaublich... und jetzt erkannte sie in ihm den Mann, den sie vor geraumer Zeit in ihrem Wohnzimmer in dem Lehnsessel gesehen hatte!!
Der Mann der gerade eben vor ihren Augen Mrs. Norris getötet hatte, war Simeon Snape!
Er ging einen winzigen Schritt auf sie zu.
„Du lebst... Merlin sei Dank... ich bin nicht zu spät gekommen... Ich dachte, es wäre der falsche Moment für mich, aber offenbar war es genau der richtige...„, flüsterte er kaum hörbar.
Dann schloß er die Augen und sein Gesicht wurde trotz der harten Züge plötzlich ganz weich und ein leichtes Lächeln überspielte seinen Mund.
„Was ist mit dir...„ weiter kam sie nicht, weil er einen großen Schritt auf sie zugemacht und sie in seine Arme gezogen hatte. Die Kraft mit der er sie umfaßte machte ihr beinahe Angst, aber sie wußte irgendwie, daß sie nichts zu befürchten hatte. Also erwiderte sie diese so dringlich wirkende Umarmung.
Während sie von ihm gehalten wurde, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Höre mir gut zu, Hermine, höre mir sehr gut zu! Ich habe nicht viel Zeit, aber so viel zu sagen.„, er schob sie wieder ein wenig von sich weg, hielt sie aber fest bei den Schultern und sah sie eindringlich an.
Sein Anblick, bestürzte sie tief. Man sah ihm an, daß er durch die Hölle gegangen war.
„Hör mir gut zu, Hermine und vergiß nichts!"
Sie nickte. Seine heisere, gebrochene Stimme ließ sie erneut erschauern.
„Rochus hat mich damals nicht getötet. Er hat gewußt, daß ich als Geist zurückkehren und alles aufklären würde. Das konnte er nicht riskieren! Er hat es aber geschafft, es so aussehen zu lassen, als sei ich tot, so daß man mich in der Familiengruft beisetzte. Alle paar Monate kommt er erneut zu mir und sorgt dafür, daß der Zauber der auf mir liegt sich nicht verflüchtigt. Aber nachdem es mir einmal gelungen war, mich mit meinem Geist außerhalb der Gruft zu bewegen in der ich begraben liege, haben mir hier in Hogwarts Felina , der kopflose Nick und der Rote Baron geholfen. Es ist ihnen eigentlich bei Androhung der schrecklichsten Strafen verboten, mit denen in Kontakt zu treten, die verstorben und nicht als Geist zurückgekehrt sind und ich bin sicher, daß sie schon allein deshalb niemanden von ihrem Tun unterrichtet haben. Aber sie haben mir auch geschworen, nicht zu verraten, was sie von mir wissen, bis ich so weit bin, mit den Lebenden selbst in Kontakt zu treten, damit nicht irgendwie Rochus von meinen Versuchen erfährt und sie irgendwie unterbindet. Sie haben für mich Exorzismus und Verbrennen riskiert. Ich habe keine Ahnung, wie es ihnen gelungen ist, aber sie haben mir immer wieder für kurze Zeiträume Godrics Schwert gebracht – oder mich zumindest irgendwie mit dem Schwert in Kontakt gebracht – ich weiß es nicht. Aber mit seiner Hilfe konnte ich trotz meiner momentanen Form soviel Energie aufzubringen, daß ich in realer Form agieren kann. Ich habe fast zwanzig Jahre gebraucht, um das zu erreichen. Ich schaffe es normalerweise durch meiner Willenskraft nur, hin und wieder als Geist zu erscheinen. Und normalerweise habe ich dann kaum noch die Kraft, wenigstens zu sprechen... Ich habe so oft versucht mit Severus zu sprechen, aber er hält mich für ein Hirngespinst, für eine Vision die vielleicht aus seinen Wünschen enstanden, die aber keinesfalls real ist."
Er preßte seine Hände fester um ihre Schultern.
„Hermine – ich BIN aber kein Hirngespinst und ich bin auch kein Geist! Ich bin noch da – lebendig – oder in irgendeiner Zwischenform – was auch immer. Ich bin mir der Tatsache bewußt, daß ich in der Snape-Gruft liege und von dort nicht fort kann. Aber ich mußte fort. Egal wie. Also habe ich die schier endlose Zeit die mir dort zur Verfügung stand..." Hermine sah, daß der Gedanke ihn auf die Weise erzittern ließ, die sie bei den Wenigen gesehen hatte, die von ihrer Zeit in Askaban erzählen konnten „...genutzt und meine Energien in neue Bahnen gelenkt, bis ich in der Lage war, meinen Sohn zu suchen. Und ich habe genau gefunden, was ich befürchtet hatte. Verrat, Lüge, Betrug und seelische Grausamkeit die weit über das Maß hinausgeht, das je ein Mensch ertragen sollte." Sein Blick war von Sorge und Haß gleichzeitig erfüllt.
„Sie haben ihn immer noch nicht aus ihren Fängen gelassen! Hermine, ich brauche deine Hilfe! Du weißt, daß ich nicht nur in deiner Vorstellung existiere. Weißt du das?"
Hermine nickte sofort und schlug mit aller Kraft jeden aufkeimenden Wunsch nieder, Zwischenfragen zu stellen oder über das was er sagte, nachzudenken. Nachdenken konnte sie später – jetzt mußte sie zuhören! Sie schluckte und nickte erneut. Ein erleichterter Ausdruck überzog Simeons Gesicht und es klang wie ein leiser Freudenschrei, als er rief: „Endlich!!"
Hermine erkannte erschrocken, daß sie für einen sehr kurzen Moment durch ihn hindurchsehen konnte. Der Eindruck war zwar sofort wieder verschwunden, aber Simeons Form schien begonnen zu haben, sich aufzulösen. Auch ihm war das offenbar bewußt, denn er konzentrierte sich sofort wieder darauf, weiterzusprechen.
„Albus trifft keine Schuld an dem was damals geschehen ist. Sag Severus das. Ich hatte nie einen loyaleren Freund als Albus Dumbledore und ich weiß nicht nur, wie er gegen das gekämpft hat, was damals geschehen ist, sondern auch, wie sehr er danach darunter gelitten hat. Aber Rochus ist keinen Schritt von seinem ursprünglichen Weg abgewichen und er wird weiter versuchen, meinen Jungen in seine Hände zu bekommen und jetzt wird er auch dich haben wollen – weil er ‚ihn' haben will.", bei diesen Worten löste er sich ein wenig von ihr und sein Blick fiel kurz auf ihren Bauch, dem die Schwangerschaft noch längst nicht anzusehen war.
„Hör mir gut zu, Hermine!", sagte er noch einmal eindringlich und die junge Gryffindor nickte erneut.
„Du bist der Schlüssel zu Severus' Freiheit. Wenn du nicht bei ihm bist, wird Rochus gewinnen. Wenn du nicht bei meinem Sohn bist, schließt er sich sofort selbst wieder ein und wird letztendlich an Rochus Seite treten, weil Rochus eigentlich das Richtige will – er will es aber mit den völlig falschen Mitteln!! Die Liebe zu dir, hat die Ketten gelöst, die all die um Severus gelegt haben, die ihn nur als den Kämpfer sehen. Er ist ein Kämpfer, das ist wahr, aber er braucht sein Herz, um gewinnen zu können. Und dieses Herz, Hermine – das bist du!! Du bist sein Fokus. Die Liebe die er für dich und seine Kinder empfindet, ist die Quelle seiner Macht. Laß ihn nicht alleine – nie wieder! So stark Severus auch sein mag – ohne dich wird er in diesem Krieg fallen. Weiche nicht von seiner Seite! Versprichst du mir das?"
Hermine atmete kaum als sie ihm trotzdem laut und deutlich sagte: „Ich verspreche es! Auch wenn es dieses Versprechens nicht bedurfte, denn ich wäre auch so nie wieder von ihm weggegangen! Ja, ich verspreche es!"
Sie sah noch einmal die grenzenlose Erleichterung in seinen Augen, bevor er plötzlich wankte und nach hinten stolperte.
Hermine versuchte, ihn zu halten, aber er fiel hin. Saß auf der Wiese und schnappte nach Luft.
„Verdammt... ich hätte nicht gedacht, daß ich so wenig Zeit habe.„ Hermine war vor ihm auf die Knie gegangen und hielt ihn, sah ihn erschrocken an.
„Was geschieht jetzt?„, fragte sie leise.
Er lächelte.
„Was schon längst hätte passieren sollen, Hermine.„
Er blickte zur Seite, wo das Schwert lag.
„Gib es mir – es muß mit mir zurück„
Hermine streckte ihren Arm aus und zog das blutbefleckte Schwert zu ihnen hin. Er zog es sich auf den Schoß und legte dann eine Hand wieder an ihr Gesicht.
„Hermine...„, seine Stimme wurde noch leiser und sie konnte ihn kaum noch hören. „... paß auf meine Jungs auf und sage ihnen, daß ich sie liebe...", bevor er endgültig nach hinten wegsackte.
Hermines Augen waren weit aufgerissen! Nein! Noch nicht! Sie hatte doch noch so viele Fragen! Sie rutschte schräg hinter ihn und zog sich seinen Oberkörper in den Schoß. Er war weich und gelöst. Sein Gesicht aber war überzogen von einer seltsamen Zufriedenheit die man beinahe als Frieden bezeichnen konnte. Hermine wiegte ihn leicht und strich ihm immer wieder über das lange Haar. Ihre Augen brannten. Sie konnte fühlen wie sein Körper sich unter ihren Händen langsam verflüchtigte. Sie suchte mit aller Kraft nach einem Weg ihn hierzuhalten. Dafür zu sorgen, daß Severus ihn sah, daß Severus sehen und fühlen konnte, daß sein Vater noch da war. Aber mit jedem Atemzug wurde er durchsichtiger. Nicht durchdrehen. Nicht jetzt, Hermine, nicht jetzt, mahnte sie sich selbst.
Obwohl alles in ihr danach schrie, mit ihm hier sitzenzubleiben, obwohl sich ihr der Magen umdrehte bei dem Gedanken, daß er jetzt dorthin zurück mußte, wo er hergekommen war, wußte sie doch, daß das der einzige logische Weg war. Sie legte ihr Gesicht an seinen Kopf und schwor sich, daß sie nicht eher ruhen würde, bis man Simeons Sohn endlich in Ruhe lassen würde. Und dann schwor sie es auch ihm. Flüsterte ihm ihren Schwur in die schwarzen Haare.
Als sie ihren Kopf wieder hob, war er verschwunden - und mit ihm das Schwert.
Die Leiche von Mrs. Norris war noch da.
Und jetzt war es für Hermine zuviel. Nun ging sie auf die Knie und stützte sich, wie Simeon gerade eben vor ihr, auf der Wiese ab und versuchte Luft zu bekommen.
Sie hatte ihm geschworen, erfolgreich zu sein. Sie straffte ihren Körper, atmete einmal tief ein und wieder aus, erhob sich dann, versteckte Mrs. Norris Leiche in einigen Büschen und ging mit großen Schritten zurück ins Schloß – auf direktem Wege in die Kerker um mit Severus zu sprechen. Es gab viel zu bereden...!
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Szene 2 – Buch Nr. 6 war erschienen!!
Mit dieser Szene, die mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun hatte, wollte ich Buch 6 mit einschließen und die Ermordung Dumbledores... ich hätte damit die Ereignisse des 6ten Buches einbezogen und schlicht zu einem Alptraum Snapes erklärt.
"Severus, bitte..."
Draco war zur Seite gestoßen worden und sah mit weit aufgerissenen Augen, wie sein Professor tat, was er nicht fertiggebracht hatte.
Die umstehenden Todesser grinsten zufrieden.
"AVADA KEDAVRA..."
"NEIN!!"
Snape riß schreiend die Decke von sich fort. Hermine neben ihm machte, ebenfalls schreiend und offenbar furchtbar erschrocken, einen Satz von ihm weg, der sie beinahe aus dem Bett fallen ließ. Als sie jedoch erkannte, daß Severus ganz offensichtlich nur geträumt hatte, kletterte sie auf der Stelle wieder zu ihm hin, berührte ihn am Arm. Aber er war noch so sehr von den Traumbildern gefangen, daß er den Arm mit einem Ruck wegriß und sie mit so weit aufgerissenen Augen ansah, daß es beinahe unnatürlich aussah.
Aber dann kehrte die Erkenntnis in ihn ein und er rieb sich keuchend die Hände durchs Gesicht.
Er war schweißgebadet und zitterte am ganzen Leib.
"Bei Merlin... bei Merlin... was für ein Traum... was für ein grauenhafter Traum...", murmelte er vor sich hin...
Jetzt konnte sie ihn anfassen und legte ihm eine Hand beruhigend auf den feuchten Unterarm, während sie ihm mit der anderen Hand die verschwitzten Stränen aus dem Gesicht strich.
"Mein Gott, was hast du denn geträumt? Das muß ja furchtbar gewesen sein!", fragte sie leise.
Snapes Atem beruhigte sich ganz langsam.
"Ich hatte Narcissa einen Eid geschworen, daß ich auf Draco achtgebe. Er war ein Todesser und er hatte den Auftrag Albus zu töten. Der Eid beinhaltete, daß ich seine Aufgabe erfülle, wenn er versagt und es hörte damit auf, daß ich Albus mit einem Fluch getötet habe."
Ein einzelnes, intensives Zittern durchlief ihn noch einmal und er schüttelte fassungslos den Kopf.
"Es war so unglaublich real, Hermine... unglaublich..."
Hermine sah ihn für einen Moment bestürzt an, dann lächelte sie warm.
"Aber es war nur ein Traum, Severus... es war nur ein Traum..."
Er sah sie an, als sei er sich dieser Tatsache nicht sicher...
Hermine überlegte kurz, warf dann einen Blick auf das große Stundenglas im Wohnzimmer, das sie durch die geöffnete Türe noch so gerade eben sehen konnte und traf eine Entscheidung.
Sie verließ das Bett murmelte etwas und warf gleichzeitig Flohpuder in den Kamin, bevor sie ihren Kopf hineinsteckte.
Einen kurzen Moment später, erschien Albus in einem unglaublich kunterbunten Morgenmantel.
"Was kann ich so früh am Morgen für Sie tun, Hermine?"
Einen Moment später, saß Albus auf der Bettkante eines regelrecht peinlich berührten Severus Snape.
"Es war völlig unnötig, Sie zu stören, Albus."
Er wandte sich Hermine zu und seine Stimme wurde noch etwas schärfer. "Völlig unnötig, verstehst du?"
Hermine, die auf der anderen Betthälfte saß, ließ sich von seinem Unmut nicht beirren und stellte zufrieden fest, daß Severus über die Anwesenheit des Schulleiters sehr viel glücklicher war, als er zuzugeben bereit war. Und auch Albus schien es für keine dumme Idee zu halten.
Snape erzählte etwas ausführlicher von seinem Alptraum und stellte erleichtert fest, daß die ersten Teile der schrecklichen Geschichte, bereits in der Tagwelt zu verschwinden begannen. Er konnte sich nicht mehr an alles erinnern. Nur der Mord an Albus, blieb klar und deutlich. Zu groß war der Schock gewesen.
Dumbledore beruhigte Snape, in dem er ihm wiederholt versicherte, er sei noch da.
Selbstverständlich bat der Zaubertrankmeister bei jeder Wiederholung dieser Versicherung, eindringlicher, man möge aufhören, ihn wie ein Kind zu behandeln., bis er letztendlich Albus und Hermine gleichzeitig aus seinem Schlafzimmer verscheuchte.
Sie gönnten ihm die Privatsphäre die er jetzt zu brauchen schien und gingen lächelnd ins Wohnzimmer hinüber, von wo aus, Dumbledore den Weg zurück in seine Räume über den Kamin nahm.
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Szene 3 – Weihnachten
Das war eine der möglichen Szenen für das Ende der Geschichte. Putzt euch danach unbedingt die Zähne, sonst bekommt ihr vom Süßfaktor dieser Szene Karies – ich übernehme also keine Garantie –lach-. DAS ist übrigens das legendäre Kapitel unter das meine Betaline mir „Hedwig Courths Mahler" druntergeschrieben hat. Es KONNTE nicht stehen bleiben, weil... ach... ihr werdet es selber sehen –grins-
Hermine kam vor dem verschlossenen Tor zur großen Halle an und fand dort, gegen ihre Vermutung, nur McGonagall vor. Severus war nirgendwo aufgetaucht. Auch Albus fehlte. Der weihnachtliche Duft nach Zimt und Äpfeln war hier sehr eindringlich geworden. Minerva sah mit ihrer Nachtmütze außerordentlich drollig aus, aber ihr besorgter Gesichtsausdruck paßte nicht ganz dazu. Keiner der anderen Professoren war aufgetaucht.
Hannah zupfte Hermine an der Robe und sah mit verschlafenem Blick zu ihr hoch.
„Hier ist doch nichts, laß uns zurückgehen." sie gähnte herzhaft.
„Gleich, meine Kleine. Erst einmal müssen wir herausfinden, wer uns gerufen hat. Komm her." Sie streckte Hannah die Arme hin und hob sie hoch. Das schwarzhaarige Mädchen legte sofort ihren Kopf auf ihre Schulter und ließ wenige Atemzüge später die Arme hängen, als sei sie eingeschlafen.
Minerva sah genauso verwirrt aus, wie Hermine.
„Wissen Sie, wer uns gerufen hat?", fragte die junge Gryffindor.
„Es war eindeutig Albus, und er hat gesagt, daß wir nicht in die große Halle gehen sollen. Aber was das soll, weiß ich auch nicht." Sie zuckte mit den Schultern.
„Nun ja, ein Notfall scheint es nicht zu sein. Vielleicht will er uns nur etwas zeigen?"
„Um diese Zeit?"
Minerva zuckte erneut mit den Schultern. Dann aber hellte sich ihr Blick auf.
„Das ich da nicht sofort drauf gekommen bin." Ihre Stirn runzelte sich ein wenig verärgert.
„Ich bin sicher, daß er die Halle für morgen dekoriert hat und jetzt von uns ein Urteil hören will." Sie stützte die Hände in die Hüfte.
„Oh, Albus, wenn das stimmt, dann kannst du heute nacht aber noch etwas hören! Uns dafür aus dem Bett zu holen...!"
In diesem Moment kam Albus im Gang auf sie zugeeilt.
Aus dieser Richtung hatten die beiden Frauen nicht mit ihm gerechnet und sahen ihn nun demtentsprechend verwundert an.
Er hatte das fröhlichste und gleichzeitig geheimnisvollste Lächeln auf dem Gesicht, daß Hermine je bei ihm gesehen hatte.
„Albus, was ist los. Geht es um die Dekoration der Halle? Um dein neuestes Werk?" Minerva hatte einen leicht grimmigen Unterton in der Stimme.
Albus sah aus, als platze er jeden Moment vor Zufriedenheit.
„Ja, Minerva, es geht um die Halle, aber nicht darum, daß ich sie dekoriert hätte – dazu bin ich nämlich nicht gekommen. Ich wollte es tun, als ich zu meinem Erstaunen feststellte, daß es bereits getan war..." er öffnete das Tor einen winzigen Spalt weit, legte in Richtung der Frauen einen Finger auf seine Lippen und hauchte ein „Schhhhh... ganz leise..."
Als das Tor einen Spalt weit geöffnet war, dran von drin Musik heraus. Wunderbare, klassische Weihnachtsmusik und der kleine Spalt reichte aus, um es aus der Halle golden und hell in den Gang scheinen zu lassen.
Hannah hob beim Klang der Musik den verschlafenen Kopf ein wenig.
„Das klingt aber schön..."
Als sich das Tor weiter öffnete und sie alle in die Halle hineinsehen konnten, raubte es Minerva und Hermine den Atem.
Die Halle glitzerte und glänzte in Gold, Rot und Grün und es war der feierlichste Raum, den Hermine in ihrem ganzen Leben gesehen hatte.
Bänder, Schleifen, Girlanden, Äpfel, Nüsse, Zimt und Zucker, Tannen, wohin man sah. Als habe jemand den Wald um die Krippe in Betlehem herum geschmückt, anstatt lediglich einen Raum zu dekorieren. Es sah aus, als habe es geschneit und leichte Flocken aus magischem Schnee fielen immer noch in die Halle.
In der Mitte der Halle stand ein Weihnachtsbaum der der Schönheit des Anlasses in jeder nur denkbaren Art gerecht wurde, riesig, ebenfalls in Gold und Rot geschmückt, mit Äpfeln, Nüssen und Zuckerwerk behangen und über und über mit glitzernden, funkelnden Lichtern besetzt.
Kein Detail zuviel, kein Detail zu wenig. Nicht kitschig – sondern beinahe erfürchtig machend feierlich.
Die Luft war erfüllt von weihnachtlichen Düften und den Klängen sanfter Weihnachtslieder.
Und vor dem Baum, die Arme entspannt hängen lassend, in der rechten Hand noch immer der Zauberstab, den Kopf zurückgeneigt, um den Baum hochzusehen – unbewegt, wie eine Figur die zur Szenerie gehörte – stand Severus.
Er bemerkte nicht, wie die vier leise den Raum betraten
Hannah hatte sich auf Hermines Arm wieder aufgerichtet und sah sich fasziniert um – genau wie Minerva.
Hermine hingegen, hatte nur Augen für ihn...
„Ist das nicht wunderbar?" flüsterte Albus hinter ihnen.
Und die anderen drei nickten. Wobei Albus deutlich wahrnahm, daß Hermine nicht die geschmückte Halle meinte. Sein Lächeln wurde noch ein wenig glücklicher.
Er berührte Minerva am Arm und machte ihr ein paar stille Zeichen. Sie verstand, nahm Hermine Hannah aus dem Arm und verließ mit Albus und dem Kind die Halle.
Mit einem leisen Klicken schloß sich das große Tor hinter ihnen.
Lange stand Hermine einfach da und beobachtete ihn, wie er nach wie vor regungslos den Baum betrachtete und sich immer noch nicht ihrer Gegenwart bewußt zu sein schien.
Die wunderbare, warme Musik verdeckte die winzigen Geräusche, die sie gemacht hatten.
Aber als sie mit leisen Schritten langsam auf ihn zuging, wandte er sich nun doch zu ihr um, als habe er gewußt, daß sie da war.
Sein Blick war seltsam. Traurig? Glücklich? Melancholisch? Hermine konnte es nicht deuten. ‚Ehrfürchtig' war vielleicht das beste Wort.
„Gefällt es dir?", fragte er leise.
Hermine erreichte ihn und legte einen Arm um ihn, während er einen über ihre Schultern legte, so daß sie nebeneinander standen und nun gemeinsam den Baum hinaufsahen.
„Es ist der schönste Weihnachtsraum und der unglaublichste Baum den ich je gesehen habe, Severus. Ja, es gefällt mir."
„Ich habe lange überlegt, was ich dir zu Weihnachten schenken soll, Hermine." Er hielt kurz inne und wandte sich dann vom Baum ab, ihr zu. Drehte sie so, daß er sie ganz umfassen konnte und gab ihr einen zarten Kuß.
„Einen Ring, als Zeichen meiner Liebe? – Dafür braucht es keine Zeichen. Ich liebe dich mit allem was ich bin. Wenn ich selbst nicht genug Zeichen bin, dann wird dies auch kein Ring ändern. Schmuck? – Wertloser Tand, wenn er dich zieren soll, weil du, zusammen mit Hannah das Kostbarste für mich bist. Etwas für unsere Arbeit? Noch schlimmer ginge es wohl kaum..." er seufzte mit einem seltsamen Lächeln „Und deshalb habe ich mich dafür entschieden, mit dir Weihnachten zu feiern, wie ich es als Erwachsener noch nie gefeiert habe und dir zu verraten, daß ich dich belogen habe, als ich behauptet habe, dieses Fest nicht zu mögen. Daß ich all die Jahre nicht nur die anderen, sondern auch mich selbst belogen habe, wenn ich behauptet habe, Weihnachten sei mir zuwider." Er faßte sie fest bei den Schultern, ließ sie dann abrupt los und wandte sich wieder dem Baum zu, sah dann in der Halle umher und schloß dann die Augen. Ließ den Kopf ein wenig sinken und sagte sehr viel leiser: „Ich habe mich nach Weihnachten gesehnt wie ein Kind, Hermine. Danach, es so zu feiern, wie wir es gefeiert haben, als mein Vater noch da war, wie ich es das eine Mal gefeiert habe, als Hannah noch da war, wie ich es für all die Jahre geplant hatte, die ich mit Hannah erleben wollte, wie ich es..." seine Stimme brach weg und er verstummte und Hermine fiel ihm um den Hals.
Er öffnete die Augen und sah sie mit einem Blick an, der Hermine bis ins Mark erschütterte. Er war so gewaltig, daß sie ihn nicht deuten konnte. Und verwirrt fragte sie ihn: „Was fühlst du, Severus? Was geht in diesem Moment in dir vor?"
Er zog sie fester an sich und hielt ihren Blick mit tiefer Liebe in den schwarzen Augen fest.
„Daß ich glücklich bin, wie ich es noch nie in meinem Leben war. Daß ich glücklicher bin, als ich es je für möglich gehalten habe und daß ich glaube, daß ich zerspringen müßte, wenn auch nur noch ein einziger Funken Glück von irgendwo hinzukommen sollte."
Hermines Herz hüpfte vor Freude und sie lächelte ihn auf geheimnisvolle Weise an: „Hmmm... dann sollte ich dir mein Weihnachtsgeschenkt vielleicht gar nicht geben?"
Er lachte.
„Du hast ein Weihnachtsgeschenk für mich, daß mein Glück noch größer machen kann, als es jetzt schon ist? Das gelingt nicht einmal dir, meine wunderbare, geliebte Hermine."
Sie legte den Kopf ein wenig schief und biß sich dann mit einem strahlenden Lächeln auf die Unterlippe, um nicht vor Glück laut zu lachen.
„Ich denke doch, daß mir das gelingt..."
Jetzt runzelte er doch neugierig die Stirn.
„Meinst du?" er sah, daß sie ihn neckte, aber er sah auch, daß sie fast barst von dem Wunsch, ihm etwas zu verraten.
Und als sie mit leuchtenden, glitzernden Augen einfach nur noch einmal geheimnisvoll nickte, anstatt etwas zu sagen, blitzte der Funke einer Ahnung in ihm auf.
Seine Augen wurden groß.
„Du...?"
Er hatte das Gefühl, sie leuchte von innen, als sie erkannte, daß er verstanden hatte.
„Du...?" wiederholte er die unausgesprochene Frage.
Sie nickte begeistert.
„JA!! Das nächste Weihnachtsfest feiern wir zu viert, Severus."
Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte ihn, so feste sie konnte und da er sie ebenfalls mit aller Kraft in seine Arme zog, hätte es schon eines sehr mächtigen Zaubers bedurft, sie in diesem Moment voneinander zu lösen.
...so... sagt also nicht, ich hätte euch nicht gewarnt -grins-
Ich danke euch noch einmal dafür, dass ihr mich diesen ganzen Weg hindurch mit eurer Begeisterung und euren Kommentaren begleitet und unterstützt habt. Ohne euch wäre ich einfach nur jemand, der tippt... aber ihr macht mich zu einer waschechten Schreiberline! Danke dafür!
Satia