Disclaimer:
Alles, was nicht Eigentum von Joanne K. Rowling ist, gehört Quillitch und ihrer Fanfic „Hand-me-down Clothes". Dies ist nur eine Übersetzung. Mir gehört absolut gar nichts.
Kapitel Elf: Willkommen in Hogwarts!
„Nein, Harry, es tut mir leid, aber ich muss die Besen für die Erstklässler katalogisieren", sagte Mrs Hooch, ihre Haare waren erschreckend ordentlich.
„Aber kann ich nicht allein gehen?", beschwor Harry.
„Nein! Ganz sicher nicht! Unbeaufsichtigtes Fliegen ist streng verboten!", schnappte Madame Hooch, die gerade die Quidditch-Zielpfosten mit einem Messband abmaß, welches von der Erschöpfung 50 Fuß hochzuklettern, keuchte.
„Aber-", sagte Harry.
„Du bist zu jung!", fügte Madame Hooch hinzu, woraufhin Harry eine Grimasse schnitt. Er hasste es, jung zu sein. Es schien der Grund zu sein, warum er nichts tun könnte.
„Aber-", sagte er noch mal.
„Harry!", rief Madame Hooch. Ihre Adleraugen waren wild. „Ich bin in Moment zu beschäftigt, um fliegen zu gehen! Geh und nerv deinen Großvater!"
„Er hat mich geschickt um zu fragen, ob ich fliegen gehen könnte", erzählt Harry ihr mit unschuldigem Blick.
Madame Hooch murmelte etwas im Flüsterton, was das Messband blau erröten lies.
„Es tut mir leid, Harry", sagte sie ein wenig freundlicher. „Warum gehst du nicht und siehst nach, was Professor McGonagall gerade macht?"
„Okay", seufzte Harry und drehte sich um.
„Oh und Harry" rief Mrs Hooch hinter ihm her.
„Ja?"
„Sag ihr nicht, dass ich dich geschickt habe."
Ein lautes Knallen und ein ungesundes Plumpsgeräusch war aus dem Korridor vor Professor McGonagalls Klassenzimmer zu hören. Einen Moment später quietschte die Tür und ein dunkelhaariger kleiner Junge schlüpfte hinein.
„Hallo, Mrs McGonagall!"
„Hallo, Harry", sagte Mrs McGonagall ziemlich ruhig.
„Was machst du gerade?", fragte Harry strahlend, weil er endlich eine nicht-unfreundliche Antwort bekam. Er klettere auf einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches, an dem sie saß. Mrs McGonagall hielt eine lange Schreibfeder in der einen Hand und ein langes Stück Pergament lag auf ihrem Tisch. Es war sogar so lang, dass Harry bemerkte, dass es über den Tisch hinauslief, unter den Stuhl, über die Tafel und halb zur Decke rauf, bis es sich dort einrollte.
„Wow", sagte er. Mrs McGonagall sah in an und ihre Blicke trafen sich und sie lächelte.
„Meine Check-Liste", erklärte sie.
„Check-Liste für was?", fragte Harry und reichte zum Ende ihrer Feder, um sie zu kitzeln – die Schreibfeder kicherte mädchenhaft.
„Meine Check-Liste für den Beginn des neuen Schuljahres. Sie hilft mir sicherzustellen, dass ich alles erledigt habe für die Schüler und Lehrer."
„Oh", sagte Harry. Er hob ihr silbernes Tintenfass und das Pergament, auf dem es stand, begann sofort sich aufzurollen – Professor McGonagall fing es gerade rechtzeitig – sie stellte das Tintenfass zurück auf das widerwillige Papier.
„Was hältst du davon ein paar Botengänge für mich zu erledigen, Harry?", schlug sie milde vor.
„Was meinst du?", fragte Harry vorsichtig.
„Nun zum Beispiel brauche ich jemanden, der Professor Flitwick eine Nachricht von mir bringt. Er ist wahrscheinlich im Zaubersprüche-Klassenzimmer, oder im Lehrerzimmer. Könntest du das machen, Harry?"
„Ja!"
„Wundervoll", sagte Professor McGonagall geschäftig. Sie reichte in ihren Schreibtisch, nahm ein frisches Blatt Pergament heraus, kitzelte geschwind eine Notiz (mit angemessen gewichtigem Gesichtsausdruck), stellte sicher, dass es gut mit einer großen roten Band zugebunden war und reicht es Harry. „Schnell jetzt", sagte sie ihm. „Es ist sehr wichtig, dass Filius diese Information erhält, trödel nicht rum! Und pass auf die Ritterrüstungen auf, sie sind heute sehr verspielt."
„Ich werde dich nicht enttäuschen, Mrs McGonagall", sagte Harry mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
„Ich weiß, ich kann mich auf dich verlassen, Harry", versicherte McGonagall ihn. Ihre Lippen zuckten kaum.
Lustigerweise hatte auch Professor Flitwick einen wichtigen Botengang für Harry zu erledigen, diesmal zu Professor Vector, der Arithmantik-Lehrerin. Mrs Vector machte Harry nervös. Jedes Mal, wenn er Zeit mit ihr verbrachte, versuchte sie ihm zu erzählen, wie spannend Geometrie war. Egal was sie sagte, Harry hatte das seltsame Gefühl, dass magische Geometrie etwas war, das er nicht besaß, aber er war zu höflich um ihr das zu sagen.
Professor Vector war so gut wie hinter dem größten Stapel von Linealen versteckt, den Harry jemals gesehen hatte. Seltsamerweise waren viele von ihnen ganz und gar nicht gerade, sondern machten Loopings oder ließen die Augen schielen, wenn man versuchte das Ende zu finden.
„Ja ja", sagte sie, während sie mit einem eifrigen Radiergummi rang. „Bring dies zu Filch, bitte, Harry? Ich weiß gar nicht, was das hier zu suchen hat." Sie reichte ihm einen Besen mit Borsten an beiden Enden.
„Okay, Professor Vector", stimmte er zu. Er war recht zufrieden damit, durchs magische Schloss zu wetzen auf der Suche nach dem fiesgelaunten Hausmeister. Es dauerte länger, Mr. Filch zu finden, als die anderen. Der finster blickende Mann war gerade dabei mit einer Ritterrüstung zu ringen, die halbpoliert war.
„Darf ich Ihnen helfen?", fragte Harry neugierig.
„Nein", brummte Filch und machte einen komplizierten Zwei-Schritt mit der Rüstung. „Was willstn?"
„Professor Vector wollte, dass ich ihnen das gebe."
Filch warf einen flüchtigen Blick in Harrys Richtung und wurde mit einer Drehung der Ritterrüstung belohnt. Er wirbelte herum und an Harry vorbei, sein modriger Umhang flog hinter ihm her.
„Oh, das", sagte er ungnädig. „Stell's da ab."
Harry tat wie ihm gesagt und er beobachtete, wie die Ritterrüstung Filch zu einem energischen Tango zwang.
„Urgs! Es hat keinen – verdammt – Sinn. Gib mir das Ellenbogen-Fett, Junge."
Eine große, schwarze Büchse stand etwas weiter weg und als Harry näher kam, bemerkte er dass darauf „Ellenbogen-Fett" in schönster Schrift geschrieben stand. Er war fasziniert, aber er öffnete die Dose und er sah drin eine schwarze Masse, die aussah wie Schuhputzcreme. Diese half allerdings Mr Filch, der mit nur ein wenig Ellenbogen-Fett die hyperaktive Ritterrüstung überwältigen konnte. Harry gefiel die Vorstellung sehr. Er liebte die magische Welt.
„Warum machen sie das?", fragte Harry.
„Die verdammten Dinger sind kitzlig", knurrte Filch. Er nahm seinen Lappen und seine Silberpolitur wieder zu Hand, hielt aber plötzlich inne. „Was machst'n du noch hier?", starrte er Harry wütend an.
„Haben Sie einen Botengang für mich, Mr. Filch? Ich kann helfen, wissen Sie?"
„Jap. Im Grunde ... geh runter zur Hütte vom Wildhüter. Schau nach ob der faule Sack wieder zurück ist und sag ihm, seine neuen Schlüssel sind vom Schlüssel-Schmied angekommen."
„In Ordnung", sagte Harry. „Wo ist die Hütte vom Wildhüter?"
„Auf dem Schulgelände, zur Tür raus."
„In Ordnung", stimmte Harry fröhlich zu. Er war überhaupt nicht beunruhigt von dieser vagen Wegbeschreibung.
Er nahm zwei Treppenstufen auf einmal (sogar fast drei – aber das Schloss streckte sich um ihn aufzufangen) und rannte sehr schnell. So schnell dass sie Gemälde nur ein bunter Schleier waren, sogar so schnell, dass er eine Minute brauchte, um zu merken, dass er mit etwas zusammengestoßen war.
„Alles ok da unten?", donnerte das riesige Ding, mit dem er zusammengestoßen war. Eine Hand der Größe einer Muggel-Mülltonne zog ihn am Shirt hoch. „Na so was!", rief Hagrid, als er seinen Möchtegern-Angreifer erblickte. Harry schluckte schwer und blickte hoch, und hoch in die Rabenschwarzen Augen und eine wilde Masse von Haaren – dieser Mann war ein Riese!
„Äh", sagte Harry, der vor Angst wie gelähmt war und langsam ein paar Schritte zurückging. „Wer sind Sie?"
„Rubeus Hagrid, Hüter der Schlüssel und Ländereien von Hogwarts", strahlte Hagrid.
„Oh!", sagte Harry strahlend. „Sind Sie auch der Wildhüter?"
„Ja, das bin ich!", rief Hagrid. „Und du bist Lilys und James Sohn!"
„Woher wissen Sie das?", fragte sich Harry.
„Weil ich sie gekannt hab, deswegen!"
„Sie kannten meine Mum und meinen Dad?" Harrys Angst verschwand schlagartig angesichts einer so dramatischen Wendung. „Oh, Mr. Filch hat gesagt, Ihre Schlüssel sind wieder da."
„Gut so", nickte der riesige Mann.
Sie hielten inne und schauten einander an.
„Magste mitkommen und meinen Hund ansehen? Ich hab nen Jagdhund, sein Name ist Fang, aber er ist wirklich ein Lieber."
„Darf ich?", fragte Harry eifrig.
„Klar! Magste auf meinen Rücken?"
Harry blickte hoch zu den breiten Schultern dieses wilden Mannes. Sie sahen sehr, sehr hoch aus. „Okay", sagte er – extra-entschlossen angesichts seiner Angst.
„Das is' mein Junge!", donnerte Hagrid anerkennend und mit einer riesigen Hand hob er Harry auf seine massiven Schultern, woraufhin der Junge vor Schreck quietschte. Sie machten sich auf den Weg.
„Wie gefällt dir Hogwarts, Harry?", fragte Hagrid ihn.
„Es ist toll!", sagte Harry atemlos, während er sich an Hagrids Mähne festkrallte.
„'S wird dir besser gefallen, wenn die Schüler da sind... voller, und lauter auch."
„Großvater hat gesagt, dass die Schüler in vier Häuser gebracht werden."
„Ja, Gryffindor – das war das Haus von deinen Eltern – für die tapferen, Ravenclaw is' für die mit Kopf. Hufflepuff ist ganz nett, viele Strohköpfe, wenn du mich fragst."
„Was ist das vierte Haus?", fragte Harry, und wunderte sich, was ein Strohkopf war.
„Slytherin", knurrte Hagrid.
„Das ist ein cooler Name", sagte Harry arglos.
„Hä? Garnich! Schüler in Slytherin sind nich sehr nett, Harry, ehrgeizige, gerissene Meute. Du passt besser auf dich auf, in ihrer Nähe, okay?"
„Okay", stimmte Harry zu, der ein bisschen erschrocken war, von der Veränderung in der Stimme des Wildhüters.
Sie näherten sich einem kleinen, rundlichen Gebäude aus Stein, das eine große Holztür hatte. Es schmiegte sich an den Wald und hatte ein riesiges Gemüsefeld – voller Kürbisse, die die größten waren, die Harry je gesehen hatte.
„Willkommen in meiner Hütte", sagte Hagrid herzlich. Aus dem Inneren war ein tiefes „Wuuf" zu hören; Fang hatte die Ankunft seines Herrchens gehört.
Irgendetwas war heute mit dem Lehrerzimmer nicht in Ordnung, entschied Harry, als er sich umblickte. Es war der Geruch, erkannte er, irgendetwas roch sehr seltsam – wie modriger, alter Käse, der im Regen stehen gelassen wurde. Harry war auf der Suche nach einem Versteck vor Mrs McGonagall und Großvater, der etwas von einem Bad und frischen Roben gemurmelt hatte. Auch wenn magische Bäder viel lustiger waren, als die, in die Tante Petunia ihn immer gesteckt hatte (10 Zentimeter lauwarmes Wasser und ein Stück Seife), sah er noch immer keine Notwendigkeit heute Nachmittag ein Bad zu nehmen. Er hatte schließlich gestern Abend erst eins gehabt!
Er machte es sich auf dem Fensterbrett bequem, um den stetig dunkler werdenden Himmel zu beobachten und auf das Lichter-Funkeln zu warten, das die Ankunft der Schüler ankündigen würde.
„Harry Potter?"
Der kleine Junge hüpfte aus seiner Haut. Er hatte nicht gehört, dass jemand den Raum betreten hatte. Ein blasser, junger Mann mit einem dunkelroten Turban, der fest um seinen Kopf gewickelt war, stand plötzlich vor dem glimmenden Kamin.
„Wer sind Sie?", fragte Harry ein wenig nervös.
„Wer ich bin? Viel entscheidender ist doch, warum, oh warum, mein lieber Junge, bist du hier? Hier!"
„Großvater hat mich adoptiert", erklärte Harry. „Mr. Dumbledore-?"
„Dumbledore", der Mann spuckte den Namen aus, seine Abscheu war offensichtlich. Harry war schockiert.
„Es tut mir leid", entschuldigte er sich, obwohl er nicht ganz wusste, wofür.
„Du bist es!", zischte der Fremde, ähnlich wie Mr. Snape gezischt hatte.
Harry lächelte entwaffnend – zumindest hoffte er das. „Ich kenne Sie nicht", sagte er, als die Stille für seinen Geschmack zu lange anhielt. Der seltsame Geruch war benebelnd und unangenehm.
Der Mann gab ein gruseliges, schrilles Fauchen von sich, als er auf Harry zuging, seine durchsichtigen Finger streckten sich nach Harry aus, seine riesigen Augen traten hervor –
Eine Feuerflamme und Fawkes erhob sich zwischen die zwei Gestalten – Licht brach über dem schattigen, steingrauen Raum aus.
Harry schrie – hob die Faust in die Höhe mit der kindlichen Begeisterung – zu naiv, um die Bedrohung zu erkennen.
Ein Flüstern, ein Rückzug, ein Atemzug:
„Ich bin Professor Quirrell. Ich lehre Verteidigung gegen die Dunklen Künste."
„Cool!", sagte Harry begeistert. Er streichelte mit der Hand über die weichen Federn von Fawkes reichem Gefieder.
Die Tür knarrte auf.
„Da bist du ja, Harry! Ich dachte mir schon, dass ich dich gehört habe." Es war Professor McGonagall. „Komm mit. Es ist Zeit für dein Bad. Fawkes! Du hast ein Auge auf ihn? Gut!"
Harry schnitt eine Grimasse.
„Oh, Professor Quirrell! Sie sind zurück! Wie war Transsylvanien?" McGonagall lächelte höflich.
„S-Schön, v-vielen Dank, P-p-professor McGongall."
„Gut! Zweifellos werden wir die Einzelheiten später erfahren. Komm, Harry", und sie winkte ihm gebieterisch zu, während sie die Tür offen hielt. Harry folgte gehorsam, warf aber einen neugierigen Blick zurück. Professor Quirrell hatte während ihrer ganzen Unterhaltung nicht einmal gestottert.
„Was solltest du noch mal machen, Harry?"
„Still sitzen, ruhig sein und... äh, Großvater nicht pieksen, während er spricht."
„Sehr gut!", lächelte Professor McGonagall während sie den Kragen seines blauen Umhangs zurückrückte.
„Muss ich die ganze Zeit stillsein, Mrs McGonagall?"
„Nein, Harry, natürlich nicht. Nur während Albus zu den Schülern spricht."
Professor McGonagall betrat die Große Halle, Harry trottete neben ihr her. Weiter hinten nahmen die Lehrer gerade ihre Plätze ein und ein leises Gemurmel wärmte die Luft.
„Mrs McGonagall?"
„Ja, Harry?"
„Kann ich bei dir sitzen, im Unterricht?"
„Manchmal, Harry, aber manchmal nicht. Mein Unterricht ist sehr gefährlich, sogar für große Jungen."
„Oh." Eine kurze Pause folgte. „Was mache ich solange?"
„Du gehst in deinen eigenen Unterricht, genau wie in der Muggel-Schule."
„Genauso?", fragte Harry und klang dabei außergewöhnlich niedergeschlagen.
„Nun, vielleicht nicht ‚genauso'", lächelte Mrs McGonagall, die Mitleid mit dem Jungen neben sich hatte. „Einige Lehrer haben sich bereiterklärt, dich in ihrer Freizeit zu unterrichten."
„Wirklich?"
„Wirklich", schmunzelte McGonagall.
„Kann ich Magie lernen?"
„Das muss dein Großvater entscheiden."
„Krieg ich einen Drachen?"
„Nein!"
„Eine Kröte?"
„Du willst eine Kröte?"
„Ähm... nein."
Mrs McGonagall unterdrückte ein Lachen und begrüßte Professor Sinistra, doch es dauerte nicht lange, bis eine kleine Hand an ihrem Umhang zog.
„Krieg ich eine Eule?"
„Ah-"
„Eine Katze?"
„Frag deinen Großvater."
„Eine Spinne?"
„Harry-"
„Krieg ich einen Zauberstab?"
„Nicht bis du elf bist."
„Warum?"
„So lautet das Gesetz. Keine minderjährigen Zauberer."
„Warum nicht?"
„Weil zaubern sehr gefährlich sein kann, wenn du nicht das nötige Wissen hast."
„Oh."
Professor McGonagall sprach weiter mit Professor Sprout und erklärte ihr, warum ihr neues Klassenzimmer besser war als das alte. „Wir haben mehr Schüler als je zuvor dieses Jahr. Du brauchst den zusätzlichen Platz, S-"
„Also ich kann gar nicht zaubern?"
„Wah?", sagte McGonagall, die ihr Argument vergessen hatte. „Nein. Mein lieber Professor, Sie müssen bedenken, wie knapp bei Kasse das Ministerium dieses Jahr ist. Wir können uns kaum die Staubwedel leisten für- Was ist denn, Harry?"
„Überhaupt nicht?", fragte Harry entsetzt.
„Staubwedel?", wiederholte McGonagall verwirrt.
„Magie!", korrigierte Harry mit großen Augen.
„Oh... Ich sagte schon - frag deinen Großvater."
„Er ist nicht hier", beschwerte sich Harry.
„Oh doch, das ist er", grollte Professor Dumbledores Stimme hinter ihm. Harry quietsche als der Schulleiter ihn magisch auf den Kopf stellte.
„Direktor!", rief McGonagall und sah dabei ziemlich erleichtert aus.
„Guten Nachmittag, Minerva. Solltest du nicht die Erstklässler begrüßen... jetzt?"
„Oh, du liebe Güte! Hagrid! Die Erstklässler!" Und Mrs McGonagall eilte davon, ihre smaragdgrünen Roben flatterten hinterher.
Der Schulleiter lehnte sich runter um nach Harry zu sehen, der auf Fußhöhe kicherte.
„Und du warst heute schön brav?", fragte er wirklich sehr ernst.
„Ja!", berichtete Harry, dessen Wangen kirschrot wurden. „Kann ich zaubern, Großvater?"
„Du bist ein magischer Junge, oder nicht?"
Severus Snape, der gerade vorbeiging, schnaubte, wurde aber ignoriert. Filius Flitwick fand die Show überaus amüsant und verzauberte Snapes Gabel, sodass sie einen nervigen Stepptanz aufführte, als sich der Mann hinsetzte.
„Ja", bestätigte Harry.
„Nun dann! Dreh dich wieder richtig rum – außer du möchtest deine Suppe falsch herum essen. Ich kann sie dir in die Nase schütten, wenn du magst?" Dumbledore schürzte die Lippen, hob eine Augenbraue und richtete seinen schmerzenden Rücken gerade.
„Ihhhh!", sagte Harry, fasziniert und angeekelt zugleich.
Ein Moment verdächtiger Stille trat ein, während die Lehrer von ihren Plätzen am Tisch aus die Szene beobachteten.
„Was für eine Suppe ist es?", fragte Harry nach einer Weile.
„Erbsen", antwortete Dumbledore, während sein Schnurrbart zitterte.
Der Junge schnitt eine Grimasse. Erbsensuppe verkehrt herum, klang nicht so toll und er runzelte nachdenklich die Stirn.
„Wie komm ich wieder hoch?"
„Steh auf", sagte Dumbledore, als wäre es das einfachste auf der Welt. Und Harry, der ihm glaubte, drehte sich selbst wieder richtig rum – es dauerte kaum einen Augenschlag. „Sehr gut!", lobte Dumbledore und nahm die Hand des nun sehr zerzausten Jungen und führte ihn zu ihren Plätzen. Lärm war hinter den Türen der Halle zu vernehmen.
„Also ich kann zaubern?" Harry strahlte als Dumbledore ihn auf seinen neuen Platz hob. Der Stuhl war höher als die der Lehrer und so konnte der Junge den Tisch besser erreichen.
„Unter Beaufsichtigung, ja. Und nur wenn du versprichst ganz brav bei deinen neuen Lehrern zu sein – keine Haare blaufärben!"
Harry errötete.
Eine ölige Stimme unterbrach. „Es ist gegen das Gesetz."
„Ausnahmen wurden auch schon früher gemacht", lächelte Dumbledore, der absichtlich nicht in Severus Snapes Richtung sah. Harry hatte nicht dieselben Bedenken. Er flappste seine Ellenbogen in die Butter und lehnte sich nach vorn, um den Mann anzustrahlen.
„Werden Sie mich unterrichten, Mr. Snape?", fragte er unschuldig.
„Oh, ich denke das ist eine fabelhafte Idee!", sagte Dumbledore.
„Aber ja doch, Severus", sagte Filius, „Bravo!"
„Sehr nett", fügte Professor Sprout grinsend hinzu.
„Tolle Sache", sagte Professor Binns, obwohl er keine Ahnung hatte, wem er zustimmte. Im Grunde war es fraglich, ob er Harrys Ankunft bemerkt hatte.
Die großen Türen schwangen auf und ein plötzlicher Strom von schwarzgekleideten Leuten floss in die Halle, beanspruchten Stühle. Ein Getose von Lärm kam mit ihnen, Gelächter, Wortwechsel, Neckereien. Die Schüler waren angekommen!
Die Ansprache des Schulleiters war etwas weniger beliebt, als sonst. Da der Junge-der-lebt nun in Hogwarts wohnte, mussten einige Worte dazu gesagt werden.
„... Mr. Filch hat mich darüber informiert, dass Flauberts eine neue Streiche-Liste herausgebracht haben und er kennt sie auswendig.
„Ah, ich bin mir sicher, es ist euch bereits aufgefallen: Wir haben ein neues Mitglied am Lehrertisch: meinen Enkel Harry Potter."
Er hielt inne, Geflüster war in der Halle zu hören, bevor wieder eine aufmerksame Stille fiel.
„Harry ist ganz neu in unserer magischen Welt und ich bitte euch, ein Auge auf ihn zu haben. Andererseits bezweifele ich, dass sich eure Wege sehr häufig kreuzen werden."
Er hielt wieder inne. Harry hatte an seinem Ärmel gezupft und er lehnte sich zu ihm rüber, um zu hören, was der Junge zu sagen hatte. Dann drehte er sich, um sich noch mal an die Schüler zu wenden.
„Harry möchte ‚Hallo' sagen."
Ein kollektives Aaaahhh war von den weiblichen Anwesenden zu hören, während die Jungen die Augen rollten und einige der Slytherins finster drein blickten. Harry lächelte ein bisschen hinter dem riesigen Umhang seines Großvaters – er war zu eingeschüchtert um zu winken.
„Ohja, und Professor Sprout ist umgezogen. Ihr Klassenzimmer ist nun 145b.
„Nun bleibt mir nur noch, euch ein erfolgreiches Schuljahr zu wünschen, voller Spaß, Überraschungen und Furbies (er bekam sehr seltsame Blicke von allen muggelstämmigen Schülern zugeworfen).
„Willkommen", sagte er, schwang seine Arme weit und kippte die Suppenterrine um. „In Hogwarts".
The End