Hallöchen,

hier nun die letzten beiden Kapitel von meiner FF. Tut mir leid, dass es wieder einmal so lange mit dem updaten gedauert hat. Für die lieben Reviews bedanke ich mich bei euch allen ganz aufrichtig und auch gerührt. Ich war richtig erstaunt, so viele auf einmal bekommen zu haben. Das noch so ein großes Interesse an dieser Geschichte bei euch herrscht, damit hatte ich gar nicht gerechnet oosmileoo

Nun, ich hoffe, euch gefällt dieses Ende, das letzte Kap ist auch richtig schön lang geworden (zumindest für meine Verhältnisse)

ooOOOoo

55. Kapitel

Anfangs war es noch eine vorsichtige Berührung, ein federleichtes Antippen ihrer Lippen, kaum wahrnehmbar, und doch ließ bereits dieser flüchtige Kontakt beide Saiyajins leise aufstöhnen.

Sanft legte Kakarott eine Hand um Vegetas Nacken und beinahe spielerisch nahm er Vegetas Unterlippe zwischen seine Zähne, zupfte leicht daran, leckte darüber und erst allmählich intensivierte er den Kuss und schob seine Zunge zwischen die leicht geöffneten Lippen.

Er war überrascht wie hungrig sie sogleich von Vegeta aufgenommen wurde und mit welcher Leidenschaft ihn der Prinz zu küssen begann. Sein Puls verdoppelte sich schlagartig. Als er dann noch fühlte, wie Vegetas Hände unter seine Kleidung schlüpften und sich schließlich fordernd auf seine Hüften legten, war es um seine Ruhe ganz geschehen.

Kakarott glitt nun ebenfalls mit seiner anderen Hand unter Vegetas schwarzes Oberteil. Die nackte Haut zu berühren, ließ ihn vor Begierde erzittern. Immer enger presste er den Prinzen an sich und seine Finger strichen dabei lockend über Vegetas Wirbelsäule. Überall hatte er nur noch das Empfinden von Hitze. Hitze, die durch seinen gesamten Körper zu strömen schien, Hitze, allseits da, wo ihn Vegeta berührte und vor allem Hitze in seinem Lendenbereich, die sein Geschlecht bereits dermaßen zum Anschwellen gebracht hatte, dass ihm die Hose viel zu eng wurde.

Fast machtlos vor Lust rieb er sein Becken immer erwartungsvoller gegen das von Vegeta und schaffte es nur noch unter Aufbietung all seiner Willensstärke, sich soweit unter Kontrolle zu halten, dass er Vegeta nicht einfach die Kleidung vom Leibe zerrte und ihn kurzerhand auf den Boden drückte. Oh, er begehrte ihn und wie er ihn begehrte. Kakarott stöhnte leise und musste sich mühsam zur Ruhe mahnen. Es ging alles viel zu schnell. Er hatte doch seinen Prinzen ganz langsam verwöhnen wollen.

Die Augen einen Spaltbreit öffnend, ließ Kakarott kurz seinen Blick über die Gegend schweifen, danach dirigierte er Vegeta entschlossen, ohne den Kuss zu unterbrechen, zu dem mannshohen Felsen, der nicht weit von ihnen entfernt stand und an dem Vegeta bei seinem Aufwachen gelehnt hatte. Allerdings fiel es Kakarott durch ihr hungriges Zungenspiel sehr schwer, die Kontrolle über die Führung zu halten, und zu spät bemerkte er, dass er in seiner Leidenschaft den Prinzen viel zu heftig gegen den felsigen Stein gedrückt hatte. Erst als er spürte, wie Vegeta keuchend zusammenzuckte, wurde er sich seines Fehlers bewusst.

Sofort ging Kakarott auf Abstand und sein Blick suchte besorgt und schuldbewusst zugleich den Augenkontakt des Prinzen. „Du hast noch Schmerzen, nicht wahr?", fragte er ernst.

Auch wenn sich Vegetas Mundwinkel daraufhin nur abfällig verzogen und er Kakarott mit einem Knurrlaut, der die Frage wohl verneinen sollte, wieder energisch zu sich heranzog, ließ sich der junge Saiyajin nicht so leicht täuschen. Er kannte Vegetas Stolz inzwischen zur Genüge und ahnte daher, dass sich der Prinz eher die Zunge abbeißen würde, als ein weiteres Mal zuzugeben, dass er noch unter Schmerzen litt.

Kakarott musste es jedoch dabei belassen, denn Vegeta hatte seinen Mund bereits wieder mit seinen Lippen verschlossen und küsste ihn so hart und fordernd, dass Kakarott kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Erneut stöhnte er in Vegetas Mund und wieder spürte er die gnadenlose Hitze, die seinen Körper fast zu verbrennen schien. Aber warum war Vegeta nur so stürmisch?

Nur allmählich erfassten Kakarotts Sinne, dass hier etwas falsch lief, dass der Prinz nicht nur aus Leidenschaft handelte.

Konnte es etwa sein...

Der aufkeimende Gedanke hinterließ in Kakarotts Magengegend ein flaues Gefühl.

Konnte es sein, dass Vegeta, den Sex mit ihm, nur schnell hinter sich bringen wollte?

Aber warum sollte er?

Wie zur Bestätigung jedoch, löste sich der Prinz plötzlich von ihm und die Morgendämmerung zeigte dem jungen Krieger ein erschreckend bleiches Gesicht.

Vegeta wich seinem bohrenden Blick aus. „Na los, Kakarott, nimm mich."

Gleichzeitig wollte er sich rasch umdrehen, aber der junge Saiyajin war schneller und er hielt ihn entschieden fest. „Warte."

Vegeta sah ihn unwillig an. „Was ist, Kakarott?"

Der junge Saiyajin zwang sich zu einem Lächeln und erwiderte sanft: „Wir haben doch alle Zeit der Welt, überlass mir die Führung und lass dir von mir zeigen, wie sehr ich dich liebe." Statt einer Antwort, wich Vegeta erneut seinem Blick aus und presste seine Lippen aufeinander. Doch Kakarott hatte bereits die flackernde Unruhe, die sich hinter seinen Augen verbarg, bemerkt und endlich dämmerte es ihm, was der genaue Grund für Vegetas ungestüme Vorgehensweise sein musste. Es musste Angst sein. Angst, die sein Prinz in einer Art wilden Verzweiflung zu bekämpfen versuchte. Angst vor erneutem Schmerz. Angst vor erneuten Alpträumen und dem damit verbundenen Wiederaufleben seiner Stunden, in denen er missbraucht worden war.

Kakarotts Kehle wurde ganz eng vor Schuldgefühlen.

„Vegeta", murmelte er leise, „wir müssen nicht unbedingt jetzt miteinander schlafen. Ich kann warten..."

Fast schien ein Anflug von Erleichterung über Vegetas Gesicht zu huschen, doch dann ruckte sein Kopf nach oben. „Nein", sagte er entschieden: „ich will nicht warten."

Kakarott unterdrückte einen Seufzer. Warum konnte Vegeta nicht offen mit ihm über seine Ängste reden? Er musste doch vor ihm nicht den Starken spielen. Er liebte ihn doch auch so, mit all seinen Schwächen.

Impulsiv griff er schließlich nach Vegetas Händen und drückte beide leicht. „Dann lass uns wenigstens einen anderen Ort aufsuchen. Hier ist es mir zu ungemütlich."

Vegetas Stirn runzelte sich für einen Moment nachdenklich, dann nickte er jedoch knapp. „In Ordnung. Bleib du hier, ich schau mich um."

Erleichtert beobachtete Kakarott, wie der Prinz ein paar Meter nach oben schoss und von dort aus die Gegend untersuchte.

'Ich werde alles wiedergutmachen', schwor sich der junge Saiyajin im Stillen.

Nach relativ kurzer Zeit schien der Prinz etwas entdeckt zu haben, denn er gab Kakarott durch eine Handbewegung zu verstehen, dass er ihm folgen sollte.

Der junge Krieger war rasch an Vegetas Seite.

„Wo genau willst du hin?", fragte er neugierig, denn er konnte beim besten Willen keinen geeigneten Ort im näheren Umkreis entdecken.

„Wart's ab", knurrte Vegeta nur.

Zu Kakarotts Erstaunen schlug der Prinz den Weg zur kilometerlangen Gesteinswüste ein, die von den Saiyajins als Trainingsstätte benutzt wurde. Dahinter lag flaches grünes Land mit sanft ansteigenden Hügeln. Doch auch diese Ebene ignorierte Vegeta und wandte sich stattdessen den hohen Bergen zu, deren braune Gipfel schon weithin sichtbar waren. Er schien ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben. Und dieser Eindruck bestätigte sich auch für den jungen Saiyajin, als sie nach einem langen Flug endlich das Gebirge erreicht hatten und Vegeta plötzlich anhielt. Kakarott war noch immer ahnungslos, welchen Ort Vegeta anstreben könnte. Hier in den Bergen gab es doch nichts? Und außerdem herrschte hier eine eisige Kälte.

„Da drüben muss es sein", hörte er Vegeta vor sich hin murmeln. Gleichzeitig setzte sich der Prinz wieder in Bewegung und steuerte ohne Umweg auf den höchsten Gipfel einer Bergkette zu. Dahinter schien eine tiefe Schlucht zu liegen, genau konnte es Kakarott aber nicht bestimmen, da dicke Nebelschwaden die Sicht nach unten versperrten. Vegeta nickte ihm kurz zu und schoss völlig unerwartet mit rasender Geschwindigkeit in den Abgrund hinein.

Kakarott stockte nur einen Augenblick, ehe er ihm schließlich folgte.

OOO

Der dichte Nebel lichtete sich erst nach endlos scheinenden Flugsekunden und vor Kakarotts Augen tat sich ein kleines Tal auf, wie er es noch nie zuvor gesehen hatte.

Die Vegetation auf diesem Flecken war in einem geradezu eindrucksvollen Maße verschwenderisch üppig. Hohe Sträucher, sattes Gras und Bäume mit ausladenden Kronen umgaben in ihrer Unberührtheit einen verlockend aussehenden See, der mit seinem klaren Wasser die Umgebung in einem sanften Licht widerspiegelte.

Beinah ungläubig landete Kakarott neben Vegeta. „Ich wusste gar nicht, dass es solch ein Paradies auf unseren Planeten gibt."

Vegeta lächelte dünn. „Ich hatte diesen Ort fast schon vergessen. Mein Vater hat ihn mir vor Jahren einmal gezeigt."

„Uh, kann es dann aber nicht sein, dass der König hier auftaucht?"

„Mach dir keine Sorgen, dies ist noch nicht die eigentliche Stelle, an die ich dich führen wollte. Komm."

Etwas beruhigt und immer noch ganz überwältigt von der Schönheit dieser Region schloss sich Kakarott Vegeta an und verfolgte kurz darauf erstaunt das Handeln des Prinzen, der die efeubehangene Bergwand entlang schritt und dabei immer wieder prüfend zwischen die wilden Ranken griff. Dann glitt plötzlich ein zufriedener Ausdruck über Vegetas Gesicht. Sein Arm verschwand gänzlich zwischen dem Efeu und mit einem kräftigen Ruck hatte er die langen Triebe der Pflanzen beiseite geschoben.

Kakarotts Augen weiteten sich. „Eine Höhle?"

„Ich habe sie einmal durch Zufall entdeckt und ich glaube nicht, dass sonst noch jemand darüber Bescheid weiß."

Nach einem Wink von Vegeta trat Kakarott durch den Vorhang. Der Eingangsbereich war nicht sehr breit und auch der Gang, der weiter hinein führte, schien, soweit es Kakarott erkennen konnte, ziemlich schmal zu sein.

„Schau mal nach links, da müsste eine Nische sein, in der sich Fackeln befinden", hörte er Vegeta sagen. Sofort wandte sich Kakarott in die besagte Richtung. Und tatsächlich entdeckte er in der schroffen Felswand eine natürlich geformte Mulde, in der einige Fackeln lagen. Schnell hatte er eine in die Hand genommen und mit einem kleinen Ki-Strahl entzündet.

Danach drehte er sich kurz zu Vegeta um und sah wie dieser ihm durch eine knappe Kopfbewegung zu verstehen gab, vorauszugehen. Ohne zu zögern kam Kakarott der Aufforderung nach und schritt neugierig und sich gründlich umsehend den Gang entlang. Es war überraschend warm. Der Fels zu beiden Seiten war feucht und teilweise auch mit Moos bewachsen. Kakarott hielt die Fackel etwas höher. Die Decke war gut drei Meter entfernt. Langsam lief er weiter und schon bald bemerkte er, wie der Gang allmählich breiter wurde. Auch die Luftfeuchtigkeit nahm um einiges zu und aus der Ferne glaubte er, ein leises Plätschern zu hören. Kakarott atmete tief durch. Der leicht erdige Geruch war angenehm würzig und erfüllte ihn mit einer erwartungsvollen Spannung. Unbewusst wurden seine Schritte größer und dann endlich nach ein paar Metern mündete der Gang in eine weiträumige Höhle. Kakarott blieb wie angewurzelt stehen und traute kaum seinen Augen. Alles, was von dem Licht der Fackel erhellt wurde, schien grün zu sein: die Wände, die Felsvorsprünge, ja sogar der Boden unter ihm. Kakarott bückte sich und befühlte das zentimeterdicke weiche Moos.

„Gefällt es dir?", hörte er Vegeta leise neben sich fragen.

Kakarott konnte nur beeindruckt nicken. Als er aufsah, bemerkte er Vegetas grinsendes Gesicht. „Das ist noch nicht alles." Der Prinz hielt ihm eine Hand hin und der junge Saiyajin ergriff sie. Vegeta führte ihn ein Stück nach rechts. Unmittelbar danach machte die Wand einen scharfen Knick und jetzt bekam Kakarott auch eine Erklärung für das plätschernde Geräusch. In einer Ausbuchtung, vielleicht so groß wie Vegetas Schlafgemach, schimmerte ihm klares Wasser entgegen. Auch hier wucherte das Moos und umgab mit seinen schweren Polstern, einem Beckenrand gleich, den kleinen See. Abgerundet wurde das Bild von einer breiten Steinsäule, die sich genau in der Mitte zur Decke empor wand.

„Wie konntest du nur solch einen Ort fast vergessen?", fragte Kakarott fassungslos. Er drehte sich zu Vegeta um, der gerade etwas abseits vom Uferrand ihre Fackeln in den Boden rammte.

Vegeta schwieg zuerst und Kakarott dachte schon, dass er seine Frage nicht beantworten wollte, doch als die Fackeln sicher verankert im Moos steckten, gesellte sich der Prinz wieder neben ihn und murmelte: „Was nützt einem der schönste Ort, wenn man bisher niemanden hatte, mit dem man ihn teilen konnte."

Die Worte schnitten Kakarott tief ins Herz. Er konnte gar nicht anders, als dem spontanen Gefühl, seinen Prinzen in die Arme zu nehmen, nachzugeben. Zwei rasche Schritte und er stand hinter ihm, umfing ihn mit seinen Armen und flüsterte rau: „Jetzt hast du ja mich."

„Hmpf."

Danach sagte keiner mehr etwas. Ruhig standen sie da und ließen die entspannte Atmosphäre, die der Ort auf sie ausstrahlte, auf sich wirken.

OOO

Vegeta hatte seine Augen in der Zwischenzeit geschlossen. Sein Kopf ruhte an Kakarotts Schulter und erstmals seit langer Zeit gelang es ihm wieder, das seltene Gefühl der Geborgenheit zu genießen, welches er nur bei Kakarott empfinden konnte.

Er war froh, dass er ihn mit hierher genommen hatte.

Nach einer Weile bemerkte er, wie Kakarott ihn langsam zu streicheln anfing.

Zuerst nur mit einer Hand, die sanft, kleine Kreise ziehend, über seinen Bauch strich, und dann wenig später konnte er auch die andere Hand fühlen, die nach oben zu seiner Brust glitt und leicht über seine Brustwarzen rieb. Trotz des Oberteils jagte die Berührung wohlige Schauer durch seinen Körper.

Nebenbei begann Kakarott leichte Küsse auf seinen Hals zu verteilen. Sie waren hauchzart und der Atem blies dabei angenehm warm an seiner Haut entlang. Erneut durchrieselte es ihn wohlig. Dann musste Vegeta plötzlich leise Keuchen. Er hatte das Gefühl, als ob sich Kakarott noch dichter an ihn heran gepresst hätte, denn deutlich konnte er auf einmal die starke Erregung des jungen Saiyajins an seinem Hintern spüren. Fast erwartete er auch, dass er sich wieder verkrampfen würde. Doch er schaffte es, entspannt zu bleiben, auch als Kakarott mit beiden Händen unter sein Shirt fuhr und die Streicheleinheiten dort fortsetzte. „Ich begehre dich, mein Prinz", hörte er ihn leise murmeln: „bitte bleib so... und rühr dich nicht." Etwas verdutzt knurrte Vegeta zwar, versuchte aber, dem Wunsch Folge zu leisten und sich nicht zu bewegen.

Jeden Muskelstrang seines Körpers schien Kakarott mit den Fingern nachziehen zu wollen. Alles unendlich langsam und mit solch einem Bedacht, dass Vegeta bis tief unter seiner Haut ein Prickeln verspürte. Er konnte sich nicht erinnern, wann der junge Saiyajin je so sanft zu ihm gewesen war. Bisher war ihr Vorspiel, genauso wie der Sex, vor allem immer von Lust und Leidenschaft geprägt gewesen. Feurige Küsse, stürmische Umarmungen, bis sie es beide nicht mehr vor Verlangen hatten aushalten können und sich nur noch ungeduldig vereinigt hatten. Aber Vegeta musste zugeben, dass ihm diese außergewöhnliche Behutsamkeit von Kakarott gefiel. Sie schaffte es endlich, den letzten Rest seiner innerlichen Unsicherheit zu vertreiben und sogar diese scheußliche Panik, die er bis vorhin noch in sich gespürt hatte, kam ihn nun absolut lächerlich vor. Warum sollte er auch Angst haben mit Kakarott zu schlafen? Etwa aus Furcht vor den Erinnerungen? Dass sich Zarbon erneut als Sinnestäuschung in sein Bewusstsein einschleichen könnte?

Dafür fühlten sich Kakarotts Finger viel zu himmlisch an. So intensiv und vertraut zugleich. Vegeta seufzte genießerisch. Er spürte, wie sich erste langsame Erregung anbahnte. Er wollte an nichts mehr denken, nur noch fühlen.

Kaum merklich wurden Kakarotts Hände fordernder und während eine Hand weiterhin zärtlich über seine Brust wanderte, glitt die andere gemächlich tiefer, schlüpfte beharrlich unter den Bund seiner Hose und legte sich schließlich sacht auf seine Männlichkeit. Vegetas Atmung wurde jäh flacher. Pure Lust wallte plötzlich durch seinen Körper und es fiel ihm unglaublich schwer, sich auch weiterhin passiv zu verhalten. Als Kakarott dann sein Glied leicht zu reiben begann, war es um Vegetas Tatenlosigkeit endgültig geschehen. Keuchend blickte er zu dem jungen Saiyajin auf, fasste mit einer Hand nach dessen Nacken und zog den Kopf gebieterisch zu sich herunter.

Kakarott hatte keine Chance in irgendeiner Weise Einspruch zu erheben. Vegeta eroberte im Nu seinen Mund, raubte ihm mit seinem zügellosen Verhalten den Atem und Kakarott ließ sich von seinem eigenen Verlangen mitreißen. Voll glühender Leidenschaft küsste er ihn zurück und sein Stöhnen vermischte sich mit Vegetas.

Als sie sich außer Atem wieder lösten, waren keine Worte mehr nötig. Ihr gegenseitiges Begehren war unleugbar. Hastig zogen sie ihre Kleider aus und unter Kakarotts eindringlichem Blick ließ sich Vegeta ins weiche Moos sinken. Sein Herz klopfte unregelmäßig. Er wartete, dass sich sein ehemaliger Leichwächter zu ihm legte, doch zu seiner Verwunderung blieb dieser stehen.

„Auf was wartest du?", fragte er schließlich rau.

Statt einer Antwort lächelte Kakarott nur und Vegeta wurde sich nervös der Blicke bewusst, mit denen Kakarott seinen nackten Körper taxierte. Unruhig biss er sich auf die Unterlippe. Dann endlich sah er, wie sich Kakarott zu ihm legte. Vegeta wollte ihn über sich ziehen, aber zu seiner weiteren Überraschung wurden seine Hände gepackt und über dem Kopf fest auf den Boden gedrückt.

Verdutzt starrte Vegeta den jungen Krieger an.

„Vertraust du mir?", hörte er ihn heiser fragen.

Vegeta nickte zögernd. Im nächsten Moment weiteten sich jedoch seine Augen, als er spürte, wie Kakarott seine Hände mit Ki-Ringen am Boden fesselte.

„Was soll das?", knurrte er leicht gereizt und versuchte die blauweißen Energiefesseln aus ihrer Verankerung zu reißen. Kakarott griff erneut nach seinen Händen. „Nicht, vertrau mir einfach."

Obwohl sich alles in Vegeta dagegen sträubte, unterließ er seine Befreiungsversuche und sandte stattdessen einen finsteren Blick zu dem jungen Saiyajin. „Ich hoffe, du weißt, was du tust."

Kakarott lächelte ihm ruhig zu. „Keine Angst, das weiß ich." Dann beugte er sich hinab und legte seinen Mund auf Vegetas Lippen. Wenn auch etwas widerwillig begann Vegeta den Kuss zu erwidern. Er hatte keine Ahnung, was der junge Krieger mit dieser Aktion bezweckte. Aber er würde sich später an ihm rächen. Kakarott sollte bloß nicht denken, dass er ihm diese Erniedrigung ungestraft durchgehen ließ.

Ohne etwas von Vegetas Gedanken zu ahnen, hatte der junge Saiyajin den Kuss beendet und begann nun mit seinen Lippen eine feuchte Spur den Hals hinab zu ziehen. Er verlagerte dabei sein Gewicht etwas, bis er Vegetas Brustwarzen erreicht hatte. Sofort nahm er eine begierig in den Mund und saugte und leckte hingebungsvoll an ihr, bis sie sich hart aufgerichtet hatte. Zufrieden lauschte er Vegetas leisem Stöhnen. Danach widmete er sich der anderen, rieb sie feinfühlig zwischen seinen Fingerkuppen und hörte nicht auf, Vegetas' Haut mit zarten Küssen zu bedecken.

Zwischendurch musste aber auch er nach Luft ringen, um Herr über seine Erregung zu werden. Vegetas Körper berauschte ihn einfach zu sehr und er kam auch nicht umhin, zuzugeben, dass ihm Vegetas Hilflosigkeit auf eine gewisse Art sogar gefiel. Sich mühsam beherrschend wanderte Kakarott schließlich langsam weiter abwärts. Diesmal stoppte er an Vegetas Bauchnabel. Sachte ließ er seine Zunge hervorschnellen und versenkte sie schließlich in der kleinen Kuhle. Er konnte sofort spüren, wie sich Vegetas Körper daraufhin anspannte und auch sein abgehackter Atemzug entging ihm nicht. Grinsend fuhr Kakarott mit seinen Liebkosungen fort.

Je weiter der junge Saiyajin nach unten glitt, umso größer wurde Vegetas Unruhe. Feine Schweißperlen hatten sich mittlerweile auf seiner Haut gebildet und seine Zähne waren fest aufeinander gepresst. Still verfluchte er Kakarott, der ihn zu seinem Erstaunen bereits so sehr erregt hatte, dass er es kaum noch aushielt. Sein gesamter Körper stand in Flammen, gierte verzweifelt nach jeder Berührung und konzentrierte sich vor allem auf den einen Punkt, den der junge Saiyajin bis jetzt noch nicht erreicht hatte... Oder noch nicht hatte erreichen wollen.

„Kakarott", stöhnte Vegeta ungeduldig. Seine gefesselten Hände ballten sich und er fragte sich, warum er es überhaupt zuließ, dass ihn der Unterklassekrieger so quälte.

Fast im selben Moment sah der junge Saiyajin auf. Ihre Augen trafen sich und Vegeta schien es, als ob ihn Kakarott mit einem wissenden Grinsen mustern würde.

„Baka", knurrte er ihn an.

Kakarott rutschte plötzlich wieder nach oben und fragte mit einem herausfordernden Funkeln in den Augen: „Möchtest du lieber, dass ich dich losmache?"

„Hn, ich möchte etwas ganz anderes", keuchte Vegeta zurück.

„Etwa... das hier?" Kakarotts Hand schoss so schnell nach unten, dass es Vegeta wie einen Blitz traf, als sie sich um sein steifes Glied schloss. Sein Körper bäumte sich auf und die Atemluft entwich ihm zischend.

„Genau darum", murmelte Kakarott und bewegte seine Hand, „habe ich dich festgebunden. Du hättest mich sonst wieder nur mit deiner Leidenschaft überrollt und ich hätte dich nicht so verwöhnen können, wie ich es mir vorgenommen hatte." Er drückte Vegeta noch einen kurzen Kuss auf den keuchenden Mund, dann beugte er sich erneut nach unten und kam nun seinem eigenen Begehren nach, von Vegetas Fülle zu kosten.

Ohne zu zögern nahm er das geschwollene Geschlecht in seinem Mund auf. Die Lippen schlossen sich dabei fest um den Schaft und saugend ließ er ihn in sich auf und abgleiten. Er hörte auch nicht auf, als Vegeta heiser seinen Namen schrie, das Becken sich ihm immer fordernder entgegenstreckte und lustvolles Stöhnen die Höhle erfüllte. Kakarott ließ sich Zeit. Genüsslich saugte er weiter an Vegetas Männlichkeit, umtänzelte mit seiner Zunge die pulsierenden Adern und schmeckte die ersten Lusttropfen, die aus der Spitze hervorsickerten.

Vegeta brachten die Lippen zunehmend um den Verstand. Immer ungeduldiger zerrte er an seinen Ki-Fesseln und war hin- und hergerissen, ob er sich befreien sollte oder nicht.

Schließlich hob er zitternd seinen Kopf. „Kakarott, hör auf", keuchte er.

Der junge Saiyajin ließ zu seiner Überraschung sofort von seinem Glied ab und schaute lächelnd zu ihm auf. „Möchtest du nicht, dass ich weitermache?"

„Doch... Nein... Verdammt, Kakarott, ich komme gleich." Stöhnend sackte Vegetas Kopf wieder zurück.

Einen Moment lang betrachtete der junge Saiyajin bewundernd, den ausgestreckten Körper vor sich. Wie schön Vegeta war. Wie makellos sich die durchtrainierten Muskeln unter der schimmernden Haut abzeichneten... Kakarott spürte, wie sein Herz vor Liebe zu rasen begann. Vegeta erinnerte ihn in diesem Augenblick stark an ein wildes, gefangenes Tier, ungebändigt, stolz, ihm ausgeliefert... Und doch vertraute er ihm völlig und war bereit für ihn.

In einer fließenden Bewegung stand Kakarott auf, spreizte Vegetas Beine und kniete sich dazwischen. Er sah wie Vegeta ergeben seine Augen schloss.

Kakarott musste lächeln. Noch nicht, mein Prinz.

Er unterdrückte seine eigene Erregung, dann senkte er seinen Kopf, um nochmals das harte Fleisch in seinen Mund zu nehmen.

Vegeta keuchte unkontrolliert auf. Er hatte damit gerechnet, dass Kakarott ihn jetzt ausfüllen würde, aber nicht mit diesen köstlichen Lippen, die sich wieder so glühend um sein Glied schlossen. Wollte ihn Kakarott denn in den Wahnsinn treiben? Vegeta schaffte es nicht, sich noch länger zurückzuhalten. Wie von selbst begann er, sein Becken in Richtung Mund zu stoßen. Immer schneller. Er stöhnte dabei und fühlte sich immer mehr an den Rand zur Ekstase getrieben. Dann waren Kakarotts Hände plötzlich an seinem Hintern. Kurz zuckte Vegeta zusammen, als ein Finger vorsichtig in ihn eindrang. Er spürte, wie Kakarott still hielt, aber er konnte nicht mehr stillhalten. Rhythmisch bewegte er sein Becken, immer drängender, immer fordernder. Er wollte mehr, noch viel mehr von Kakarott... Vegetas Körper bäumte sich auf, tief stieß er noch einmal in Kakarotts Rachen hinein... und dann schien alles um ihn herum zu explodieren. Heiß strömte sein Samen aus ihm heraus und Kakarott schluckte alles begierig.

Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis der Orgasmus endlich abgeklungen war. Danach fühlte sich Vegeta vollkommen erschöpft und es dauerte, bis sich sein Atem wieder beruhigt hatte und gleichmäßiger klang.

Als Vegeta schließlich seine Augen langsam öffnete, sah er Kakarott immer noch vor sich knien.

Er lächelte und der junge Saiyajin erwiderte sein Lächeln mit einem sanften Blick, ohne jegliche Erwartung, ohne Verlangen und dies, obwohl sein Glied unübersehbar hart von seinem Körper abstach. Erstaunt spürte Vegeta, wie sich bei diesem Anblick sein Puls wieder beschleunigte.

„Mach mich los", flüsterte er rau.

Kakarott sah ihn noch einen Moment unbeweglich an, dann beugte er sich über Vegeta, strich ihm kurz über die verschwitzte Stirn und hatte in der nächsten Sekunde im Handumdrehen die Ki-Ringe weggesprengt. Er blieb aber noch weiterhin über den Prinzen gebeugt.

Vegeta entging nicht seine schnelle Atmung, ebenso wenig, wie er bemerkte, dass Kakarott verzweifelt gegen seine Erregung ankämpfte. Kurzentschlossen griff Vegeta nach Kakarotts Nacken und zog ihn auf sich.

„Baka", murmelte er leise. „Warum nimmst du dir nicht einfach, was du willst."

Er spürte, wie der junge Saiyajin in seinen Armen zu zittern begann, dann hörte er ihn mit belegter Stimme antworten: „Ich will dich... aber... ich möchte dir nicht weh tun."

Vegeta war sich nur zu deutlich Kakarotts pulsierender Männlichkeit bewusst, die hart gegen seinen Schenkel drückte und genauso deutlich wurde er sich plötzlich seiner eigenen, neu aufsteigenden Erregung bewusst. Zwar hatte er sich auch schon Gedanken gemacht, ob sein Hintern den letzten schmerzhaften Übergriff bereits verkraftet hatte, aber diese Bedenken waren eher flüchtig gewesen.

Und au0erdem... Er keuchte leise. Verdammt, er wollte Kakarott in sich spüren.

Vegeta räusperte sich kurz, dann drehte er seinen Kopf zu dem kleinen See. „Lass uns ins Wasser gehen." Nachdrücklich schob er Kakarott von sich runter und dieser stand hastig auf. Auch Vegeta erhob sich.

Gleich am Ufer fiel das Wasser steil ab, aber es war nur hüfthoch und beide Saiyajins konnten bequem stehen. Die warme Temperatur registrierte Kakarott nur ganz beiläufig. Aber selbst wenn das Wasser frostig kalt gewesen wäre, hätte es ihm wohl nichts ausgemacht, bebend vor Verlangen positionierte er sich hinter Vegeta, drängte mit seinen Händen die Pobacken auseinander und führte seinen harten Penis zum Eingang.

Einen Augenblick lang rieb er ihn noch aufreizend daran, dann drückte er ihn vorsichtig durch die Öffnung. Aufatmend bemerkte Kakarott, wie leicht es ihm dank des Wassers fiel, sein Glied einzuführen. Doch Vegetas leises Stöhnen hielt ihn noch zurück. Er wusste nicht genau, ob es Laute der Lust oder des Schmerzes waren und um nichts in der Welt wollte er ihm noch einmal unnötige Qualen zufügen. Behutsam presste er sich ein wenig enger an den Prinzen heran, führte seine Hände nach vorn und umschlang mit ihnen Vegetas Brust. „Alles in Ordnung?", fragte er leise.

„Hng", wieder nur ein kurzes Stöhnen.

Leicht beunruhigt ließ Kakarott eine Hand nach unten gleiten.

Doch völlig überraschend wurde sie von Vegeta abgefangen. „Nicht, Kakarott", hörte er ihn warnend zischen.

„Was ist los?"

„Hng... Nichts... Es ist nur... Oh Gott... Scheiße... Es fühlt sich so verdammt gut an."

Kakarott musste vor Erleichterung breit grinsen. Das war es also. Vegeta war aufs Höchste erregt und rang um Beherrschung. Da es ihm selber nicht viel besser erging, war es für ihn ein Leichtes so lange still zu halten, bis er spürte, dass sich Vegeta ihm entgegendrängen wollte. Dann hielt ihn allerdings nichts mehr. Mit ungezügelter Leidenschaft trieb er seinen Penis in die willkommene Enge hinein und stöhnte seine Lust laut heraus. Auch Vegeta konnte er schwer keuchen hören. Langsam zog sich Kakarott wieder zurück, jedoch nur um ein weiteres Mal kräftig in Vegeta hineinzustoßen.

Die Hände des Prinzen krallten sich fest in das dicke Moos am Ufer. Beinahe schon atemlos fieberte er jeden weiteren Stoß herbei, streckte sich ihm entgegen und wartete, dass Kakarott ihn wieder ganz ausfüllte und damit endlich die heiße Sehnsucht in seinem Inneren befriedigte.

Als er diesmal bemerkte, wie Kakarott nach seinem Glied greifen wollte, hielt er ihn nicht mehr zurück, stemmte sich nur noch lusttrunken der Hand entgegen und spürte den immer schneller werdenden Rhythmus, mit dem ihm Kakarott entgegenkam.

Zu guter letzt nahm er noch wahr, wie sich der junge Saiyajin nach einem letzten tiefen Stoß in ihm heiß ergoss, dann raubte ihm die eigene Erlösung jeglichen Atem und jeglichen weiteren Sinneseindruck.

Den Kopf in den Nacken werfend, schrie Vegeta rau Kakarotts Namen, drückte sich stöhnend an ihn und ergab sich ganz den schauerartigen Wellen der Befreiung, die durch ihn hindurch jagten.

Danach blieben sie noch lange reglos stehen und es dauerte auch, ehe sie es endlich schafften, sich voneinander zu lösen.

Kakarott gab Vegeta noch einen leichten Kuss zwischen die Schulterblätter. Er wollte den Prinzen nun endgültig loslassen, doch überraschenderweise hielten ihn Vegetas Hände fest.

„Wir haben noch viel nachzuholen. Meinst du nicht auch, Kakarott?"

„Mhmm..."

Dieser Einladung folgte der junge Saiyajin natürlich nur zu gern.

OOO

56. Kapitel

Das Geräusch einer klappenden Tür weckte Vel und er wurde sich seiner unbequemen Lage auf dem Diwan bewusst, in der er wohl eingeschlafen sein musste. Sein Nacken und die eine Schulterseite schmerzten. Erst jetzt bemerkte er auch, dass es bereits früher Morgen war.

Vel rieb sich benommen sein Genick und sah sich um. Er war allein in dem großen Wohngemach. Aber aus dem Bad konnte er plötzlich das leise Rauschen von Wasser vernehmen. Im ersten Moment überwog die Erleichterung alles andere.

Bejita, er war also endlich wieder da.

Doch warum war er so lange weggewesen? Und warum hatte er ihn nicht geweckt, als er wiedergekommen war? Er hatte schließlich die ganze Nacht auf ihn gewartet.

Vel schluckte die schwere Enttäuschung herunter und versuchte, das ungute Gefühl in seinem Inneren zu besänftigen. Bejita würde gewiss einen triftigen Grund für seine Abwesenheit haben und er würde es ihm ganz bestimmt erklären können, sobald er aus dem Bad kam. Also bloß nicht nervös werden. Es waren sicherlich wie immer die Regierungsgeschäfte. Von denen hatte er ja sowieso keine Ahnung und sie interessierten ihn auch nicht im geringsten.

Trotzdem konnte Vel nicht verhindern, dass er umso unruhiger wurde, je länger er über das lange Wegbleiben des Königs nachgrübelte.

Nach mehreren verstrichenen Minuten gab er sich einen Ruck und lief zur Badetür, blieb dann allerdings davor stehen und nagte unentschlossen an seiner Unterlippe. Sollte er, oder sollte er nicht? Am liebsten wäre er ja sofort ins Bad gestürmt, um den König zu befragen, doch da er keine Ahnung hatte, wie der König auf sein Hereinplatzen reagieren würde, zögerte er noch. Außerdem hatte er Bejita noch nie ohne Kleidung gesehen. Vel schluckte und spürte, wie ihm die Hitze in den Kopf schoss. Kurz rang er noch mit sich, dann öffnete er schließlich doch die Tür.

Heiße Dampfschwaden schlugen ihm entgegen und hüllten ihn augenblicklich ein. Die Kontur des Königs konnte er nur schemenhaft erkennen. Vels Herz pochte vor Aufregung. Bevor ihn der Mut wieder verlassen konnte, trat er schnell noch zwei Schritte in den Raum hinein. Anschließend holte er tief Luft und wollte gerade auf sich aufmerksam machen, als er auf einmal ein unterdrücktes Stöhnen hörte. Vel zuckte erschrocken zusammen. Was hatte Bejita? Schmerzen? Von plötzlicher Angst erfüllt, eilte er näher heran. Wieder erfüllte ein abgehacktes Stöhnen das Bad, doch diesmal entschlüpfte dem König auch ein Name.

Vel blieb stocksteif stehen und alle Farbe wich ihm aus dem Gesicht. Es schockierte ihn noch nicht einmal so sehr, zu sehen, was der König da tat, sondern... an wen er dabei dachte. Vel verstand sofort und er hatte das Gefühl, als ob sein Magen ein einziger steinharter Klumpen geworden wäre.

Noch einmal hörte er, wie der König nach seiner toten Geliebten rief, dann hielt er es nicht länger aus. Wortlos drehte sich Vel um und verließ das Bad. Ja, er hatte begriffen. Es war alles nur eine Lüge gewesen. Bejita hatte ihn nie geliebt und er würde ihn auch nie so lieben, wie er seine Mutter geliebt hatte.

Mit steinernem Gesicht lief Vel in das Schlafgemach, zerrte dort wahllos ein paar seiner Sachen aus dem Schrank und knotete sie zu einem Bündel zusammen. Es war erstaunlich, wie ruhig er sich dabei fühlte, kein Schmerz, keine Trauer, nur eine unendliche Leere. Im tiefsten Innern seiner Seele hatte er es ohnehin schon längst geahnt, auch wenn er es noch nicht hatte wahrhaben wollen. Jetzt hatte er wenigstens Gewissheit.

Vel erhob sich und nahm sein kleines Bündel. Er wusste noch nicht, wohin er jetzt gehen würde, aber hier bleiben wollte er auf gar keinen Fall. Er hatte schließlich auch ein Fünkchen Stolz in sich. Bejita hatte nur Mitleid mit ihm gehabt, wahrscheinlich auch Angst, dass er sich zu Tode hungern würde. Darum das Liebesgeständnis, welches in Wirklichkeit keins gewesen war.

Es tat jetzt doch weh.

Schnell ging Vel aus dem Schlafgemach hinaus und lief weiter, quer durch das Wohngemach, ohne einen Blick in irgendeine andere Richtung zu verschwenden. Er wollte Bejita nicht unbedingt noch einmal sehen. Doch er war wohl nicht schnell genug gewesen, denn bevor er noch die Tür erreichen konnte, hörte er den erstaunten Ruf des Königs, der gerade aus dem Bad gekommen sein musste.

„Vel?"

Vel seufzte resigniert, blieb aber stehen. Auch gut, dann würde er ihm eben seinen Entschluss persönlich mitteilen. Er straffte sich und sagte fest: „Ich gehe, Bejita." Nur einen Wimpernschlag später spürte er die Hände des Königs auf seinen Schultern, die ihn energisch umdrehten.

„Du willst weg? Wieso?", hörte er ihn ungläubig fragen.

Vel registrierte mehr am Rande, dass der König wieder vollständig angezogen war, ansonsten versuchte er krampfhaft, seinem beharrlichen Blick auszuweichen. „Du brauchst mir nichts mehr vorzumachen. Ich weiß jetzt, dass du meine Liebe nie so erwidern kannst, wie ich sie dir entgegenbringe." Vel schwieg kurz und seine Hand schloss sich eine Spur fester um sein Kleiderbündel, dann sprach er schnell weiter: „Glaubst du, ich habe nie bemerkt, wie du mir immer ausweichst? Du schiebst deine Arbeit vor, um nicht mit mir allein sein zu müssen, und bis auf ein paar Küsse lässt du mich nie an dich heran. Ich bin nicht dumm, Bejita. Ich habe schon längst gespürt, dass es dich anwidert, wenn ich mehr von dir will... und deine Zurückweisungen... sie schmerzen." Vel hob nun doch seinen Blick und sah dem König direkt in die Augen, ehe er ruhig mit den Worten endete: „Daher ist es besser, wenn ich gehe."

Die Hände des Königs glitten von seinen Schultern und Vel bemerkte die Betroffenheit des Saiyajinkönigs. Da er aber immer noch nichts erwidert hatte, fragte Vel leise nach: „Nicht wahr? Ich habe doch Recht?"

Sekundenlang sahen sie sich stumm an, dann nickte der König langsam. „Ja, du hast Recht." Vel musste kurz seine Lippen aufeinander pressen. Ihm war zum Heulen zumute. Schwach deutete er zur Tür. „Tja, dann... Dann kann ich ja gehen."

Seine Hand sank herab und auf einmal fand sich Vel an der breiten Brust Bejitas wieder. „Es tut mir leid", hörte er ihn sagen. Seine Stimme klang rau und Vel glaubte, auch eine Art Verzweiflung zu spüren, mit der ihn der König an sich drückte. „Es ist wahr, ich habe versucht dich zu lieben, aber... Für mich bist du immer mehr ein Sohn gewesen und ich schaffe es nicht, etwas anderes in dir zu sehen. Verzeih mir." Vel schloss seine Augen. Warum konnte nicht einfach alles nur ein böser Traum sein? Er konnte seine Tränen nicht länger zurückhalten und schluchzte leise auf.

„Du musst nicht gehen", murmelte der König in sein Ohr. „Wo willst du auch hin? Bleib bei mir."

„Ich kann nicht", flüsterte Vel erstickt zurück, „und wenn du meine Gefühle nur ein wenig respektieren kannst, lässt du mich auch gehen."

Ein schwerer Seufzer entrang sich der Brust des Königs, dann war Vel aus der Umarmung entlassen. Hastig wischte sich der junge Halbsaiyajin mit einem Ärmel über die Augen. „Mach dir keine Sorgen, ich werde schon irgendwie klarkommen." Dann rannte er zur Tür, riss sie auf und lief nach draußen.

OOO

Unterdessen war Vegeta zusammen mit Kakarott wieder in seine Gemächer zurückgekehrt. Während der Prinz sofort auf seinen Kleiderschrank zusteuerte, um frische Sachen hervorzukramen, ließ sich Kakarott rücklings auf das breite Bett plumpsen und atmete erst einmal erleichtert auf. „Wenigstens ist uns niemand begegnet."

„Du hättest auch in der Höhle bleiben können", brummte Vegeta.

„Ohne dich? Und mit knurrendem Magen?"

„Hmpf, bis zum Abend hättest du es doch wohl ausgehalten."

Mit einem Satz war Kakarott wieder auf den Beinen und hatte sich so blitzschnell hinter Vegeta gestellt und ihn mit seinen Armen umschlungen, dass dieser überrumpelt aufkeuchte. Neckend biss der junge Saiyajin leicht in das Ohrläppchen des Prinzen und murmelte: „Wenn ich es nicht besser wüsste, müsste ich tatsächlich glauben, dir wäre es lieber gewesen, wenn ich dort geblieben wäre."

Als Antwort gab Vegeta nur einen Knurrlaut von sich. Dann spürte Kakarott plötzlich wie sich Vegetas Körper anspannte und auch seine Hände, die eben noch nach frischer Unterwäsche gegriffen hatten, ballten sich. „Ich habe dieses Versteckspiel satt, Kakarott", hörte er ihn unwillig ausrufen. Im Stillen musste ihm Kakarott Recht geben. Auch er hatte diese Heimlichkeiten, die ihm nie gestatteten, sich frei zu bewegen, schon lange satt. Da war ihm die vergangene Nacht fast wie eine Befreiung vorgekommen. Wie sehr hatte er den Flug genossen. Seufzend lehnte er seine Stirn gegen Vegetas Schulter.

„Was meinst du? Glaubst du nicht auch, dass ich durch meine Flucht noch alles schlimmer gemacht habe? Wenn dein Vater erst davon erfährt..."

„Wird er rasen", vollendete Vegeta den angefangenen Satz düster. „Aber woher solltest du auch von der Vereinbarung wissen. Ich gebe dir keine Schuld und außerdem... Ich bin trotzdem froh, dass du hier bist."

Vegeta drehte sich um und Kakarott sah, wie ein schiefes Lächeln die Mundwinkel des Prinzen umspielte. Kakarott versuchte das Lächeln zu erwidern, aber auch ihm gelang es nur halbherzig. Jetzt hatten sie erstmals ausgesprochen, was bereits die ganze Zeit wie ein drohendes Unwetter über ihnen stand, was aber noch keiner von ihnen bisher gewagt hatte, anzudeuten. Die möglichen Auswirkungen seiner Flucht.

Kakarott konnte auf einmal spüren, wie sich nackte Angst in seiner Brust einnistete. Nicht nur wegen ihm selber und der möglichen Bestrafung, die sich der König für ihn ausdenken konnte, sondern vor allem wegen Vegeta. Vegeta würde sicherlich keine Trennung mehr hinnehmen, falls dies eine Art seiner Strafe sein sollte. Und da er das manchmal sehr unbeherrschte Temperament seines Prinzen kannte, musste er etwas unternehmen, damit Vegeta nicht Dinge tat, die er später vielleicht bereuen würde. Aber was konnte er tun?

Hilflos drückte Kakarott in einer ungestümen Umarmung Vegeta an sich. Er wollte ihn beschützen, vor allen Übeln und Widrigkeiten, die es im Leben geben konnte, und Vegeta sollte nie wieder leiden müssen, egal durch was oder wen. Mit klopfendem Herzen wurde sich Kakarott bewusst, wie sehr er seinen Prinzen liebte.

„Uh, willst du mich zerquetschen?"

Eine Entschuldigung murmelnd, lockerte Kakarott seinen Griff, ließ aber Vegeta nicht ganz los, sondern sah ihn ernst und entschlossen an.

„Ich habe einen Entscheidung getroffen", sagte er und blickte Vegeta dabei fest in die Augen. „Ich werde zum König gehen und mich ihm stellen und dann..."

„Das wirst du schön bleiben lassen", unterbrach ihn Vegeta knurrend. „Was meinst du, was auf Befehlsverweigerung und Flucht steht! Du würdest als Verräter verurteilt werden, also schlag dir das sofort aus dem Kopf, verstanden?"

„Du hast vorhin selber gesagt, dass du dieses Versteckspiel satt hast, Vegeta, und ich denke, wir sollten es wirklich beenden, lieber von uns aus, als wenn dein Vater von anderen erfährt, dass ich geflohen bin. Ich bin bereit meine Bestrafung entgegenzunehmen und ich bitte dich, mich nicht aufzuhalten."

Vegetas Augenbrauen zogen sich sekundenlang finster zusammen, dann nickte er jedoch zu Kakarotts Überraschung leicht. „Vielleicht hast du Recht", murmelte er, „irgendwann müssen wir es ihm sowieso sagen, aber wenn, dann werde ich es ihm mitteilen."

„Vegeta, bitte..."

Es klopfte plötzlich von draußen und die beiden Saiyajins fuhren alarmiert auseinander. Im nächsten Augenblick hörten sie aber zu ihrer Erleichterung nur die Stimme eines Dieners rufen. „Ihr Frühstück, Prinz Vegeta."

„Wir reden nachher weiter", raunte Vegeta. Er lief rasch durch das Wohngemach zur Tür, öffnete sie und ließ mit einer knappen Kopfbewegung die beiden Diener mit den üppig gefüllten Tabletts eintreten.

Unter dem finsteren Blick des Prinzen beeilten sich die Diener, die Gerichte auf dem Tisch abzustellen.

Gerade waren sie fertig, als ein plötzliches Geräusch von hastig näherkommenden Schritten Vegetas Blick auf den Gang lenkte. Verdutzt erkannte er Vel, der in einem irrsinnigen Tempo auf ihn zugerast kam.

„Was zur Hölle..."

Vel ignorierte ihn, sprintete einfach an ihm vorbei und steuerte die kleine Kammer an, die einst sein eigenes Zimmer gewesen war. Krachend fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.

Vegeta runzelte verwirrt seine Stirn. Als er sah, dass auch die beiden Diener erstaunt in ihren Bewegungen verharrt hatten, knurrte er sie ungehalten an: „Was steht ihr hier noch rum, wenn ihr fertig seid, verschwindet gefälligst."

Die Diener kamen eiligst der Aufforderung nach und Vegeta schob schnell noch den Riegel davor, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatten.

Kakarott, der den kurzen Aufruhr vom Schlafzimmer aus mitbekommen hatte, kam nun, nachdem wieder alles ruhig geworden war, ins Wohngemach. „Was ist passiert?", fragte er.

Vegeta deutete mit seinem Daumen zur Kammertür. „Vel."

Kakarott riss seine Augen auf. „Vel ist hier?" Sofort rannte er zu dem Nebengemach. Vegeta folgte ihm. Als sie in das kleine Zimmer eingetreten waren, fanden sie einen heftig schluchzenden Vel vor, der bäuchlings auf seiner alten Pritsche lag und von ihnen keine Notiz nahm. Etwas ratlos sah Kakarott zu Vegeta. „Was wohl geschehen ist?"

„Hm." Vegeta marschierte auf die Liege zu und hockte sich vor den Halbsaiyajin hin. „Hey, Kleiner." Er rüttelte ihn mehrmals an seiner Schulter, aber erst nach einer geraumen Weile hob Vel endlich sein tränennasses Gesicht. „Es ist aus", flüsterte er erstickt. „Er liebt mich nicht." Danach vergrub er sein Gesicht wieder in das Lager und erneut schüttelten harte Heulkrämpfe seinen Körper. Vegeta schaffte es gerade noch im letzten Moment, seine bissige Bemerkung, dass er es ohnehin von Anfang an gewusst hatte, hinunterzuschlucken. Er richtete sich auf und sah unbehaglich zu Kakarott.

Der junge Saiyajin verstand den stummen Hilferuf und setzte sich auf das schmale Bett. Voller Mitgefühl strich er behutsam über Vels Schulter und rief leise: „Komm her, Vel, erzähl mir, was genau passiert ist." Gleichzeitig griff er mit seinen Händen nach Vels Schultern und schaffte es mit Leichtigkeit, den Jungen hochzuziehen und an seine Brust zu drücken.

„Kakarott?", flüsterte Vel ungläubig. Er rückte etwas ab und wischte sich schniefend über die Augen.

„Ja, ich bin es." Lächelnd musterte der junge Saiyajin seinen Halbbruder, der ihn immer noch ganz erstaunt anstarrte.

„Na, wenigstens heulst du jetzt nicht mehr", mischte sich Vegeta ein.

Vel schluckte und sah unsicher von Kakarott zu Vegeta. „Tut mir leid, dass ich einfach so reingeplatzt bin, aber ich wusste nicht wohin." Er biss sich auf die Lippe. „Ich darf doch hier bleiben?"

Vegeta warf einen scharfen Blick zu Kakarott, der gerade zu einer Zustimmung ansetzen wollte. „Wir reden später darüber. Zuvor brauch ich etwas in meinen Magen." Er schritt zur Tür, blieb aber dort noch einmal stehen und knurrte: „Vel, dich will ich auch am Tisch sehen."

Kakarott fuhr durch Vels strubbeliges Haar. „Na los, gehen wir."

OOO

Eine halbe Stunde später hatten die beiden Saiyajins alles Essbare vom Tisch getilgt.

Vel hatte nur eine Kleinigkeit gegessen und auch nur unter dem mahnenden Blick von Vegeta, der sich anscheinend noch gut an seine damalige Essensverweigerung erinnern konnte. Während des Essens hatte Vel mit leiser Stimme seine Geschichte erzählt, von seiner Enttäuschung und dass er nun begriffen hatte, dass es nie eine Zukunft für ihn und den König geben würde. Die mitleidigen Blicke Kakarotts hatten ihn dabei fast zu einem erneuten Tränenausbruch getrieben, aber er hatte es geschafft, ihn zu unterdrücken. Im Nachhinein hatte er sogar erstaunt feststellen müssen, dass es ihm gut getan hatte, sich alles von der Seele zu reden, auch wenn er wusste, dass der Schmerz noch lange nicht überwunden war. Vielleicht würde er nie vergehen.

Jetzt lauschte er mit angehaltenem Atem Kakarotts Erzählung. Sie ließ ihn für den Moment seinen eigenen Kummer vergessen. Er erfuhr von der Flucht, von der Abmachung, die Vegeta mit dem König getroffen hatte, und Kakarott verschwieg ihm auch nichts von seinen Befürchtungen, die er hatte, wenn der König alles herausfand.

„Bis jetzt scheint er zumindest noch nichts erfahren zu haben", murmelte Vegeta und sah fragend zu Vel. Vel schüttelte seinen Kopf. „Nein, das glaube ich auch nicht. Aber was ist mit dieser Frau? Erwartet sie schon ein Kind von dir?"

„Chieves? Soweit ich weiß, noch nicht. Dann wäre auch alles einfacher. Mein Vater hätte seinen ersehnten Enkel und würde vielleicht sogar von einer Bestrafung für Kakarotts Verrat absehen."

„Also müsste Chieves nur endlich schwanger sein und alles würde gut werden?", fragte Vel hoffnungsvoll nach.

Vegeta verzog sein Gesicht. „So einfach ist es nicht. Momentan besteht die Gefahr, dass er, ob durch Zufall oder was auch immer, von Kakarotts Hiersein erfährt. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, wie sehr er Bardock hasst."

„Aber was hat denn Bardock damit zu tun? Dann hätte er doch auch mich hassen müssen? Ich bin auch sein Sohn."

„Kleiner, sieh in den Spiegel. Du siehst ihm nicht ähnlich. Kakarott schon. Und er wird ihn wohl immer wieder an seinen damals verletzten Stolz erinnern."

Vel kaute hilflos auf seiner Unterlippe. „Und was wollt ihr jetzt unternehmen?", fragte er leise.

„Ich kann dir sagen, was ich tun werde." Vegeta stand so abrupt auf, dass der Stuhl hinter ihm polternd zu Boden fiel. Sowohl Vel als auch Kakarott sahen erschrocken zu Vegeta, der sich offensichtlich nur noch mühsam beherrschen konnte. „Ich werde mir nicht länger von meinem Vater vorschreiben lassen, was ich tun soll und was nicht. Entweder er gibt endlich nach, oder..." Er ließ die Drohung unvollendet und lief mit energischen Schritten ins Schlafgemach.

„Scheiße! Er will zum König gehen." Kakarott sprang auf und wollte Vegeta hinterher eilen.

Vel hielt ihn zurück. „Warte", flüsterte er. „Ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich euch helfen kann."

Kakarott musterte zweifelnd den jungen Halbsaiyajin: „Und wie willst du das anstellen?"

Vel lächelte. „Sorg du nur dafür, dass Vegeta hier bleibt." Dann stürmte er zur Tür und war im nächsten Augenblick vor den verblüfften Augen Kakarotts nach draußen gerannt.

Kakarott riss sich zusammen und lief nun so schnell er konnte in das Schlafgemach. Er hatte ohnehin vorgehabt, Vegeta von seinem Plan, zum König zu gehen, abzuhalten.

Der Prinz hatte sich bereits umgezogen und zu Kakarotts Erstaunen hatte er sich in volle Montur geworfen. Sogar seine weißen Handschuhe, die er sonst nur beim Training trug, hatte er sich übergestreift. Kakarott positionierte sich so, dass er mit seinem breiten Körper den Durchgang versperrte.

Vegeta knurrte kurz, als er ihn bemerkte. „Du wirst mich nicht aufhalten können, Kakarott."

„Vegeta, ich halte es für keine gute Idee, wenn du jetzt zu deinem Vater gehst. Lass uns das Ganze noch einmal gründlich besprechen."

„Da gibt es nichts mehr zu besprechen. Ich habe ihm einmal nachgegeben und diese Entscheidung bereits oft genug bitter bereut." Vegeta ging auf Kakarott zu und ergriff seine Hand. Erstaunlich ruhig fragte er: „Meinst du nicht auch, dass wir ein Anrecht auf unser Glück haben sollten?"

„Aber nicht so", murmelte Kakarott zurück. „Ich möchte nicht, dass du dich wegen mir mit deinem Vater überwirfst."

Vegeta lachte spöttisch auf. „Wir hatten noch nie eine besonders gute Vater-Sohn-Beziehung, da kommt es auf einen kleinen Machtkampf zwischen mir und ihm auch nicht mehr an."

Kakarott musste für einen Moment verzweifelt seine Augen schließen. Er ahnte, dass es sinnlos sein würde, wenn er weiterhin versuchen würde, Vegeta von seinem Vorhaben abzubringen. Vegeta schien zu allem entschlossen. ‚Verzeih mir', bat er in Gedanken und trat bei Seite. Vegeta nickte ihm grimmig zu und lief an ihm vorbei. Kaum hatte er Kakarott den Rücken zugekehrt, holte dieser aus.

Die Augen noch vor Unglauben weit aufgerissen und ihm zugewandt, brach Vegeta besinnungslos zusammen. Kakarott ließ seine Hand sinken. „Es musste leider sein, anders hätte ich dich nicht zur Vernunft gebracht", murmelte er und hob den reglosen Körper auf seine Arme. Anschließend legte er Vegeta sanft auf dem Bett ab und strich ihm federleicht über die Wangen. „Ich liebe dich, mein Prinz."

OOO

Als Vegeta nach einiger Zeit wieder erwachte, stellte er überrascht fest, dass er in seinem Bett lag. Verwirrt sah er sich um, doch erst als er sich aufrichten wollte und ihm dabei ein spitzer Schmerz durch den Nacken fuhr, war schlagartig seine Erinnerung wieder da. Fluchend sprang Vegeta aus dem Bett.

Nachdem er erfolglos in jedem Raum nach Kakarott gesucht hatte, fand er seine böse Vorahnung bestätigt. Kakarott hatte ihn reingelegt und war selber zu seinem Vater gegangen. Und dies musste vor – ein Blick auf die Uhr – einer Stunde geschehen sein.

„Verdammt!", zischte er außer sich vor Wut. Sein Ki flammte dabei gefährlich auf. In der nächsten Sekunde hatte er sich in einen Supersaiyajin verwandelt.

Vegeta machte sich erst gar nicht die Mühe, die Tür zu öffnen. Er raste einfach mitten durch sie hindurch, dann jagte er wie von Sinnen durch die langen Korridore des Palastes und nahm auch keine Rücksicht auf etwaige Fußgänger, die das Pech hatten, ihn nicht rechtzeitig zu entdecken. Der Zorn trieb ihn voran und in Gedanken verfluchte Vegeta mehrmals Kakarott und seinen besonders ausgeprägten Hang für Gerechtigkeit, zugleich fühlte Vegeta aber auch eine irrsinnige Angst in sich, dass er zu spät kommen und sein Vater bereits eine harte Verurteilung für Kakarott angeordnet oder vielleicht sogar schon vollzogen haben könnte. Wie er auf letzteres reagieren würde, wusste er noch nicht. Er wusste nur eins. Er wollte Kakarott nicht verlieren.

In Rekordzeit hatte Vegeta schließlich die Gemächer des Königs erreicht. Mit einem kräftigen Stoß stieß er die schwere Türe auf und sein Blick flog wild durch den Raum. Kakarott war nicht hier. Dafür entdeckte er seinen Vater, der nahe am Fenster stand und ihm gelassen entgegensah.

„Ich habe dich erwartet."

„Wo ist Kakarott?", fragte Vegeta schroff zurück und knirschte mit seinen Zähnen.

Der König blieb ruhig und lächelte ihm sogar verhalten zu. „So sieht also ein Supersaiyajin aus. Bemerkenswert."

„Lenk nicht ab. Kakarott war hier, wo ist er jetzt!"

„Dein Freund war in der Tat hier und hat mich um eine Bestrafung gebeten."

„Er hat dich... gebeten?" Ist Kakarott komplett durchgedreht? Vegeta fühlte, wie sich seine brodelnde Wut in Verblüffung umwandelte.

„Außerdem", fuhr der König lächelnd fort, „solltest du das nächste Mal nicht so stürmisch hier reinplatzen. Es ist nicht gut, wenn man eine schwangere Frau erschrickt."

Jetzt war Vegeta vollkommen perplex und starrte auf seinen Vater, hinter dessen Rücken nun, eine etwas verlegene Saiyajin hervortrat.

„Chieves!"

„Hallo, Vegeta."

„Du bist schwanger?", fragte Vegeta immer noch ganz verdutzt zurück. Mit so einer Eröffnung hatte er wirklich nicht gerechnet. Er senkte sein Ki und seine Haare färbten sich wieder schwarz.

Chieves war leicht rot geworden, bejahte aber seine Frage mit einem anschließenden scherzhaften Unterton: „Ist es so erstaunlich?"

Vegeta verzog sein Gesicht. Jetzt verstand er auch die bisherige Gelassenheit seines Vaters.

„Und was ist mit Kakarott?"

„Wie ich bereits sagte, er hat mich um eine Bestrafung gebeten..."

„Und weiter? Wo ist er jetzt?", drängte Vegeta.

Der König wandte sich an Chieves. „Du kannst gehen. Ich möchte allein mit meinem Sohn weiterreden."

„Wie Sie wünschen." Chieves verneigte sich und ging hinaus.

OOO

Zehn Schritte. Mehr maß keine der vier Seiten seiner Kerkerzelle. Kakarott lief sie immer wieder auf und ab und war froh, dass man ihm wenigstens diese Bewegungsfreiheit gelassen hatte und ihn nicht, wie damals seinen Vater und Bruder an der Wand angekettet hatte. Außer einem Eimer für seine Bedürfnisse, befand sich nur noch eine Art Metallpritsche als Schlafmöglichkeit in der Zelle. Er benutzte sie allerdings kaum, da das Metall kälter als der Boden war.

Nach ungefähr zwanzig Runden und nutzlosem Schrittgezähle hielt Kakarott in seinem stoischen Laufrhythmus inne und glitt mit dem Rücken an der Wand in die Hocke. Von dort aus starrte er zur Tür, aus deren Luke ein schwacher Lichtschein zu sehen war. Die einzige Lichtquelle, die er hatte.

Mittlerweile befand er sich in einem Zustand, der schon nah an vollständiger Verzweiflung grenzte. An den Essensrationen hatte er sich ausrechnen können, dass er sich bereits seit sieben Tagen hier unten im Verlies befinden musste. Und seitdem hatte er weder was von dem König noch von Vegeta gehört. Warum ließ sich der König mit der Urteilsverkündung so viel Zeit? Und Vegeta? Ob er wusste, dass man ihn hier unten eingesperrt hatte? Warum kam er nicht? Was mochte sich in den letzten Tagen abgespielt haben? Diese Ungewissheit war das Schlimmste von allen. Schlimmer noch als der Gestank, an den er sich schon längst gewöhnt hatte.

Wie schon so oft, fragte er sich auch jetzt, ob es richtig gewesen war, nicht auf Vel gewartet zu haben. Aber damals hatte er nicht daran geglaubt, dass die Idee des Jungen etwas bringen würde, und er hatte schnell Handeln wollen, bevor Vegeta wieder aus seiner Ohnmacht erwacht war. So wie es aussah, hatte sie anscheinend auch nichts gebracht, sonst säße er hier nicht mehr fest. Er hoffte jetzt nur noch, dass Vegeta nichts Unüberlegtes getan hatte.

Kakarott schloss müde seine Augen. Seine unzähligen Fragen, auf die er keine Antworten wusste, zermürbten ihn immer mehr.

Nach einiger Zeit ruckte Kakarotts Kopf nach oben. Er bemerkte, dass er wohl kurz eingedöst sein musste. Noch leicht benommen, versuchte er, seine Sinne zu schärfen. Dann hörte er wieder das Geräusch, dass ihn wahrscheinlich auch aufgeweckt hatte. Leise klackende Stiefelsohlen, die immer näher kamen und mindestens zwei Männern gehörten. War bereits die nächste Essensration fällig? Ärgerlich wurde sich Kakarott bewusst, dass er noch nicht einmal wusste, welche Tageszeit gerade war.

Genau vor seiner Tür verstummte schließlich das Geräusch und Kakarott stand auf. Dann traf es ihn wie ein Blitz, als er eine der Auren erkannte. Der König! Also war es jetzt soweit.

Kakarott straffte seine Gestalt und wartete nervös, bis sich die Tür geöffnet hatte.

„Komm raus und folge mir", hörte er den König knurren.

Hinter dem König befanden sich noch zwei Wachsoldaten, die Kakarott, als er schließlich den Kerker verließ, in die Mitte nahmen. Gemeinsam folgten sie dem König den endlos scheinenden Trakt entlang.

Kakarott bekam keine Erklärung, wohin es gehen sollte und was ihn erwartete. Er fühlte sich auch viel zu beklommen, um danach zu fragen.

Am Ende des langen Ganges führten sie ihn in einen Raum. Kakarott erkannte, dass es die Wachstube sein musste. Etwas irritiert bemerkte er einen großen mit Wasser gefüllten Bottich, daneben stand ein Stuhl, auf dem einige Kleidungstücke lagen.

Der König deutete auf den Trog. „Zieh dich aus und wasch dich. Danach ziehst du die frischen Sachen an."

„Was ist mit Vegeta?", wagte Kakarott erstmals leise zu fragen.

„Du wirst ihn gleich sehen." Der König ließ ihn stehen und verließ mit den beiden Kriegern den Raum. Kakarott blieb vollkommen verwirrt zurück. Was hatte dies alles zu bedeuten? Er beschloss jedoch, alle Fragen, die er hatte, auf später zu verschieben. Sich jetzt damit rumzuschlagen, würde sowieso nichts bringen und außerdem hatte er eine Reinigung tatsächlich bitter nötig. Kakarott entledigte sich seiner Kleidung und unterzog danach seinen Körper einer gründlichen Waschung. Anschließend begutachtete er die frischen Kleidungsstücke. Zu seiner Verwunderung war kein Oberteil dabei und flüchtig keimte in Kakarott der Verdacht auf, dass man ihn wie damals seinen Vater auspeitschen würde. Der Gedanke war unangenehm und ließ ihn hart schlucken. Aber zumindest würde er endlich Vegeta wiedersehen.

Er war kaum fertig angezogen, als sich die Türe öffnete. Kakarott musste eine kurze Musterung über sich ergehen lassen, bei der sich die Miene des Königs kein einziges Mal verzog, dann kehrte ihm der König nach einem kurzen Nicken den Rücken zu und Kakarott verstand die Aufforderung, ihm erneut zu folgen.

Nach einer weiteren langen Wegstrecke, diesmal durch die Flure des Palastes, erkannte Kakarott, dass ihn der König zum großen Eingangstor führte. Es stand offen und schon von weitem war zu hören, dass sich draußen das gesamte Volk der Saiyajins versammelt haben musste.

Schließlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Es war dämmrig draußen und Kakarott nahm an, dass es die Abenddämmerung sein musste. Tief atmete er noch einmal durch. Die augenblicklich eingetretene Stille hatte seine Nervosität urplötzlich ins Unermessliche steigern lassen. Er hatte keine Ahnung, was ihn nun erwarten würde. Da der König stehen geblieben war, hatte er wenigstens Zeit, seine Augen über den Platz schweifen zu lassen. Beklommen bemerkte er, die kreisförmige Aufstellung der Saiyajins. Rauch stieg aus der Mitte empor. Was sich jedoch genau in der Mitte befand, konnte er nicht erkennen. Dann sah er, wie sich die Menge teilte und eine kleine Gasse entstand.

Der König drehte sich zu ihm um. „Geh, Vegeta wartet auf dich."

Kakarotts Herz begann zu rasen. Obwohl er immer noch nicht verstand, was sich hier abspielte, lief er los. Er versuchte die neugierigen Blicke zu ignorieren, die ihm folgten. Die Menge raunte leise. Wortfetzen drangen an sein Ohr. „Es ist soweit... unser Prinz... endlich."

Kakarott kam es wie ein Spießrutenlauf vor und er war froh, dass er das Ende der Gasse fast erreicht hatte. Dann blieb er abrupt stehen. Seine Augen weiteten sich und er glaubte, jemand habe ihm plötzlich jegliche Luftzufuhr abgeschnitten. Völlig ungläubig starrte er auf eine etwa ein Meter tiefe Grube, deren Umfang ungefähr fünf Meter betrug. Rings um ihr herum waren Fackeln aufgestellt und im Zentrum stand Vegeta. Das umhertanzende Licht der Fackeln warf eindrucksvolle Schatten auf seine Gestalt. Auch er trug kein Oberteil, nur Hose und Stiefel und sah ihm ruhig entgegen.

„Vegeta", murmelte Kakarott.

„Komm her", rief ihm der Prinz spröde zu.

Kakarott zögerte nicht und sprang in die Grube.

„Was hat das alles zu bedeuten?"

Vegeta antwortete nicht gleich, ergriff aber eine Hand von ihm und drückte sie leicht. Das Raunen der versammelten Saiyajins war wieder vollkommen verstummt.

„Kakarott, ich stell dir jetzt eine Frage und möchte, dass du sie mir erst nach einer reiflichen Überlegung beantwortest. Danach wird es kein zurück mehr geben."

Angespannt nickte der junge Saiyajin.

„Kakarott, möchtest du mit mir das Blutritual vollziehen?"

Das Blutritual! In Kakarotts Ohren sauste es. Jedes Kind kannte die Geschichte dieses Rituals. Es wurde von Generation zu Generation weitergegeben und düstere Legenden rankten sich um den alten Brauch. Kakarott hatte sie alle schon einmal gehört. Bilder tauchten vor seinen Augen auf, als er sich an sie zurückerinnerte. Bilder voller Blut, einem Vollmond, Weraffen, zerfetzte Körper. Seit Hunderten von Jahren hatte kein Saiyajin mehr das Blutritual vollzogen.

Es war zu gefährlich. Vor allem, wenn man nicht den richtigen Seelenpartner gefunden hatte.

Für Kakarott gab es keinen Zweifel. Vegeta war sein Seelenpartner. Mit keinem anderen wollte er zusammenleben. Aber... Seine Gedanken stockten kurz. Man musste ein vollwertiger Saiyajin sein; und Vegeta, er hatte doch keinen... Sein Blick fiel auf Vegetas Hüfte.

„Er ist mir vor sieben Tagen nachgewachsen", hörte er da auch schon den Prinzen leise sagen, der wohl bemerkt hatte, wo er hingestiert hatte. Kakarott hob seinen Blick wieder und sah, wie ihm Vegeta erstmals zulächelte.

Kakarott lächelte zurück. „Ich bin bereit, mein Prinz."

Er konnte hören, wie Vegeta, offenbar erleichtert, aufatmete, dann nickte er; und als ob dies das Zeichen gewesen war, trat der König an den Rand der Grube: „Ihr habt euch also entschieden. Gut. In zehn Minuten werde ich einen künstlichen Vollmond erzeugen. Bereitet euch darauf vor... Und Vegeta, viel Glück." Vater und Sohn tauschten einen letzten Blick und Kakarott bemerkte, dass sich in dem Verhältnis zwischen den Beiden etwas geändert haben musste. Besonders in den Augen des Königs konnte er jede Menge Stolz auf seinen Sohn erkennen.

Danach teilte der König seinem Volk mit befehlsgewohnter Stimme die getroffene Wahl mit und befahl ihnen zugleich, sich in den Palast zu begeben. Erst in einer Stunde, wenn der künstliche Vollmond seine Kraft verbraucht hatte, würden sie wieder ins Freie gehen dürfen. Einer Brandung gleich erschallten kurz darauf Hochrufe auf den Prinzen, bevor die Menge auf den Palast zuströmte.

Kakarott wandte sich wieder Vegeta zu und fragte unsicher. „Was müssen wir jetzt tun?"

„Uns hinlegen. Und uns vorher ausziehen."

„Du meinst, nackt?", fragte Kakarott verdattert nach.

Vegeta grinste ihm kurz zu. „Wir müssen uns nicht vereinigen. Aber im Rausch des Blutes kann es schon passieren. Keine Sorge, uns schaut dabei keiner zu. Im richtigen Moment werden wir uns beißen."

Kakarott sah sich um und entdeckte beruhigt, dass sich niemand mehr in der Nähe befand, nur der König wartete noch als Einziger am Tor. Da Vegeta bereits beim Auskleiden war, tat er es ihm schnell nach. Anschließend legte er sich hin.

Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte ihn Vegeta. „Du willst unten liegen?"

Kakarott wurde rot, nickte aber. Er wusste, was es bedeutete, doch instinktiv schien es ihm auch das einzig Passende zu sein. Vegeta war der Rangstärkere, er hatte oben zu liegen.

Er keuchte, als er den Prinzen auf sich spürte.

„Wie werden wir wissen, wann der richtige Moment gekommen ist?"

„Wir werden es wissen", murmelte Vegeta und verschloss Kakarotts Lippen mit seinem Mund.

Die nächsten Sekunden gaben sich beide Saiyajins nur noch dem überwältigenden Gefühl hin, einander endlich wieder berühren und küssen zu können.

Der heiße Kuss ließ Kakarotts Pulsschlag nach oben schnellen. Bereits nach kurzer Zeit konnte er außerdem spüren, wie ein wildes Verlangen nach dem Prinzen in ihm aufstieg. Aber er versuchte, es zu unterdrücken, es musste noch warten. Er hatte einfach noch zu viele Fragen in sich, auf die er Antworten haben wollte. Er zwang sich seinen Kopf zur Seite zu drehen.

Vegeta löste sich von ihm und sah ihn verwirrt an.

„Was ist los?"

„Vegeta, ich muss vorher noch wissen, warum du nicht gekommen bist? Die sieben Tage waren die reinste Hölle für mich. Was ist alles in der Zeit geschehen und wieso hat dein Vater plötzlich nichts mehr gegen eine Bindung?"

Kakarott sah, wie ihn Vegeta plötzlich offen angrinste. „Ich nehme an, es war sein schlechtes Gewissen gegenüber Vel, das ihn auf einmal so milde gestimmt hat. Er hat uns bereits in der Nacht zuvor gesehen und schon da den Entschluss gefasst, unserer Liebe nicht länger im Wege zu stehen. Doch da du ihn regelrecht um eine Strafe angefleht hast, hat er dich ins Verlies werfen lassen."

So war das also, dann hatte er sich völlig umsonst zum König begeben. „Und du? Warum bist du nicht gekommen?", fragte Kakarott leise nach.

Diesmal antwortete Vegeta mit einer deutlich dunkleren Stimme:. „Glaub mir, mir fielen die sieben Tage ohne dich auch nicht leicht. Doch ich brauchte die Zeit, um alles mit meinem Vater vorbereiten zu können. Ich wollte dich überraschen."

Kakarott grinste erleichtert. „Die Überraschung ist dir gelungen."

Über ihren Köpfen blitzte es plötzlich und Kakarott kniff erschrocken seine Augen zusammen. Es war soweit. Gleichzeitig spürte er aber auch eine leichte Angst und Nervosität in sich hochsteigen. Er wollte nichts falsch machen. Er klammerte sich fester an Vegeta.

„Wir werden es schaffen", hörte er Vegeta an seinem Ohr raunen. Seine Worte gaben ihm Zuversicht. „Werden wir dann für immer zusammen bleiben?"

„Für die Ewigkeit."

Lächelnd öffnete Kakarott seine Augen und sein Blick fiel auf den kleinen künstlichen Ball schräg über ihnen. „Für die Ewigkeit hört sich gut an."

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Epilog

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18 Jahre später

Das Raumschiff setzte mit einem dröhnenden Geräusch auf den Boden auf. Staubwolken erschwerten die Sicht und einige Anwesende hielten sich schützend die Hand vor den Mund, wichen aber keinen Schritt zurück.

Nur eine Minute später öffnete sich zischend die Ausstiegsluke.

Ein junger Saiyajin stieg aus und sein Auftreten und seine Haltung gaben keinen Zweifel an seiner königlichen Herkunft. Sein Blick streifte für einen Moment suchend über die anwesenden Saiyajins, dann hatte er offenbar die gesuchte Person gefunden. Mit straffen Schritten hielt er auf sie zu und als er sie erreicht hatte, neigte er leicht seinen Kopf. „Mein König, unsere Mission war erfolgreich. Cooler und seine jämmerliche Hundemeute wurde ausgemerzt."

„Hmpf, gut."

Sie starrten sich an, beide etwa gleich groß und beide mit dem gleichen stolzen Blick in den Augen.

„Nun nimm ihn endlich in die Arme. Ihr habt euch schließlich ein halbes Jahr nicht gesehen", raunte plötzlich eine leise Stimme in das Ohr des Königs hinein. Ein kurzer scharfer Blickwechsel folgte.

„Hmpf, na los, komm schon her, Sohn."

Das Eis war gebrochen und der junge Prinz stürzte sich in die Arme seines Vaters.

Kakarott grinste breit und auch er wurde nur kurze Zeit später von dem jungen Prinzen stürmisch begrüßt.

Leise murmelte er ihm zu: „Ich glaube, dein Vater ist mächtig stolz auf dich, Jita, auch wenn er es vielleicht nicht über sich bringt, es auszusprechen."

„Das habe ich gehört, Kakarott."

Die beiden Saiyajins sahen sich durchdringend an und Jita war sich sofort darüber im Klaren, dass er sich nun auch genauso gut in Luft auflösen könnte. Vegeta und Kakarott würden jetzt wieder nur Augen für sich haben. Er lächelte still in sich hinein. Und das nach 18 Jahren. Ob auch er einmal einen solchen Seelenpartner finden würde?

Jita seufzte. Seine Gedanken wanderten zum Palast und er sah Vel vor sich. Diesen ernsten, stillen Mann, der bei seiner Mutter lebte. Sie waren kein Paar. Dies hatte er allerdings erst vor zwei Jahren herausgefunden. Aber seitdem er es wusste, war er nur noch von einem dringlichen Wunsch besessen. Vel endlich einmal ein kleines Lächeln zu entlocken und ihn begreifen zu lassen, dass nur er der Richtige für ihn sein konnte.

Vielleicht würde er es heute schaffen. Vielleicht auch erst morgen. Doch irgendwann, dessen war er sich sicher, würde er es schaffen.

Owari