Dies ist die Fortsetzung zu "Harry Potter und das Herz der Dunkelheit". Für
alle die die Geschichte nicht kennen, hier ein paar kurze Erklärungen.
Es spielt im fünften Schuljahr und lässt die Ereignisse aus Rowlings Buch
fünf außer acht. Ganz einfach, weil es noch nicht erschienen war, als ich
"Das Herz der Dunkelheit" geschrieben habe.
Harry und Draco sind zusammen. Ebenso Hermione und Ron. Der dunkle Lord hielt Dracos Vater gefangen, um mit diesem einen Körpertausch zu vollziehen. Bei dem Versuch ihn zu retten, gerieten Draco, Harry, Hermione und Ron ebenfalls in die Hände von Lord Voldemort. Mit der Hilfe von Severus Snape konnten sie jedoch entkommen. Harry wäre fast von Voldemort getötet worden, wurde aber vom Talisman des Salazar Slytherin, den Draco ihm ohne sein Wissen gegeben hatte gerettet. Voldemort konnte jedoch wieder knapp entfliehen. "Das Auge der Angst" setzt eine Woche nach "Das Herz der Dunkelheit" ein. Es ist also Anfang Dezember. Wer die Vorgeschichte (ebenfalls auf ffnet) nicht gelesen habt und etwas nicht versteht, kann mich gerne fragen.
Noch mal vielen Dank an alle, die bei meiner letzten Geschichte reviews geschrieben haben! Und ganz besonders bedanken muss ich mich bei Maxine, Ten und Yama, die mir echt Mut zum Weiterschreiben gemacht haben. Und natürlich bei meinen Betalesern Jenny Julia und Kathrin.
Ich werde die authors notes von jetzt an am Ende des Kapitels schreiben.
Prolog
Es hätte nicht viel gefehlt dieses Mal, um ihm wirklich den Garaus zu machen. Für eine Weile war nicht klar gewesen, ob etwas von ihm übrig bleiben würde, oder ob er dieses Mal völlig zerfallen würde. Wäre der Junge ihm gefolgt, dann hätte er ihm nichts entgegenzusetzen gehabt. Und dabei war er seinem Ziel so nahe gewesen . . . so nahe . . .
Aber es bedeutete nichts. Das einzige von Bedeutung war, dass etwas überlebt hatte. Ja, etwas hatte überlebt und war entkommen. Die Regeneration war seine beste Fähigkeit. Seit Urzeiten überlebten jene Kreaturen auf Erden, die in der Lage waren in Notzeiten abzuwarten. Jene Parasiten, die sich in sich selbst zurückziehen konnten, scheinbar leblos und zerstört ausharren konnten, lange und immer länger. Länger als alles andere, bis etwas kam, das sie wieder zum Leben erweckte. Nicht die stärksten und strahlendsten Kreaturen überlebten, sondern jene, die in der Lage waren sich selbst zurück zu nehmen und abzuwarten. Die mit einem Minimum an Energie existieren konnten.
So lange ein Funken seines Verstandes überlebte, konnte er sich selbst aus den Trümmern wieder beleben, konnte er sich aus der Asche neu erschaffen. Es gab so viele Formen in denen er überleben konnte, so viel Halbexistenzen die er führen konnte. Und auf diese Art konnte er verharren so lange es nötig war. So lange bis etwas seines Weges kam, das ihm Kraft geben konnte, das ihn nährte. Und dann konnte er zuschlagen.
Auch dieses Mal würde es so sein. An diesem Ort an den er sich zurückgezogen hatte konnte ihm nichts etwas anhaben. Er konnte zwar nicht leben, aber er konnte auch nicht sterben und das war alles was zählte.
Und dieses Mal hatte er nicht lange warten müssen. Er sah die Gestalt durch den Schatten auf sich zu kommen. Sie kam näher, sie rief nach ihm. Und es war ein starker Diener, der dieses Mal nach ihm suchte. Abwartend bleckte er die Zähne. Ergeben kniete die Gestalt vor seiner Welt nieder.
"Meister. Ich habe euch gesucht und nun stehe ich euch mit all meinen Kräften zu Diensten." Er fühlte, wie sich der Lebensfunke in ihm regte. Er hatte keine Stimme mehr, aber die Kraft seiner Gedanken reichte noch aus, um einen letzten Satz im Bewusstsein seines Dieners zu formen, bevor er völlig in die Dunkelheit und das Nichts glitt. "Ich brauche . . ."
1. Ich will dich sehen
"Und wie lange musst du diese Verbände noch tragen?" fragte Ron mit einem Blick auf die weißen Bandagen um Harrys Oberkörper.
Harry knöpfte schnell das Oberteil seines Schlafanzugs zu. "Wahrscheinlich noch eine Woche. Meinte jedenfalls Madam Pomfrey."
Er schlüpfte unter seine Bettdecke. Immer noch war er jeden Abend früh erschöpft. Es war erst acht Uhr und daher war auch noch niemand außer ihm und Ron im Schlafraum.
Er war zum Umfallen müde. Vor zwei Tagen hatte er die Krankenstation verlassen dürfen. Es war mittlerweile Anfang Dezember. Eine Woche war es her, dass Draco wieder aufgetaucht war und fast drei Wochen, seit sie aus dem Herz der Dunkelheit gerettet worden waren.
Harry wollte sich auf die Seite drehen und vor dem Einschlafen noch eine Weile an Draco denken, aber Ron setzte sich auf seine Bettkante. "Und stimmt es wirklich mit dem Drachen? Wirst du das Zeichen jetzt für immer behalten?"
Harry nickte und lachte leise über Rons mitleidigen Blick. Er mochte das Siegel in Form eines kleinen Drachen, das sich unterhalb seines Halses eingebrannt hatte, als Dracos Talisman ihn vor dem Todesfluch Voldemorts beschützt hatte. Es erinnerte ihn daran, dass Draco seine eigene Sicherheit aufs Spiel gesetzt hatte, um ihn zu beschützen. Außerdem konnte er dieses Zeichen besser verstecken, als seine Narbe.
"Wirklich Ron, es gefällt mir", lächelte er.
"Na dann ist ja gut", murmelte Ron. Er sah auf Harry hinab. Harry wusste, dass er ihn irgendetwas fragen wollte. "Was ist denn noch Ron?" fragte er gähnend.
"Naja." Ron zögerte. "Was meinst du, wie es jetzt weitergeht?" Ron spielte nervös mit einem Zipfel der Bettdecke. "Darüber denke ich schon die ganze Zeit nach. Ich meine du hast . du hast ihn nicht getötet, oder? Du-Weißt- Schon-Wer lebt noch, nicht wahr?"
Harry ließ sich erschöpft in die Kissen zurücksinken. Rons Worte versetzten ihm einen Stich in der Brust. "Das nächste Mal werden wir besser auf ihn vorbereitet sein. Hoffe ich jedenfalls", sagte er düster. Er wusste selbst nicht, wie gut man sich auf so etwas vorbereiten konnte. Im Moment war er froh über jede Minute in der er nicht darüber nachdenken musste. Dumbledore hatte selbst gesagt, dass sich Voldemort jetzt eine Weile ruhig verhalten würde und er wollte einfach noch eine Weile . . . so lange es ging . . . in Ruhe leben.
"Tut mir leid, Harry, aber der Gedanke lässt mich einfach nicht los. So knapp wie letztes Mal war es noch nie. Und schließlich war der Krieg schon ausgebrochen. Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass wir gerettet worden sind. Ich war mir so sicher, dass es vorbei war mit uns . . . und manchmal habe ich Alpträume von diesem Raum." Er sah Harry zögernd an. "Hast du die auch?"
Harry schüttelte den Kopf. Seine Träume hatten aufgehört seit sie aus dem Herz der Dunkelheit zurückgekehrt waren. Er hielt das für ein gutes Zeichen. "Ich hab keine Träume Ron. Aber ich bin jetzt todmüde."
Ron stand sofort auf. "In Ordnung, Harry. Tut mir leid. Sirius sagt ständig, dass du dich erholen musst. Ruh dich also aus." Er grinste Harry noch einmal schief an, ging aus dem Zimmer und zog leise die Tür hinter sich zu.
Harry drehte sich zur Wand. Er hatte keine Alpträume mehr, aber er dachte oft darüber nach, was im Herz der Dunkelheit geschehen war. Im Nachhinein verschwammen die Ereignisse in seiner Erinnerung. Manchmal erschien ihm alles wie eine einzige düstere Masse und manchmal erinnerte er sich an einzelne Details ganz klar und deutlich. Es war schwer seinen Geist davon abzubringen, das alles wieder und wieder durchzugehen. Es war wie ein Strudel in den er hineingerissen wurde und er musste zusehen, wie sich alles noch einmal vor seinem inneren Auge abspielte. Er sah die versteinerten Körper, von Oliver, den Zwillingen und Dracos Vater. Er hörte Voldemorts grässliches Lachen, er fühlte die Schmerzen, als der Fluch ihn traf . . . Immer und immer wieder musste er das alles durchleben. Nur wenn er an Draco dachte fiel es ihm leichter sich abzulenken.
Draco hatte ihn während seiner Zeit im Krankenflügel jede Nacht besucht. Meistens hatten sie einfach dicht nebeneinander in seinem Bett gesessen. Es war ihnen schwer gefallen, über die Ereignisse zu reden, aber es hatte ihn sehr beruhigt Draco neben sich zu wissen. Jede Nacht hatte er auf Dracos Erscheinen gewartet. Die Hoffnung, dass er tatsächlich wieder kommen würde hatte ihm über die Tage hinweggeholfen, an denen die magischen Brandwunden an seinem Körper schmerzvoll zu heilen begonnen hatten.
Noch immer kam ihm ihre Beziehung manchmal wie ein Traum vor. Wie etwas Unmögliches und sehr Zerbrechliches. Durch die sich überschlagenden Ereignisse der letzten Zeit hatte er vorher selten Gelegenheit gehabt wirklich darüber nachzudenken. Und jetzt, da er im Krankenbett mehr als genug Zeit dazu gehabt hatte, machte es ihm oft . . . Angst. Er wollte eigentlich gar nicht weiter darüber nachgrübeln. Er befürchtete fast, durch zu viel Nachdenken alles zerstören zu können.
Von all den Ereignissen der letzten Zeit war das was er jetzt mit Draco hatte das einzig positive. Und doch schien ihm ihre Beziehung seltsam verletzlich. Jedes Mal wenn Draco tatsächlich wieder zu ihm kam, jedes Mal wenn er ihn anlächelte erschien ihm das wie ein Wunder, mit dem er eigentlich nicht gerechnet hatte.
Außer Ron, Hermione und Sirius und vielleicht Remus Lupin wusste niemand davon was zwischen ihnen war. Dumbledore und Arabella Figg dachten sich wahrscheinlich ihren Teil. Aber sonst wusste niemand Bescheid. Das war wie ein stillschweigendes Abkommen zwischen Draco und ihm. Draco hatte schon immer deutlich gemacht, dass er ihre Beziehung nicht öffentlich machen wollte und Harry fand, dass er selbst als 'Erretter der Zauberwelt' und mit seiner Narbe als Zeichen schon genug Aufmerksamkeit auf sich zog. So war ihm Dracos Entscheidung mittlerweile nur recht.
Trotzdem hatte er die letzten zwei Tage, an denen er Draco nur bei den Mahlzeiten gesehen hatte, als äußerst unangenehm empfunden. Er hatte sich schon so daran gewöhnt, ihn jede Nacht zu sehen. Auch wenn er sich kaum rühren konnte, war es wunderschön gewesen in Dracos Armen zu liegen und seine Wärme zu spüren. Er seufzte leise. Treffen gestalteten sich jetzt, da sie beide die Krankenstation wieder verlassen hatten, als äußerst schwierig. Sie sahen sich nur in der Großen Halle, weil noch nicht einmal der Unterricht wieder begonnen hatte. Und dort hatte es Draco so sehr perfektioniert, ihn nicht zu beachten und wenn doch, dann nur mit seinem hinterhältigen Grinsen, dass es Harry fast zur Weißglut trieb. Draco schaffte es immer noch wunderbar ihn zu verärgern. Daran hatte sich nichts geändert. Allerdings löste er jetzt auch noch ganz andere Gefühle in ihm aus.
Harry seufzte leise und drehte sich im Bett um. Immerhin würde morgen der Unterricht wieder beginnen. Neue Möglichkeiten Draco zu begegnen . . .
Dumbledore war es anscheinend wichtig gewesen, den normalen Lauf der Schule so schnell wie möglich wieder herzustellen. Aber Harry sah ein, dass es auch noch aus anderen Gründen notwendig war, dass der Unterricht wieder begann. Magische Kriegsführung und Magischer Schutz waren jetzt extrem wichtige Fächer. Er nahm sich ganz fest vor, in beiden von jetzt an besser aufzupassen und sich wirklich Mühe zu geben. Wenn er das früher getan hätte, hätte er ein paar der Sachen, die geschehen waren sicher früher verstehen können.
Dieses Mal war es wirklich nur Glück gewesen, dass alles gut ausgegangen war. Und ausgerechnet den drei Personen von denen er es noch vor ein paar Monaten als letztes erwartet hatte verdankte er sein Leben: Draco Malfoy, Severus Snape und Lucius Malfoy. Und nur bei Draco hatte er sich bisher bedankt, fiel es ihm siedendheiß ein.
Schon lange hatte er sich bei Snape bedanken wollen, es aber immer wieder vor sich her geschoben. Die Situation kam ihm so unglaublich absurd vor. Wie sollte er sich bloß bei Professor Snape bedanken? Und im Grunde waren auch noch einige Entschuldigungen für unberechtigte Verdächtigungen fällig.
Er wälzte sich unruhig im Bett herum. Obwohl er so müde gewesen war konnte er einfach keine Ruhe finden.
Bei Dracos Vater hatte er sich noch nicht bedanken können, da dieser auf der Flucht war. Ironischerweise war Draco jetzt fast in derselben Situation, wie Harry vor einem Jahr, als Sirius auf der Flucht gewesen war. Er konnte also gut verstehen, wie Draco sich jetzt fühlen musste.
Draco. Hoffentlich würde er ihn Morgen in einer Situation treffen, in der es nicht nötig war so zu tun, als wären sie immer noch Todfeinde. Vielleicht konnten sie endlich mal wieder normal miteinander reden. Hoffentlich sehnte sich Draco auch danach . . .
Mit dem Gedanken an Draco schlief er ein.
Seamus und Dean standen grinsend an seinem Bett, als er am nächsten Morgen erwachte. Harry sah sie einen Moment ungläubig an. Die beiden Jungen hatten zu denen gehört, die nach dem Angriff auf Azkaban die Schule verlassen hatten. Harry rieb sich die Augen und richtete sich in seinem Bett auf. "Ihr seid zurück?" fragte er.
Seamus nickte. "Irgendwie hat Dumbledore es geschafft unsere Eltern zu überzeugen, dass die Gefahr vorüber ist und es besser für uns ist, wenn wir in die Schule zurückkehren. Ich bin ja so froh darüber." Er verdrehte die Augen. "Es war so langweilig zu Hause. Man hat überhaupt nichts mitbekommen."
Harry zuckte bei seinen Worten zusammen. Konnte es tatsächlich sein, dass Seamus den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden hatte?
"Sei froh" sagte Ron sofort scharf. "Dir ist vielleicht entgangen, dass wir nur knapp mit dem Leben davongekommen sind?" Er sah ziemlich wütend aus.
"Nein, das wissen wir natürlich" sagte Dean beschwichtigend. "Seamus meinte nur, dass wir uns Sorgen gemacht haben. Vor allem, als Hogwarts durch die Phoenix-Barriere abgeschottet wurde."
"Ja, natürlich", stimmte Seamus zu und sah Harry neugierig an. "Was ist denn nun eigentlich genau passiert?"
Harry stöhnte innerlich auf. Er hatte die Geschichte so oft vor Dumbledore und Arabella Figg wiederholen müssen, dass er einfach nicht mehr konnte. Die offizielle Version war sowieso etwas anders. Viele Dinge wurden verschwiegen. Draco und Lucius Malfoy wurden in den Berichten, die nach außen drangen gar nicht erwähnt. Ausnahmsweise war das Draco, der sonst immer gern die Aufmerksamkeit auf sich zog sogar recht. Offiziell wurde das ganze wie eine neue mutige Rettungsaktion dargestellt, in der Voldemort wieder einmal von Harry Potter besiegt worden war.
"Ich erzähle es dir später, Seamus. In Ordnung?" fragte Harry. Er hoffte, dass er irgendwie darum herumkommen könnte.
Seamus nickte etwas enttäuscht. "Kommt ihr mit in die Große Halle?" fragte er. "Wir sind ganz früh angekommen und hatten noch kein Frühstück."
Harry wühlte sich aus seinem Bett und zog sich an. Er zog zwei besonders dicke Pullis übereinander, da es immer noch erbärmlich kalt war. Die Ländereien von Hogwarts waren mit Schnee bedeckt und der See war zugefroren. Sehnsüchtig dachte er daran, gleich einen heißen Kakao trinken zu können. Sein Herz machte einen kleinen Sprung als er daran dachte, dass er gleich Draco wieder sehen würde.
Im Gemeinschaftsraum sah Hermione von ihrem Buch auf, das sie in einem Sessel gelesen hatte. Seit sie mit Ron zusammen war, wartete sie jeden Morgen auf ihn. Sie schubste ihren fetten Kater Krummbein von ihrem Schoß und stand auf. "Guten Morgen", sagte sie und umarmte ihren Freund. Dann wandte sie sich Harry zu. "Hast du gut geschlafen, Harry? Keine Schmerzen?" fragte sie besorgt.
Harry schüttelte den Kopf. Er hatte es eilig zum Frühstück zu kommen. Die Große Halle war ungewöhnlich voll. Die Plätze an den Tischen, die noch vor einer Woche leer gewesen waren, da viele Schüler nach dem Angriff auf Azkaban die Schule verlassen hatten, waren jetzt wieder besetzt. Offensichtlich waren die meisten Schüler nach Hogwarts zurückgekehrt. Irgendwie freute Harry sich unwahrscheinlich darüber.
Seine Augen fanden Dracos fast im selben Moment als er die Halle betrat und sein Herz zog sich zusammen. Einen winzigen Moment lang lächelte ihm Draco zu, bevor sich seine Lippen zu dem üblichen höhnischen Grinsen verzogen.
Aber das genügte Harry. Der Tag fing gut an. Er warf Draco ebenfalls noch einen missbilligenden Blick zu und ging dann, um sich neben Ron und Hermione am Tisch niederzulassen.
"Lavender, Parvati!" rief Hermione erfreut, als sie die beiden Mädchen am Gryffindortisch sitzen sah. "Ihr seid wieder da!"
Harry nickte den beiden Mädchen ebenfalls freundlich zu. Rons Begeisterung hielt sich in Grenzen. Offensichtlich hatte er ihre spitzen Bemerkungen über ihn noch nicht vergessen. Er hob nur kurz die Hand, um sie zu begrüßen.
"Ja, wir sind so froh, dass es euch gut geht", deklarierte Lavender ein wenig theatralisch. Ihr Blick zum Lehrertisch schien allerdings darauf hinzudeuten, dass sie noch viel froher war, dass es jemand anderem gut ging. "Charlie Weasley unterrichtet doch weiter Pflege Magischer Geschöpfe?"
"Ja" bestätigte Harry. "Von Hagrid gibt es immer noch keine Neuigkeiten" fügte er traurig hinzu.
"Gut" sagte Lavender aufrichtig erleichtert.
"Überhaupt nicht gut", dachte Harry und setzte sich mit Ron etwas abseits von den andern. So sehr es ihn auch freute, dass die Schüler zurückgekehrt waren, vor ihren Fragen fürchtete er sich etwas. Er sah zu Draco, aber der war gerade damit beschäftigt äußerst enthusiastisch Blaise Zabini zu begrüßen, welcher nun offensichtlich auch nach Hogwarts zurückgekehrt war. Blaises Vater hatte ihn vor zwei Wochen, nachdem die Phoenix-Barriere aufgehoben worden war zu sich nach Hause geholt.
Nun, auf ihn hätte Harry gut verzichten können, um ehrlich zu sein. Eine Weile sah er zum Slytherintisch hinüber, aber Draco schien ihn nicht zu bemerken, so sehr war er in sein Gespräch mit Blaise Zabini vertieft. Missmutig sah Harry auf seinen Teller. Ihm war der Appetit vergangen.
Plötzlich griff von hinten ein Arm über seine Schulter und legte ihm ein fertig geschmiertes Honigbrötchen auf den Teller.
Er schaute sich überrascht um. Hinter ihm stand ein fröhlich grinsender Sirius. "Du musst genug essen, hat Madam Pomfrey gesagt."
"Danke" murmelte Harry.
Sirius strich ihm durch die Haare. "Was ist denn? Ach ich verstehe. Der Unterricht fängt wieder an, hm? Du hast keine Lust auf die Schule?"
Harry schüttelte den Kopf. "Auf den Unterricht freue ich mich. Besonders auf deinen und Professor Lupins." Er biss gehorsam von seinem Brötchen ab.
Sirius beugte sich dichter zu ihm runter. "Was ist es dann? Hast du Schmerzen?"
"Quatsch" antwortete Ron für Harry. Er nickte unauffällig zum Slytherintisch hinüber, wo jetzt gerade Pansy Parkinson Draco umarmte.
Harry sah Ron entsetzt an und Hermione gab ihm einen kleinen Schubs. Sirius legte noch einen Muffin auf Harrys Teller. "Mach dir nichts draus" sagte er leise. "Er freut sich doch nur seine Freunde wieder zu sehen."
Harry nickte schnell. Es machte ihm ja gar nichts aus. Naja fast nichts. Auf jeden Fall wollte er das jetzt nicht mit Sirius diskutieren. "Ist schon okay. Ich habe eigentlich nur gerade darüber nachgedacht, was ich auf die vielen Fragen antworten soll, die mir die anderen jetzt bestimmt stellen."
"Sag ihnen einfach du hast keine Lust darüber zu sprechen." Sirius legte einen Apfel auf Harrys Teller.
"Obst ist wichtig" erklärte er auf Harrys leicht genervten Blick hin. "Also ich muss zum Lehrertisch. Wenn du Zeit hast, komm heute Nachmittag bei mir vorbei. Ich habe ein paar Sachen mit dir zu besprechen."
Harry stützte den Kopf in die Hände. Sirius Besorgnis war rührend. Wirklich. Aber manchmal ein wenig übertrieben.
"Würdest du das lassen, Ron?" fragte Harry.
"Was denn?" fragte Ron ahnungslos.
"Na, diese Bemerkungen über Draco und mich. Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht möchte, dass noch jemand es weiß."
"Entschuldigung" murmelte Ron grinsend.
Harrys Laune hob sich wieder, als er aufsah. Draco blickte zu seinem Tisch hinüber und hatte ihn vielleicht schon länger beobachtet. Er sah schnell weg, aber ihre Blicke trafen sich kurz. "Ich bin gespannt, welches Geschöpf wir heute in Charlies Unterricht besprechen", sagte er fröhlich.
"Ja, ich bin auch so froh, dass der Unterricht wieder anfängt" sagte Hermione. "Wir haben so viel aufzuholen. Immerhin sind dieses Jahr die ZAGs! Wir müssen jetzt unbedingt anfangen zu lernen. Ich habe mir schon einen Zeitplan gemacht. Das solltet ihr auch tun. Man verschätzt sich so leicht."
Ron verdrehte die Augen, so dass nur Harry es sehen konnte. Harry lächelte. Es war schön zu sehen, dass Hermione immer noch ganz die Alte war.
Gerade wollten sie vom Tisch aufstehen, um langsam zum Unterricht zu gehen, als sich Professor Dumbledore erhob. Harry sah gespannt auf.
"Meine lieben Schülerinnen und Schüler", begann er. "Es freut mich sehr, dass die meisten von ihnen zurückgekehrt sind und ich sie wieder in Hogwarts begrüßen darf. Die Ereignisse der letzten Zeit, die sich nur mit viel Glück letztendlich zum Guten gewendet haben, möchte ich als eine Warnung für uns alle ansehen. Nur sehr knapp sind wir diesmal einer Katastrophe entronnen. Der Wunsch, das nächste Mal besser vorbereitet zu sein, hat mich den Betrieb dieser Schule wieder aufnehmen lassen. Einige Dinge werden sich allerdings ändern." Er wartete einen Moment, um seine Worte wirken zu lassen. "Wir werden versuchen, ihnen in den verschiedenen Fächern vor allem beizubringen, wie sie sich verteidigen und schützen können. Daher bitte ich sie in ihrem eigenen Interesse, von nun an dem Unterricht besonders aufmerksam zu folgen. Trotzdem ist es wichtig, dass wir gerade in dieser Zeit den Mut nicht verlieren. Es ist wichtig die Dinge zu sehen, die das Leben lebenswert machen. Daher habe ich ihnen auch einige erfreuliche Mitteilungen zu machen: Dieses Jahr wird, wie auch im letzten, der beliebte Weihnachtsball stattfinden."
Die Schüler applaudierten freudig. Lavender und Parvati fielen sich in die Arme, wie nach einem gewonnenen Quidditch-Spiel. Harry stöhnte innerlich auf. Nicht schon wieder. Die Erlebnisse des letzten Weihnachtsball waren ihm nur zu gut im Gedächtnis geblieben. Auch Ron sah nicht unbedingt sehr begeistert aus.
"Außerdem" fuhr Dumbledore fort "Werden wir die versäumten Quidditchspiele nachholen. In zwei Wochen findet das aufgeschobene Spiel Gryffindor versus Slytherin statt." Jetzt fielen sich mehrere Schüler um den Hals, einige erhoben sich sogar vor Freude. Harry schloss entsetzt die Augen. Das wurde ja immer schlimmer. Ausgerechnet Gryffindor gegen Slytherin. Daran, dass er irgendwann wieder gegen Draco spielen musste, hatte er überhaupt nicht mehr gedacht. Und nicht nur das: Sein Team war extrem schlecht vorbereitet. Sie hatten ja kaum geübt und das obwohl sie zwei neue Spieler hatten. Er stützte den Kopf in die Hände. Hoffentlich würde das keine komplette Blamage werden. Und dann vor Draco . . .
"Als letztes möchte ich ihnen noch mitteilen" erhob Dumbledore wieder seine Stimme, als sich der Aufruhr in der Halle etwas gelegt hatte, "dass das nächste Wochenende ein Hogsmeade-Wochenende ist."
Harry sah erleichtert auf. Das war die erste Mitteilung, die ihn selbst auch freute. In diesem Schuljahr war er erst einmal in Hogsmeade gewesen und er freute sich wirklich darauf. Zum ersten Mal applaudierte er auch.
"Mit diesen Ankündigungen möchte ich sie in den Unterricht entlassen." schloss Dumbledore seine Ansprache.
"Ist das nicht toll?" fragte Lavender begeistert. "Es gibt wieder einen Ball!" Sie sah zum Lehrertisch hoch. "Wer mich wohl einlädt?"
Parvati nickte. "Was ziehe ich nur an? Ein Glück, dass nächstes Wochenende ein Hogsmeade-Wochenende ist. Ich brauche unbedingt neue Tanzschuhe."
Ron klopfte Harry auf die Schulter. "Guck nicht so bedröppelt. Wir werden sie schon schlagen. Wir haben ja noch zwei Wochen Zeit bis zum Turnier."
"Ja das stimmt. Wir haben aber auch noch einiges aufzuholen. Die Slytherins hatten eine geniale Taktik beim Spiel gegen Ravenclaw."
Das viel größere Problem, von dem er Ron lieber nichts erzählte war allerdings, dass er sich diesmal nicht nur Sorgen darum machte zu verlieren, sondern auch darüber zu gewinnen. Wie würde Draco reagieren, wenn er schon wieder den Schnatz fing?
Hermione schien ebenfalls nicht so begeistert zu sein von den Ankündigungen. Sie lief geknickt neben Ron und Harry her. "Wann sollen wir denn bei dem ganzen Tumult Zeit zum Lernen haben?" fragte sie. "Haben die daran auch mal gedacht? Ich habe keine Zeit mich auch noch auf einen Ball vorzubereiten."
Ron sah sie leicht schockiert an. "Hast du etwa keine Lust auf den Ball zu gehen?" "Nein, nicht wirklich", sagte Hermione missmutig.
"Oh" sagte Ron enttäuscht. Hermione war zu sehr in Gedanken versunken, um darauf zu reagieren.
Harry ebenfalls. Ihm machte allerdings das Quidditchspiel mehr Sorgen. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie rasend es Draco jedes Mal gemacht hatte, wenn Harry den Schnatz gefangen hatte. Aber trotzdem musste er doch diesmal auch gewinnen. Er konnte es seinem Haus nicht antun zu verlieren. Snape hatte ihnen dieses Semester bereits so viele Punkte abgezogen, dass sie weit hinter Slytherin im Rückstand waren.
Professor Snape. Er musste sich immer noch bei ihm bedanken fiel es ihm siedendheiß ein. Heute würde er es endlich hinter sich bringen. Gleich nach dem Unterricht.
Er zog seinen Umhang fester um sich, als sie in den Schnee hinaus traten. Zwar sah Hogwarts so verschneit wunderschön aus und selbst der Verbotene Wald hatte unter der weißen Decke etwas von seiner Bedrohlichkeit verloren, aber umso schwerer war es sich vorwärts zu bewegen. Der Weg zu Hagrids Hütte, in der jetzt wieder Charlie wohnte, kam ihm doppelt so lang vor wie sonst.
Als sie endlich angekommen waren, sah er sich nach Draco um und entdeckte ihn auch sofort. Er war an seinen Zaunpfahl gelehnt und von Blaise und Pansy flankiert. Um den Hals hatte er seinen grün-silbernen Schal geschlungen, aber er schien lange nicht so dick angezogen zu sein, wie die anderen Schüler. Er wirkte immer noch schlank und nicht schneemannartig aufgequollen, wie die anderen. Kurz schoss der Gedanke durch Harrys Kopf, dass es schön wäre, jetzt zu ihm zu gehen, mit ihm über Dumbledores Ankündigungen zu reden und einfach zu fragen, ob er Lust hatte am nächsten Wochenende mit ihm nach Hogsmeade zu kommen. Aber so lief ihre Beziehung nun mal nicht.
"Was denn, Potter?" fragte Zabini der seinen Blick bemerkt hatte giftig. "Was starrst du uns so an? Hast du jetzt schon Angst vor dem Quidditchspiel?"
Harry sah schnell weg. Zabini war wirklich ätzend. Wieso gab sich Draco eigentlich mit ihm ab?
Charlie kam durch den Schnee auf seine Schüler zugestapft. Hinter ihm tappte Vesta, sein kleiner Drache. Sie versank bei jedem ihrer Schritte fast im Schnee und sah darüber äußerst ungehalten aus.
Harry lachte leise darüber, während Lavender und Parvati vorgaben von dem putzigen Drachen völlig hin und weg zu sein. Charlie hob Vesta schließlich auf einen Holzstapel, wo sie sich ein wenig beleidigt zusammenrollte. Sie schien in ihrer Ehre ein wenig gekränkt zu sein.
Harry war erleichtert zu sehen, dass Charlie wieder ganz der Alte war. Von den Auswirkungen, die die Dementoren, die sich im Dunklen Wald aufgehalten hatten, auf ihn gehabt hatten, war nichts mehr zu bemerken. Er grinste seine Schüler fröhlich an. "Schön, dass ihr alle wieder hier seid", sagte er nur.
"Wir freuen uns auch sie wieder zu sehen, Mr. Weasley." Lavender strahlte ihn an. "Beginnen wir also mit dem Unterricht. Wir waren bei den Geflügelten Pferden stehen geblieben. Wer kann noch einmal wiederholen, was wir bislang über sie gelernt haben?" Lavender und Parvati hoben begeistert die Arme. Die meisten anderen folgten. Harry versuchte sich unauffällig ein Stück zurück zu ziehen. Als sie mit den Geflügelten Pferden angefangen hatten, war er mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen. Er hatte eigentlich nichts von dem mitbekommen, was Charlie über die Tiere erzählt hatte.
"Ron." Ron hatte sich ebenfalls nicht gemeldet und sah seinen Bruder, der ihn gerade aufgerufen hatte etwas hilflos an. "Ähm, jaaaaa . . . also, die Geflügelten Pferde . . ." "Kannst du uns vielleicht ein paar der unterschiedlichen Arten nennen?" fragte Charlie aufmunternd.
"Verschiedene Arten?" fragte Ron unsicher.
Charlie runzelte die Stirn. "Nur, dass kein Unterricht stattfindet heißt nicht, dass man auch selbst nichts tun muss Ron." Seine Stimme klang jedoch freundlich. Er rief als nächstes Parvati auf, die freudestrahlend alle unterschiedlichen Arten aufzählte.
"Musste er ausgerechnet mich aufrufen?" fragte Ron wütend aber leise. "Seit wann ist Charlie genauso gemein wie Professor Snape?"
"Ist doch klar, dass Charlie dich nicht anders behandeln kann als die anderen Schüler, nur weil du sein Bruder bist." flüsterte Hermione zurück.
"Jaja, nimm ihn ruhig in Schutz", murmelte Ron missmutig.
Harry konzentrierte sich wieder auf den Unterricht. Schließlich hatte er sich nach Dumbledores Ansprache fest vorgenommen, sich im Unterricht mehr Mühe zu geben. "In der nächsten Stunde werden wir einige Irische Aethonan hier haben. Diese Art ist recht friedlich und vielleicht kann der ein oder andere von ihnen versuchen eins zu reiten", sagte Charlie zum Abschluss. "Als Hausaufgabe habt ihr nur auf, den Stoff zu wiederholen." Harry war froh, wieder zum Schloss zurückgehen zu können. Seine Gliedmaßen waren steif gefroren und er zitterte vor Kälte. Außerdem schienen seine Wunden in der Kälte stärker zu schmerzen.
"Na Weasley? Schaffst du es nicht einmal im Unterricht von deinem Bruder einen halbwegs guten Eindruck zu machen?"
Ron fuhr herum und sah fassungslos in Dracos kaltes Lächeln. Er war so schockiert, dass er nicht einmal eine Erwiderung fand.
"Im Gegensatz zu den Malfoys werden die Weasleys eben nicht von ihren Familienangehörigen protegiert", antwortete Hermione an seiner Stelle.
Draco warf ihr einen hasserfüllten Blick zu und wandte sich dann an Harry. "Na Potter? Ist dir kalt? Lässt sich der strahlende Held der Zauberwelt von ein bisschen Schnee unterkriegen?" fragte er scheinbar schadenfroh. Harry bildete sich jedoch ein, einen winzigen Funken von Sorge in seinem Blick zu sehen. Er schüttelte nur den Kopf. Er hatte sich schon gefragt, wie Draco fortan mit ihm umgehen würde. Jetzt wusste er es. Nach außen hin hatte sich nichts zwischen ihnen verändert.
"Nur wenn ich dich sehe wird mir kalt Malfoy", seine Stimme war fest. "Kalt vor Abscheu, wenn du es genau wissen willst. Der Schnee macht mir nichts aus."
"So? Dann macht es dir ja bestimmt auch nichts aus, nähere Bekanntschaft mit ihm zu machen, oder?"
Er gab ihm einen festen Schubs und Harry, der damit nicht gerechnet hatte, landete rückwärts im Schnee. Es tat nicht weh, da er weich gefallen war, aber der Schnee rieselte in seinen Ausschnitt. Er starrte Draco erschrocken an. Der streckte ihm die Hand entgegen und Harry griff ohne nachzudenken danach. Bevor er sich jedoch hochgezogen hatte, ließ Draco los und er fiel wieder zurück.
Zabini und Parkinson lachten schadenfroh. Draco sah ihn nur eindringlich an. Und drehte sich dann um. Die anderen beiden folgten ihm, immer noch fröhlich lachend. "Du verdammter Mistkerl!" reif Ron Draco hinterher. "Hast du etwa schon vergessen . . ." "Ron sei still!" rief Harry, der sich inzwischen aufgerappelt hatte scharf. Hermione klopfte den Schnee von seinen Roben.
"Was?" Ron drehte sich überrascht zu Harry um.
"Blaise und Pansy dürfen nicht wissen was los ist!"
Ron atmete tief ein. "Okay. Aber wieso benimmt dieser Bastard sich so? Ich denke ihr seid zusammen?" Er sah Harry an. Sein Gesicht war vor Wut gerötet. "Will er dich jetzt einfach immer noch wie den letzten Dreck behandeln? Und das lässt du dir gefallen?"
Hermione nahm Rons Hand. "Komm schon. Das ist schließlich Harrys Entscheidung", sagte sie besänftigend.
Harry wartete, bis seine Freunde sich umgedreht hatten. Dann öffnete er seine behandschuhte Hand, die Draco eben ganz kurz festgehalten hatte. Ein kleines beschriebenes Stück Pergament lag darin. Er hatte kaum gemerkt, dass Draco es ihm in die Hand gedrückt hatte. Kleine silberne Buchstaben in Dracos Schrift liefen darüber.
Harry
Ich weiß nicht, wie ich mich sonst mit dir verständigen soll, ohne dass jemand etwas merkt. Wir waren lange nicht mehr zusammen. Ich will dich sehen. Komm heute Abend um acht in den Gang links vom Astronomieturm. Ich warte auf dich.
Draco
Harry und Draco sind zusammen. Ebenso Hermione und Ron. Der dunkle Lord hielt Dracos Vater gefangen, um mit diesem einen Körpertausch zu vollziehen. Bei dem Versuch ihn zu retten, gerieten Draco, Harry, Hermione und Ron ebenfalls in die Hände von Lord Voldemort. Mit der Hilfe von Severus Snape konnten sie jedoch entkommen. Harry wäre fast von Voldemort getötet worden, wurde aber vom Talisman des Salazar Slytherin, den Draco ihm ohne sein Wissen gegeben hatte gerettet. Voldemort konnte jedoch wieder knapp entfliehen. "Das Auge der Angst" setzt eine Woche nach "Das Herz der Dunkelheit" ein. Es ist also Anfang Dezember. Wer die Vorgeschichte (ebenfalls auf ffnet) nicht gelesen habt und etwas nicht versteht, kann mich gerne fragen.
Noch mal vielen Dank an alle, die bei meiner letzten Geschichte reviews geschrieben haben! Und ganz besonders bedanken muss ich mich bei Maxine, Ten und Yama, die mir echt Mut zum Weiterschreiben gemacht haben. Und natürlich bei meinen Betalesern Jenny Julia und Kathrin.
Ich werde die authors notes von jetzt an am Ende des Kapitels schreiben.
Prolog
Es hätte nicht viel gefehlt dieses Mal, um ihm wirklich den Garaus zu machen. Für eine Weile war nicht klar gewesen, ob etwas von ihm übrig bleiben würde, oder ob er dieses Mal völlig zerfallen würde. Wäre der Junge ihm gefolgt, dann hätte er ihm nichts entgegenzusetzen gehabt. Und dabei war er seinem Ziel so nahe gewesen . . . so nahe . . .
Aber es bedeutete nichts. Das einzige von Bedeutung war, dass etwas überlebt hatte. Ja, etwas hatte überlebt und war entkommen. Die Regeneration war seine beste Fähigkeit. Seit Urzeiten überlebten jene Kreaturen auf Erden, die in der Lage waren in Notzeiten abzuwarten. Jene Parasiten, die sich in sich selbst zurückziehen konnten, scheinbar leblos und zerstört ausharren konnten, lange und immer länger. Länger als alles andere, bis etwas kam, das sie wieder zum Leben erweckte. Nicht die stärksten und strahlendsten Kreaturen überlebten, sondern jene, die in der Lage waren sich selbst zurück zu nehmen und abzuwarten. Die mit einem Minimum an Energie existieren konnten.
So lange ein Funken seines Verstandes überlebte, konnte er sich selbst aus den Trümmern wieder beleben, konnte er sich aus der Asche neu erschaffen. Es gab so viele Formen in denen er überleben konnte, so viel Halbexistenzen die er führen konnte. Und auf diese Art konnte er verharren so lange es nötig war. So lange bis etwas seines Weges kam, das ihm Kraft geben konnte, das ihn nährte. Und dann konnte er zuschlagen.
Auch dieses Mal würde es so sein. An diesem Ort an den er sich zurückgezogen hatte konnte ihm nichts etwas anhaben. Er konnte zwar nicht leben, aber er konnte auch nicht sterben und das war alles was zählte.
Und dieses Mal hatte er nicht lange warten müssen. Er sah die Gestalt durch den Schatten auf sich zu kommen. Sie kam näher, sie rief nach ihm. Und es war ein starker Diener, der dieses Mal nach ihm suchte. Abwartend bleckte er die Zähne. Ergeben kniete die Gestalt vor seiner Welt nieder.
"Meister. Ich habe euch gesucht und nun stehe ich euch mit all meinen Kräften zu Diensten." Er fühlte, wie sich der Lebensfunke in ihm regte. Er hatte keine Stimme mehr, aber die Kraft seiner Gedanken reichte noch aus, um einen letzten Satz im Bewusstsein seines Dieners zu formen, bevor er völlig in die Dunkelheit und das Nichts glitt. "Ich brauche . . ."
1. Ich will dich sehen
"Und wie lange musst du diese Verbände noch tragen?" fragte Ron mit einem Blick auf die weißen Bandagen um Harrys Oberkörper.
Harry knöpfte schnell das Oberteil seines Schlafanzugs zu. "Wahrscheinlich noch eine Woche. Meinte jedenfalls Madam Pomfrey."
Er schlüpfte unter seine Bettdecke. Immer noch war er jeden Abend früh erschöpft. Es war erst acht Uhr und daher war auch noch niemand außer ihm und Ron im Schlafraum.
Er war zum Umfallen müde. Vor zwei Tagen hatte er die Krankenstation verlassen dürfen. Es war mittlerweile Anfang Dezember. Eine Woche war es her, dass Draco wieder aufgetaucht war und fast drei Wochen, seit sie aus dem Herz der Dunkelheit gerettet worden waren.
Harry wollte sich auf die Seite drehen und vor dem Einschlafen noch eine Weile an Draco denken, aber Ron setzte sich auf seine Bettkante. "Und stimmt es wirklich mit dem Drachen? Wirst du das Zeichen jetzt für immer behalten?"
Harry nickte und lachte leise über Rons mitleidigen Blick. Er mochte das Siegel in Form eines kleinen Drachen, das sich unterhalb seines Halses eingebrannt hatte, als Dracos Talisman ihn vor dem Todesfluch Voldemorts beschützt hatte. Es erinnerte ihn daran, dass Draco seine eigene Sicherheit aufs Spiel gesetzt hatte, um ihn zu beschützen. Außerdem konnte er dieses Zeichen besser verstecken, als seine Narbe.
"Wirklich Ron, es gefällt mir", lächelte er.
"Na dann ist ja gut", murmelte Ron. Er sah auf Harry hinab. Harry wusste, dass er ihn irgendetwas fragen wollte. "Was ist denn noch Ron?" fragte er gähnend.
"Naja." Ron zögerte. "Was meinst du, wie es jetzt weitergeht?" Ron spielte nervös mit einem Zipfel der Bettdecke. "Darüber denke ich schon die ganze Zeit nach. Ich meine du hast . du hast ihn nicht getötet, oder? Du-Weißt- Schon-Wer lebt noch, nicht wahr?"
Harry ließ sich erschöpft in die Kissen zurücksinken. Rons Worte versetzten ihm einen Stich in der Brust. "Das nächste Mal werden wir besser auf ihn vorbereitet sein. Hoffe ich jedenfalls", sagte er düster. Er wusste selbst nicht, wie gut man sich auf so etwas vorbereiten konnte. Im Moment war er froh über jede Minute in der er nicht darüber nachdenken musste. Dumbledore hatte selbst gesagt, dass sich Voldemort jetzt eine Weile ruhig verhalten würde und er wollte einfach noch eine Weile . . . so lange es ging . . . in Ruhe leben.
"Tut mir leid, Harry, aber der Gedanke lässt mich einfach nicht los. So knapp wie letztes Mal war es noch nie. Und schließlich war der Krieg schon ausgebrochen. Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass wir gerettet worden sind. Ich war mir so sicher, dass es vorbei war mit uns . . . und manchmal habe ich Alpträume von diesem Raum." Er sah Harry zögernd an. "Hast du die auch?"
Harry schüttelte den Kopf. Seine Träume hatten aufgehört seit sie aus dem Herz der Dunkelheit zurückgekehrt waren. Er hielt das für ein gutes Zeichen. "Ich hab keine Träume Ron. Aber ich bin jetzt todmüde."
Ron stand sofort auf. "In Ordnung, Harry. Tut mir leid. Sirius sagt ständig, dass du dich erholen musst. Ruh dich also aus." Er grinste Harry noch einmal schief an, ging aus dem Zimmer und zog leise die Tür hinter sich zu.
Harry drehte sich zur Wand. Er hatte keine Alpträume mehr, aber er dachte oft darüber nach, was im Herz der Dunkelheit geschehen war. Im Nachhinein verschwammen die Ereignisse in seiner Erinnerung. Manchmal erschien ihm alles wie eine einzige düstere Masse und manchmal erinnerte er sich an einzelne Details ganz klar und deutlich. Es war schwer seinen Geist davon abzubringen, das alles wieder und wieder durchzugehen. Es war wie ein Strudel in den er hineingerissen wurde und er musste zusehen, wie sich alles noch einmal vor seinem inneren Auge abspielte. Er sah die versteinerten Körper, von Oliver, den Zwillingen und Dracos Vater. Er hörte Voldemorts grässliches Lachen, er fühlte die Schmerzen, als der Fluch ihn traf . . . Immer und immer wieder musste er das alles durchleben. Nur wenn er an Draco dachte fiel es ihm leichter sich abzulenken.
Draco hatte ihn während seiner Zeit im Krankenflügel jede Nacht besucht. Meistens hatten sie einfach dicht nebeneinander in seinem Bett gesessen. Es war ihnen schwer gefallen, über die Ereignisse zu reden, aber es hatte ihn sehr beruhigt Draco neben sich zu wissen. Jede Nacht hatte er auf Dracos Erscheinen gewartet. Die Hoffnung, dass er tatsächlich wieder kommen würde hatte ihm über die Tage hinweggeholfen, an denen die magischen Brandwunden an seinem Körper schmerzvoll zu heilen begonnen hatten.
Noch immer kam ihm ihre Beziehung manchmal wie ein Traum vor. Wie etwas Unmögliches und sehr Zerbrechliches. Durch die sich überschlagenden Ereignisse der letzten Zeit hatte er vorher selten Gelegenheit gehabt wirklich darüber nachzudenken. Und jetzt, da er im Krankenbett mehr als genug Zeit dazu gehabt hatte, machte es ihm oft . . . Angst. Er wollte eigentlich gar nicht weiter darüber nachgrübeln. Er befürchtete fast, durch zu viel Nachdenken alles zerstören zu können.
Von all den Ereignissen der letzten Zeit war das was er jetzt mit Draco hatte das einzig positive. Und doch schien ihm ihre Beziehung seltsam verletzlich. Jedes Mal wenn Draco tatsächlich wieder zu ihm kam, jedes Mal wenn er ihn anlächelte erschien ihm das wie ein Wunder, mit dem er eigentlich nicht gerechnet hatte.
Außer Ron, Hermione und Sirius und vielleicht Remus Lupin wusste niemand davon was zwischen ihnen war. Dumbledore und Arabella Figg dachten sich wahrscheinlich ihren Teil. Aber sonst wusste niemand Bescheid. Das war wie ein stillschweigendes Abkommen zwischen Draco und ihm. Draco hatte schon immer deutlich gemacht, dass er ihre Beziehung nicht öffentlich machen wollte und Harry fand, dass er selbst als 'Erretter der Zauberwelt' und mit seiner Narbe als Zeichen schon genug Aufmerksamkeit auf sich zog. So war ihm Dracos Entscheidung mittlerweile nur recht.
Trotzdem hatte er die letzten zwei Tage, an denen er Draco nur bei den Mahlzeiten gesehen hatte, als äußerst unangenehm empfunden. Er hatte sich schon so daran gewöhnt, ihn jede Nacht zu sehen. Auch wenn er sich kaum rühren konnte, war es wunderschön gewesen in Dracos Armen zu liegen und seine Wärme zu spüren. Er seufzte leise. Treffen gestalteten sich jetzt, da sie beide die Krankenstation wieder verlassen hatten, als äußerst schwierig. Sie sahen sich nur in der Großen Halle, weil noch nicht einmal der Unterricht wieder begonnen hatte. Und dort hatte es Draco so sehr perfektioniert, ihn nicht zu beachten und wenn doch, dann nur mit seinem hinterhältigen Grinsen, dass es Harry fast zur Weißglut trieb. Draco schaffte es immer noch wunderbar ihn zu verärgern. Daran hatte sich nichts geändert. Allerdings löste er jetzt auch noch ganz andere Gefühle in ihm aus.
Harry seufzte leise und drehte sich im Bett um. Immerhin würde morgen der Unterricht wieder beginnen. Neue Möglichkeiten Draco zu begegnen . . .
Dumbledore war es anscheinend wichtig gewesen, den normalen Lauf der Schule so schnell wie möglich wieder herzustellen. Aber Harry sah ein, dass es auch noch aus anderen Gründen notwendig war, dass der Unterricht wieder begann. Magische Kriegsführung und Magischer Schutz waren jetzt extrem wichtige Fächer. Er nahm sich ganz fest vor, in beiden von jetzt an besser aufzupassen und sich wirklich Mühe zu geben. Wenn er das früher getan hätte, hätte er ein paar der Sachen, die geschehen waren sicher früher verstehen können.
Dieses Mal war es wirklich nur Glück gewesen, dass alles gut ausgegangen war. Und ausgerechnet den drei Personen von denen er es noch vor ein paar Monaten als letztes erwartet hatte verdankte er sein Leben: Draco Malfoy, Severus Snape und Lucius Malfoy. Und nur bei Draco hatte er sich bisher bedankt, fiel es ihm siedendheiß ein.
Schon lange hatte er sich bei Snape bedanken wollen, es aber immer wieder vor sich her geschoben. Die Situation kam ihm so unglaublich absurd vor. Wie sollte er sich bloß bei Professor Snape bedanken? Und im Grunde waren auch noch einige Entschuldigungen für unberechtigte Verdächtigungen fällig.
Er wälzte sich unruhig im Bett herum. Obwohl er so müde gewesen war konnte er einfach keine Ruhe finden.
Bei Dracos Vater hatte er sich noch nicht bedanken können, da dieser auf der Flucht war. Ironischerweise war Draco jetzt fast in derselben Situation, wie Harry vor einem Jahr, als Sirius auf der Flucht gewesen war. Er konnte also gut verstehen, wie Draco sich jetzt fühlen musste.
Draco. Hoffentlich würde er ihn Morgen in einer Situation treffen, in der es nicht nötig war so zu tun, als wären sie immer noch Todfeinde. Vielleicht konnten sie endlich mal wieder normal miteinander reden. Hoffentlich sehnte sich Draco auch danach . . .
Mit dem Gedanken an Draco schlief er ein.
Seamus und Dean standen grinsend an seinem Bett, als er am nächsten Morgen erwachte. Harry sah sie einen Moment ungläubig an. Die beiden Jungen hatten zu denen gehört, die nach dem Angriff auf Azkaban die Schule verlassen hatten. Harry rieb sich die Augen und richtete sich in seinem Bett auf. "Ihr seid zurück?" fragte er.
Seamus nickte. "Irgendwie hat Dumbledore es geschafft unsere Eltern zu überzeugen, dass die Gefahr vorüber ist und es besser für uns ist, wenn wir in die Schule zurückkehren. Ich bin ja so froh darüber." Er verdrehte die Augen. "Es war so langweilig zu Hause. Man hat überhaupt nichts mitbekommen."
Harry zuckte bei seinen Worten zusammen. Konnte es tatsächlich sein, dass Seamus den Ernst der Lage immer noch nicht verstanden hatte?
"Sei froh" sagte Ron sofort scharf. "Dir ist vielleicht entgangen, dass wir nur knapp mit dem Leben davongekommen sind?" Er sah ziemlich wütend aus.
"Nein, das wissen wir natürlich" sagte Dean beschwichtigend. "Seamus meinte nur, dass wir uns Sorgen gemacht haben. Vor allem, als Hogwarts durch die Phoenix-Barriere abgeschottet wurde."
"Ja, natürlich", stimmte Seamus zu und sah Harry neugierig an. "Was ist denn nun eigentlich genau passiert?"
Harry stöhnte innerlich auf. Er hatte die Geschichte so oft vor Dumbledore und Arabella Figg wiederholen müssen, dass er einfach nicht mehr konnte. Die offizielle Version war sowieso etwas anders. Viele Dinge wurden verschwiegen. Draco und Lucius Malfoy wurden in den Berichten, die nach außen drangen gar nicht erwähnt. Ausnahmsweise war das Draco, der sonst immer gern die Aufmerksamkeit auf sich zog sogar recht. Offiziell wurde das ganze wie eine neue mutige Rettungsaktion dargestellt, in der Voldemort wieder einmal von Harry Potter besiegt worden war.
"Ich erzähle es dir später, Seamus. In Ordnung?" fragte Harry. Er hoffte, dass er irgendwie darum herumkommen könnte.
Seamus nickte etwas enttäuscht. "Kommt ihr mit in die Große Halle?" fragte er. "Wir sind ganz früh angekommen und hatten noch kein Frühstück."
Harry wühlte sich aus seinem Bett und zog sich an. Er zog zwei besonders dicke Pullis übereinander, da es immer noch erbärmlich kalt war. Die Ländereien von Hogwarts waren mit Schnee bedeckt und der See war zugefroren. Sehnsüchtig dachte er daran, gleich einen heißen Kakao trinken zu können. Sein Herz machte einen kleinen Sprung als er daran dachte, dass er gleich Draco wieder sehen würde.
Im Gemeinschaftsraum sah Hermione von ihrem Buch auf, das sie in einem Sessel gelesen hatte. Seit sie mit Ron zusammen war, wartete sie jeden Morgen auf ihn. Sie schubste ihren fetten Kater Krummbein von ihrem Schoß und stand auf. "Guten Morgen", sagte sie und umarmte ihren Freund. Dann wandte sie sich Harry zu. "Hast du gut geschlafen, Harry? Keine Schmerzen?" fragte sie besorgt.
Harry schüttelte den Kopf. Er hatte es eilig zum Frühstück zu kommen. Die Große Halle war ungewöhnlich voll. Die Plätze an den Tischen, die noch vor einer Woche leer gewesen waren, da viele Schüler nach dem Angriff auf Azkaban die Schule verlassen hatten, waren jetzt wieder besetzt. Offensichtlich waren die meisten Schüler nach Hogwarts zurückgekehrt. Irgendwie freute Harry sich unwahrscheinlich darüber.
Seine Augen fanden Dracos fast im selben Moment als er die Halle betrat und sein Herz zog sich zusammen. Einen winzigen Moment lang lächelte ihm Draco zu, bevor sich seine Lippen zu dem üblichen höhnischen Grinsen verzogen.
Aber das genügte Harry. Der Tag fing gut an. Er warf Draco ebenfalls noch einen missbilligenden Blick zu und ging dann, um sich neben Ron und Hermione am Tisch niederzulassen.
"Lavender, Parvati!" rief Hermione erfreut, als sie die beiden Mädchen am Gryffindortisch sitzen sah. "Ihr seid wieder da!"
Harry nickte den beiden Mädchen ebenfalls freundlich zu. Rons Begeisterung hielt sich in Grenzen. Offensichtlich hatte er ihre spitzen Bemerkungen über ihn noch nicht vergessen. Er hob nur kurz die Hand, um sie zu begrüßen.
"Ja, wir sind so froh, dass es euch gut geht", deklarierte Lavender ein wenig theatralisch. Ihr Blick zum Lehrertisch schien allerdings darauf hinzudeuten, dass sie noch viel froher war, dass es jemand anderem gut ging. "Charlie Weasley unterrichtet doch weiter Pflege Magischer Geschöpfe?"
"Ja" bestätigte Harry. "Von Hagrid gibt es immer noch keine Neuigkeiten" fügte er traurig hinzu.
"Gut" sagte Lavender aufrichtig erleichtert.
"Überhaupt nicht gut", dachte Harry und setzte sich mit Ron etwas abseits von den andern. So sehr es ihn auch freute, dass die Schüler zurückgekehrt waren, vor ihren Fragen fürchtete er sich etwas. Er sah zu Draco, aber der war gerade damit beschäftigt äußerst enthusiastisch Blaise Zabini zu begrüßen, welcher nun offensichtlich auch nach Hogwarts zurückgekehrt war. Blaises Vater hatte ihn vor zwei Wochen, nachdem die Phoenix-Barriere aufgehoben worden war zu sich nach Hause geholt.
Nun, auf ihn hätte Harry gut verzichten können, um ehrlich zu sein. Eine Weile sah er zum Slytherintisch hinüber, aber Draco schien ihn nicht zu bemerken, so sehr war er in sein Gespräch mit Blaise Zabini vertieft. Missmutig sah Harry auf seinen Teller. Ihm war der Appetit vergangen.
Plötzlich griff von hinten ein Arm über seine Schulter und legte ihm ein fertig geschmiertes Honigbrötchen auf den Teller.
Er schaute sich überrascht um. Hinter ihm stand ein fröhlich grinsender Sirius. "Du musst genug essen, hat Madam Pomfrey gesagt."
"Danke" murmelte Harry.
Sirius strich ihm durch die Haare. "Was ist denn? Ach ich verstehe. Der Unterricht fängt wieder an, hm? Du hast keine Lust auf die Schule?"
Harry schüttelte den Kopf. "Auf den Unterricht freue ich mich. Besonders auf deinen und Professor Lupins." Er biss gehorsam von seinem Brötchen ab.
Sirius beugte sich dichter zu ihm runter. "Was ist es dann? Hast du Schmerzen?"
"Quatsch" antwortete Ron für Harry. Er nickte unauffällig zum Slytherintisch hinüber, wo jetzt gerade Pansy Parkinson Draco umarmte.
Harry sah Ron entsetzt an und Hermione gab ihm einen kleinen Schubs. Sirius legte noch einen Muffin auf Harrys Teller. "Mach dir nichts draus" sagte er leise. "Er freut sich doch nur seine Freunde wieder zu sehen."
Harry nickte schnell. Es machte ihm ja gar nichts aus. Naja fast nichts. Auf jeden Fall wollte er das jetzt nicht mit Sirius diskutieren. "Ist schon okay. Ich habe eigentlich nur gerade darüber nachgedacht, was ich auf die vielen Fragen antworten soll, die mir die anderen jetzt bestimmt stellen."
"Sag ihnen einfach du hast keine Lust darüber zu sprechen." Sirius legte einen Apfel auf Harrys Teller.
"Obst ist wichtig" erklärte er auf Harrys leicht genervten Blick hin. "Also ich muss zum Lehrertisch. Wenn du Zeit hast, komm heute Nachmittag bei mir vorbei. Ich habe ein paar Sachen mit dir zu besprechen."
Harry stützte den Kopf in die Hände. Sirius Besorgnis war rührend. Wirklich. Aber manchmal ein wenig übertrieben.
"Würdest du das lassen, Ron?" fragte Harry.
"Was denn?" fragte Ron ahnungslos.
"Na, diese Bemerkungen über Draco und mich. Ich hab dir doch gesagt, dass ich nicht möchte, dass noch jemand es weiß."
"Entschuldigung" murmelte Ron grinsend.
Harrys Laune hob sich wieder, als er aufsah. Draco blickte zu seinem Tisch hinüber und hatte ihn vielleicht schon länger beobachtet. Er sah schnell weg, aber ihre Blicke trafen sich kurz. "Ich bin gespannt, welches Geschöpf wir heute in Charlies Unterricht besprechen", sagte er fröhlich.
"Ja, ich bin auch so froh, dass der Unterricht wieder anfängt" sagte Hermione. "Wir haben so viel aufzuholen. Immerhin sind dieses Jahr die ZAGs! Wir müssen jetzt unbedingt anfangen zu lernen. Ich habe mir schon einen Zeitplan gemacht. Das solltet ihr auch tun. Man verschätzt sich so leicht."
Ron verdrehte die Augen, so dass nur Harry es sehen konnte. Harry lächelte. Es war schön zu sehen, dass Hermione immer noch ganz die Alte war.
Gerade wollten sie vom Tisch aufstehen, um langsam zum Unterricht zu gehen, als sich Professor Dumbledore erhob. Harry sah gespannt auf.
"Meine lieben Schülerinnen und Schüler", begann er. "Es freut mich sehr, dass die meisten von ihnen zurückgekehrt sind und ich sie wieder in Hogwarts begrüßen darf. Die Ereignisse der letzten Zeit, die sich nur mit viel Glück letztendlich zum Guten gewendet haben, möchte ich als eine Warnung für uns alle ansehen. Nur sehr knapp sind wir diesmal einer Katastrophe entronnen. Der Wunsch, das nächste Mal besser vorbereitet zu sein, hat mich den Betrieb dieser Schule wieder aufnehmen lassen. Einige Dinge werden sich allerdings ändern." Er wartete einen Moment, um seine Worte wirken zu lassen. "Wir werden versuchen, ihnen in den verschiedenen Fächern vor allem beizubringen, wie sie sich verteidigen und schützen können. Daher bitte ich sie in ihrem eigenen Interesse, von nun an dem Unterricht besonders aufmerksam zu folgen. Trotzdem ist es wichtig, dass wir gerade in dieser Zeit den Mut nicht verlieren. Es ist wichtig die Dinge zu sehen, die das Leben lebenswert machen. Daher habe ich ihnen auch einige erfreuliche Mitteilungen zu machen: Dieses Jahr wird, wie auch im letzten, der beliebte Weihnachtsball stattfinden."
Die Schüler applaudierten freudig. Lavender und Parvati fielen sich in die Arme, wie nach einem gewonnenen Quidditch-Spiel. Harry stöhnte innerlich auf. Nicht schon wieder. Die Erlebnisse des letzten Weihnachtsball waren ihm nur zu gut im Gedächtnis geblieben. Auch Ron sah nicht unbedingt sehr begeistert aus.
"Außerdem" fuhr Dumbledore fort "Werden wir die versäumten Quidditchspiele nachholen. In zwei Wochen findet das aufgeschobene Spiel Gryffindor versus Slytherin statt." Jetzt fielen sich mehrere Schüler um den Hals, einige erhoben sich sogar vor Freude. Harry schloss entsetzt die Augen. Das wurde ja immer schlimmer. Ausgerechnet Gryffindor gegen Slytherin. Daran, dass er irgendwann wieder gegen Draco spielen musste, hatte er überhaupt nicht mehr gedacht. Und nicht nur das: Sein Team war extrem schlecht vorbereitet. Sie hatten ja kaum geübt und das obwohl sie zwei neue Spieler hatten. Er stützte den Kopf in die Hände. Hoffentlich würde das keine komplette Blamage werden. Und dann vor Draco . . .
"Als letztes möchte ich ihnen noch mitteilen" erhob Dumbledore wieder seine Stimme, als sich der Aufruhr in der Halle etwas gelegt hatte, "dass das nächste Wochenende ein Hogsmeade-Wochenende ist."
Harry sah erleichtert auf. Das war die erste Mitteilung, die ihn selbst auch freute. In diesem Schuljahr war er erst einmal in Hogsmeade gewesen und er freute sich wirklich darauf. Zum ersten Mal applaudierte er auch.
"Mit diesen Ankündigungen möchte ich sie in den Unterricht entlassen." schloss Dumbledore seine Ansprache.
"Ist das nicht toll?" fragte Lavender begeistert. "Es gibt wieder einen Ball!" Sie sah zum Lehrertisch hoch. "Wer mich wohl einlädt?"
Parvati nickte. "Was ziehe ich nur an? Ein Glück, dass nächstes Wochenende ein Hogsmeade-Wochenende ist. Ich brauche unbedingt neue Tanzschuhe."
Ron klopfte Harry auf die Schulter. "Guck nicht so bedröppelt. Wir werden sie schon schlagen. Wir haben ja noch zwei Wochen Zeit bis zum Turnier."
"Ja das stimmt. Wir haben aber auch noch einiges aufzuholen. Die Slytherins hatten eine geniale Taktik beim Spiel gegen Ravenclaw."
Das viel größere Problem, von dem er Ron lieber nichts erzählte war allerdings, dass er sich diesmal nicht nur Sorgen darum machte zu verlieren, sondern auch darüber zu gewinnen. Wie würde Draco reagieren, wenn er schon wieder den Schnatz fing?
Hermione schien ebenfalls nicht so begeistert zu sein von den Ankündigungen. Sie lief geknickt neben Ron und Harry her. "Wann sollen wir denn bei dem ganzen Tumult Zeit zum Lernen haben?" fragte sie. "Haben die daran auch mal gedacht? Ich habe keine Zeit mich auch noch auf einen Ball vorzubereiten."
Ron sah sie leicht schockiert an. "Hast du etwa keine Lust auf den Ball zu gehen?" "Nein, nicht wirklich", sagte Hermione missmutig.
"Oh" sagte Ron enttäuscht. Hermione war zu sehr in Gedanken versunken, um darauf zu reagieren.
Harry ebenfalls. Ihm machte allerdings das Quidditchspiel mehr Sorgen. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie rasend es Draco jedes Mal gemacht hatte, wenn Harry den Schnatz gefangen hatte. Aber trotzdem musste er doch diesmal auch gewinnen. Er konnte es seinem Haus nicht antun zu verlieren. Snape hatte ihnen dieses Semester bereits so viele Punkte abgezogen, dass sie weit hinter Slytherin im Rückstand waren.
Professor Snape. Er musste sich immer noch bei ihm bedanken fiel es ihm siedendheiß ein. Heute würde er es endlich hinter sich bringen. Gleich nach dem Unterricht.
Er zog seinen Umhang fester um sich, als sie in den Schnee hinaus traten. Zwar sah Hogwarts so verschneit wunderschön aus und selbst der Verbotene Wald hatte unter der weißen Decke etwas von seiner Bedrohlichkeit verloren, aber umso schwerer war es sich vorwärts zu bewegen. Der Weg zu Hagrids Hütte, in der jetzt wieder Charlie wohnte, kam ihm doppelt so lang vor wie sonst.
Als sie endlich angekommen waren, sah er sich nach Draco um und entdeckte ihn auch sofort. Er war an seinen Zaunpfahl gelehnt und von Blaise und Pansy flankiert. Um den Hals hatte er seinen grün-silbernen Schal geschlungen, aber er schien lange nicht so dick angezogen zu sein, wie die anderen Schüler. Er wirkte immer noch schlank und nicht schneemannartig aufgequollen, wie die anderen. Kurz schoss der Gedanke durch Harrys Kopf, dass es schön wäre, jetzt zu ihm zu gehen, mit ihm über Dumbledores Ankündigungen zu reden und einfach zu fragen, ob er Lust hatte am nächsten Wochenende mit ihm nach Hogsmeade zu kommen. Aber so lief ihre Beziehung nun mal nicht.
"Was denn, Potter?" fragte Zabini der seinen Blick bemerkt hatte giftig. "Was starrst du uns so an? Hast du jetzt schon Angst vor dem Quidditchspiel?"
Harry sah schnell weg. Zabini war wirklich ätzend. Wieso gab sich Draco eigentlich mit ihm ab?
Charlie kam durch den Schnee auf seine Schüler zugestapft. Hinter ihm tappte Vesta, sein kleiner Drache. Sie versank bei jedem ihrer Schritte fast im Schnee und sah darüber äußerst ungehalten aus.
Harry lachte leise darüber, während Lavender und Parvati vorgaben von dem putzigen Drachen völlig hin und weg zu sein. Charlie hob Vesta schließlich auf einen Holzstapel, wo sie sich ein wenig beleidigt zusammenrollte. Sie schien in ihrer Ehre ein wenig gekränkt zu sein.
Harry war erleichtert zu sehen, dass Charlie wieder ganz der Alte war. Von den Auswirkungen, die die Dementoren, die sich im Dunklen Wald aufgehalten hatten, auf ihn gehabt hatten, war nichts mehr zu bemerken. Er grinste seine Schüler fröhlich an. "Schön, dass ihr alle wieder hier seid", sagte er nur.
"Wir freuen uns auch sie wieder zu sehen, Mr. Weasley." Lavender strahlte ihn an. "Beginnen wir also mit dem Unterricht. Wir waren bei den Geflügelten Pferden stehen geblieben. Wer kann noch einmal wiederholen, was wir bislang über sie gelernt haben?" Lavender und Parvati hoben begeistert die Arme. Die meisten anderen folgten. Harry versuchte sich unauffällig ein Stück zurück zu ziehen. Als sie mit den Geflügelten Pferden angefangen hatten, war er mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen. Er hatte eigentlich nichts von dem mitbekommen, was Charlie über die Tiere erzählt hatte.
"Ron." Ron hatte sich ebenfalls nicht gemeldet und sah seinen Bruder, der ihn gerade aufgerufen hatte etwas hilflos an. "Ähm, jaaaaa . . . also, die Geflügelten Pferde . . ." "Kannst du uns vielleicht ein paar der unterschiedlichen Arten nennen?" fragte Charlie aufmunternd.
"Verschiedene Arten?" fragte Ron unsicher.
Charlie runzelte die Stirn. "Nur, dass kein Unterricht stattfindet heißt nicht, dass man auch selbst nichts tun muss Ron." Seine Stimme klang jedoch freundlich. Er rief als nächstes Parvati auf, die freudestrahlend alle unterschiedlichen Arten aufzählte.
"Musste er ausgerechnet mich aufrufen?" fragte Ron wütend aber leise. "Seit wann ist Charlie genauso gemein wie Professor Snape?"
"Ist doch klar, dass Charlie dich nicht anders behandeln kann als die anderen Schüler, nur weil du sein Bruder bist." flüsterte Hermione zurück.
"Jaja, nimm ihn ruhig in Schutz", murmelte Ron missmutig.
Harry konzentrierte sich wieder auf den Unterricht. Schließlich hatte er sich nach Dumbledores Ansprache fest vorgenommen, sich im Unterricht mehr Mühe zu geben. "In der nächsten Stunde werden wir einige Irische Aethonan hier haben. Diese Art ist recht friedlich und vielleicht kann der ein oder andere von ihnen versuchen eins zu reiten", sagte Charlie zum Abschluss. "Als Hausaufgabe habt ihr nur auf, den Stoff zu wiederholen." Harry war froh, wieder zum Schloss zurückgehen zu können. Seine Gliedmaßen waren steif gefroren und er zitterte vor Kälte. Außerdem schienen seine Wunden in der Kälte stärker zu schmerzen.
"Na Weasley? Schaffst du es nicht einmal im Unterricht von deinem Bruder einen halbwegs guten Eindruck zu machen?"
Ron fuhr herum und sah fassungslos in Dracos kaltes Lächeln. Er war so schockiert, dass er nicht einmal eine Erwiderung fand.
"Im Gegensatz zu den Malfoys werden die Weasleys eben nicht von ihren Familienangehörigen protegiert", antwortete Hermione an seiner Stelle.
Draco warf ihr einen hasserfüllten Blick zu und wandte sich dann an Harry. "Na Potter? Ist dir kalt? Lässt sich der strahlende Held der Zauberwelt von ein bisschen Schnee unterkriegen?" fragte er scheinbar schadenfroh. Harry bildete sich jedoch ein, einen winzigen Funken von Sorge in seinem Blick zu sehen. Er schüttelte nur den Kopf. Er hatte sich schon gefragt, wie Draco fortan mit ihm umgehen würde. Jetzt wusste er es. Nach außen hin hatte sich nichts zwischen ihnen verändert.
"Nur wenn ich dich sehe wird mir kalt Malfoy", seine Stimme war fest. "Kalt vor Abscheu, wenn du es genau wissen willst. Der Schnee macht mir nichts aus."
"So? Dann macht es dir ja bestimmt auch nichts aus, nähere Bekanntschaft mit ihm zu machen, oder?"
Er gab ihm einen festen Schubs und Harry, der damit nicht gerechnet hatte, landete rückwärts im Schnee. Es tat nicht weh, da er weich gefallen war, aber der Schnee rieselte in seinen Ausschnitt. Er starrte Draco erschrocken an. Der streckte ihm die Hand entgegen und Harry griff ohne nachzudenken danach. Bevor er sich jedoch hochgezogen hatte, ließ Draco los und er fiel wieder zurück.
Zabini und Parkinson lachten schadenfroh. Draco sah ihn nur eindringlich an. Und drehte sich dann um. Die anderen beiden folgten ihm, immer noch fröhlich lachend. "Du verdammter Mistkerl!" reif Ron Draco hinterher. "Hast du etwa schon vergessen . . ." "Ron sei still!" rief Harry, der sich inzwischen aufgerappelt hatte scharf. Hermione klopfte den Schnee von seinen Roben.
"Was?" Ron drehte sich überrascht zu Harry um.
"Blaise und Pansy dürfen nicht wissen was los ist!"
Ron atmete tief ein. "Okay. Aber wieso benimmt dieser Bastard sich so? Ich denke ihr seid zusammen?" Er sah Harry an. Sein Gesicht war vor Wut gerötet. "Will er dich jetzt einfach immer noch wie den letzten Dreck behandeln? Und das lässt du dir gefallen?"
Hermione nahm Rons Hand. "Komm schon. Das ist schließlich Harrys Entscheidung", sagte sie besänftigend.
Harry wartete, bis seine Freunde sich umgedreht hatten. Dann öffnete er seine behandschuhte Hand, die Draco eben ganz kurz festgehalten hatte. Ein kleines beschriebenes Stück Pergament lag darin. Er hatte kaum gemerkt, dass Draco es ihm in die Hand gedrückt hatte. Kleine silberne Buchstaben in Dracos Schrift liefen darüber.
Harry
Ich weiß nicht, wie ich mich sonst mit dir verständigen soll, ohne dass jemand etwas merkt. Wir waren lange nicht mehr zusammen. Ich will dich sehen. Komm heute Abend um acht in den Gang links vom Astronomieturm. Ich warte auf dich.
Draco