Epilog
Die Muggel hatten London in diesem Jahr besonders schön geschmückt, zumindest war das Hermines Eindruck, was aber auch einfach daran liegen könnte, dass sie sehr glücklich war. Vor einem halben Jahr hatte die große Schlacht von Hogwarts stattgefunden, in der zwar Voldemort aber auch viele Gute vom Orden gestorben waren: Lupin, Tonks, Fred... Fast wäre auch Severus gestorben – Voldemort hatte Nagini auf ihn losgehetzt – doch Hermine hatte schnell einen Starrzauber über ihn gesprochen und war nach dem Ende der Schlacht sofort mit einem der Heiler vom St. Mungos, die schnell zu Hilfe geeilt waren, zu ihm gerannt. Der Heiler konnte Severus notversorgen und dann ins St. Mungos bringen. Drei ganze Tage und Nächte blieb sein Zustand kritisch. Hermine wich ihm so gut wie nicht von der Seite, strich ihm ab und zu eine verschwitzte Haarsträhne aus dem Gesicht und redete ihm gut zu, damit er wieder aufwachen würde. Sie kümmerte sich nicht um die Sittlichkeit bei dem Ganzen, denn er war nicht mehr ihr Lehrer, da sie keine Schülerin in Hogwarts mehr war. Nach diesen langen drei Tagen besserte sich zwar sein Zustand, doch es dauerte noch ganze zwei Wochen, bis er endlich wieder erwachte.
Die Freude auf beiden Seiten war grenzenlos.
Die beiden hatten den Sommer genutzt, um wieder zu Kräften zu kommen, sowohl physisch als auch psychisch, denn so ein Krieg musste erst einmal verarbeitet werden. Da Hermine unbedingt ihren Abschluss machen wollte, waren sie und Severus nach Hogwarts zurückgekehrt. Nun nicht ganz, denn Severus hatte erst einmal kein Interesse mehr daran zu unterrichten – vielleicht nächstes Jahr, hatte er gesagt – also hatte er sich eine Wohnung in Hogsmeade gemietet, in der er nun immer las oder an einem Tränkeprojekt forschte. Hermine hatte von Professor McGonagall die Erlaubnis bekommen, ihn so oft sie wolle, zu besuchen, was jene auch gerne und häufig tat.
„Ist das nicht alles hübsch?", frohlockte Hermine nun. Sie und Severus unternahmen gerade einen Spaziergang durch das verschneite Muggel-London. Es war Heiligabend.
„Ich habe eine Überraschung für dich", sagte Severus dann verschwörerisch und Hermine sah ihn neugierig an. Im nächsten Moment apparierte er mit ihr an einen anderen Ort.
Hermine sah sich um. Sie befanden sich in einem Park, nicht auf einem der Hauptwege, sondern versteckt hinter ein paar Büschen. Sie wollte Severus gerade fragen, wo genau sie eigentlich waren, doch dieser bahnte sich schon einen Weg durch die Büsche hinaus auf den beleuchteten Weg, und Hermine folgte ihm. Dann sah sie etwas und verstand sofort, was sie hier machten: eine Parkbank neben einer Laterne.
„Oh, Severus", rief sie erfreut. „Das ist ja unsere Bank!"
Severus lächelte nur, glücklich darüber, dass sie es wiedererkannt hatte.
„Und du hast dir gemerkt, wo sie ist?", fragte Hermine nun erstaunt. Sie gingen hinüber zu der Bank, schmolzen den Schnee magisch davon und setzten sich.
„Natürlich", erwiderte er und legte einen Arm um sie.
Eine Weile sagte sie nichts, genossen nur diesen wunderschönen Augenblick. Dann fragte Hermine: „Warum hast du Weihnachten eigentlich immer gehasst?"
„Weil es das Fest der Liebe ist."
„Und jetzt? Hasst du Weihnachten immer noch?"
„Nein", antwortete Severus lächelnd und gab seiner Hermine einen Kuss auf die Stirn.
ENDE.