Hinweis: In dieser Geschichte kommen Werfalken vor. Man kann sie sich im Prinzip so ähnlich vorstellen wie die Werwölfe der Biss-Bücher, nur halt Falken statt Wölfe: Höhere Körpertemperatur, schnellere Reflexe, bessere Sinne, kein Altern, solange sie sich regelmäßig verwandeln…
Aro sagt in Bis(s) zum Ende der Nacht bezüglich der „Werwölfe" von La Push: „ Auch wenn die Wesen sich für Werwölfe halten, so sind sie doch keine. Die Wahl der Wolfsgestalt war reiner Zufall. Es hätte ebenso gut ein Bär, ein Falke oder Panther sein können, als sich die erste Verwandlung vollzog. (…)"
In diesem Fall sind es eben Gestaltwandler in Falkengestalt. Sie vererben ihre Fähigkeiten einfach weiter (es werden allerdings keine Eier gelegt, sondern die Kinder werden wie bei normalen Menschen lebend geboren). Die Prägung kommt allerdings nicht vor. Das Gen für die Verwandlung ist im Blut der alten Zaubererfamilien verankert. Deshalb können sich nur Reinblüter und Halbblüter in Werfalken verwandeln, allerdings ist die Fähigkeit unabhängig von der magischen Begabung. So gesehen könnte sich auch ein Squib verwandeln. Das Verhältnis Frauen – Männer beträgt ungefähr 1:1.
Die Werfalken treten aber im Gegensatz zu den La Push Wölfen nicht dann auf, wenn Vampire in der Nähe sind, sondern wenn die Zaubererwelt in Gefahr ist - und das ist sie, wenn Voldie zurück ist. Dumm nur, dass sich auch Todesser verwandeln können...
Damit ihr euch nicht wundert: Sirius Black ist in dieser FF ein Werfalke. Er hat sich kurz nach seinem Hogwartsabschluss verwandelt. Seine Cousine Bellatrix Lestrange hat es ebenfalls erwischt.
Disclaimer: Das gesamte Harry Potter Universum gehört J.K. Rowling, nichts davon mir. Ach ja, die Idee mit den Werfalken habe ich aus den Bis(s)-Büchern entlehnt, die gehört also genau genommen Stephenie Meyer. Ich verdiene KEIN Geld mit dieser Geschichte.
Dies gilt auch für ALLE zukünftigen Kapitel dieser Geschichte.
Das hier ist meine erste Fanfiction, also seid bitte nachsichtig.
Das war es erst mal. Viel Spaß beim Lesen!
Harry Potter, der Junge der überlebt hat, tigerte wütend in seinem Zimmer im Ligusterweg auf und ab. Er hatte Voldemort zurückkommen sehen, er hatte einen Mitschüler direkt vor seinen Augen sterben gesehen, er war gerade von Dementoren angegriffen und von Hogwarts verwiesen worden, und immer noch kein Lebenszeichen von Dumbledore oder seinen Freunden, außer der Bitte – nein, dem Befehl – nicht das Haus zu verlassen.
Sein Pate Sirius hatte ihm in den vergangenen Wochen immer wieder geschrieben, aber aus Angst, die Eule könnte abgefangen werden, nichts Relevantes. Er regte sich allerdings furchtbar darüber auf, dass Harry bei seinen Verwandten wohnen musste, und fürchtete, dass er dort nicht sicher wäre – nicht ohne Grund, wie sich nun dank dem Dementorenangriff gezeigt hatte. Sirius hätte Harry am liebsten besucht, konnte jedoch von Dumbledores vernünftigen Gegenargumenten gerade noch davon abgehalten werden.
Harry legte sich erschöpft auf sein Bett. Er war furchtbar müde von seinen zahlreichen Alpträumen der letzten Zeit, wollte aber aus Angst vor weiteren nicht schlafen. Dennoch schloss er die Augen und dachte an seine besten Freunde Ron und Hermine. Er hatte es schon lange aufgegeben, aus ihren Briefen schlau zu werden, doch hoffte er dennoch, dass sie in Sicherheit waren und dass es ihnen gut ging.
Zur selben Zeit im Hauptquartier des Phönixordens im Grimmauldplatz 12, London:
Sirius Black starrte Albus Dumbledore seit einer geschlagenen Stunde zornig an – genau genommen seitdem Letzterer die Küche betreten hatte. Sirius' Verwandlung zum Falkengestaltwandler war lange genug her, dass er sich unter Kontrolle hatte, aber in diesem Moment war er stark versucht, so zu tun, als würde er sie verlieren.
„Wie konntest du das zulassen, Albus?" fragte er nun, nachdem das Ordenstreffen vorbei war, wütend. „Du hast mir glaubhaft versichert, dass Harry im Haus seiner Verwandten in Sicherheit wäre, und was passiert? Er wird von Dementoren angegriffen, wehrt sich mit Magie und wird prompt der Schule verwiesen! Remus hat weit mehr für Harrys Sicherheit getan als du in deinem ganzen Leben, als er ihm den Patronus-Zauber beibrachte, und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein."
Dumbledore sah sein Gegenüber müde an. „Ich gebe zu, Sirius, ich habe einen Fehler begangen. Aber dank dem Blutschutz…", „…der ihn nicht vor den Dementoren bewahrt hat!", unterbrach Sirius seinen ehemaligen Schulleiter. „Aber gut. Wann holen wir ihn hierher?"
Dumbledore seufzte. „Sirius, jetzt beruhige dich erst mal. Wir schließen jetzt erst mal die Augen, dann können wir weitersehen. Harry ist für den Moment in Sicherheit, das ist mein letztes Wort!"
Sirius fixierte Dumbledore noch einen Moment, dann rauschte er in bester Snape-Manier aus dem Raum. Er hatte keine Lust, sich von Dumbledore herumkommandieren zu lassen, schon gar nicht in seinem eigenen Haus. In sein Haus konnte er bringen, wen er wollte, auch Harry. Und genau das hatte er vor. Er vertraute Dumbledores Entscheidungen nicht mehr, seit dem Angriff auf Harry trotz des „Schutzes" im Haus der Dursleys.
Harry war schließlich doch eingeschlafen. Doch hatte er keinen erholsamen Schlaf. Ständig wurden seine Eltern und Cedric in seinen Träumen ermordet. Als er zum dritten Mal schweißgebadet aufwachte, hörte er plötzlich ein Geräusch an der Fensterscheibe. Harry ging vor Kälte zitternd zum Fenster, öffnete es, sah vorsichtig hinaus…und sprang erschrocken zurück. Direkt vor dem Fenster schwebte ein Hippogreif in der Luft, auf dessen Rücken ein junger Mann saß und Harry angrinste. Harry grinste zurück, als er in dem Hippogreif Seidenschnabel und in dem Mann seinen Paten Sirius erkannte.
„Sirius? Was um alles in der Welt tust du hier?" fragte er verblüfft. „Ich dachte, Dumbledore hätte dir verboten, hierher zu kommen?"
Sirius' Miene verdüsterte sich. „Ja, hat er. Er hat aber übersehen, dass er es hier nicht mit einem Hauselfen zu tun hat, sondern mit einem Werfalken, dessen größte Liebe die Freiheit ist!"
Harry schmunzelte, wurde aber sofort wieder ernst, als er sich an seinen Schulverweis erinnerte. „Sirius, sie haben mich von Hogwarts verwiesen. Sie haben mich rausgeschmissen, weil ich Dudley und mich in Notwehr verteidigt habe!" Tränen traten ihm in die Augen. Erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, was das bedeutete. Er würde Hogwarts nie wieder sehen. Er würde nie mehr mit Ron und Hermine im Gemeinschaftsraum vor dem Kamin sitzen und über Snape lästern. Er würde nie wieder im Quidditchstadion dem Schnatz nachjagen. Und nie wieder würde er in Dumbledores Büro ein Zitronenbrausebonbon angeboten bekommen.
Sirius schwang sich durch das offene Fenster und nahm Harry in die Arme. Er machte sich die schlimmsten Vorwürfe. Warum hatte er auf Dumbledore gehört? Warum nur hatte er sich darauf verlassen, dass der Schutz des Ordens ausreichte? Warum hatte er Harry nicht schon viel früher zum Grimmauldplatz gebracht? Der Junge musste vor lauter Einsamkeit im letzten Monat fast gestorben sein.
Harry weinte hemmungslos in Sirius' T-Shirt. Es tat gut, einfach mal alles rauszulassen. Außerdem hatte Sirius als Gestaltwandler eine wärmere Körpertemperatur als normale Menschen, uns langsam hörte Harry auf zu frieren und beruhigte sich. Sirius sah ihn besorgt an.
„Harry, wenn du willst, kannst du jetzt mitkommen. Ich bringe dich in das Hauptquartier des Phönixordens, das sind die einzigen Zauberer, die genug Mut haben, sich Voldemort in den Weg zu stellen. Auch Ron und Hermine sind dort. Ich weiß, du hast jetzt tausend Fragen, und ich werde dir alles in Ruhe erzählen, sobald wir angekommen sind. Allerdings weiß niemand von dieser Aktion hier, und Dumbledore wird, sobald er es erfährt, darauf bestehen, dass du hierher zurückkehrst. Das heißt, du musst die anderen Mitglieder des Ordens um den Finger wickeln, so dass sie ein gutes Wort für dich einlegen."
Harry sah ihn ernst an. „Warum will mich Dumbledore unbedingt hier bei den Dursleys sehen?"
„Weil deine Mutter ihr Leben für dich geopfert hat. Deshalb hast du den Todesfluch von Voldemort überlebt. Dieser Schutz lebt in deiner Tante weiter, weshalb Voldemort und seine Todesser dir hier nichts anhaben können. Wie wir heute gesehen haben, gilt das aber nicht für andere Gefahren.", erklärte Sirius. „Also was ist? Kommst du nun mit oder nicht?"
Harry erhob sich und begann, seine Sachen wild in den Koffer zu werfen, als sie von selber hineinflogen. Er drehte sich verdutzt um und sah, wie sein Pate eine wedelnde Handbewegung Richtung Koffer machte und alles, was noch auf dem Boden lag, in den Koffer flog.
„Sirius! Wie geht das?" - „Stablose Magie, Harry. Wenn du willst, werde ich es dir beibringen."
„Ich darf noch zaubern?", fragte Harry erstaunt.
„Nein, aber es gibt gewisse Möglichkeiten, zu verhindern, dass das Ministerium spitzkriegt, wer gezaubert hat", antwortete Sirius grinsend.
Er verkleinerte den Koffer und Hedwigs Käfig und steckte die beiden Gegenstände in die Tasche.
„So, haben wir jetzt alles? Deinen Besen hast du drin? Gut, dann kann's ja los gehen. Hedwig wird uns finden." Er belegte Harry, Seidenschnabel und sich selbst mit einem Desillusionierungszauber, dann kletterten sie auf den Rücken den Hippogreifs und flogen in die Nacht.