Zarbon spürte das Verkrampfen seines reptioloiden Muskelmagens, sowie eine eisige Kälte in seinen Eingeweiden, die sich dafür verantwortlich bekannte, als Freezer im engen Schiffskorridor an ihm vorbei schlenderte. Die dunkelvioletten, schmalen Lippen zu einem schnippischen Grinsen verzogen, wie er es stets zur Schau zu tragen pflegte, wenn sein vernichtender Blutdurst just gestillt worden war. Zumeist war das dann der Fall, wenn ganze Planeten vor dem Panorama-Glas der Steuerbrücke durch seine unbarmherzige Hand in einem einzigen kolossalen Feuerball in nichts als eine Restwolke interstellaren Staubs explodierten und dabei tausende arme Seelen mit in einen flammenden Tod rissen. Ein Lächeln, das als Vorbote und Nachruf zugleich, wie ein fauliger Atem einer nahenden Apokalypse den tiefsten Feuern der Unterwelt entstiegen zu sein schien. Zarbon kannte dieses teuflische Lächeln bestens und es gehörte zu den wenigen Dingen in seinem Leben, die er fürchtete. Wahrlich fürchtete. Die ihm die mintgrünen Schuppen am ganzen Leib zu Berge stehen ließen. Ein Lächeln, das Freezer auch getragen hatte, als Vegeta-sei zu Asche zerbarst. Und auch einige Jahre zuvor, als der König der Saiyajins vor ihm tot zu Boden sank. Das grüne Reptil fühlte sich vergeblich an dem Kloß in seinem Hals schlucken. Sein Mund war so trocken, dass die Zunge ihm am Gaumensegel kleben blieb. Zarbon schauderte. Dieses Lächeln!

Und ihm war bewusst, welche Welt der Cold-Prinz diesmal zerstört hatte, die ihn derart in Hochstimmung versetzte: Vegetas Welt.

Rasch und mit zitternden Knien stürmte der Krieger auf die Medistation zu, riss die metallenen Flügeltüren beinahe aus den Angeln mit solcher Wucht stieß er sie auf und blickte dann schweißnass auf die Reihen an Meditanks, die wie riesige Brutkästen anmuteten. Das sterile Licht einer sterbenden Neonröhre an der Decke schien dabei im selben gehetzten Stechschritt zu flackern, in dem auch das Herz in seinem Brustkorb sprang. Nur wenige der Hightech-Kammern waren in Betrieb und brummten monoton vor sich hin. Freezers Raumschiff war seit Wochen in den Untiefen des Weltalls unterwegs ohne Zwischenlandungen, darum waren die einzigen Verletzungen an Bord, die derartiger Versorgung bedurften, seltene Trainingsunfälle. So hatte jetzt auch Zarbon nur wenige Schritte zu tun, bis er die bekannte Silhouette des jungen Kriegers in der grün-blauen Mediflüssigkeit in einer der Kapseln entdeckte. Einen Wimpernschlag später stand er mit nicht minder klopfendem Herzen vor der dicken Glasscheibe und blickte auf den bedauernswerten Körper, der in der blubbernden Suppe schwamm. Vegeta sah furchtbar aus. Seine Arme und Beine waren zerkratzt und völlig zerschrammt. Die Knie wund. Ausgerissene schwarze Haare trieben in der Flüssigkeit umher und seine Haut war an vielen Stellen mit geschwollenen, dunklen Blutergüssen übersäht. Doch am schlimmsten war der Anblick seiner Schultern und seines Halses. Freezer hatte den Saiyajin in blinder Erregung und Blutlust mehrfach so heftig gebissen, dass es aussah, als habe er versucht ihn aufzufressen und ganze Stücke aus dem Fleisch zu reißen. Zarbon war bekannt, dass die weiße Echse beim Sex derart zum Wolf mutierte, doch die Spuren dessen leibhaftig vor sich zu sehen, ließ ihn dennoch kalt schaudern. Es gab nicht wenige, glaubhafte Gerüchte, nach denen der Icejin schon so manchem Bettgefährten mit blanken Zähnen den Kopf abgerissen hatte. Zornig ballte der grüne Schönling seine Hände zu Fäusten und aus seiner Kehle grollte es. Er wusste, warum Freezer das tat. Es war der Geschmack von Blut, der ihn anstachelte. Und das Bedürfnis sein Opfer, sein Eigentum, zu markieren. Ob Vegetas einst so makellos schöner und jetzt derart in Mitleidenschaft gezogener Hals Narben zurückbehalten würde? Zarbon fauchte leise vor sich hin, doch er wusste, er musste dankbar dafür sein, dass der rotäugige Tyrann den jungen Saiyajin überhaupt am Leben gelassen und hierher gebracht hatte, statt ihn seinem Schicksal zu überlassen. Das halbe Gesicht von der Beatmungsmaske verdeckt, trieb der Teenager in der heilenden Flüssigkeit, die emsig an seinen Wunden arbeitete und zusammenflickte, was mit roher Gewalt in Stücke gerissen worden war. Er würde sicher wieder auf die Beine kommen, keine Frage. Und das binnen weniger Tage. Auch das war Zarbon klar. Die Regenerationsgabe der Saiyajins suchte ihresgleichen im Universum. Sie war beispiellos, ja geradezu übernatürlich. Sie überlebten schlimmere Verletzungen und gesundeten schneller als alles, was er je erlebt hatte. So schwach und nicht selten primitiv und dumm sie auch gewesen sein mögen, sie waren nichtsdestotrotz ein beeindruckendes Volk. Nicht zuletzt aufgrund ihrer monströsen Weraffengestalt im Lichte eines Mondes, waren die Saiyajins auf so manchem, in Freezers Auftrag unterjochten, Sklavenplaneten wie Götter verehrt, auf anderen wie todbringende Titanen gefürchtet worden und in etliche Legenden eingegangen. Schade, dass Vegeta, Nappa und Radditz nun die letzten Relikte waren, die noch an die stolzen Affenkrieger Vegeta-seis erinnerten. Vielleicht war es Teil der Faszination, die Zarbon für den widerspenstigen kleinen Prinzen ohne Heimat empfand. Seine wohlgeformte, kleine Nase drückte sich an das Glas, das angenehm warm war von der Regenerationsflüssigkeit, als er seinen Kopf an das Sichtfenster lehnte. Warum hatte er nur ständig so viel zu tun? Konnte er die Welt um sich herum nicht einfach für ein paar Tage ausblenden? Hier stehen bleiben und dem Saiyajin beim Heilen zusehen? So zerrupft er auch dank Freezer war, für Zarbon hatte Vegeta nichts von seiner Schönheit eingebüßt. Es war ein Anblick, der ihm die hautenge Hose noch unerträglicher um die Hüfte spannen ließ, wie der Prinz dort nackt im grünen Wasser trieb. Wenn nur diese Bilder aus seinem Hinterkopf verschwinden würden, was Freezer alles mit dem Jungen angestellt haben musste. Warum Freezer und nicht er, Zarbon? Vegeta hätte ihm gehören sollen! Stattdessen musste er hier vor einem Meditank stehen und wütend auf das blicken, was King Colds Sohn sich nahm und mit viel Glück später für ihn an Resten übrig lassen würde. Wenn er doch nur stärker wäre! Stärker als Freezer. Dann würde er den weißen Lurch genüsslich töten und sein Imperium übernehmen. Und der Saiyajin würde ihm gehören. Er würde ihn jeden Tag bei und für sich haben. Würde ihn schlagen, vergewaltigen und quälen, bis er auf Kommando artig vor ihm in die Knie gehen oder Männchen machen würde. Und nichts und niemand dürfte seinem Besitz je wieder zu nahe kommen. Zarbon grinste dem Bewusstlosen durch das Glas entgegen. Er würde Vegeta in einen goldenen Käfig sperren zu dem er allein einen Schlüssel besäße. Und sein Gesicht, seine Lippen, sein berstender Schaft würden für dahin alles sein, was der Saiyajin noch kennen würde, wenn er die Krallen in seinem Fleisch versenken würde.

Heiser flüsterte er: „Bleib stark, Vegeta!"

Dann riss Zarbon sich widerwillig los und verließ die Medistation, ehe er den Blick gar nicht mehr hätte abwenden können. Er würde warten. Und am Ende das bekommen, was er begehrte. Er bekam immer, was er wollte. Noch bevor er sein Zimmer erreichte, schob der Grünling die Hand völlig ohne Scham dabei gesehen zu werden in seine Hose und begann sein pochendes hartes Glied zwischen den schuppigen Fingern zu reiben.

Bald…


Als er langsam und ohne jegliches Zeitgefühl wieder zu sich kam, hatte er zunächst keinerlei Erinnerung was geschehen war und wo er sich befand. Sein Körper fühlte sich dumpf und fremd an, gleichzeitig spürte er jedoch eine angenehme Wärme, die ihn umhüllte und sonderbar auf seiner Haut prickelte. Was war das?

Er hatte keine Kraft die Augen zu öffnen, aber nach und nach kamen neue Sinneseindrücke hinzu, die ihm halfen sich zu orientieren: Nässe. Wärme. Ein grünlicher Schein. Er trieb in einer blubbernden Flüssigkeit mit annähernder Körpertemperatur, umgeben vom entfernten Brummen einer Maschine, das dumpf zu ihm durchdrang. Irgendwann – er hätte nicht sagen können, ob Sekunden oder Minuten vergangen waren, sein Zeitgefühl war gänzlich absent – realisierte er, dass er sich in einem Meditank befinden musste, die typische Sauerstoffmaske über den Mund gestülpt. Nackt und an zwei Schlaufen unter den Achseln aufrecht gehalten. Wieso war er hier? Ihm fehlte doch nichts?! Er fühlte sich pudelw–...

Als er testweise Arme und Kopf bewegen wollte, schoss ein scharfer heißer Schmerz ohne Vorwarnung durch seine Nervenbahnen und versetzte seinem Hirn einen regelrechten Stromschlag. Gepeinigt knurrte er auf. Sein Hals, seine Schultern – alles schien mit einem Mal in Flammen zu stehen. Was war geschehen? Nach und nach kehrten weitere Schmerzen in sein Sinnesbewusstsein zurück. Schmerz in seinen Beinen, den Eingeweiden, im Gesäß. Einfach überall. Schmerz, als habe man ihn lebendig durch den Fleischwolf gedreht. Die arbeitende Heilflüssigkeit der Medikammer tat ihr Bestes, heilte prickelnd und wärmend alle äußeren Wunden, während eine Infusion am linken Arm für die innere Genesung sorgen sollte. Er wusste wie die Prozedur ablief. Vegeta hatte so manches Mal mehr Zeit im Inneren eines solchen Tanks verbracht als irgendwo sonst. Die unschöne Nebenwirkung einer Elite-Ausbildung. Er wusste, wie schmerzhaft der Heilungsprozess sein konnte. Doch warum war er diesmal hier gelandet? Er erinnerte sich, das er trainiert hatte, aber konnte er sich dabei derart verletzt haben? Er hatte doch allein trainiert?! Aber wer hatte ihn dann überhaupt auf die Medistation gebracht? Und wann? Wie lang war er schon in diesem Tank?

Mühsam wühlte der Saiyajin in dem trüben Chaos seiner lückenhaften Erinnerungen, bereits damit vertraut, dass sein Gedächtnis nach dem ein oder anderen Kampfunfall manchmal einige Tage benötigte, um wieder glasklar zu funktionieren. Da drang eine Stimme gedämpft durch die Flüssigkeit zu ihm, die ihn beim Namen rief. Benommen zuckten seine bleiernen Augenlider, ehe er es schaffte sie einen Spalt zu öffnen. Getrübt durch die blaugrüne Suppe konnte er eine Silhouette am Sichtfenster erkennen.

„Vegeta!"

Die Stimme rief ihn noch einmal, diesmal lauter und der Junge schaffte es schwach zu blinzeln und die Augen weiter zu öffnen. Die Silhouette bewegte sich, doch die trübe grüne Mediflüssigkeit machte es unmöglich Details zu erkennen, die die Identität der Gestalt verraten hätten. Vegeta versuchte vorsichtig sich zu bewegen. Näher an die Glasscheibe zu kommen. Doch jede Kontraktion seiner Muskulatur war wie tausend heiße Nadelstiche. Resignierend deutete er seinem Besucher ein Kopfschütteln an, in der Hoffnung er würde verstehen.

„Sind wir etwa noch zu verletzt da drin? Hmmm, zu schade.", hörte er die Stimme dumpf durch die Flüssigkeit. Ein sehr vertrauter Klang, aber in seinem Kopf wollte es noch nicht klicken. Dann hörte er ein Lachen von außerhalb seiner Kapsel und sah noch einmal auf. Ein Gesicht tauchte vor ihm auf und lehnte sich so an das Glas des Sichtfensters, dass der Junge es identifizieren konnte. Freezer!

Als Vegeta das bösartige Reptil an der Glasscheibe erkannte, schien sich sein gesamtes Inneres in einem kalten, panischen Aufstöhnen zusammenzuziehen. Bilder einer verhängnisvollen Nacht, eines zum blutroten Albtraum geratenen Geburtstages, kehrten mit der zerstörerischen Kraft einer Abrissbirne auf die Leinwand seiner Erinnerungen zurück. Sein geschundener Körper begann aller Erschöpfung zum Trotz unkontrolliert zu zittern und die Mediflüssigkeit in Schwingung zu versetzen, als sich die Fratze Freezers in ein sadistisches Grinsen verwandelte. Das Letzte, was Vegeta im Gedächtnis geblieben war, ehe er in eine erlösende Ohnmacht abgeglitten war. Wie viele Tage war er bewusstlos gewesen? Seit wann steckte er in diesem Aquarium, in welchem er jetzt ausgeliefert war wie ein Goldfisch vor der Katze?

Er hatte keine Ahnung. Sein Erinnerungsvermögen schien taub wie seine Finger, als er sich an die lebenserhaltende Atemmaske auf seinem Gesicht griff. Vielleicht wusste er nicht mehr um das Wie und das Warum, doch wusste er, dass diese Visage vor ihm kein Entrinnen bedeuten würde, es sei denn er könnte dorthin fliehen, wo ihm der Icejin niemals freiwillig folgen würde. Mit einem Ruck riss Vegeta sich die Atemmaske herunter, hielt instinktiv die Luft an und ließ das lauwarme Heilwasser seinen Kiefer umspülen. Die lose Maske mit dem Beatmungsschlauch trieb blubbernd auf und entschwand seinem Blickfeld. Mit Genugtuung sah er Freezers sich ungläubig weitende Augen. Hatte dieser erwartet, dass er sich untätig seinem Schicksal ergeben würde? Lieber würde er hier in dieser Kapsel sterben. Auch wenn Suizid eine im Stolz seines Volkes unentschuldbare Schwäche und zutiefst verpönt war. Doch was hatte der Prinz jetzt noch zu verlieren außer seinem Leben? Seinen Stolz? Seinen Ruf? Hämisch schnaubte er und trieb die restliche Luft in seiner Lunge in einem Schwall an Luftblasen heraus. Der nächste Atemzug würde sie mit Flüssigkeit füllen, unabwendbar in ihn eindringen und das Unheil für immer von ihm fernhalten, das dort draußen auf ihn lauerte. Freezer wirkte irritiert. Warum? Wäre es nicht genau nach seinem Geschmack sein gebrochenes Opfer sterben zu sehen? Qualvoll und beschämend? Hatte er nach all seinen Gräueltaten Vegetas Überlebenswillen noch so stark eingeschätzt? Offensichtlich. Und doch kehrte das hämische Grinsen rasch auf die schmalen, violetten Lippen zurück.

„Denkst du, du kommst so einfach davon?", drang seine bedrohliche, tiefe Stimme dumpf zu dem Teenager vor, dessen Gesichtsfarbe immer dunkler wurde vor Sauerstoffentzug. Wenige Sekunden trennten ihn davor den instinktiven Kampf zu leben gegen den elementaren Reflex Luft zu holen zu verlieren. Sein Körper bebte immer heftiger. Doch erst als er nicht mehr konnte, den Mund öffnete und die grüne Flüssigkeit in seine Luftröhre sog, verlor der Icejin sein selbstsicheres Grinsen. Seine Miene wurde hart und sein Arm schnellte in einem gezielten Hieb nach vorn. Seine Faust traf auf die Glasscheibe und ließ sie augenblicklich zerbersten. Scherben flogen in alle Richtungen davon, begleitet von einer Sturzflut des Heilwassers. Während sich Vegeta im Todeskampf an seinen Hals griff, würgte und noch halb im Sog des zerborstenen Tanks mitgerissen wurde, störte sich der Icejin nicht daran unfreiwillig geduscht zu werden. Unbeirrt ergriff er den zuckenden Körper des Prinzen, zog ihn unsanft an sich und versetzte Vegeta mehrere gezielte Schläge in die Magengegend. Schließlich spie der junge Saiyajin, sich vor Schmerzen krümmend, in einem Schwall den Großteil des eingeatmeten Wassers aus. Dann begann ihn ein heftiger Hustenanfall zu schütteln und erledigte den Rest ihm das Leben zu retten. Rasch nahmen seine blauangelaufenen Lippen wieder eine gesündere Farbe an und Freezer wartete geduldig, bis sich der Junge gefangen hatte. Röchelnd und japsend lag er halb in den Armen seines Peinigers, das Kinn tropfend voller Speichel und Heilflüssigkeit, der nackte Leib mit Gänsehaut übersäht und zitternd. Sekunden vergingen, in denen der Teenager seinen Verstand nach dem Schrecken neu sortieren konnte. Dann ohne Vorwarnung begann er um sich zu schlagen und zu strampeln, um sich Freezers Griff zu entwinden. Zu fliehen. Egal wohin. Nur weg. Er konnte und wollte dieses Gesicht, diese hässliche, gehässige Visage nie wieder in seinem Leben erblicken, es sei denn um sie unter der Wucht seiner Faust in Matsch zu verwandeln. Doch das weiße Reptil reagierte blitzschnell, packte so fest zu, dass es Vegeta das Blut in den Armen abschnürte und um seine Beine hatte sich der lange, schlanke Echsenschwanz gewickelt, bis es ihm die Knie zusammendrückte und er ruhig gestellt war. Ein Laut der Frustration und Verzweiflung entwich ihm, doch noch immer war sein Stolz zu groß, um aus Leibeskräften um Hilfe zu schreien. Aus dem Augenwinkel sah er, wie ihm Freezer näher kam und kniff instinktiv die Augen zu. Seine anderen Sinne jedoch konnte er nicht verschließen und so spürte er den warmen Atem des Anderen auf seiner nassen Wange. Witterte Freezers lachhaft femininen Körpergeruch. Er erwartete geschlagen zu werden, angeschnauzt oder fortgezerrt und weiter misshandelt zu werden und spürte seine Nerven vibrieren vor Angst. Stattdessen nahm Freezer eine Hand von seinem Arm. Die schlanken Finger schlossen sich um Vegetas Kinn, drehten seinen Kopf und ehe er sich versah hatten sich Freezers lavendelfarbene Lippen auf seinen nassen Mund gedrückt. Vegeta spürte eine kalte Welle des Ekels über sich hereinbrechen und ballte die Hände hilflos zu Fäusten. Zuzuschlagen hätte mit seinem nun freigewordenen Arm keinen Sinn gehabt, auch wenn er nicht so verletzt und erschöpft gewesen wäre. Freezer zu schlagen war, als würde er gegen die Wand einer Gummizelle boxen. Zwar weich und nachgebend, doch für das Reptil nicht mehr als ein Kitzeln. Das eventuelle Echo dagegen könnte ihn zweiteilen. So blieb Vegeta nichts anderes übrig, als die Zähne fest zusammen zu beißen, als sich Freezers kühle Zungenspitze zwischen seine Lippen drängelte, wie ein Wurm, der sich in die Erde einzugraben suchte. Er küsste ekelhaft sanft und leidenschaftlich, ließ sich Zeit mit dem Jungen und der Saiyajin fühlte alsbald heiße Tränen der Wut in seinen Augen brennen. Das Gefühl einer fremden, glitschigen Zunge, noch dazu die seines neuen schlimmsten Feindes, die sich in seinen Mund drängte, ließ ihm die Galle in den Magen schießen. Doch seine zusammengebissenen Kiefer waren auch für Freezer ein unüberwindbares Hindernis und so knurrte er frustriert, als seine Zunge über Vegetas Zähne streifte und keine Lücke fand. Dann merkte der Junge mit Entsetzen, dass sich offenbar die Spitze des fest um seine Beine gewundenen Schwanzes zwischen seine Pobacken stehlen wollte. Panisch kniff er selbige zusammen und ein Fiepen entwich ihm. Freezer hatte doch nicht etwa vor sich hier auf der Medistation wieder an ihm zu vergehen? Dort, wo anders als in seinen privaten Gemächern, jederzeit ein Bediensteter herein kommen könnte? Irgendjemand, der seiner Pein Zeuge werden und es auf dem ganzen Schiff verbreiten könnte. Alle würden es erfahren, früher oder später, und der junge Prinz hätte in seinem Zustand nicht einmal mehr die Möglichkeit sich sein eigenes Grab zu schaufeln. Sein ganzer Körper schrie unentwegt vor Schmerz unverheilter innerer Verletzungen und als sich Freezers Schwanzspitze an seiner noch immer völlig eingerissenen Rosette entlang schlängelte, konnte er nicht mehr verhindern, dass ihm die Tränen heiß brennend über die Wangen strömten. Als sich der Icejin endlich von seinen Lippen löste, bemerkte er es und gluckste.

„Hast du Angst, Vegeta?", fragte er hämisch und schmiegte seine Nasenspitze an Vegetas tränennasses Gesicht, als hoffte er die Antwort auf seine Frage riechen zu können. Vegeta schauderte kalt und ignorierte das Reptil. Freezer allerdings gab sich damit nicht zufrieden. Er brachte Vegeta erneut vor Schreck und Schmerz zum Quieken, als er die Spitze seines langen Schwanzes durch den kaum verheilten Muskelring schob. Nur ein paar Zentimeter, doch genug, um den Jungen seine Stimme wiederfinden zu lassen.

„Bitte nicht…"

Freezers leises Lachen klingelte dämonisch in seinen Ohren.

„Hast du Angst?", wiederholte er seine Frage.

„Ja!", kam die gekeuchte Antwort.

Zufrieden grinsend und zu Vegetas großer Erleichterung zog sich die Schwanzspitze sofort zurück. Offenbar wollte der Icejin ebenfalls nur ungern Aufmerksamkeit erregen. Doch sein Klammergriff lockerte sich nicht. Stattdessen sog Vegeta zischend die Luft ein vor Schmerz, als er etwas in seinen Hals eindringen spürte. Er öffnete seine tränengeröteten Augen und sah, dass ihm die weiße Echse eine Injektionsnadel in die Haut gestochen hatte. Vergeblich versuchte er sich zu befreien, als Freezer eine durchsichtige Flüssigkeit aus der Spritze langsam in sein Blutsystem drückte.

„W-Was ist das?"

In seiner Stimme lag Panik. Er spürte, wie sich die Substanz kühl in seinem Hals ausbreitete und noch ehe der Schieber der Spritze sie ganz geleert hatte, fühlte der Saiyajin sein Blickfeld verschwimmen und seine Augenlider schwer werden. Freezers Worte drangen nur noch dumpf an sein Ohr.

„Schlaf, Vegeta. Du wirst es brauchen."

Er spürte noch, wie die Nadel schließlich herausgezogen wurde und sich die Lippen des Icejins ein letztes Mal sanft auf seine pressten. Dann wurde es schwarz um ihn.


- TotenmonD -