„Albus, das kann nicht dein Ernst sein.", rief Minerva entsetzt aus und sah besorgt zu Severus, der kreidebleich in seinem Sessel hing und nur den Kopf schüttelte. Dumbledore spielte mit seinem Leben und seinen Gefühlen wie mit einem Punchingball.
"Es tut mir leid, aber das ist die einzige Möglichkeit.", Minerva schüttelte den Kopf, doch richtete sich dann auf.
„Wer?"
„Emilia Waterloo.", Minerva seufzte resigniert und sah zu Severus, der die Augen geschlossen hatte.
„Albus, was ist mit Regina Flowersend? Denkst du nicht…naja sie ist…"
„Nein.", flüsterte Severus und sah Minerva an. Minerva versuchte ihr Mitleid zu verbergen, doch der resignierte Ausdruck in Severus' Augen verhinderte es.
„Was meinst du Severus?"
„Miss Waterloo ist bestens dazu geeignet.", murmelte er leise und Minerva wurde leicht rot, doch war froh, dass Severus es ihr anvertraute. Albus nickte und drückte Severus' Schulter.
„Also sind wir uns einig?"
„Was?", rief Minerva, doch Severus nickte und gab Albus somit die Zustimmung sein komplettes Leben, wie er es kannte auf den Kopf zu stellen.
„Aber Severus, du wirst alles…"
„Ich weiß Minerva.", sagte er leise und Minerva konnte eine Träne nicht verhindern, wenn sie daran dachte, was er bereit war aufzugeben, nur um ihr aller Leben zu retten, jetzt wo ihre letzte Hoffnung gestorben war. Wo der Junge der überlebt hatte, neben all den anderen Leichen aufgebarrt war.
„In Ordnung, Minerva, würdest du Miss Waterloo bitte hierher bringen?", bat Albus und Minerva ging zur Tür, sah Severus noch einmal kurz an und verließ das Schulleiterbüro.
„Ich weiß, dass du mich dafür hast, aber ich sehe keinen anderen Weg, ich hatte gehofft, dass Harry diesen Schlag überleben würde…", Severus unterbrach ihn.
„Es war mein Fehler der all das verursacht hat, ich habe nicht das Recht mich zu beschweren.", sagte er müde und sah gebeutelt zur Tür, wo das 16 jährige Ravenclawmädchen stand und unsicher zu den beiden Professoren sah. Rote Ränder um ihre Augen zeugten von ihrer Trauer um ihren verstorbenen kleinen Bruder David aus Severus' Haus. Ihm wurde bewusst, dass sie eine Vollwaise war, ihre Eltern waren auf dem Feld gestorben, genau wie ihr kleiner Bruder und ungewohntes Mitgefühl machte sich in ihm breit und er stand auf. Albus und Minerva sahen ihn kurz überrascht an, während Emilia seinen Blick erwiderte.
„Ich werde jetzt gehen Albus.", sagte er und Albus nickte ab, als Severus sich an Minerva und Emilia vorbei aus der Tür drängte, doch Emilia verwundert seinen entschuldigenden Blick wahr nahm.
„Wollen sie sich setzen Miss Waterloo?", Emilia setzte sich verwundert und lehnte den Tee freundlich ab. Minerva strich über ihre Hand, als Albus seine Ausführungen beendet hat.
„Aber wie soll meine Anwesenheit in der Zeit um 1975 in Hogwarts, etwas an dem Krieg ändern? Ihn gar verhindern?"
„Das darf ich dir leider nicht sagen, ich bitte dich nur diese Reise anzutreten.", Emilia schluckte.
„Aber ich…dann werde ich miterleben wie ich erneut geboren werde?", Minerva schluckte.
„Weißt du, wie deine Eltern zusammen gefunden haben?", sie nickte knapp, doch wurde dann kalkweiß.
„Wenn ich den Krieg verhindere, dann verhindere ich meine Existenz."
„Nein, du wirst vielleicht schon gemerkt haben, dass du nur ein Jahr über deinen Eltern in Hogwarts eingeschult wirst, es wäre deine Aufgabe sie zusammen zu bringen.", Emilia zitterte und sah Minerva unsicher an.
„Es ist deine Entscheidung.", sagte sie entschuldigend und Emilia atmete tief durch.
„Wieso nehmt ihr keine aus Gryffindor…ich weiß nicht, ob ich mutig genug bin…"
„Du bist die einzige, bei der wir uns vorstellen können, dass du Geschehenes ungeschehen machen kannst."
„Ich, ich weiß nicht.", sagte sie verzweifelt und Minerva sah zu Albus, der jedoch still blieb und Emilia nachdenken ließ.
„Aber ich habe nichts mehr zu verlieren oder?", Minerva drückte ihre Hand und Emilia richtete sich auf und ging auf den Schreibtisch zu, wo der Zeitumkehrer lag.
„Wie, ähm wie funktioniert das?", fragte sie unsicher und streckte die Hand zitternd aus. Albus sah Minerva triumphierend an, die leise seufzte, doch den Zauberstab leicht hob und mit einem Flick, alle Erinnerungen an Severus' Snape verschloss. Emilia drehte sich um, doch Minerva lächelte sie an. Vielleicht war es nur ein kleiner Luftzug, dachte sie sich. Hätte sie zum Fenster gesehen, hätte sie bemerkt, dass dieses fest verschlossen war. Albus nahm einen Umschlag aus dem Schreibtisch und reichte ihn Emilia.
„Damit solltest du zu meinem früheren Ich gehen, darin ist alles beschrieben. In diesem Umschlag, steht dein Leben drin, bitte lese und merke es dir, bevor wir dich auf die Reise schicken. Wenn du erlaubst wird Minerva deine Sachen zusammen packen.", Emilia nickte, etwas neugierig, wie ihr neues Leben aussehen soll.
„Severus.", sagte Minerva überrascht, die ihn erst auf ihrem Rückweg bemerkte. Er sah sie unsicher an.
„Sie hat sich dazu entschieden die Reise anzutreten. Jegliche Erinnerung an dein jetziges Ich sind mit einem Zauber verborgen, der sich am 25. Mai 1997 auflösen wird.", Severus nickte unsicher und Minerva lächelte.
„Ich denke, wenn ich nicht so viel älter als du wäre…"
„Stopp.", bat Severus leicht errötet und Minerva kicherte.
„Ich denke wenn man dich kennt bist du ein liebeswerter, überaus loyaler junger Mann Severus, der einen Fehler mit verheerendem Ausmaß begangen hat.", Severus sah sie dankbar an und sie ließ sich von der Wendeltreppe zu Albus' Büro befördern, wo er und Emilia bereits auf sie warteten. Albus hatte Emilias Schuluniform bereits verwandelt, so dass sie noch keine Hauszugehörigkeit zeigte. Minerva hatte ihre Kleidung etwas abgewandelt, um zu der Mode der Zeit zu passen und sie gab einen langen Brief.
„Ich habe versucht ein wenig über die Situation in Hogwarts zu der Zeit zu berichten und auch die Geschichte. Die Schüler musst du selbst kennenlernen. Ich denke, dass du sogar Spaß haben wirst und echte Freunde finden kannst.", Emilia sah sie dankbar an und nahm den verkleinerten Koffer und steckte ihn in die Umhangtasche. Sie sah Albus fragend an, der ihr den Zeitumkehrer gab.
„Er ist abgewandelt, du musst ihn nun für jedes Jahr einmal drehen."
„Also 21 mal?", Minerva drückte ihre Schulter.
„Viel Glück."
„Sie werden mich nicht erkennen oder?", fragte Emilia und Minerva nickte traurig. Emilia atmete tief durch und drehte den Zeitumkehrer.