So... nach dem ganzen englischen Geschreibe, hier mal wieder was deutsches. Ich hoffe, es ist alles verständlich. Es ist schlimm, dass mir die englischen Wörter jetzt schon schneller einfallen als die deutschen. Oben drein tut es meinem Grammatikverständnis auch nicht gut zwischen den Sprachen zu wechseln. Aber was solls... viel Spaß und habt Nachsicht mit mir.

Flüchtige Ratte

'Wieso bist du noch wach?' wunderte sich Severus als er merkte, dass Harry's Verbindung zu ihm immer noch aufrecht war.

'Ich kann nicht schlafen. Ich fühle mich so unruhig' gestand Harry.

'Unruhig? Weswegen?'

'Weiß nicht.'

'Es ist schon spät. Du solltest wirklich schlafen. Denke einfach an etwas Schönes'

Harry schmunzelte. 'Ich probier's. Ich hab dich lieb.'

'Ich dich auch und jetzt schlaf.'

Gerade als Harry die Augen zu machen wollte hörte ein sehr hohes, leises Geräusch. Da er in der Dunkelheit nicht so gut sehen konnte, stieß er einen Fledermauslaut aus, der ihm eine bessere Vorstellung des Raums gab.

Er nahm eine Bewegung wahr und blickte kurz darauf auf eine Fledermaus, die auf seiner Bettdecke gelandet war.

Harry's Herzschlag verdoppelte sich. War es nur eine verirrte Fledermaus, oder war es einer von den Schwarzmondjägern? War es Draco? Nein, Draco sah anders aus. Aber Harry war sich sicher den Geruch, der von der Fledermaus ausging, schon mal gerochen zu haben.

Die Fledermaus hopste kurz auf und ab und flog dann zur Tür des Jungenschlafsaals. Nachdem sie dort nicht landen konnte flog sie wieder zurück und wiederholte das Ganze.

Harry war sich sicher, dass die Fledermaus versuchte ihm etwas zu sagen, also stand er auf und öffnete die Tür. Die Fledermaus flog hinaus und Harry folgte ihr.

"Wer bist du?" fragte Harry schließlich als er im Gemeinschaftsraum stand. Harry spürte, wie Severus versuchte mit ihm Kontakt aufzunehmen, doch seine Konzentration galt ganz dem "Eindringling".

Die Fledermaus landete am Boden und im nächsten Moment stand ein Mann vor Harry. Bevor Harry ihn richtig sehen konnte, hatte der Mann ihm einen Arm um die Schultern gelegt und eine Hand auf Harrys Mund damit er nicht schreien konnte.

Instinktiv versuchte Harry sich frei zu winden, doch der andere Mann war stärker als er.

"Bitte, sei leise und höre mir zu, okay?" zischte der Fremde Harry ins Ohr.

Harry stoppte seine Versuche freizukommen und nickte.

'Harry, verdammt. Was ist bei dir los? Antworte!' schallte Severus Stimme durch den Kopf des Jungen, so dass dieser unwillkürlich zusammen zuckte.

Währendessen hatte der Fremde Harry losgelassen.

"Du hast nicht viel Zeit, falls du unentdeckt bleiben möchtest. Severus wird sicher bald hier sein," warnte Harry den Fremden.

"Was hast du mit ihm zu schaffen? Ich bin dein Pate!" rief der Fremde entsetzt und da klingelte es langsam bei Harry.

"Du… du bist Sirius Black, der Massenmörder," erinnert sich Harry schließlich wieder und dann kurz darauf setzte Wut ein. "Du hast meine Eltern verraten!" brüllte er hasserfüllt.

Erneut presste Sirius seine Hand auf Harry's Mund. "Nein, bitte. Hör mir zu. Ich war das nicht. Ich war nie der Geheimnishüter deiner Eltern. Das war Peter. Peter Pettigrew und er ist hier im Schloss. Du musst ihn mir bringen. Er ist eine Ratte, ein Animagus. Die Ratte-" Weiter kam Sirius nicht, denn in diesem Moment schwang die Portraittür auf und Severus stürmte herein.

"Harry!"

Harry riss den Kopf herum und rief "Papa!" Er wollte losstürmen, doch Sirius packte den Jungen und hielt ihn wie einen Schutzschild vor sich.

"Lass ihn los, Black!" knurrte Severus bedrohlich und richtete seinen Zauberstab auf seinen Erzfeind.

"Keine Sorge, Snivellus. Harry wird bei mir nichts geschehen. Er ist nur meine Versicherung hier wieder weg zu kommen" erklärte Sirius und hatte ebenfalls den Zauberstab gezogen.

Harry bebte vor Angst. Er wollte zu Severus laufen, aber Sirius Arm presste den Jungen schraubstockartig gegen seinen Körper.

'Harry, wenn ich 'jetzt' sage, verwandle dich in eine Fledermaus.'

'Was hast du vor?' fragte Harry panisch.

'Ich werde ihn kalt machen,' versuchte Severus den Jungen zu beruhigen.

Harry's Körper zitterte. 'Nein, Papa. Nicht. Ich kann nicht.'

'Natürlich kannst du.'

Harry biss sich auf die Unterlippe. Was wenn Sirius Recht hatte? 'Du verstehst nicht. Er hat etwas von einer Ratte gesagt. Peter Irgendwas soll eine Animagus sein. Er ist angeblich der Verräter.'

'Das kann er gerne dem Richter erzählen. Mich interessiert es nur, dich zu befreien.'

'Aber Papa, wenn er die Wahrheit sagt. Dann ist Peter hier im Schloss. Wenn du ihm zuhörst, lässt er mich sicher auch los. Lass uns hören was er zu sagen hat' schlug Harry vor, obwohl er einen Heidenangst hatte.

'Das ist ein denkbar ungünstiger Moment mit mir zu streiten' knurrte Severus Stimme durch Harrys Kopf.

"Bitte" flüsterte Harry, aber Severus hörte es dennoch laut und deutlich.

"Also gut, Black. Was willst du?" fragte Severus sichtlich irritiert über Harrys Verhalten.

Sirius war ebenfalls überrascht. Er hatte von dem Wortwechsel nichts mitbekommen und war in der Zwischenzeit im Rückwärtsgang mit Harry zu dem offenen Fenster gegangen, durch das er fliehen wollte.

Misstrauisch studierte er Severus bevor er erneut erklärte. "Ich bin gekommen um Peter zu suchen."

"Den Peter, den du in die Luft gejagt hast zusammen mit ein paar Muggeln?" fragte Severus sarkastisch, überzeugt davon, dass Sirius den Verstand verloren hatte. Was ja auch nicht weiter wunderlich war nach zwölf Jahren Askaban.

Sirius schüttelt den Kopf und zischte "Er ist nicht tot."

"Und wie erklärst du dir, dass man nach der Explosion nur mehr einen Finger von ihm gefunden hat?"

"Er hat ihn sich abgeschnitten. Er hat die Straße mitsamt den Leuten in die Luft gejagt, sich den Finger abgeschnitten und dann hat er sich in eine Ratte verwandelt nur einen Bruchteil einer Sekunde bevor die Auroren gekommen sind. Er ist zwischen den Auroren einfach durch geflitzt und in einer Seitengasse verschwunden und ich konnte ihm nicht folgen, weil alle Zauberstäbe auf mich gerichtet waren. Diese verflixte Ratte hat mich ausgetrickst."

"Wie rührend, und wie kommst du auf die absurde Idee, dass Peter hier ist?"

"Die Idee ist nicht absurd. Ich meine, irgendwie schon, aber ich habe ihn auf diesem Foto in der Zeitung erkannt und ich bin sicher, dass er hier ist" erklärte Sirius.

Severus unterdrückte den Drang die Augen zu rollen, "Geht es auch etwas genauer?"

"Diese Familie, die die Reise nach Ägypten gewonnen hat… der Junge, er hatte eine Ratte auf der Schulter sitzen."

"Ron?" rief Harry überrascht.

"Und diese Ratte soll Peter sein? Sind sich Ratten etwa derart verschieden?" fragte Severus.

"Diese hier schon. Ihr fehlt eine Zehe."

Harrys Augen weiteten sich unwillkürlich, "Papa, Krätze fehlt tatsächlich eine Zehe."

"Er ist nicht dein Papa" rief Sirius entsetzt.

Severus warf Sirius einen finsteren Blick zu. "Lenke nicht ab, Black. Du bist nicht am aktuellen Stand."

Sirius funkelte ebenfalls wütend. "Ach ja? Harry ist Lilys und James Sohn. Ich wüsste nicht, was daran etwas ändern könnte."

"Ich habe ihn so gut wie adoptiert, Black. Er gehört zu mir ob du willst oder nicht"

stellte Severus klar.

"So gut wie? Was soll das heißen?"

"Wir sind Blutspartner," erklärt Harry schließlich. Er war sehr stolz darauf und das konnte Sirius ruhig wissen.

"Bluts-...? WAS? Du hast mein Patenkind gebissen? Hast du den Verstand verloren?" rief Sirius entsetzt und festigte seinen Arm um Harry.

"Es war wohl eher umgekehrt," bemerkte Severus trocken.

Stirnrunzelnd blickte Sirius zu Harry, "Was meint er damit, du hättest ihn gebissen? Wieso hättest du das tun sollen, du bist doch gar kein… ich meine… wer war es dann, der dich verwandelt hat?"

"Ich weiß nicht, wer mich gebissen hat. Ich wurde überfallen. Es war stockdunkel. Aber ohne Severus hätte ich das alles nicht überstanden. Er hat mir sehr geholfen."

Sirius wurde plötzlich nervös. Er konnte sich dunkel erinnern, dass er sich auf den Weg zu Harry machen wollte, als er endlich aus Askaban fliehen konnte. Aber seine Erinnerungen waren nur sehr schwammig. Er war ziemlich ausgehungert gewesen und obwohl er in seiner Hundeform nicht an Blut angewiesen war, so konnte er dennoch nicht den unwiderstehlichen Duft von frischen Blut widerstehen.

Er musste wohl jemand überfallen haben, denn als er bei Harry's Verwandten ankam, war er wieder klarer bei Verstand. Er war nicht stolz drauf gewesen über den Erstbesten herzufallen, eigentlich wollte er es besser angehen, aber wie gesagt, er war ausgehungert gewesen und da war es nicht leicht seine Triebe zu kontrollieren.

"Oh nein," sagte Sirius plötzlich und in seinem Schock lockerte sich sein Arm, den er um Harry gelegt hatte. Harry versuchte dies auszunutzen um endlich frei zu kommen, doch sobald er den Arm von sich wegschieben wollte, festigte Sirius seinen Griff wieder.

"Dann gehört er zu mir!" rief Sirius schließlich besitzergreifend.

"Nein!" riefen Severus und Harry wie aus einem Mund.

"Du hast ihn überfallen und allein zurück gelassen. Du hast keinerlei Ansprüche auf ihn. Er hat keine Bindung zu dir, das solltest du eigentlich wissen. Er gehört zu mir," rief nun Severus bedrohlich. Keiner konnte ihm Harry wegnehmen und wer es versuchte, bekam es mit ihm zu tun.

'Wiesenmond, ich denke es wäre an der Zeit dich von ihm zu befreien. Verwandle dich jetzt.'

Harry war überrascht, dass obwohl die Stimme mehr wie ein Befehl klang doch eindeutig Angst mitschwang. Nur ein kleines bisschen, aber auch das, war für Severus unüblich.

'Okay, ich versuche es,' gab Harry zurück und konzentriert sich auf seine Fledermausform.

Sowie es Harry gelang, flatterte er eilig zu Severus hinüber und im selben Moment schoss ein Ganzkörperklammer Fluch aus Severus Zauberstab, den Sirius aus seiner Überraschung über Harry nicht mehr abblocken konnte.

"Was hast du jetzt vor? Was passiert mit ihm?" fragt Harry vorsichtig.

"Wir geben ihn den Auroren."

"Und was ist mit Peter bzw. Krätze?"

"Weißt du, wo die Ratte deines Freundes ist?"

"Meistens schläft sie bei Ron auf dem Kopfpolster. Oh Gott, wenn ich denke, dass er die ganze Zeit… wäää… das ich echt…äggs"

"Geh und sieh nach, ob du sie findest und bring sie zu mir. Wenn er ein Animagus ist, dann können wir das sehr schnell herausfinden."

Harry lief die Treppe hinauf und verschwand im Jungenschlafsaal nur um dann kurz darauf mit enttäuschtem Gesicht zurück zu kommen. "Sie ist nicht da."

Niemand konnte es schließlich wissen, dass die Ratte Sirius Auftauchen mitbekommen hatte und im Schatten unbemerkt in den Gemeinschaftsraum gehuscht war und als Severus wenig später durch das Portraitloch kam, ist sie hinaus auf die Gänge geeilt.

"Komm. Wir bringen Black zu Dumbledore. Du schläfst heute bei mir."

Harry runzelten die Stirn. "Aber was wenn Dumbledore ihn den Auroren übergibt und die ihn dann zurück nach Askaban bringen? Was wenn er wirklich unschuldig ist? Wir müssen die Ratte finden."

"Harry, es ist fast Mitternacht und ich werde jetzt sicher nicht mit dir das Schloss abklappern um eine Ratte zu suchen, der eine Zehe fehlt."

"Aber nur jetzt haben wir die Chance. Morgen kann sie schon weiß Gott wo sein," rief Harry aufgebracht.

Severus warf Harry einen strengen Blick zu, "Jetzt ist aber Schluss. Wer weiß wie lange die Ratte schon weg ist. Wir gehen morgen auf die Suche. Wenn Black wirklich unschuldig ist, gibt es auch andere Wege das zu beweisen."

Mit energischen Schritten ging Severus auf das Portraitloch zu, während ein regungsloser Sirius Black hinter ihm her schwebte. Harry blieb nichts anderes übrig, als hinter seinem Vater her zu gehen. Nervös biss er auf seiner Unterlippe herum. Fieberhaft überlegte er, wo Krätze nur sein könnte.

"Wenn er im Schloss ist werden wir ihn schon finden," versicherte Severus, als er merkte dass Harry sich immer noch wegen der Ratte Gedanken machte.

Kurz darauf erreichten sie die Wasserspeier. Severus sagte das Passwort und wenig später klopften sie an Dumbledores Bürotür.

"Was wenn er schon schläft?" fragte Harry, als ihr Klopfen nicht erhört wurde.

"Dann werden wir die Auroren kontaktieren."

"Aber, Papa. Können wir ihn nicht…" Harry verstummte wieder bei den Blick den ihm Severus zu warf.

"Ich werde nicht dein Leben leichtfertig aufs Spiel setzten, Harry. Black wird den Behörden übergeben egal ob dir das nun gefällt oder nicht. Was wenn er uns angelogen hat? Wer garantiert uns das seine Geschichte wahr ist? Außerdem kann ich für nichts garantieren, wenn Black in meiner Obhut ist. Von mir aus kann er in Askaban verrotten."

Harry's Augen wurden groß. Wieso hasste sein Vater den Mann so? Wenn er unschuldig war, dann gab es doch keinen Grund ihn zu hassen, oder? Dann fiel Harry ein, dass Severus ihm ja erzählt hatte, dass Sirius und Harry's Vater dicke Freunde waren. Vielleicht war der Hass zu Sirius Black genauso groß wie zu James?

Harry wurde je aus seine Gedanken gerissen, als plötzlich die Bürotür aufging. Albus sah etwas müde aus und Harry war sich sicher, dass er schon im Bett war.

"Severus? Harry? Ich gestehe, ich habe nicht mit so späten Besuch gerechnet."

"Es handelt sich um einen Notfall. Sirius Black ist in den Gryffindor Turm eingedrungen und hat Harry bedroht."

"Nein, hat er nicht," unterbrach Harry sofort und wurde mit einem verärgertem Blick seines Vater bestraft.

"Er hat dich gegen deinen Willen festgehalten und dich als menschlichen Schutzschild verwendet, wie genau würdest du dass denn nennen?"

"Er wollte mir nur die Wahrheit erzählen, er hatte nicht vor mir weh zu tun," rechtfertigte sich Harry.

"Wie dem auch sei. Ich konnte ihn mit einem Ganzkörperklammer unschädlich machen, bevor er fliehen konnte. Er behauptet unschuldig zu sein und dass der wahre Mörder, Peter Pettigrew sich in der Form einer Ratte versteckt."

"Krätze, Rons Ratte. Ihn fehlt eine Zehe," warf Harry ein. "Er ist nicht mehr bei Ron. Womöglich läuft er gerade durch Schloss, vielleicht versucht er zu fliehen, wir sollte ihn so schnell wie möglich finden."

"Wir, junger Mann, gehen jetzt. Du gehört schon längst ins Bett. Ich bin sicher Professor Dumbledore kommt auch ohne deiner Hilfe klar." Mit diesen Worten überließ Severus Black dem Direktor und schob Harry aus dem Büro.

"Aber ich bin überhaupt nicht müde und ich-"

"Harry," mahnte Severus streng, "Ich will nichts mehr hören. Du gehst schlafen."

"Aber wie soll ich denn nur schlafen können, wenn der wahre Mörder noch frei herum läuft?"

Severus zog einen Mundwinkel hoch, "Netter Versuch, Harry. Aber du und ich wissen, dass du in meinen Räumen sicher bist."

Schließlich seufzte Harry ergeben. Er war sich immer noch sicher, dass er nicht einschlafen können würde. Wie sollte er auch? Nach allem, was er erfahren hatte.

Als er wenig später in seinem Zimmer in Severus Privaträumen lag stahl sich ein Lächeln in sein Gesicht. Er liebte es hier unten. Es fühlte sich mehr nach "zu Hause" an, als es Hogwarts jemals war. Diese Ruhe und Geborgenheit, die der Raum ausstrahlte, ließen Harry schneller einschlafen, als er gedacht hatte.

Severus jedoch konnte nicht schlafen. Es hatte ihm eine enorme Überwindung gekostet Black nicht an Ort und Stelle kalt zu machen. Wäre Harry nicht gewesen, dann hätte Black keine Möglichkeit gehabt sich zu erklären. Und jetzt? Jetzt wusste Severus gar nicht mehr was er denken sollte. Sollte Black wirklich unschuldig sein… Merlin… zwölf Jahre unschluldig in Askaban eingesperrt zu sein, das wünscht er nicht einmal seinem schlimmsten Feind.

Aber er wollte nicht daran denken, dass Black vielleicht unschuldig sein könnte. Er wollte den Mann hassen, so wie er es schon immer getan hatte. Black war von den Herumtreibern der Schlimmste gewesen. Gerade weil er auch ein Vampir war. Black hatte gewusst, wie er Severus wirklich verletzten konnte.

Wenigstens war Harry schnell eingeschlafen, so bekam er Junge nichts von Severus wirren Gedanken und aufgewühlten Emotionen mit.

oxo

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte war er alleine. Severus hatte ihm eine Nachricht in der Küche hinterlassen, in der er Harry mitteilte, er solle mit seinen Freunden in der Großen Halle frühstücken.

Harry schmollte, er hatte sich schon auf ein privates gemütliches Frühstück gefreut. Seufzen machte sich Harry fertig und eilten dann zur Großen Halle. Am Gryffindor Tisch angekommen fand er seine zwei Freunde in eisigen Schweigen vor.

"Hi, was ist los?" fragte Harry verunsichert.

"Frag doch Hermine. Frag sie, was ihre Katze heute gefrühstückt hat," sagte Ron ohne Aufzublicken.

"Ron," rief Hermine mit wütenden Tränen, "Krummbein hat Krätze nicht gefressen."

"Hat er wohl!" rief Ron zurück. "Ich konnte Krätze heute nirgendwo finden und er schläft immer, immer bei mir. Aber was ich gefunden habe, waren orangene Katzenhaare."

"Das beweist gar nichts!" rief Hermine zurück und vergrub ihr tränennasses Gesicht in ihren Händen.

"Ron," begann Harry und setzte sich neben seinen Freund. "Ich bin mir auch sicher, dass es nicht Krummbein war. Gestern-" Doch weiter kam Harry nicht mit seiner Erklärung denn Ron war empört aufgesprungen und sah Harry erschüttert an.

"Wo soll Krätze denn sonst plötzlich hin sein? Oder hast du ihm etwa was angetan? Brauchtest du noch einen Mitternachtssnack?"

Dieser Vorwurf verschlugen Harry glatt die Sprache. Es fühlte sich an, als ob Ron ihm einen spitzen Gegenstand in sein Herz gebohrt hätte. Fassungslos schüttelte er seinen Kopf.

"Ron," wimmerte Hermine. "Beruhige dich doch, bitte."

"NEIN, ich beruhige mich nicht. Ich will nichts mehr hören. Von keinem von euch!" und damit sprang der rothaarige Junge auf und eilte aus der Großen Halle.

Harry war immer noch starr vor Schock. Dachte Ron wirklich er würde so etwas machen? Er hatte immer gedacht Ron würde ihn verstehen. Würde wissen, dass Harry für niemanden eine Gefahr war.

"Er meint es nicht wirklich so. Er… Ich denke, er ist einfach krank vor Sorge. Du weiß, die Ratte hatte früher Percy gehört. Er ist seit Sommer besorgt, weil es seiner Ratte nicht so gut geht." versuchte Hermine auf Harry einzureden und legte ihre Hand auf Harrys.

"Es tut nichts zu Sache wie er es gemeint hatte. Es scheint immer noch Angst vor mir zu haben. Wenn er mich nur hätte erklären lassen... " Harry schüttelte gekränkt seinen Kopf.

"Was wolltest du ihm denn erklären?" fragte Hermine vorsichtig.

"Ich weiß, was mit Krätze ist. Er muss gestern Abend abgehauen sein, als er gemerkt hat, dass…" fing Harry an zu erzählen, ehe ihm bewusst wurde, dass die Große Halle vielleicht nicht der richtige Ort war darüber zu reden. "Wir müssen reden, aber nicht hier!" Damit stand Harry wieder auf.

Stirnerunzelnd wischte sich Hermine die letzten Tränen von ihren Wangen. Dann machte sie für sich und Harry schnell ein Sandwich und stand auf, um Harry zu folgen. Sie gingen in ein unbenutztes Klassenzimmer und Harry erzählte Hermine, was sich gestern Nacht im Gryffindorturm zugetragen hatte.

"Dann... dann ist Krätze vermutlich dieser Peter Pettigrew? Oh Gott, wie furchtbar. Wie können wir ihn nur finden? Wer weiß, ob er überhaupt noch im Schloss ist?"

"Ich werde ihn finden. Ich weiß noch nicht wie, aber vielleicht kann ich ihn mit meinem Geruchsinn aufspüren. Für irgendwas müssen meine Vampirssinne ja gut sein."

Damit ging Harry eilig zur Tür, "Kommst du mit?"

Hermines Augen wurden größer, "Was, jetzt? Wir haben Unterricht. Die nächste Stunde fängt gleich an."

Harry verdrehte die Augen. "Ist mir egal. Das hier ist wichtiger. Was wenn Pettigrew wirklich ein Mörder ist? Dann sollte er doch so schnell wie möglich geschnappt werden."

"Und was, wenn wir ihn finden? Willst du ihn alleine dingfest machen?"

"Ich kann meinen Papa kontaktieren, wenn es gefährlich wird," sagte Harry und zuckte mit seinen Schultern. Nichts und niemand konnte ihn von seinem Vorhaben abbringen.

"Harry," rief Hermine verzweifelt. Hin und her gerissen, ob sie Harry folgen, oder zum Unterricht gehen sollte. Doch ihr Herz sagte eindeutig, dass sie auf Harry aufpassen sollte und so eilte sie hinter ihrem Freund her.

"Wo geht's du hin?" fragte sie, als sie hinter Harry die Stufen hocheilt.

"Ich hole meinen Tarnumhang. Wir wollen doch nicht von den Lehrern außerhalb der Klasse erwischt werden."

Hermine seufzte, aber sie kannte Harry gut genug um zu wissen, dass reden hier nichts mehr helfen würde. Zu ihrer Überraschung waren sie nicht die einzigen die den Unterricht schwänzten. Fred und George Weasley saßen im Gemeinschaftsraum. Sie hatten die Köpfe zusammen gesteckt und schreckten hoch, als plötzlich das Portaitloch aufging.

"Harry, Hermine, habt ihr nicht Unterreicht?" fragten sie nervös mit einen gespielten Lächeln.

"Ja, genau wie ihr!" sagte Hermine schließlich, "Was macht ihr denn da?"

"Wir? Öhm… na ja?" fragend sah Fred zu George und eine Weile schienen sich die beiden nur mit Blicken zu unterhalten, bis George sich schließlich zu den beiden jüngeren umdrehte und sagte, "Wir schauen, ob wir Krätze vielleicht auf unserer Karte finden können."

"Karte?" fragte Hermine und beiden kamen näher. Auf dem Tisch lag eine Karte von Hogwarts auf der sich kleine beschriftete Punkte hin und her bewegten.

"Was ist das?" fragte Harry mit großen Augen.

"Das…" fing Fred an.

"... ist die Karte der Herumtreiber" beendete George stolz.

"Davon habe ich noch nie etwas gehört" sagte Hermine und runzelte die Stirn.

"Natürlich nicht" begann Fred zu erzählen, "Die haben wir auch aus Filch Büro geklaut. Wer immer diese Herumtreiber warfen, sie waren Genies! Auf der Karte sieht man nicht nur alle Räume und Geheimgänge des Schlosses, sondern auch all seine Insassen. Hier, da ist Hagrid und Professor Snape und da ist Professor McGonagall und all ihre Schüler. Seht ihr? Professor Dumbledore scheint außer Haus zu sein, denn sein Punkt ist nicht auf der Karte. Allerdings könnte er auch in einem Raum sein, der nicht auf der Karte ist."

Harrys Augen wurden immer größer je mehr er verstand was für ein Schatz diese Karte war. Aufgeregt wanderten seine Augen über die Linien und Punkte. Er suchte nach den Punkten mit "Sirius Black" oder "Peter Pettigrew".

"Haustiere werden leider nicht angezeigt. Somit ist sie für die Suche nach Krätze unnütz," sagte George schließlich doch als er merkte wie vertieft Harry über die Karte gebeugt war fragte er, "Suchst du denn wem Bestimmten?"

Harry schreckte hoch, "Ähm… ja, nein, ich weiß nicht." Und dann nach kurzen Überlegen erzählte Harry schließlich auch Fred und George von den Ereignissen der letzten Nacht.

"Woa, du willst uns also sagen, das Krätze keine gewöhnliche Ratte ist, sondern ein Animagus?" fragte Fred.

George schluckte erschüttert, "Das ist ein bisschen krass. Ich meine, Ron hat die Ratte überall hin mitgenommen. Sie schlafen zusammen im Bett."

"Es ist gut möglich, dass Peter Pettigrew nicht mehr im Schloss ist, aber ich hoffe doch, dass er sich vielleicht noch irgendwo hier herumtreibt," erklärte Harry und so suchten sie zu viert die Karte ab.

"Vielleicht kann die Karte keine Animagis anzeigen. Wenn sich die Zauberer verwandeln, dann werden sie zu einem Tier und Tiere zeigt die Karte nicht an," gab Hermine zu bedenken, doch Harry ignorierte Hermines Worte und suchte weiter verbissen die Karte ab.

Nach einiger Zeit seufzte er enttäuscht auf, doch dann hörte er Hermine plötzlich aufstöhnte, "Ich glaub's nicht. Harry, sieh doch nur."

Hermines Finger zeigte leicht zitternd zu einem sich nur langsam bewegenden Punkt der tatsächlich mit Peter Pettigrew beschriftet war.

Die beiden sahen sich erschrocken an. Pettigrew war in einem kaum benützen Teil des Schlossen im Keller unterwegs.

"Er sucht vielleicht nach einem geheimen Ausgang" versuchte Fred zu erklären.

"Ich denke, wir sollten ihm ein bisschen überraschen, was meint ihr?" sagte George mit einem breiten Grinsen.

Und so machten sich die Vier auf die Suche nach der flüchtigen Ratte.