Ich hatte heute Nachmittag eine Idee, die ich dann auch gleich veröffentlichen wollte.
Es wird eine Hermine/Snape Fiction, ich dachte mir, dass könnte ich auch mal versuchen;-)
Meine erste Geschichte "Visionen" geht natürlich trotzdem weiter.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 1

Hermine Granger schritt langsam über die Wiese in Richtung des großen Sees. Hogwarts lag düster hinter ihr, kaum ein Licht erhellte das früher durch Schüler bewohnte Schloss.
Ja, sie wusste, dass sie sich dem Gebot von McGonagall widersetzte, wenn sie nachts, in der Dunkelheit und mutterseelenallein über das Gelände lief, doch die junge Frau brauchte diese Zeit für sich. Zeit um sich ganz bewusste ihrer Verzweiflung, der Sinnlosigkeit all der Bemühungen, die sich hinter ihr in der einstigen Schule abspielten, hinzugeben.
Kein Schülerlachen hallte mehr durch die Gänge, die große Halle oder die Gemeinschaftsräume. Es gab keine Professoren mehr, die auf verschiedenste Art versuchten, Wissen zu vermitteln, genauso wie es die Schule 'Hogwarts' nicht mehr gab.
Es gab nur noch eine kleine Gruppe von versprengten Widerstandskämpfern, von Menschen, die sich dem dunklen Lord widersetzten, die sich im Schloss verschanzt hielten. Dem Ministerium war schon lange nicht mehr zu trauen, mehr und mehr nahm die Korruption überhand, es verging kaum einen Tag, an dem kein Mitarbeiter völlig willkürlich verhaftet wurde.
Doch auch diese Gruppe war nur sporadisch in der Lage wirklich etwas zu bewegen. Aktionen wurden häufig völlig kopflos übers Knie gebrochen, eine wirkliche Organisation gab es nicht. Minerva versuchte tapfer die Führerrolle zu übernehmen, sie war dazu besser geeignet als alle anderen, aber dennoch, die Lücke die er hinterlassen hatte, würde niemand je wieder schließen können. Er, Albus Dumbledore.
Sein Tod war dem Sterben jeglicher Hoffnung gleichgekommen, kaum ein Mensch hatte jetzt noch den Mut sich gegen Voldemort zu stellen, was sollte es schon ändern? Was konnten man denn schon ausrichten, wenn selbst ein Mann wie Dumbledore letztendlich dem Bösen zum Opfer gefallen war.
Die Mutlosigkeit, die sich in Großbritannien breit machte, erleichterte es den Todessern ungemein, die Herrschaft zu übernehmen, kaum einer stellte sich ihnen noch in den Weg.

Die wenigen, die es taten, lebten hier in Hogwarts.
Diese Gruppe zählte insgesamt kaum noch mehr als 50 Personen. 50 gegen Hunderte von grausamen Mördern. Die junge Frau schüttelte den Kopf. Was konnten sie denn schon ausrichten?
Doch diese Haltung ließ Hermine nur hier draußen zu Tage treten, nur hier, in der Dunkelheit verborgen, ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
Wie viele Freunde hatte sie inzwischen schon verloren? Hagrid war der erste gewesen, der nach gefallen war. Die Schuld belastete sie, er hatte sie mit seinem eigenen Leben vor dem Tod bewahrt. Ohne jegliche Verteidigungsmöglichkeit hatte er sich einem Todesser entgegen gestellte, vor einem halben Jahr, bei dem zweiten groß angelegten Angriff auf das Schloss. Hermine war Nott in dem Duell klar unterlegen gewesen, als sie blutend und vor Schmerzen halb bewusstlos am Boden gelegen hatte, war es Hagrid gewesen, der verhindert hatte, das ein 'Avada Kedavra' ihr Leben auslöschte. Er hatte diesen Fluch abbekommen.
Immer wieder schlug nun der schmerzhafter Gedanke in ruhigen Momenten auf sie ein. Würde der sanfte Halbriese heute noch leben, wenn sie nicht so schwach gewesen wäre? Doch ändern konnte sie es nicht, nicht mehr.

Hagrid war nicht das einzige Opfer Grabsteine standen inzwischen bei der großen Eiche, in unmittelbarer Nähe zu Dumbledores Grabmal. Auf ihnen waren die Namen von Menschen eingraviert, die Hermine einen Teil ihres Lebens begleitet hatten, die ihr wichtig gewesen waren. Katie Bell, Neville Longbottom, Pomona Sprout, Horace Slughorn, Alastor Moody, Kingsley Shacklebolt und Charlie Weasley stellten nur eine kleine Auswahl der Verstorbenen dar.
Charlie, die Erde auf seinem Grab war noch locker. Drei Tage waren seit seinem Tod vergangen. Er war von einem Besuch beim Ministerium nicht zurückgekehrt. Niemals würde die Gryffindor den verzweifelten Ausdruck in Mollys Augen vergessen, als man ihr ihren toten Sohn ins Schloss brachte. Gerade bei diesem Gedanken spürte wenig Lust, wieder ins Schloss zurück zu kehren und sich mit der Trauer auseinander zu setzten. An manchen Tagen wünschte sie sich nichts sehnlicher, als dieser Welt mit all ihren Grausamkeiten, entfliehen zu können.
Es war sinnlos, alles was sie taten.

Und dennoch war Hermine Granger ein Teil dieser chancenlosen Gruppe. Sie wirkte stets zuversichtlich und machte den Zweiflern Mut. Sie betrachtete es als ihre Aufgabe. Wie es in ihrem Inneren aussah, wusste keiner, sie hatte gelernt, gut zu schauspielern. Wenn sie schon im Kampf schwach, eigentlich mehr Belastung als Unterstützung war, so wollte sie ihren Freunden wenigstens so helfend zu Seite stehen.
Warum war sie nicht einfach in die Mugglewelt zurückgekehrt? Warum hielt sie sich nicht einfach aus diesem Krieg raus, anstatt ein Teil dessen zu werden?
Weil sie am Ende doch lieber sterben wollte, als sich später vorwerfen zu müssen, tatenlos mit angesehen zu haben, wie Menschen nur ihrer Herkunft wegen dahin geschlachtet wurden.
Und eine Garantie für das Leben gab es auch nicht, wenn sie zu ihren Eltern zurückkehren würde. Sie war eine Freundin von Harry Potter und damit sicherlich ein gern gesehenes Ziel.
Nein, wahrscheinlich lebte sie hier sogar sicherer als zu Hause. Wahrscheinlich war es so auch für ihre Eltern sicherer.
Die armen, sie wussten nicht einmal, was in der Welt ihrer Tochter für dunkle Kräfte am Werk waren.

Sie hatte den See inzwischen fast umrundet, als ein nahes Knacken von Holz sie aus ihrer Gedankenwelt zurück in die Realität riss.
Es war wirklich an der Zeit ins Schloss zurück zu kehren. Man konnte nie wissen, wer sich alles auf dem Gelände herum trieb. Die Banne waren bei weitem nicht mehr so effektiv wie zu Dumbledores Lebzeiten und sie wollte nicht das erste Opfer eines erneuten Todesserangriffs werden.


Und, was meint ihr? Lohnt es sich weiter zu schreiben?
Hinterlasst mir doch bitte eine Review.