Kapitel 9: Freunde, Minimuffpaarung und Begegnungen im Dunkeln
„Aufwachen Gin, komm schon!"
Ginny drehte sich müde auf die andere Seite, währenddessen Samantha, ihre beste Freundin und Zimmergenossin, sie mühsam versuchte aufzuwecken. Nach längerem Rütteln und Einreden schaffte es Sam schließlich, Ginny zum aufstehen zu bringen.
„Wieso warst du auch gestern so lange munter? Ich glaub ich hab dich sogar um 2 Uhr noch gehört."
Ginny gähnte herzhaft und sah ihre blondhaarige Freundin lächelnd an. Wieso hatte sie gestern noch schnell nicht einschlafen können? Schockiert musste sie sich an einen blondhaarigen, großen Jungen erinnern und sank wieder ins warme Bett. Das war der Grund: Draco Malfoy. Er hatte sie das ganze Wochenende über verfolgt. Natürlich nur in ihren Gedanken. Jedoch war das genauso nervig wie als würde er ihr die ganze Zeit hinterherrennen. Obwohl, Ginny konnte nicht einmal einschätzen ob sie dies für nervig empfinden würde. Sie konnte Draco's Worte vom vorigen Samstag noch immer nicht vergessen. Irgendwie hatte sie große Lust den Slytherin näher kennenzulernen.
Sam, die natürlich nichts von den Gedanken ihrer Freundin wusste, sah auf die Uhr und fing an ihre Schulsachen zusammen zu packen. „Also Ginny, wenn du nicht bald aufstehst, gehe ich allein runter in die Halle. Immerhin ist das Frühstück bald zu ende."
Bei dem Wort „Frühstück" schnellte jedoch Ginny's Hand sofort in die höh und sie schrie: „Frühstück!" Eilig sprang sie aus ihrem Bett und ab ins Badezimmer. Nach ca. 5 Minuten marschierten sie schon aus dem Gemeinschaftsraum, auf den Weg zur großen Halle.
Dort angelangt setzten sie sich zu ihrem Tisch und Ginny begann sich alles was sie sah auf ihren Teller zu legen. Genüsslich aß sie ihren Berghaufen, als sie plötzlich eine ihr bekannte Stimme hinter sich vernahm.
„Na Weasley, bist du etwa schwanger ?"
Ginny die zuerst auf Draco sah und anfangs nicht verstand, verfolgte seinen Blick der geradewegs auf ihren Teller landete. Erst jetzt erkannte sie was er meinte. Oft war sie nämlich richtig übermutig bei ihren Entscheidungen was sie essen sollte. Und manchmal kam es halt vor das sie einfach alles auf einmal nahm, welches überaus ekelhaft aussah für andere die es an ihr nicht gewohnt waren. So lag direkt neben ihrem Ham & Eggs ein Pfannkuchen mit einer Tomate drüber. Ginny fing an zu grinsen, und sagte nur: „Ja, hast du was dagegen?" Frech zeigte sie ihm die Zunge.
Draco sah sie nur amüsiert an. „Nun ja, solange es nicht von mir ist!"
Daraufhin wurde sie rot und erwiderte nichts. Zum Glück kam Blaise und verschwand mit Draco auf den Slytherintisch.
Sam, die für eine Sekunde lang aufgehört hatte zu kichern, fing wieder an. Ginny sah sie nur böse an. Plötzlich hatte sie überhaupt kein Appetit mehr.
„Jetzt fällt es mir ja wieder ein! Du hast ja Nachsitzen müssen mit Malfoy! Wie wars?"
Ginny hatte erwartet das diese Frage kommen würde. Sie antwortete nur mit einem „Wie hätte es schon sein sollen!" und versuchte ein anderes Thema zu finden, „ ääh.. wie war eigentlich Hogsmeade!"
Sam sah ihr jedoch über den Rücken und sagte: „Guten Morgen Luna!"
Ginny sah über ihren Rücken und erkannte Luna die sich nun neben sie setzte. Sie vergaß dass Sam auf ihre Frage nicht eingegangen war. „Hey Luna!", begrüßte sie ihre Freundin stattdessen. Sam und Luna waren ihre beiden besten Freundinnen in Hogwarts. Zu dritt waren sie unschlagbar und da sie nun gemeinsam eine Unterrichtsstunde haben würden, holte sie Luna meistens vom Gryffindortisch ab. Wie jeden Tag, hatte sie wieder ihre Radieschen-Ohrringe auf, jedoch war Ginny aufgefallen dass sie bereits seit mehreren Tagen auf ihre Butterbierstöpsel-Kette verzichtete.
„Machen wir uns auf den Weg zu Alte Runen?", fragte sie strahlend.
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Nach 7 harte Stunden voller Qualen und Langeweile, war der Unterricht für die drei vorbei. Samantha und Ginny wollten sofort nach dem Essen runter auf den Quidditschplatz ein paar Runden drehen.
„Kommst du mit Luna?", fragten sie ihre verdrehte Freundin.
„Tut mir Leid Mädls, aber ich … ja … hab noch was zu tun!"
Verdutzt schauten sie ihr nach wie sie sich winkend umdrehte und schlussendlich bei einer Abbiegung verschwand. Am heutigen Tag fanden sie es äußerst merkwürdig nur zu Zweit den Nachmittag zu verbringen.
Jedoch konnte es nichts Besseres geben als eine Runde mit dem Besen zu fliegen. Am Quidditchplatz angekommen warfen sie sich sofort auf ihre Besen und stießen sich vom Boden ab. Obwohl sie beide nicht in der Gryffindormannschaft mitspielten, war es ihr beider Hobby geworden. Plötzlich bemerkte Ginny wie jemand auf den Tribünen herum spazierte. Nach längerem Beobachten erkannte sie Draco mit Crabbe oder Goyle (sie konnte sie nie so richtig unterscheiden) die auf die andere Seite des Feldes gingen.
„Wieso schauen die die ganze Zeit zu uns herauf?", fragte nach Kurzem Sam die bei ihr vorbeiflog.
Jetzt bemerkte es Ginny auch. Wütend flog sie zu ihnen hinab.
„Was gibt es für Probleme, dass ihr uns die ganze Zeit anstarren müsst?", fragte sie schroff. Sie spürte wie hinter sich Sam ruhig landete.
„Nun ja, wisst ihr nicht dass das Slytherinteam jeden Montag hier trainiert? Und wir können euch klugerweise überhaupt nicht hier gebrauchen!", schnauzte Goyle (oder Crabbe , dachte sich Ginny und musste sich ein Grinsen verkneifen) währenddessen die anderen aus der Mannschaft her marschierten.
Draco sagte merkwürdigerweise nichts dazu und betrachtete Ginny. Diese bemerkte das und versuchte sich nicht aus der Rage zu bringen.
„Red du nicht von „klugerweise". Kann mir nicht vorstellen das du überhaupt weißt was das heißt!", schnauzte Ginny zurück, „außerdem habt ihr noch nie montags trainiert! Komm Sam lass uns gehen."
Aufgebraust machte sie sich einen Weg zwischen zwei Slytherins und begab sich wieder mit ihrer Freundin rauf, ins Schloss. Die ganze Zeit beklagten sie sich über das Geschehene.
„… die verändern ihren Trainingsplan jeden Tag, wie soll man da auch wissen…", Sam hörte jedoch plötzlich auf zu reden und blieb still. Ginny der das kurz nicht aufgefallen war, da sie in ihrer Tasche rumkramte, sagte darauf: „Was wolltest du noch schnell sagen?"
„Ach nichts!", wurde ihr nur zugerufen.
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Nachdem sie ihre Sachen wieder auf ihr Zimmer gebracht hatten und sich an ihren Haufen von Hausaufgaben rangemacht hatten, war auch schon wieder Essenzeit.
Währenddessen Ginny sich bei Sam wegen Snape's Hausaufgaben beschwerte, kam ihnen Luna entgegen. Sie schien recht glücklich zu sein, und begrüßte sie auch dementsprechend.
„Ihr werdet nicht glauben was mir heute per Eule geschickt wurde!" Langsam zog sie aus ihrer Tasche einen kleinen Minimuff den es nur bei Fred und George's Laden gibt. Er war rabenschwarz und hatte einen weißen Fleck um eines seiner Augen.
Sofort fingen Ginny und Sam an lauthals zu schreien vor Entzückung. Ein paar Leute um sie schauten sie irritiert an.
„Oh, wie süß, darf ich den kleinen Kerl halten?", fragte Sam strahlend und beachtete die anderen nicht, die sie verstört anstarrten.
„Es ist ein Mädchen! Ich habe sie Madison genannt! Hier, aber vorsichtig!"
Plötzlich kam Ginny ein furchtbar toller Gedanken. Grinsend legte sie einen Arm um Luna und sagte: „Nun ja Luna, du weißt ja … mein Arnold ist ja ein wenig einsam und denkst du nicht auch das sie ganz wunderbare Kinder haben würden?" Ginny grinste noch breiter.
Luna war jedoch nicht so ihrer Meinung. Schließlich dauert ihr Weg zur Halle noch länger als erwartet, da Ginny versuchte Luna zu überreden ein paar kleine Minimuff-Babys machen zu lassen. Sam nebenbei musste die ganze Zeit lachen.
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In der Halle verabschiedeten sie sich von einander, wobei Ginny die ganze Zeit leise zu Luna flüsterte: „Madison und Arnold sitzen auf ´nem Baum, knuffen sich ganz heftig, man glaubt es kaum…" Sam musste noch immer kichern.
Lachend gingen die beiden Gryffindors an ihren Tisch. Während des Essens sprachen sie wie wohl die kleinen Minimuff-Babys aussehen würden. Plötzlich kam Ginny's Blick auf den Slytherintisch wo sie ein gewisser Blondhaariger beobachtete. Schockiert grinste sie ihn an wobei sie eine Augenbraue hochzog. Draco der ihren fragenden Blick bemerkt hatte grinste nur lieb zurück. Ginny war froh dass sie saß, weil sonst sie wahrscheinlich am Boden geflogen wäre, so zitterten ihre Beine.
Sam hatte alles gespannt mit angesehen und stubste ihre Freundin an. „Also machst du mir meine Hausaufgaben?"
„Jaja natürlich!" Ginny schien komplett ausgeschalten zu haben wie Sam erkannte. Erst nach wenigen Minuten hatte der Rotschopf realisiert was sie da gesagt hatte und sah ihre Freundin wütend an um sie zu fragen wie sie auf sowas nur kommen würde.
Sam sah sie jedoch ganz amüsiert an. „Was ist da eigentlich zwischen dir und Malfoy. Irgendwas muss da passiert sein mit euch."
Ginny, die jetzt erst verstand wieso ihre Freundin vorher die Frage gestellt hatte, wurde ganz rot. Knapp sagte sie nur „Da ist doch nichts."
„Ja natürlich! Und Hogwarts wurde an einem Tag erbaut!"
„Wurde es!", warf Ginny drauf ein.
„Ach sei still. Das war nur so ein Ausdruck!" , sagt Sam schmollend.
Als sie später aus der Halle gingen fragte Ginny noch kurz: „Denkst du ich schaff es Luna zu überreden?" Sam schnaubte nur.
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Um 10 Uhr saßen sie noch immer da, den Tisch voller Bücher und Pergament und noch immer erst die Hälfte der Aufgaben fertig gestellt. Plötzlich fiel Ginny auf, dass sie ihre Tasche in der großen Halle liegen gelassen hatte. Hektisch legte sie noch ein Wort ein und kroch aus dem Portrait der fetten Dame.
„Wohin willst du denn um diese Uhrzeit noch hin, junge Dame?"
Als Ginny ihr jedoch nicht antwortete und schnell weiterging, hörte sie noch ein „Die Jugend heut zu tage, …" hinter sich. Als sie um die Ecke bog, hörte sie plötzlich Schritte ihr endgegenkommen. Schnell versuchte sie sich noch hinter einer Rüstung zu verstecken, doch zu spät. Verwundert nahm sie die Stimme von Pansy Parkinson war.
„Was macht denn eine Gryffindor um diese Uhrzeit noch auf den Gängen?", fragte sie Ginny kreischend. Der Rotschopf konnte noch immer nicht verstehen wie Dumbledore nur so eine Person zur Vertrauensschülerin machen konnte.
Bevor sie sich auch nur eine irgendwie blöde Ausrede erfinden konnte, kam auch schon jemand anderer um die Ecke.
„Pansy, was ist los?"
Draco stand mit schlechtgelaunter Miene da und verschränkte seine Arme. Erst als er Ginny sah ließ er locker und grinste sie verschmitzt an.
„Einer dieser Weasley's ist in den Gängen rumgeschlichen, Drakie!" Den letzten Ton traf sie so hoch das beide hochfuhren.
„Ich übernehme das schon!", sagte Draco scharf und ließ die Augen nicht von Ginny. Erst als Pansy widersprechen wollte sah er sie an. Schmollend verschwand sie.
„Also Ginny, was machst du hier?" Er hatte noch immer das Grinsen im Gesicht, es wirkte nun viel bübischer.
Nicht nur die Tatsache dass er sie „Ginny" genannt hatte, sondern seine ganze Anwesenheit machte sie nervös. „Ich wollte nur meine Tasche aus der großen Halle holen!" erwiderte sie etwas unsicher.
Als ihr auffiel wie dumm sie sich aufführte, atmete sie einmal kurz auf und sagte mit viel kräftigerer Stimme: „Ich habe sie dort vergessen."
„Meinst du vielleicht die hier?"
Erst jetzt fiel ihr auf das er ihre Tasche in der Hand hielt. Glücklich sie zu sehen ging Ginny auf ihn zu und wollte sie ihn abnehmen. Jedoch blockte er ab und fragte spitzbübisch: „Und was denkst du bekomme ich als Dank für deine Tasche und deine Rettung vor Pansy?"
„Das heißt ich werde nicht verpetzt von dir?"
„Hätte gar nicht daran gedacht!"
Ginny kam ihm noch näher. „Was willst du denn haben?", flüsterte sie ihm zu. Ihr Mut staunte sie.
Draco kam nochmal eine Spur näher, sodass sie nun seinen Geruch wahrnahm. Es roch fabelhaft. Wieder verspürte sie das merkwürdige Gefühl wie vom letzten Samstag. Jedoch war dieses nun viel vertrauter als sie noch vom letzten Mal in Erinnerung hatte. Trotzdem ging sie wieder ein paar Schritte zurück. Sie wusste nicht ob sie nun glücklich oder panisch sein sollte als er ihr nachging. Als sie an der kalten Mauer ankam, ließ er ihre Tasche los, sodass sie auf den Boden fiel. Er hatte noch immer das bübische Grinsen im Gesicht als er beide Hände gegen die Mauer legte damit sie ihm nicht mehr entwischen konnte.
Wieder bückte er seinen Kopf zu ihr vor, wobei Ginny drohte mit ihren Beinen abzuknicken da sie so weich waren. Sie wusste das er ein Typ war der wusste was er wollte, trotzdem blieb er sanft und einfühlsam mit seinen Bewegungen. Als er nurmehr ein paar Zentimeter mit seinen Lippen von ihren Entfernt war, flüsterte er: „Würdest du mir wirklich alles geben?"
Benebelt von seinem höllisch guten Duft und der Tatsache dass er so nah bei ihr stand, hätte sie sich zu dem Zeitpunkt gewünscht dass er sich die letzten Zentimeter noch auf sie zubewegt und ihr einen Kuss gab. Jedoch kam es nicht so.
Draco trennte sich nun von ihr, hob ihre Tasche auf und bot sie ihr an. Ginny sah total perplex von der Tasche hinüber in seine Augen. Sie konnte nicht wirklich sagen was da nun passiert war auf jedenfall wollte es Draco komischerweise nicht beenden, was ihm ganz und gar nicht ähnlich sah.
Mit zitternden Händen nahm sie ihm die Tasche ab, sah ihn noch ein paar Minuten in die Augen und als er noch immer nichts sagte, verschwand sie mit einem leisen, unsicheren: „Danke … und … gute Nacht!"
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Jaja Leute! Wenn ich will kann ich es doch – also mit den langen Kapitel!
Ich hoffe es hat euch gefallen. Es ist viel detailierter als die vorherigen. Wenn es euch gefällt werde ich mehr von dieser Art schreiben!
Würde mich über ein Review freuen.
Lg, eure
Crazy-candyfloss