Disclaimer: Harry Potter & Co. gehören nicht mir … seufz

Spoiler und zeitliche Einordnung: Spielt im Sommer nach HBP.

Rating: M.

A/N:
Dies ist eine Snarry-Story (und zwar meine zweite – meine erste bekommt in den nächsten Tagen endlich ein weiteres Kapitel dazu, ich schreib noch dran …)

Vorsicht: Wird im Laufe der Story zu Slash. Don't like it? Don't read it. ;-)

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Halt mich

Kapitel 1
Nacht über Grimmauld Platz

Severus Snape lehnte sich an den Kaminsims und ließ seinen Blick erst über den Rand seines Whiskeyglases, dann durch den dämmrigen Salon des Ordens-Hauptquartiers Grimmauld Platz 12 schweifen, bevor er sich wieder Minerva McGonogall zuwandte.

„Mag sein, dass der Junge bisher unverschämtes Glück hatte, aber um an Nagini heranzukommen, bedarf es mehr als alles, was die kleine Kröte und seine stümperhaften Freunde aufzubieten haben. Nagini ist immer in der Nähe ihres Herrn und der Dunkle Lord ist rund um die Uhr von seiner Leibgarde umgeben …"

„Ich bitte dich, Severus", McGonogalls Tonfall war streng, „wären Harry und seine Freunde so ‚stümperhaft' wie du sie hinstellst, wäre jetzt sicherlich nicht nur noch ein einziger Horkrux übrig. Außerdem haben Alastor, Kingsley, Nymphadora und Remus Harry in den letzten Wochen hart trainiert."

Snape schnaubte und wollte etwas Verächtliches erwidern, besann sich unter den warnenden Blicken der anwesenden Ordensmitglieder jedoch anders. Insbesondere Lupin reagierte in letzter Zeit überaus empfindlich auf negative Kommentare über den Jungen-der-lebte.

„Und was habe ICH mit all dem zu tun?", fragte der Zaubertränkemeister genervt. „Eigentlich dürfte ich gar nicht hier sein. Meine Tarnung als Spion ist mehr als gefährdet. Ich komme sowieso kaum noch an nützliche Informationen. Der Dunkle Lord ist misstrauisch geworden, und das trotz Albus' … Opfer."

Snape nippte an seinem Whiskey und verscheuchte den Schmerz, der jedes Mal bei der Erinnerung an Dumbledores Tod in ihm aufstieg. Dass er, Snape, seinen eh im Sterben begriffenen Mentor nur auf dessen ausdrückliche Anweisung und wegen des Unbrechbaren Schwures mit Narcissa getötet hatte, konnte seine Schuldgefühle nicht im mindesten mildern. Und auch nicht seine Trauer um den Mann lindern, der wie ein Vater für ihn gewesen war – und der ihm wie kein anderer vertraut hatte.

Das Räuspern von Alastor Moody riss Snape aus seinen Gedanken.

„Genau aus diesem Grund ziehen wir dich von deinem Posten zurück, Severus. Außerdem wirst du hier gebraucht. An Harrys Seite."

Snape stellte sein Glas auf dem Kaminsims ab und verschränkte die Arme.

„Wie bitte? Und was soll ich bitteschön ‚an Harrys Seite'!"

„Ihn unterrichten", schaltete sich McGonogall nun wieder ein. „Er braucht deine Hilfe. Und wir wissen aus sicherer Quelle, dass es für dich zu gefährlich ist, in den Dienst des Dunklen Lords zurückzukehren."

„Aber …", Snapes Augen verengten sich, „und wer weiß eigentlich so genau über meine geschwundene Vertrauenswürdigkeit Bescheid?"

„Du meinst, wer deine Nachfolge als Spion angetreten hat?", schmunzelte McGonogall, „Aber Severus, du wirst verstehen, dass ich keine Namen nennen kann …"

‚Fehlt nur noch, dass sie mir gleich Tee und Zitronenbonbons anbietet', dachte Snape, als er das belustigte Funkeln in ihren Augen sah. Unwillig verzog er die Mundwinkel. Die Gryffindor-Hauslehrerin hatte Nachfolge Dumbledores nicht nur als Direktorin von Hogwarts und Leiterin des Phönix-Ordens angetreten, sondern zu allem Überfluss auch viele seiner Macken übernommen. Wozu leider auch die überdimensionale Vernarrtheit in Potter gehörte. Das brachte Snape zurück zum Thema.

"Und worin soll ich das holde Kind, das angeblich unser aller Rettung sein wird, trainieren? Ich hoffe doch nicht …"

Doch McGonogall lächelte bereits:

„In Okklumentik."

„Nie und nimmer, Minerva!", schnaubte er und fing ihren missbilligenden Blick auf.

Beide starrten sich ein paar Sekunden an, bevor Snape die Augen verdrehte.

„Meinetwegen, wenn es denn sein muss. Aber glaub mir, das ist ein hoffnungsloses Unterfangen. Potter ist zu unreif. Das blödsinnige Balg konnte seine Gefühle noch nie kontrollieren, geschweige denn, seine Gedanken abschirmen …"

McGonogall unterbrach ihn scharf.

„Hör bitte auf, ihn so abfällig zu titulieren, Severus! Außerdem ist Harry kein Kind mehr. Er ist 17 und damit volljährig. Er ist vollwertiges Ordensmitglied. Und er hat mit der Zerstörung der Horkruxe bewiesen, wie gewissenhaft er sich einer Aufgabe widmen kann."

„Potter und gewissenhaft? Das ich nicht lache!"

„Es reicht! Ich lasse nicht zu, dass du ihn noch weiter beleidigst!", meldete sich eine wütende Stimme von der Couch.

Snape schaute spöttisch in Lupins blitzende Augen.

„Ah, sieh an, die Beschützerinstinkte des Werwolfs … welch' unerwartetes Plädoyer", dann sah er sich demonstrativ im Raum um, „Wo genau ist eigentlich unser neues, ach so erwachsenes und gewissenhaftes Ordensmitglied?"

„Er schläft – und das verdientermaßen! Immerhin ist er erst vor ein paar Stunden von seiner letzten Mission zurückgekehrt", knurrte Lupin.

Mit einem Knarren öffnete sich die Tür hinter ihnen und eine leise Stimme meldete sich:

„Er hat die Dursleys getötet."

Bleich im Gesicht und nur mit einem Schlafanzug bekleidet trat Harry in den Salon. Mit flackerndem Blick sah er von einem Ordensmitglied zum anderen und ging dann barfuß zu Lupin hinüber und ließ sich neben den Werwolf auf das Sofa sinken.

„Was ist passiert?", fragte Lupin sanft, legte seinen Arm um Harry und zog ihn an sich heran.

Der Dunkelhaarige schloss die Augen und murmelte:

„Voldemort. Er hat die Dursleys getötet. Ich hab es durch seine Augen gesehen …"

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Harry fuhr sich immer wieder über die blutig gekratzte Narbe an seiner Stirn, während er dem Orden von dem Überfall der Todesser auf den Lingusterweg Nr. 4 erzählte.

Harry Stimme war leise, fast monoton, seine Augen fixierten einen Punkt an der Wand über dem Kamin. Er schilderte, wie er von den Bildern und Voldemorts Lachen in seinem Kopf aufgewacht war, wie er mit ansehen musste, wie der Dunkle Lord und seine Handlanger die Schutzzauber durchbrachen, Onkel Vernon, Tante Petunia und Dudley zu Tode folterten.

Als Harrys Narbe stärker zu bluten anfing, griff Lupin nach der Hand des Gryffindors, hielt sie fest und tupfte vorsichtig mit einem Taschentuch entlang der Wunde. Harry senkte seinen Blick.

„Es ist meine Schuld. Wenn ich nicht wäre, hätte Voldemort sie nie im Visier gehabt. Verdammt, wir hätten sie nach dem Anschlag auf Hermines Eltern evakuieren müssen und nicht nur die Schutzzauber erneuern …"

„Es ist NICHT deine Schuld", sagte McGonogall bestimmt, „wir haben mit ihnen geredet, aber sie haben sich geweigert, an einen sichereren Ort überzusiedeln."

„Phh …!", lachte Harry bitter auf und in seinen Augen blitzte es. „Das ändert nichts daran, dass sie wegen MIR angegriffen wurden!"

McGonogall wollte etwas erwidern, doch Snape kam ihr mit kalter Stimme zuvor:

„Womit Sie sich mal wieder geschickt in den Mittelpunkt stellen können, nicht wahr, Potter? ICH, ICH, ICH - wie der Vater, so der Sohn …"

„Severus!", riefen McGonogall, Lupin, Tonks, Moody und Shacklebolt wie aus einem Mund.

Zum ersten Mal, seit er den Raum betreten hatte, schaute Harry den Zaubertränkemeister geradeheraus an. Seine Augen verengten sich.

„Ah sieh an, der schleimige Mörder ist aus Voldemorts Hintern zurück gekrochen. Warum haben Sie uns eigentlich nicht gewarnt? Als Schoßhund des ‚Dunklen Lords' hätten Sie doch eigentlich über den geplanten Überfall Bescheid wissen müssen! Oder sind Sie im Stiefellecken nicht mehr gut genug, SCHNIEFELUS?"

Snapes Whiskeyglas, eben noch auf dem Kaminsims, zerschellte direkt vor Harry auf dem Boden und der Zaubertränkemeister griff nach seinem Zauberstab, doch Mad-Eye Moody fiel ihm in den Arm.

„Es reicht", zischte der ehemalige Auror, „wir sind im Krieg, verdammt noch mal, hört auf, euch so aufzuführen! Ihr beide steht auf einer Seite und werdet eure Kindereien ab sofort unterlassen!"

„Aber …", begannen sowohl Snape als auch Harry, doch McGonogall unterbrach sie mit einer energischen Handbewegung.

„Ruhe jetzt! Ich werde das Ministerium wegen der Dursleys informieren. Alastor, Kingsley, Nymphadora, ihr appariert direkt zum Lingusterweg und nehmt die Spur auf. Severus, du bleibst hier und beginnst morgen das Okklumentik-Training mit Harry – nein, ihr beiden, keine weiteren Proteste! Remus, du passt auf, dass sie in unserer Abwesenheit nicht aufeinander losgehen. Am besten, ihr drei geht schlafen."

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„Wie bitte, der Mistkerl soll in UNSEREM Zimmer schlafen, Remus?"

Der Werwolf seufzte und schob Harry weiter die Treppe hinauf.

„Du weißt selbst, dass es das einzige noch freie Bett ist, also stell dich nicht so an."

Snape hinter ihnen schnaubte und murmelte:

„Na herrlich, ein pubertärer Idiot und ein verflohter Wolfspelz als Zimmergenossen, meine sehnsüchtigsten Träume werden war."

„Ich bin nicht pubertär", fauchte Harry und wollte sich zu Snape umdrehen, doch Lupin hatte seine Schultern fest im Griff und steuerte ihn über den Flur des ersten Stockwerks zu ihrem Raum, begleitet von Snapes provokativem Auflachen.

„Ignorier ihn einfach, er kann nicht anders", flüsterte der Werwolf, öffnete die Zimmertür und bugsierte Harry mit sanftem Druck zu dessen Bett.

Harry ließ sich auf die Matratze fallen. Lupin setzte sich neben ihn auf die Bettkante und deckte ihn zu.

„Was für ein rührender Anblick, man könnte meinen, ich sei in eine Familienidylle gestolpert", spöttelte Snape.

Dann sah der Zaubertränkemeister sich im Zimmer um, ging zum dritten, noch unberührten Bett hinüber, holte einen zu einer Lederbörse geschrumpften Koffer unter seinem Umhang hervor, vergrößerte ihn, fischte Nachtzeug, ein Handtuch und eine Kulturtasche heraus, verschloss den Koffer mit einem Siegelspruch, schob ihn unters Bett, griff seine Sachen und verschwand wortlos im kleinen Badezimmer, das an den Raum angeschlossen war.

„Hab ich Minerva richtig verstanden? Okklumentik mit Snape?", flüsterte Harry und verdrehte gequält die Augen.

„Man könnte meinen, das sei das Schlimmste auf der Welt", schmunzelte Lupin, ging zu seinem eigenen Bett gegenüber dem von Snape und begann, sich auszuziehen. „Sieh's doch mal positiv: Wenn du gut genug bist, ist das deine Chance, ihm in seine Erinnerungen zu schauen."

„Nein danke, Remy, DAS hatte ich schon zur Genüge", verzog Harry das Gesicht und schloss die Augen. Sofort wanderten seine Gedanken zurück zu der fatalen Okklumentik-Stunde, in der er Snapes Erinnerungen in Dumbledores Denkarium geplündert und gesehen hatte, was für ein Idiot sein Vater gegenüber Snape gewesen war. Er hatte sich für James Verhalten geschämt. Und ihm hatte auf einmal gedämmert, weshalb Snape ihn, das Ebenbild seines Vaters, stets so hasserfüllt behandelt hatte.

‚Aber du bist nicht dein Vater!', meldete sich eine trotzige Stimme in seinem Kopf. ‚Du siehst ihm sogar von Tag zu Tag weniger ähnlich. Und der Bastard hat wirklich kein Recht dazu, seine Wut auf James an dir auszulassen. Außerdem hat er Dumbledore getötet, – und es ist mir egal, dass er es nicht freiwillig getan hat!'

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Severus Snape erwachte von einem leisen Wimmern. Automatisch griff er unter das Kopfkissen nach seinem Zauberstab, öffnete die Augen und versuchte, in der Dunkelheit um sich herum etwas zu erkennen. Das Wimmern verstummte und er hörte schweres Atmen. Dann das Quietschen einer Matratze, das Rascheln einer Bettdecke und die Schritte nackter Füße durch den Raum.

‚Na klar, kann ja nur Potter sein, der Herumtreiber!', dachte Snape.

Der Schatten bewegte sich zur Badezimmertür und öffnete und schloss diese leise. Ein Lichtstrahl huschte durch die Ritzen der Tür. Undeutlich war zu hören, wie ein Wasserhahn aufgedreht wurde und der Strahl gegen Keramik plätscherte. Dann hörte Snape etwas Dumpfes, den Aufprall eines Körpers auf den Fliesen.

Der Zaubertränkemeister sah, wie Lupin sich nun ebenfalls vom Bett erhob, die Tür öffnete und ins Badezimmer trat. Snape konnte Harry durch die offene Tür auf dem Boden sitzen sehen, mit dem Rücken an die Wand neben dem Waschbecken gelehnt, die Arme auf den Knien gestützt, das Gesicht in ihnen verborgen. Die Schultern des Dunkelhaarigen zuckten, doch kein Laut war zu hören außer dem Plätschern des Wassers.

Lupin drehte den Wasserhahn zu, kniete sich neben den Jüngeren und zog ihn in seine Arme. Harry vergrub sein Gesicht am Hals des Werwolfs und Snape konnte leises Schluchzen hören und sah, wie Lupins Hände beruhigend über den Rücken des Gryffindors kreisten, ihm durch die Haare fuhren ...

Nach ein paar Minuten standen die beiden auf, löschten das Licht und kamen ins Zimmer zurück. Snape beobachtete durch seine fast geschlossenen Wimpern, wie sich die Schatten seiner beiden Zimmergenossen auf Lupins Bett setzten. Auf das kaum hörbare Wispern seiner Zimmergenossen lauschend, driftete der Zaubertränkemeister Atemzug um Atemzug zurück in den Schlaf.

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Im Morgengrauen erwachte Snape. Im Baum vor dem Fenster begannen die ersten Vögel mit ihrem Gesang und der Zaubertränkemeister schwang sich aus dem Bett und streckte sich. Mitten in der Bewegung erstarrte er. Sein Blick fiel auf das Bett gegenüber. Genauer gesagt: Auf zwei miteinander verschlungene Körper.

Lupin lag ausgestreckt auf dem Rücken, Gesichtszüge entspannt, und hatte seine Arme um Harry geschlungen, der mehr auf als neben dem Werwolf lag und sein Gesicht unter dessen Kinn vergraben hatte. Die Bettdecke war weit nach unten gerutscht. Harrys angewinkeltes, linkes Bein drängte sich in Lupins Schritt und die rechte Hand des ehemaligen DADA-Lehrers ruhte auf dem Po seines jungen Mitschläfers, während Harrys linke Hand das Schlafanzugoberteil des Werwolfs nach oben geschoben hatte und auf dessen nackten Bauch lag.

In diesem Moment seufzte Harry leise und Lupin zog den Jüngeren noch enger an sich heran und küsste ihn auf die Stirn. Goldbraune Werwolfaugen öffneten sich – und starrten in schwarze Zaubertränkemeisteraugen. Die verstreichenden Sekunden zogen sich in eine stumme Unendlichkeit, bis Snape sich wortlos abwandte und ins Badezimmer schritt.

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Der Anblick von Lupin und Potter so vertraut miteinander … im selben Bett … ließ Snape nicht los. Er spürte dem warmen Wasserstrahl auf seinem Körper nach und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht.

Dass sich der Werwolf an Black's Stelle wie ein Pate und in Vertretung von Potters Eltern wie ein Vaterersatz um den Gryffindor kümmerte – OKAY. Das war schon so gewesen, als Lupin im dritten Schuljahr des Jungen als Lehrer für die Verteidigung gegen die dunklen Künste nach Hogwarts gekommen war. Die beiden hatten sofort einen unübersehbaren Narren aneinander gefressen.

Dass diese Zuneigung sich in der letzten Zeit immer mehr und immer ungenierter vor den anderen Ordensmitgliedern in Berührungen ausdrückte – war ebenfalls, wenngleich auch nur auf unterster Stufe, OKAY. Die Angriffe des Dunklen Lords, der Tod von seinen Eltern, dem Diggory-Jungen, Black, Dumbledore und nun seinen Muggel-Verwandten, die Jagd nach den Horkruxen, die bevorstehende letzte Schlacht, all das war zugegebenermaßen viel, ja, vielleicht, ganz eventuell, sogar ein bisschen zu viel für die Schultern eines gerade mal 17jährigen. Kein Wunder, dass Lupin an Potter seine Beschützerrolle auslebte, der Werwolf war in dieser Hinsicht eh ein Penetrant sondergleichen.

Aber DIESES Bild von den beiden, dass sich Snape eben geboten hatte, das war … zu viel.

Dass Lupin seinem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt war, war nach seinem ewigen Beziehungs-auf-und-ab mit Sirius Black seit ihren gemeinsamen Jugendtagen kein Geheimnis. Doch dass der Goldene Junge auch auf Männer stand … das war neu. Hatte Potter nicht schon vor Jahren mit dieser Chang was gehabt? Und war er nicht mit der jüngsten Weasley-Göre zusammen? Die beiden hatten vor Dumbledores Tod doch kaum ihre libidösen kleinen Teenagergriffel voneinander lassen können! Konnte es denn wirklich sein, dass …?

"Verdammt, warum verschwende ich meine Gedanken an diesen Idioten?", entfuhr es dem schwarzhaarigen Zauberer. „Selbst wenn zwischen dem Flohhaufen und der Rotzgöre mehr als Pseudo-Familiengeplänkel ist, was geht mich das an?"

Mit Entsetzen fühlte er, wie sich bei dem Gedanken an Harry in Lupins Armen in seinem Magen ein Knoten bildete und sich gleichzeitig in seiner Körpermitte etwas regte.

Snape fluchte und stellte den Duschstrahl auf kaltes Wasser um.

Fortsetzung folgt … (ist doch klar)

P.S.: Reviews stürzen mich in Entzücken und Kreativitätsschübe ... smile