Disclaimer:
Hi, kann ich Ihnen helfen, junge Dame?
Ja, ich bin nicht von hier. Ich komme aus Riga. Ich weiß allerdings, dass Harry Potter JKR gehört. Sie haben nicht zufällig einen Tiger gesehen? Es war schon immer mein Traum, auf einem zu reiten, wissen Sie?
Ja, ich habe ihn dem weißen Kaninchen nachgeschickt. Halt Stopp...
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Allgemein gesagt: Alles was ihr wiedererkennt gehört mir nicht. Sei es in Disclaimern, Geschichten oder sonstwo, alles gehört denjenigen, die es erfunden haben, zumeist Joanne K. Rowling, mitunter auch Warner Bros. oder Paramount oder einer anderen Person. Ich schreibe nur zu meinen Vergnügen und wenn ihr mir Geld hierfür nachschmeißen würdet, würde ich es nicht nehmen, so sehr ihr mich auch bittet. Nicht mal für meine Disclaimer, denn (s. o.). Reviews hingegen sind immer sehr willkommen. P.S. Das weiße Kaninchen gehört Lewis Carroll. Ich will es auch nicht haben. Die Lady gehört Cosmo Monkhouse (vermutlich), aber der ist so alt, dass ich sie stehlen kann so viel ich will... Und das ist alles, was ich dazu schreibe, denn sonst wird mein Disclaimer noch länger als meine Geschichte...
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Summary: Das siebte Jahr der Zwillinge in Hogwarts beginnt. Die dunklen Mächte gewinnen immer mehr an Einfluss. Nun müssen unsere Slytherins die Entscheidungen treffen, die ihr weiteres Leben bestimmen werden. Welche Wege werden sie einschlagen? Wird sich die Prophezeiung erfüllen?
DarkHarry (für immer? Das bleibt
abzuwarten...), Gewalt, allgemeine Düsternis und (ja, ich weiß,
einige von euch jubeln) ein ganz klein wenig Slash
Ignoriert HBP bis auf ein paar kleine Details wie Zauber etc.
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A/N: Da bin ich wieder. Jemand hat mir geflüstert, dass heute der perfekte Tag sei, ein neues Schuljahr in Hogwarts zu beginnen, und ich muss zustimmen...
Dies ist der zweite Teil einer zweiteiligen Geschichte. So sehr ich mir auch wünsche, dass ihr mir Reviews zu diesem Teil schreibt, wer ihn noch nicht gelesen hat, sollte zuerst Teil eins lesen...
An dieser Stelle möchte ich noch einmal allen meinen Reviewern danken, die mich bis hierhin begleitet haben. In der Vorbereitung auf diesen Teil habe ich alle eure Kommentare noch einmal gelesen, und ich muss sagen, ihr habt auch fast Romanlänge erreicht... Danke, danke, danke!
Ich bin ein wenig spät dran, ich weiß, aber das wirkliche Leben hat nicht ganz so mitgespielt wie ich wollte. Wie auch immer, ich bin wieder da, und hier ist eure Geschichte!
Schatten der Wahl
Teil 2
1. Morgengrauen
Die Ministerin lehnte sich in ihrem Sessel zurück und rieb sich müde die Augen. Es war kurz nach Mitternacht, und sie fühlte die Müdigkeit in ihren Knochen. Die Buchstaben auf dem Pergament, welches vor ihr auf dem Schreibtisch lag, begannen vor ihren Augen zu tanzen und hatten schon lange aufgehört Sinn zu ergeben.
Sie griff nach der Kaffeetasse auf dem Tisch und trank einen Schluck, dann verzog sie angewidert das Gesicht, als ihr klar wurde, dass der Kaffe kalt geworden war. Ihr Blick wanderte zu der Feuerstelle und sie seufzte.
Es war ein furchtbarer Monat gewesen. Ein furchtbarer Monat in einem furchtbaren Jahr. Der Ausblick auf die friedlichen Sterne in dem verzauberten Fenster ihres Büros war nichts als eine hübsche Illusion. In Wahrheit, und das wusste sie nur zu gut, lag dicker Nebel über dem gesamten Norden Englands. Dicker kalter Nebel, der in alle Ritzen zu kriechen schien. Sie schauderte und atmete tief durch.
Sie sollte wirklich den Premierminister kontaktieren. Sie wusste, dass er noch wach war, Albert hatte es ihr erst Minuten zuvor mitgeteilt. Sie vermutete, er war schlaflos wie sie selbst, besorgt von den Vorfällen die sein Land ebenso betrafen wie ihres. Ihre Augen wanderten zu dem Porträt des froschgesichtigen Zauberers über der Feuerstelle und zurück zu dem Pergament auf ihrem Schreibtisch. Sie wusste, dass sie mit dem Premierminister reden musste, aber alles in ihr sträubte sich dagegen. Sie fürchtete den alarmierten Blick in seinen Augen, wann immer sie aus der Feuerstelle trat.
Sie erinnerte sich noch gut an ihr erstes Treffen. Er hatte damals natürlich schon von der Zaubererwelt gewusst, schließlich hatte er sich gelegentlich mit Fudge unterhalten. Sie hatte im ersten Augenblick gemerkt, dass Fudge nicht den besten Eindruck hinterlassen hatte. In diesem Moment hatte sie sich vorgenommen, es besser zu machen als ihr Vorgänger. Sie hatten sich zusammengesetzt, Tee getrunken, und sie war ein wenig stolz auf sich gewesen, dass das Gespräch so angenehm verlaufen war, trotz der unangenehmen Neuigkeiten über den Angriff auf Askaban und den erneuten Gefangenenausbruch. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie die Hoffnung gehegt, sie und der Premierminister würden kollegial, ja freundschaftlich, zusammenarbeiten können. Doch dann war alles so schrecklich schief gegangen.
Nun, wann immer sie ihn aufsuchte, schien er sie zu fürchten wie den Grim, wie ein unsägliches Omen des Unheils. Das Schlimme daran war, sie wusste, dass er allen Grund dazu hatte, denn das war es, was sie geworden war.
Ihr Halbkniesel schien ihre Unruhe zu spüren, denn er erhob sich von dem Kissen vor ihrem Bücherregal, auf dem er geruht hatte und strich ihr schnurrend um die Beine. Sie streichelte die Katze abwesend.
Es waren Tage wie dieser, an denen sie wünschte, sie hätte dieses Amt niemals angenommen.
Es hatte auch Lichtblicke gegeben, sicherlich. Alle hatten prophezeit, dass die Werwölfe sich auf Seine Seite stellen würden, aber dann, im Herbst letzten Jahres, war die Leiche eines ihrer berüchtigtsten Anführer aufgetaucht, auf grausame Weise entstellt. Es gab Gerüchte über Kämpfe zwischen den Rudeln. Offensichtlich waren die Wölfe zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, um sich um die Angelegenheiten der Zauberer zu kümmern. Dumbledore hatte es geschafft, nach dem Fiasko bei Askaban, einige der Riesen dazu zu bewegen, sich neutral zu verhalten.
In Zeiten wie diesen musste man für kleine Dinge dankbar sein.
Die Öffentlichkeit war natürlich anderer Meinung. Nicht ein Tag verging, an dem nicht irgendein selbsternannter Weiser behauptete, er könnte ihren Posten besser ausfüllen als sie. Sie alle überschlugen sich darin, ihre Fehler auszugraben und großartige Theorien und Vorschläge zu verbreiten. Nicht zum ersten Mal war sie versucht, einfach alles hinzuwerfen, ihnen ins Gesicht zu schreien: „Dann macht es doch selbst! Seht ob ihr es besser könnt!"
Sie hatte drei Anschläge auf ihr Leben überstanden, zwei davon nachdem sie Ministerin geworden war. Sie war nicht so dumm, zu bestreiten, dass es nichts als Glück gewesen war. In der Nacht erwachte sie nicht selten schweißgebadet. Es standen immer Auroren Wache vor ihrer Tür.
Sie hatte ihren Bruder und ihre Eltern im ersten Krieg verloren, vor drei Tagen hatte sie das letzte Mitglied ihrer Familie beerdigt. Sie war gefasst gewesen, als sie die Grabrede gehalten hatte. Floskeln über den Mut der Gefallenen und den Zusammenhalt der Überlebenden. Im Inneren verabscheute sie sich selbst. Als sie davon sprach, dass das Morden hoffentlich bald enden würde, wusste sie, dass es eine Lüge war. Sie war gut darin geworden zu lügen, gegenüber anderen und gegenüber sich selbst.
Der Halbkniesel sprang auf ihren Schoß und sie fuhr fahrig damit fort, durch sein Fell zu streichen. Erst da bemerkte sie, dass ihre Hand zitterte.
Wie selbstsicher sie gewesen war, als sie diesen Posten angetreten hatte. Erfüllt von Zielstrebigkeit und Pflichtgefühl. Als die Liste mit den irrwitzigen Forderungen der Todesser und ihres wahnsinnigen Meisters einen Tag nach ihrem Amtsantritt auf ihren Tisch geflattert war hatte sie sie mit einer Mischung aus gerechtem Zorn und Genugtuung zerrissen. Sie hatte sich geschworen, niemals klein bei zu geben, was immer es kostete.
Doch nun sah sie das Bild ihrer siebzehnjährigen Nichte vor sich, ein Blitz grünen Lichts und sie fiel, eingefroren in einem Ausdruck der Überraschung. Das Mädchen hätte nicht einmal dort sein dürfen an diesem Tag. Der Fluch war für die Ministerin selbst bestimmt gewesen.
Die Ministerin kannte die Hexe, die es getan hatte. Sie arbeitete als Sekretärin im Büro für internationale Zusammenarbeit. Eine unauffällige, mausgesichtige junge Frau, die niemals unangenehm aufgefallen war, bis sie eines Tages ihren Stab zog um zu töten. Die Auroren hatten nicht schnell genug reagiert, und nun war ein junges Mädchen tot und eine alte Frau lebte noch immer und verfluchte die Nornen.
Die Ministerin presste die Lippen zusammen, aber plötzlich wurde ihre Erschöpfung übergroß und der Wall, den sie um sich errichtet hatte zerfiel in staubige kleine Stücke. Sie hatte sich noch nie zuvor in ihrem ganzen Leben so allein gefühlt. Zitternd vergrub sie ihr Gesicht im weichen Fell ihres Katers, der schweigsam hinnahm, dass es von ihren Tränen feucht wurde.
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Es war ein kalter Septembermorgen. Tigris war früh aufgewacht und hatte nicht mehr einschlafen können. Schließlich hatte er es aufgegeben, sich von einer Seite auf die andere zu drehen, und war aufgestanden. Nun wanderte er ziellos durch den morgendlich stillen Garten, bis es Zeit zum Frühstück wurde. Die kleinen Steinwege bildeten einen Irrgarten zwischen Sträuchern und Blumenrabatten, doch nicht ohne, dessen war er sicher, einen bizarren arithmantischen Sinn, welcher sich allein den geübten Augen der Gärtnerin erschloss. Es war noch etwas Zeit bis zum Frühstück. Die Vögel in den Hecken waren gerade aufgewacht und flohen in flatternden, protestierenden Schwärmen, wenn er sie in ihrer Ruhe störte.
Schließlich erreichte er einen steinernen Brunnen. Die Steine des Bassins waren verwittert, doch das Wasser war klar. Tigris setzte sich an den Rand und fuhr mit der Hand durch das kühle Wasser. Ein paar Wasserkäfer wurden aufgescheucht und flohen in den Schutz der Seerosen, die in der Mitte des Brunnens blühten. Als die Wellen sich legten, sah er auf sein leicht verzerrtes Spiegelbild hinunter. Eisblaue Augen starrten ihm nachdenklich entgegen.
Er betrachtete das Bild gedankenversunken. Ein Jahr zuvor war es ihm fremd erschienen. Nun hatte er fast vergessen, wie es war, in ein anderes Gesicht zu sehen. Dieses andere, grünäugige, jüngere und irgendwie unschuldigere Gesicht. Er hatte es hinter sich gelassen, wie so viele andere Dinge eines Lebens, das nicht mehr seines war.
Wenn er an die vergangenen Monate zurückdachte, die Entscheidungen die er getroffen hatte, fühlte er keine Reue. Harry Potter war ein Symbol gewesen, eine abstrakte Figur. Wenn irgendjemand ihn ermordet hatte, dann war er es selbst gewesen. Er hätte niemals sein können, was alle diese Menschen sich erhofften. Er wusste das mit derselben Sicherheit mit der man einfach weiß, dass die Nacht auf den Tag folgen muss und dass die Dinge nach unten fallen und nicht nach oben. Es war nicht seine Natur. In all seiner Zeit in Gryffindor war er niemals ehrgeizig gewesen. Weder Gryffindor noch Dumbledore hatten Ehrgeiz gefördert. Slytherin tat es. Es hatte eine Zeit gegeben, in der er Ehrgeiz verachtet hatte, aber nun schämte er sich nicht mehr dafür, ehrgeizig zu sein. Er bildete sich ein, dass sein Ehrgeiz etwas Besonderes war, da er nicht nach Macht an sich strebte, oder Einfluss, oder Ruhm, oder Unsterblichkeit. Nein, er strebte nach Wissen. Man konnte sagen, dass Wissen Macht war, natürlich, und er stritt das nicht ab. Aber es war eine besondere Form der Macht. Eine, die Harry Potter nie wirklich zu schätzen gewusst hatte, als der naive Narr, der er gewesen war.
Tigris ließ seine Finger durch das Wasser gleiten und das Spiegelbild verschwand in kleinen Wellen. Er lächelte.
Harry Potter war tot, während Tigris Malfoy lebte, und dabei war, sein siebtes Schuljahr in Hogwarts zu beginnen. Es war nur gerecht, dass es so war, denn schließlich starben die Schwachen immer, während die Starken überlebten.
Ein Rascheln schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. Seine Mutter trat zwischen den Büschen hervor und lächelte ihm zu.
„Der Garten sagte mir, dass ich dich hier finde. Komm hinein, es ist Zeit zum Frühstücken."
Tigris nickte und nahm das Buch, das er auf den Rand des Brunnens gelegt hatte. Er hatte beabsichtigt es zu lesen, aber die Atmosphäre des Gartens hatte sich als interessanter erwiesen.
Sie warf einen neugierigen Blick auf den Titel. „Essayer d'obtenir le renouveau? Ich wusste nicht, dass du französisch beherrscht."
Seine Gedanken wanderten flüchtig in eine Zeit, in der jedermann wie selbstverständlich diese Sprache benutzte. „Ich habe es letztes Jahr gelernt."
Ihre Augenbrauen wanderten in die Höhe. „Du hast es dir selbst beigebracht. Erstaunlich."
„Ich hatte Hilfe.", erwiderte Tigris ausweichend. „Sind Vater und Draco schon wach?"
„Ja, sie sind kurz nach mir aufgestanden."
Sie gingen schweigend zurück zum Herrenhaus und Tigris' Gedanken wandten sich von seinem vergangenen Leben ab und richteten sich auf die Zukunft.
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„Ron! Ginny! Hermione! Auf, auf, sonst verpasst ihr den Zug!"
„Ja, Mama!" Ginny lächelte Hermione zu. „Es ist so wunderbar, sie sich wieder normal verhalten zu hören. Das haben wir nur dir zu verdanken."
Hermione wandte verlegen den Blick ab. „Ich habe doch gar nichts getan."
„Doch, das hast du." Ginny hakte sich bei ihr ein. „Ohne dich wäre Hestia niemals im Potter - Haus eingezogen. Sie hat Mama so viel geholfen, ich hätte es nie für möglich gehalten. Sie ist wieder eine ganz andere Frau geworden."
Sie zog Ginny an sich. „Dann solltest du Hestia danken, und nicht mir."
Ginny lächelte ihr zu. „Oh, ich danke Hestia. Aber ich danke dir auch. Übrigens, das war der beste Sommer, den ich jemals hatte."
Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss und senkte den Kopf, so dass ihre Haare ihr Gesicht verbargen. In solchen Momenten war sie dankbar für ihr langes buschiges Haar.
„Hermione… kann ich einen Moment mit dir reden?"
Sie sah auf. Ron stand ihr gegenüber.
„Es gibt nichts, was du zu sagen hast, was Ginny nicht hören kann.", sagte sie kühl.
Er biss sich auf die Lippen. Offenbar versuchte er, Mut zu gewinnen. Ein seltener Anblick.
„Ich wollte mich entschuldigen.", sagte er, die Augen auf den Boden gerichtet. „Ich war ein wirkliches Ekel letztes Jahr, und es tut mir Leid. Und… ich wollte dir danken, für das, was du für Mama getan hast."
„Wirst du dich bei Malfoy auch entschuldigen?", fragte sie.
Ron presste die Lippen zusammen und atmete tief durch. „Ich bin nicht stolz auf was ich getan habe, Hermione, wirklich nicht, aber…"
„Aber?", fragte sie ärgerlich.
Ron rang mit sich. „Ich denke nicht, dass es einen Sinn hat, aber wenn es das kostet, damit wir wieder Freunde sind, werde ich mich bei ihm entschuldigen."
Es sah aus, als hätte Ron sich fast entzwei gerissen, um das zu sagen.
Sie lächelte ihm zu. „Oh Ron, es ist wahr, du bist furchtbar gewesen, aber wenn du das wirklich tust, vergebe ich dir."
Ron atmete erleichtert auf und lächelte ihr zu. „Denkst du, es gibt noch eine Chance für uns beide, irgendwann?"
Etwas in ihr wurde kalt und sie zog Ginny unbewusst näher an sich. „Nein, Ron, tut mir leid, ich fürchte nicht."
Sie war sich sicher gewesen, er würde explodieren und ärgerlich davon stürmen, aber sein Lächeln verschwand nicht.
„Schade. Ich hatte es fast befürchtet, aber ich musste einfach fragen."
Ein warmes Gefühl erfüllte sie und sie lächelte glücklich. Dies versprach ein anderes Jahr zu werden als das vorherige. Ein besseres Jahr.
Noch mal Danke an alle Reviewer und im Speziellen an die Reviewer des letzten Kapitels von Teil 1:
Crissy88, Avallyn Black, Morgenstern, musashi47, PadfootLi, Lobarie, milva, Detlef, Papabear, CitySweeper, Condor, VirginiaBlack, HermyBookworm