Disclaimer (für alle Kapitel): Die Charaktere dieser Fanfic, bis auf die von mir erfundenen und die tatsächlichen gelebten Personen, gehören nicht mir, sondern J.K. Rowling. Die Handlungen der Personen in dieser Fanfic, die tatsächlich gelebt haben, sind aber ebenfalls frei erfunden oder an die Geschichte angelehnt. Eine solche Handlung hat in der Realität nicht stattgefunden. Die von mir erfundenen Personen sind weder mit lebenden noch mit verstorbenen Personen zu vergleichen. Es sollen hier auch keine Rechte irgendwelcher Art verletzt werden. Die Geschichte ist für die Leser geschrieben, sie soll weder verkauft, noch mit ihr Geld eingenommen werden. Sie ist von mir ausgedacht worden, um eine mögliche Antwort auf Begebenheiten zu bieten, die in späterer Zeit in den Büchern J.K. Rowling stattfinden.

Autornote: Diese Geschichte beginnt im Jahr 954 n Chr. Sie zeigt die Begebenheiten auf, wie es schließlich zur Gründung der Zaubererschule Hogwarts, aber auch zum Zerwürfnis Salazar Slytherins mit den anderen Gründern gekommen ist. Im Jahr 954 n. Chr. muss die 10-jährige Helga Hufflepuff mit ansehen, wie ihre Eltern, dänische Einwanderer, die sich an der Grenze des Danelaw angesiedelt hatten, durch unbekannte angelsächsische Ritter umgebracht werden. Nur durch ihre Zaubergaben kann sie selbst diesem Attentat entgehen. Sie kann fliehen und findet in dem Barden und Heilprediger Richard Eriugena nicht nur einen Lehrer, sondern auch einen Mitstreiter gegen die Ziele des bösen Bündnis der Wölfe.

Nosce te ipsum, Hogwarts

( Erkenne dich selbst, Hogwarts )

Prolog

Unter lautem Zischen und einem letzten Aufflackern erlosch eine weitere Fackel in ihrem Ständer an der Wand der Bibliothek. Hermione schaute auf. Sie erschrak, denn als sie das letzte Mal aufgesehen hatte, hatte die Fackel noch lichterloh gebrannt. Es war zwar auch nicht so, dass der Raum nun deutlich dunkler geworden wäre als er schon war; nein, es gab genügend Fackeln, die noch reichlich Licht spendeten. Aber es war die vergangene Zeit die Hermione irritierte. Wie spät war es? Sie wusste, dass sie bald zu Bett gehen musste. Morgen, am Sonnabend, würde zwar kein Schultag sein und... sie besaß ja immerhin Professor McGonnagalls Erlaubnis sich hier noch so spät aufhalten zu dürfen. Und doch... sie wollte weder Filch noch Mrs. Norris oder gar Professor Snape in die Arme laufen. Doch diese Unterlagen, die sie entdeckt hatte, hatten es ihr angetan. Und vor allem, diese alten handschriftlichen Beschreibungen und Kommentare, die wohl Helga Hufflepuff zuzuordnen waren.

Dabei hatte es so harmlos angefangen... als nämlich Professor Binns ihnen eine Hausarbeit über die Zaubereigesetzgebung des 16.Jahrhundert und ihre Folgen auf die heutige Zeit aufgeben hatte. Natürlich hatte Hermione es wieder ganz genau genommen und nicht nur die Universalwerke, die jeder andere auch zur Hilfe zieht, nachgeschlagen; sie hatte sich auch die Mühe gemacht, einigen besonderen Texten nachzugehen und war dabei, mehr durch Zufall, auf Unterlagen aus Hogwarts gestoßen. Neugierig, und mit der speziellen Erlaubnis von Professor McGonagall, war sie nun in die verbotene Abteilung Hogwarts gegangen, um einige der alten Bücher Hogwarts zu suchen. Natürlich war sie fündig geworden und rasch einen entsprechenden Aufsatz geschrieben. Aber dann... war ihr ein altes Buch aufgefallen, ein Buch, das eigentlich nicht in der Abteilung der verbotenen Bücher stehen sollte. Es war ein Geschichtsbuch Hogwarts gewesen, eines jener Bücher, die als Vorlage für die neuen Geschichtsbücher Hogwarts gedient hatte. Sie hatte es verwundert aus dem Regal herausgezogen und sich vorgenommen, Madam Pince zu fragen, warum dieses Buch in der Abteilung für verbotene Magie stand, als sich einzelne Blätter aus dem Buch gelöst hatten und zur Erde segelten. Verärgert hatte Hermione das Buch wieder ins Regal gestellt und sich gebückt, um die Blätter aufzunehmen. Zunächst war sie leicht überrascht gewesen, denn die Blätter waren leer. Das Pergament war alt und abgegriffen, als wäre es oft schon in die Hand genommen worden. Aber warum sollte jemand leere alte Pergamentblätter aufheben... oder immer wieder zur Hand nehmen? Dann... mehr in einer geistigen Eingebung, hatte sie ihren Zauberstab zur Hand genommen und die Pergamentrolle berührt. Immerhin... es könnte ja sein, dass diese ähnlich geschützt war, wie Harrys Plan von Hogwarts, den einst sein Vater, Sirius, Lupin und Wurmschwanz angefertigt hatten... und der erst mittels eines Zauberspruches zu aktivieren war. Und tatsächlich, das Blatt füllte sich mit Tinte und immer mehr Text auf der Pergamentrolle entstand. Vorsichtig hatte sie die Pergamentrolle genommen und sie auf den Tisch gelegt, an dem sie zuletzt gesessen hatte. Zunächst waren ihr die Schrift ja die Sprache vollständig unbekannt gewesen. Es schien ein Englisch zu sein, welches in alter Zeit gesprochen und geschrieben wurde. Aber Hermione wäre nicht Hermione, wenn sie vor einem solchen Problem kapitulieren würde. Schnell fand sie in der Bibliothek entsprechende Hilfsbücher, die es ihr erleichterten diese Texte zu „übersetzten".

„Es ist... es ist.. die Beowulf-Geschichte", hatte sie sich laut gewundert, als sie die ersten Zeilen des Textes, der in Stabreimform geschrieben war, übersetzte. Was hatte die Beowulfgeschichte hier in Hogwarts zu suchen? Diese Geschichte war im 5. bis 6. Jahrhundert zum ersten Mal erzählt und dann im 10 Jahrhundert das erste Mal aufgeschrieben worden. Hermione hatte die Geschichte von dem dänischen Heroen, der einst Grindel und seine Mutter tötete und dann durch einen Drachen fiel, schon in ihrer Kindheit gehört. Als ihr Vater, ein Muggel, sie ihr nämlich als vor dem Schlafengehen vorlas. Sie hatte diese Geschichte, wie auch die Siegfried -oder die Artussage geliebt. Aber, wer hatte diese Handschrift hier in dieses Hogwartsbuch hineingetan? Und warum hatte derjenige sie mit einem Zauber belegt, damit nur ein Zauberer sie lesen konnte? War sie so anders geschrieben, als die „normale" Beowulfsage, die es auch unter den Muggeln gab? Hermione hatte sich mit dieser Erkenntnis nicht zufrieden gegeben und weiter geforscht... und war schließlich auf Kommentare auf dem Pergament gestoßen, die in anderer Handschrift geschrieben worden waren... die nicht zu dem Schreiber passten. Und die... Hermione hatte ihre nun schon leicht ermüdeten Augen aufgerissen... die auf andere Texte in anderen Büchern wiesen. Schnell hatte sie diese Bücher herausgesucht. Es war schon fast eine kriminalistische Nachforschung gewesen, bis sie schließlich auf jenes Pergament gestoßen war, das sie nun die ganze Zeit gefesselt hielt.

Es war ein Tagebuch, dass zum Teil in einer unpersönlichen Art, wohl Jahre nach den Erlebnissen, teils aber wohl unmittelbar nach den Ereignissen aufgeschrieben war. Es war in einfacher altenglischer Sprache verfasst worden... und es gehörte Helga Hufflepuff, die eine der vier Gründer von Hogwarts war. Sie war es gewesen, die diese Kommentare auf das Beowulf-Pergament geschrieben hatte... und die wohl schließlich auch die Seiten verzaubert hatte. Ehe Hermione sich hinsetzte und dieses Buch zu lesen begann, starrte sie noch einmal in die mondlose Nacht hinaus. Was für eine Entdeckung hatte sie gemacht... ein Tagebuch von Helga Hufflepuff! Würden nun endlich jene Erlebnisse geklärt werden, die zum Streit der Häuser untereinander geführt hatten? Würde erklärt werden, warum Salazar Slytherin letztendlich die Schule verließ? Warum er den Basilisk hierließ, um die Muggelkinder zu töten? Wie es überhaupt zur Gründung von Hogwarts gekommen war? Hier, abseits von den Muggeln... weit im Norden Schottlands? Mit einem klammen Gefühl und doch erwartungsfroh hatte sich Hermione daran gemacht, das Buch zu lesen... und war schon bald durch die Ereignisse die es offenbarte, gefesselt gewesen.

Noch einmal blätterte sie auf die erste Seite zurück und las jene ersten Worte...

„Vor genau zehn Jahren stand ich schon einmal hier... hier in der Nähe Nottinghams, hier am Rande des ehemaligen Danelaws, hier in dem schönen anmutigen Tal, in dem ich einst meine Kindheit verbrachte... eine Kindheit, die fröhlich und unbeschwert war... bis zu jenem furchtbaren Tag, im Jahre 954 nach der Geburt unseres Heilandes, als sie, die Häscher und Mörder meiner Eltern, die Untergebenen des Bundes des Wolfes über uns hereingebrochen waren und alle außer mich töteten. Wie ich sie nur hasse, diejenigen, die unter Führsprache christlicher und weltlicher Herren meine kleine Welt für immer zerstörten. Nur mit Hilfe Richards konnte ich dem allen entgehen. Und nun... nun ist er angeklagt und nur ich kann ihm helfen. Soll ich unser Erbe ihnen geben? Soll ich den Schatz, den meine Eltern so lange hüteten, für den sie starben, ihnen übergeben? Ich werde mich ihnen offenbaren müssen, wer ich bin, den Kleingeistern und Engstirnigen... und werde dafür meine Buße hinnehmen, was auch immer sie sei. Doch ich will noch einmal zurückkehren zu jenem Tage, als alles begann..."