Mors Ante Infamiam

Eine Geschichte der vergessenen Helden

Epilog.

Stellt euch vor, ihr habt Angst um euer eigenes Leben, um eure Familie, eure Freunde. Jede Woche gibt es Meldungen von neuen Morden, von Verschwundenen, von Folter. Allenthalben herrscht Schrecken ... Angst ... Chaos ... so war es damals." - Sirius Black („Harry Potter und der Feuerkelch")


Wie wir alle wissen, war Sirius Black unschuldig. Zwölf Jahre lang büßte er in Askaban für eine Tat, die er niemals begangen hätte. Der Verrat eines Mannes, dem er vertraute, kostete ihn auf diese Weise nicht nur die einzige Familie, die er noch hatte, sondern auch alle Sorglosigkeit und Lebensfreude, die er je besaß. Und dann kam er frei und starb in einem denkbar sinnlosen Kampf, im ersten des zweiten Kriegs. Vierzehn Jahre Frieden - Sirius erlebte sie in einer Nacht namens Askaban.

Die Zauberergesellschaft blieb nichtsahnend zurück, und dankbar, eine elfjährige Zeit des Kriegs hinter sich lassen zu dürfen, stellte sowieso niemand Fragen. Kaum einer hatte nichts verloren. Die Männer und Frauen, die diesen Krieg gekämpft hatten, waren fast alle tot. Man muss es nicht nachlesen können um zu erahnen, dass die Auroren, die Soldaten des Ministeriums, gebrochen und besiegt zurückblieben. Der Junge, der lebt, mochte den Krieg gewonnen haben, doch was war mit jenen, die ihn kämpften?

Wir wissen, dass Alice und Frank Longbottom großartige Zauberer gewesen sein müssen, und, wenn man nach ihrem Sohn geht, auch großartige Menschen. Die Frau mit dem freundlichen, runden Gesicht und ihr Ehemann haben dreimal dem Dunklen Lord ins Gesicht gesehen und überlebt, nicht wahr? Sie überlebten den Krieg; sie fielen nur, weil er endete. Sie teilten ein Schicksal, das Moody als schlimmer als den Tod bezeichnete. Und ironischerweise nahm ihr Tod noch einem der Letzten ein Stück Familie, der bisher noch nichts verloren hatte: Bartemius Crouch verlor seinen gleichnamigen Sohn. Oder er erfuhr, dass er ihn verloren hatte. Vor langer Zeit.

Es gab Menschen im ersten Krieg, die hatten so lange gekämpft, dass nichts mehr übrig blieb, als er endete. In Alastor Moodys Kopf ging er immer weiter: Wie sonst schafft man es, in Zeiten herrlichen Friedens ein Bein und ein Auge zu verlieren? Moody wurde erst nach dem Krieg zu „Mad-Eye", und genau das ist es, was eine Zeit wie diese mit den Menschen anstellt: Einer der größten Auroren seiner Zeit endet als Witzfigur - zumindest in den Augen einer Ministeriumsabteilung, für die er einst kämpfte, in den Augen der Kollegen.

Das Traurige ist, dass dieser - oder vielleicht jeder - Krieg keine Helden kennt - er kennt nur Opfer. Die Geschichte über den Jungen, der lebt, ist eine Tragödie. Und sie dreht sich, wenn wir vom ersten Krieg sprechen, nicht nur um James und Lily Potter und die Jungs, die wir die „Rumtreiber" nennen - sie dreht sich auch um einen Benjy Fenwick, von dem sie nur Fetzen fanden, um Dorcas Meadowes, die der Dunkle Lord selbst erledigte, um Gideon und Fabian Prewett, die angesichts ihrer Neffen einfach Zwillinge gewesen sein müssen.

J.K. Rowling hat sich entschieden, diese Geschichte nicht zu erzählen. Sie wäre auch kaum noch Stoff für ein Kinderbuch...

Das hier war mein Versuch. Ein Versuch nachzufühlen, wie es jenen ergangen sein muss, die den Krieg austrugen - aber nicht nur den Mitgliedern im Orden des Phönix, die im Verborgenen arbeiteten, sondern vor allem den Auroren. Jenen, die nicht den Schutz einer Geheimorganisation besaßen. Jenen, die man in den Büchern nicht mehr kennt oder über die man lacht: Eine Geschichte der Auroren. Eine Geschichte der vergessenen Helden. Und wir alle wissen, dass das die Geschichten sind, die man eigentlich nie vergessen darf.


Eine Liste der Mors Ante Infamiam-One Shots:

(einfach in mein Profil durchklicken)

Kriegsnarben": In „Kapitel 6: Gewissensbisse" rettete Severus Snape der sechsjährigen Doria Malt das Leben, ohne dass sie je davon erfuhr. In diesem One-Shot trifft Severus das Mädchen wieder - 1984, in Hogwarts, als ihr Lehrer für Zaubertränke. Erinnerungen werden geweckt.

Ihr anderer Sohn": Eine Geschichte über die Beziehung von Sirius Black zu seiner erklärten Ersatzmutter, Jepedina Potter. Sie erzählt, wie Sirius von daheim davon lief, bei den Potters endete und später ein Auror wurde. Mit Gastauftritten von James, Amelia Bones, Alastor Moody, Benjy Fenwick und dem Büro für unbefugte Zauberei. Ernest Diggory, der in diesem One-Shot auftritt, wurde mal in „Kapitel 3: Unterricht mit Jepedina" erwähnt.

Mulcibers Rache": Nicht direkt ein MAI-Spin Off, doch „Mulcibers Rache" und das Gespräch in „Kapitel 17: Packtreffen" haben sich ein wenig gegenseitig inspiriert. In Kapitel 17 erzählte Sirius von einem One Night Stand, bei dem ein Mädchen sich als Todesserin entpuppte. Genau das geschieht auch in diesem One-Shot. Die Todesserin, Daria Marshbank, war in „Kapitel 23: Dunkelgrau" beim Angriff auf die Winkelgasse dabei.

Der Mann im Spiegel": Geht in den nächsten Tagen online. Der Orden schlägt vierzehn Jahre nach „Mors Ante Infamiam" sein Hauptquartier im Grimmauldplatz auf und weckt in Sirius und Remus Erinnerungen an den ersten Krieg. Narben helfen, den Mann im Spiegel zu erkennen und Gespenster zu vertreiben. Auch mit dabei: Moody, Shacklebolt, Fletcher und Tonks. Offizielles MAI-Prequel, wenn auch „nur" ein One-Shot.

Die Geschichten der vergessenen Helden": Die „Geschichten der vergessenen Helden" enthalten unterschiedliche One-Shots, die so eng mit „Mors Ante Infamiam" zusammenhängen, dass sie wohl nur verständlich sind, wenn man die Geschichte gelesen hat. Sie erzählen bspw., warum Dorcas Meadowes ist, wer sie ist, wie Sirius' und Moodys Wiedersehen aussah, was aus den Überlebenden wurde und vieles mehr. Ich kann mindestens sechs One-Shots versprechen, aber vielleicht entsteht ja noch irgendwas darüber hinaus.


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