Disclaimer: Alle Figuren gehören Joanne Rowling. Niemand verdient hiermit Geld.

Die Geschichte gehört Valenque. Das Original ist bei Ashwinder, einem der archiviert, unter dem Namen „The Panther and the Lioness". Ich bin bloß die arme Übersetzerin, die endlich mal wieder Zeit zum Übersetzen hat… Da ich nächste Woche Abi schreibe, kann ich keine Versprechen machen. Ich versuche aber, wieder mehr zu übersetzen.

Vielen Dank für eure Reviews! Ich freue mich immer wieder darüber und leite sie auch ggf. an Valenque weiter.

Hugs&Kisses

Queen of Nightfever

5. Manchmal tut man, was man tun muss.

Severus saß in dem Sessel auf der anderen Seite von Dumbledores Schreibtisch. Die Morgensonne kroch gerade über den Horizont und schickte einen Regenbogenschauer durch das fleckige Glas der Bürofenster auf den Tisch des Direktors. Severus rieb sich mit der Hand durchs Gesicht und unterdrückte ein Gähnen. Es hatte lange gedauert, die Ereignisse des letzten Treffens mit dem Dunklen Herrn zu rekapitulieren. Seit gestern Morgen hatte er nicht geschlafen.

„Das ist ein mächtiger Zauber, Severus", sagte Dumbledore. „Wenn Tom erfolgreich ist, wird es seine Kräfte noch einmal potenzieren."

„Er ist überzeugt, dass es ihn unbesiegbar machen wird, Albus", erwiderte Severus.

„Hermione trägt große Macht in sich. Sie ist aber noch ein Kind und kann sich nicht selbst beschützen. Wir müssen sie um jeden Preis vor Tom bewahren, Severus. Er darf ihre Kräfte nicht für sich bekommen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie einen der Todesknechte heiratet."

„Dann verheirate sie doch mit Weasley. Die beiden sind doch schon ziemlich ineinander vernarrt gewesen, wie ich gehört habe."

„Severus, du weißt, dass er sie nicht beschützen könnte. Du weißt, dass jeder der Gefolgsleute Toms alles tun würde, um an die Belohnung zu kommen, die er dem versprochen hat, der sie ihm bringt. Das schließt auch ein, jeden zu töten, der ihnen im Weg steht. Du weißt, was getan werden muss."

Natürlich wusste er es. Severus wusste was getan werden musste, seit dem der Dunkle Herr die schicksalhaften Worte ausgesprochen hatte. Er wollte nur einfach nicht. Es gab nur eine Person, die dem Dunklen Herrn und seinen Günstlingen widerstehen konnte. Eine einzige Person, die dafür sorgen konnte, das Hermione nicht von der intriganten Bande von Halsabschneidern zerrissen würde, die sie jeder für sich begehrten. Diese eine Person musste jemand sein, der den Todesknechten Respekt abforderte. Jemand, der sehr im engsten Kreis um den Dunklen Herrn sehr weit oben stand. Jemand, der genügend Macht und Fähigkeiten besaß um dafür zu sorgen, dass es gefährlich war, ihm in den Weg zu kommen. Diese Person musste heimlich für die Seite des Lichtes arbeiten, Hermione vor der Dunkelheit schützen und gleichzeitig vortäuschen, selbst dem Prinz der Dunkelheit zu dienen. Diese eine Person war Severus Snape.

Diese eine Person wollte nichts mit Heirat zu tun haben. Der Gedanke, dass er sie würde heiraten müssen und dass er tatsächlich sie in sein Bett nehmen sollte, ekelte ihn an. Sie war ein Kind und eine seiner Schülerinnen. Und eine Besserwisserin, die ihm wie niemand sonst unter die Haut fuhr, Potter vielleicht ausgenommen.

Doch in sein Bett nehmen musste er sie. Das Heiratsgesetz war ausdrücklich verabschiedet worden, um Kinder mit starken magischen Fähigkeiten im Blut zu erzeugen. Das Ministerium hatte in seiner Arroganz sogar eine Tabelle mit der minimalen Anzahl inkludiert, wie oft die Ehepaare ihren „ehelichen Pflichten" nachkommen mussten. Die Ehe musste innerhalb der ersten zwölf Stunden nach der Zeremonie vollzogen werden, weitere derartige Zusammenkünfte sollten mindestens einmal wöchentlich folgen, bis ein Kind empfangen worden war. Der Plan wiederholte sich, sobald das erste Kind geboren war und die Mutter sich ausreichend erholt hatte – immer so fort.

„Ich kann sie nicht heiraten, Albus. Sie ist ein Kind."

„Du musst jemanden heiraten, mein lieber Junge. Auch du unterliegst dem Gesetz. Du brauchst jemanden, der deine Geheimnisse für sich behält. Sie ist im Orden und weiß, wer du bist. Wenigstens müsste deine Fassade nicht in der Privatsphäre deiner eigenen Räume aufrechterhalten."

Der Direktor hatte Recht. Wenn er sich eine Frau nahm, die keine Ahnung hatte, dass er ein Spion des Ordens war, würde er sein Verhalten selbst in seinen eigenen Räumen beherrschen müssen. Er müsste ständig auf der Hut sein, dürfte niemals auch nur einen Wimpernschlag entspannen. Hermione war die einzige verfügbare Frau mit den Eigenschaften, die er bei seiner Ehefrau benötigte.

„Ich müsste sie trotzdem zum Ritual des Dunklen Herren bringen, Albus. Sie sollte jemanden heiraten, bei dem dies nicht der Fall ist."

„Er wäre nicht sicher vor den Todesknechten. Jeder mögliche Gatte wird getötet werden. Nur du kannst sie beschützen. Für den Orden aber hätte es den zusätzlichen Vorteil, dass du derjenige wärest, der Toms versprochene ‚Belohnung' erhält. Du würdest deine Position im inneren Kreis verbessern, vielleicht sogar Lucius den Rang ablaufen. Und wir haben noch mehrere Monate Zeit, um einen Plan zu entwickeln, der Hermione vor dem Ritual bewahrt."

Es klopfte an der Tür und Minerva McGonagall kam leise herein, einen Ausdruck der Besorgnis auf ihrem Gesicht. Sie durchquerte den Raum und setzte sich auf den Stuhl neben Severus.

„Ich habe die Ministeriums-Akten überprüft, wie du gebeten hast, Albus. Das Ministerium war äußerst unkooperativ, aber es ist mir gelungen sie zu überzeugen, mich einen Blick in Miss Grangers Akte werfen zu lassen."

„Konntest du den Effekt des Zeitumkehrers bestätigen? Wird sie nächsten Monat achtzehn?"

„Nein, Albus. Viel schlimmer. Sie wird diesen Samstag achtzehn. Wer auch immer Du-weißt-schon-wen mit der Information versorgt hat – sie ist falsch. Außerdem ist bereits ein Ehevertrag in ihrer Akte. Lucius Malfoy wirbt im Namen seines Sohnes Draco um sie. Er hat den Antrag schon vor einem knappen Monat eingereicht, so dass ihre Frist von dreißig Tagen für einen alternativen Antrag an ihrem Geburtstag ausläuft. Ihr wird nichts anderes übrig bleiben, als Mr Malfoy zu heiraten.

Severus stöhnte. Das Gesetz besagte, dass eine Hexe mit ihrem achtzehnten Geburtstag heiratsfähig wurde, sagte aber nichts darüber, ab wann die Anträge eingereicht werden durften. Lucius mit seinen Kontakten zum Ministerium musste die Nachricht über Hermiones Geburtstag erhalten haben und hatte mit der List des Slytherin versucht, alle Konkurrenten auszuschalten, indem er vorzeitig um Hermione warb. Dann hatte er dem Dunklen Herrn falsche Informationen über ihren Geburtstag gegeben, um zu garantieren, dass er der einzige Antragsteller innerhalb der Frist von dreißig Tagen sein würde. Der Orden hatte nur noch drei Tage Zeit, einen alternativen Antrag zu stellen und Miss Granger sicher zu verheiraten – andernfalls musste sie Draco heiraten. Severus machte sich keine Illusionen darüber, was dann mit ihr geschehen würde.

Dies bedeutete ebenfalls, dass Lucius im Voraus von dem geplanten Ritual des Dunklen Herrn gewusst haben musste. Hatte der Dunkle Herr ihn als ersten informiert, hatten sie es gemeinsam geplant, hatte Malfoy dem Dunklen Herrn die Idee eingegeben? Malfoy wollte sich offensichtlich beim Meister einschmeicheln und dazu noch den Vorteil einheimsen, dass er Miss Granger unterwerfen und missbrauchen konnte, bis er sie vorführen sollte.

"Warum hat sie niemanden angesprochen, um uns zu informieren, dass Malfoy um sie angehalten hat? Sicher wollte sie das nicht geheim halten!", rief Minerva aus.

„Das Gesetz sagt nichts dazu, wann eine Hexe ihre Anträge erhalten muss", spuckte Severus. „Es heißt, sie hat dreißig Tage um ihre Entscheidung zu fällen, angefangen von dem Tag, an dem der erste Antrag eingeht. Anscheinend ist es innerhalb der Definition des Ministeriums, ihre heimlich einen Antrag unterzujubeln.

„Wir müssen rasch handeln, wenn wir sie beschützen wollen", sagte Minerva. „Malfoy darf sie nicht in die Finger kriegen."

„Severus, brauchst du Pergament und eine Feder?", fragte der Direktor leise.

Severus massierte seinen Nasenrücken und schloss die Augen. „Ja, Direktor", erwiderte er.

Severus Apparierte in den Büschen auf der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Haus der Grangers.

„Sie können gehen, Shacklebolt", entließ er den Zauberer, der sich unter den Hortensien versteckte. „Miss Granger wird abberufen; es ist nicht länger notwendig, dass der Orden sie bewacht."

Ohne einen weiteren Blick auf den überraschten Zauberer überquerte er die Straße und schritt durch den Hof zur Haustüre der Grangers. Er drückte auf den kleinen Knopf, wie er es die Nachbarn in den letzten Wochen hatte tun sehen und wartete, bis jemand die Türe öffnete.

Eine Frau, die wie eine ältere Version von Hermione ohne das buschige Haar aussah, öffnete.

Er trat an ihr vorbei. „Ich bin Professor Snape", sprach er ohne jegliche Einleitung. „Wo ist Miss Granger?"

Sie runzelte die Stirn ob seines rüden Benehmens. Dies musste der Zaubertränkemeister sein, vermutete sie; die Beschreibung passte jedenfalls. Sie rief Hermione herunter.

„Professor Snape", grüßte Hermione, als sie auf dem Treppeabsatz erschien.

„Kommen Sie herab, Miss Granger. Sie werden zurückgerufen."

„Ich muss hier weg?" fragte Hermione indem sie die Treppe hinablief.

„Ihr Zugriff auf das Offensichtliche ist erstaunlich, Miss Granger."

„Was ist los?", fragte eine männliche Stimme aus dem hinteren Teil des Hauses. Der Stimme folgte gleich ein Körper, in Form von Mr Granger.

„Professor Dumbledore schickt mich um Miss Granger abzuholen." Snape zog ein schwarzes Schächtelchen aus seiner Robe hervor und öffnete es. Darin befand sich ein Ring mit einem einzelnen Diamanten. Links von ihm ruhte der Kopf einer silbernen Schlange, rechts eines goldenen Greifs. Die Köpfe gingen in Bänder über, die sich miteinander verflochten und so den Ring formten. Snape nahm den Ring aus der Schachtel.

„Dies ist Ihr Portschlüssel, Miss Granger, und auch ihr Verlobungsring. Wir werden diesen Samstag heiraten." Er streifte der erstaunten Hermione den Ring über, aktivierte den Portschlüssel und sah zu, wie sie verschwand.

„Ich nehme an, Miss Grangers Sachen sind auf ihrem Zimmer. Sie werden in meine Räume gebracht werden." Ein Schwenk mit dem Zauberstab in Richtung der Treppe genügte, um ihre Sachen an den richtigen Ort zu zaubern. Severus wendete sich der Haustüre zu.

„Moment mal!", kam die Stimme ihres empörten Vaters. „Was zur Hölle glauben Sie, das sie hier tun! Sie können jawohl unsere Tochter nicht einfach so mitnehmen, und was soll das heißen, sie wird Sie heiraten?"

Snape richtete sich zu seiner vollen Größe auf. „Der Dunkle Herr hat Befehle erteilt, die Miss Granger in weitaus größere Gefahr bringen als bisher. Im Übrigen nehme ich an, dass das Heiratsgesetz für sich selbst spricht."

„Was für ein Heiratsgesetz und wer zum Teufel ist der dunkle Herr und was hat meine Tochter damit zu tun?", rief Hermiones Vater aus.

Snape wurde ruhig. „Hat Ihnen das Mädchen nichts erzählt?", fragte er.

„Sie erklären lieber mal hurtig, wovon sie sprechen", sagte Mr Granger. „Ich will wissen, was in dieser Schule los ist. Wenn meine Tochter in Gefahr ist, werde ich sie sofort von der Schule nehmen und nach Hause bringen. Sie muss keine Hexe sein, um ein schönes Leben zu haben.

„So einfach ist es nicht", gab Snape beherrscht zurück. „Hermione ist nahezu eine vollständig ausgebildete Hexe. Sie können die magischen Kräfte in ihr nicht einfach ausdrehen wie einen … Lichtschalter. Die Todesknechte würden sie sogar in der Muggelwelt finden.

Obwohl Mrs Granger den Ausdruck erkennbar nicht verstand, erblasste sie merklich, als die „Todesknechte" erwähnt wurden.

„Setzen Sie sich. Dies wird einen Augenblick dauern." Snape wies zum Sofa.

Hermiones Eltern setzten sich nebeneinander auf die Couch, Severus nahm den Lehnstuhl. Er bedachte kurz, wie er beginnen sollte. Hermione hatte offensichtlich versäumt, ihren Eltern auch nur die Grundlagen der Welt, in der sie lebte, zu vermitteln.

„Es gibt mehr als eine Art Magie in dieser Welt und mehr als eine Art Zauberer und Hexen. Einige Zauberer haben sich der schwarzen Magie zugewandt, was Sie Muggel vielleicht als böse bezeichnen würden. Vor vielen Jahren hat sich ein besonders mächtiger Zauberer der dunklen Seite zugewandt und wurde dadurch bekannt. Er wollte unsterblich werden und die Welt beherrschen. Als Harry Potter ein noch ein Baby war, griff der Dunkle Herr ihn an. Der Fluch prallte zurück und beraubte den Dunklen Herrn für viele Jahre seines Körpers, obgleich er als ein körperloses Wesen weiterhin existierte. Gegen Ende von Hermiones viertem Schuljahr gelang es ihm, ein magisches Ritual auszuführen, das ihn in einen Körper zurückbrachte. Seitdem ist seine Macht wieder ständig gewachsen. Eines seiner Ziele lautet, Potter zu töten. Dafür wird er auch nicht davor zurückschrecken, Potters nächste Freunde zu zerstören. Hermione gehört zu Potters engstem Freundeskreis."

„Hat dieser dunkle Herr einen Namen?", fragte Mr Granger.

„Ja. Wir sprechen ihn nicht aus."

„Angst vor dem Namen erhöht nur die Angst vor der Sache selbst." Die beiden Männer drehten sich um und sahen Mrs Granger an. „Hermione sagt das immer", fügte sie hinzu.

„In unserer Welt haben Worte Gewalt, Mrs Granger. Seinen Namen auszusprechen heißt das Böse zu rufen. Hermione ist zu jung, um das zu verstehen."

„Reden Sie weiter", sagte Hermiones Vater. „Sie sagten etwas von einem Heiratsgesetz."

„Das Ministerium für Magie, das ist die Regierung unserer Gemeinschaft in diesem Land, hat ein Gesetz verabschiedet, dass reinblütige Zauberer verpflichtet, solche zu heiraten, deren Blut weniger rein ist."

Beide Grangers sträubten sich ob dieser Beschreibung ihrer Abstammung. Snape ignorierte sie.

„Aufgrund der vielen Heiraten zwischen Reinblütern ist es in letzter Zeit zu einer hohen Anzahl von Fehlgeburten und – in unseren Augen – Geburtsfehlern gekommen. Das Ministerium versucht dies zu richten, wie fehlgeleitet sie dabei auch sein mögen. Es gibt eine Reihe von Gruppen, die das Gesetz kippen wollen, sie werden aber nichts ausrichten können, ehe Hermione achtzehn wird. Von diesem Tag an wird sie heiratsfähig sein."

„Sie ist aber doch erst sechzehn. Sie wird doch erst in über einem Jahr achtzehn", widersprach Mrs Granger.

„Miss Granger hat in ihrem dritten Schuljahr einen Zeitumkehrer benutzt. Sie ist eine hochintelligente Schülerin und durfte eine große Anzahl Kurse belegen. Es gab Überschneidungen in ihrem Stundenplan. Der Zeitumkehrer ermöglichte ihr, in der Zeit zurückzureisen, so dass sie mehrere Fächer gleichzeitig besuchen konnte. Unglücklicherweise stoppt die Zeit für niemanden, weshalb sie inzwischen als beinahe achtzehn gilt."

„Das ist eine ganze Menge Zeit in ihrem Alter", stellte Mrs Granger fest.

„Scheinbar hat Miss Granger den Zeitumkehrer genutzt, um sich zusätzliche Zeit zum Lernen zu verschaffen und manchmal auch um mehr Schlaf zu bekommen. Sie wird am Samstag achtzehn, in drei Tagen."

„Dann kann sie sich also aussuchen, wen sie heiratet", sagte Mrs Granger.

„Nein, sie darf lediglich unter den Eheverträgen wählen, die innerhalb von dreißig Tagen ab ihrem ersten Antrag eingereicht werden. In Miss Grangers Fall kommt erschwerend dazu, dass der Dunkle Herr seinen Gefolgsleuten befohlen hat, sie zu holen und vor ihn zu bringen. Sie ist eine mächtige Hexe und der Dunkle Herr wünscht, ihr ihre Kräfte zu … entziehen … und sich selbst damit zu schmücken. Sie schwebt in der Gefahr, dass einer seiner Anhänger sie gewaltsam, gegen ihren Willen nimmt. Wir nennen sie Todesknechte. Die werden sie missbrauchen und vernichten.

Sie muss jemanden heiraten, der ausreichend Kraft und Können zu ihrem Schutz hat. Ihr Leben und die Zukunft der Zauberwelt stehen auf dem Spiel. Aus Gründen, die ich nicht besprechen werde, ist Professor Dumbledore der Meinung, dass ich die Person bin, die sie am besten beschützen kann."

„Also geht es in dieser Heirat nur um ihren Schutz." Mr Granger entspannte sich sichtlich. „Es wird nur eine Scheinehe sein, bis sich all dies in Luft auflöst und sie ihr Leben zurückbekommen kann."

Snape schloss die Augen und atmete ein paar Mal tief durch. „Nicht ganz…"

„Was denn dann?" Snape hörte den Mann regelrecht knurren.

„Sinn dieses Gesetzes ist es, Kinder mit starken magischen Fähigkeiten in die Welt zu setzen. Die Ehegatten werden an bestimmte eheliche ‚Pflichten' gebunden." Severus hielt es für das Beste, die Zeitpläne nicht zu erwähnen. „Wie auch immer, falls dieses Gesetz aufgehoben wird, werde ich Hermione nicht von einer Scheidung hindern, auf dass sie ‚ihr Leben zurückbekommen kann'."

Mr Granger stand zornig auf. „Und wenn Kinder da sind? Werden Sie sie und Hermione einfach verlassen?"

„Für etwaige Kinder wird gesorgt werden. Ich vernachlässige meine Pflichten nicht. Es wird an Hermione liegen, ob sie die Scheidung einreicht." Snape hatte noch gar nicht über Kinder nachgedacht, wusste aber, dass er die Wahrheit sprach. Hoffentlich würde das Gesetz widerrufen, ehe er zu dieser Brücke kam.

„Was sagen Ihre Gefühle zu dieser Heirat, Professor?", fragte Hermiones Mutter. Severus blickte sie erstaunt an. Niemand hatte sich bisher die Mühe gemacht, nach seinen Gefühlen zu fragen; man erwartete einfach, dass er tat, was für das Wohl des Ordens und den Schutz von Potter und seiner Freunde notwendig war. Und jetzt zeigte diese Muggelfrau tatsächlich Interesse an ihm, wo er erwartet hatte, dass sie sich vollständig auf ihre Tochter konzentrieren würde.

„Dies ist keine Liebesheirat, Mrs Granger. Dennoch werde ich sie schützen, so gut ich kann. Von meinen Händen droht ihr kein Leid."

„Ich verstehe", erwiderte Mrs Granger. „Ich weiß, dass Hermione die Zauberwelt liebt und sie, selbst wenn es möglich wäre, nicht verlassen würde. Sie hat also keine Wahl. Ich bin nicht sicher, ob Sie, Professor, mehr Wahlmöglichkeiten hatten. So schwierig und unerwartet diese Heirat ist, hoffe ich doch, dass Sie beide einen gewissen Grad an Glück miteinander erleben werden dürfen."

„Danke, Mrs Granger", antwortete ein recht überraschter Severus. „Ich muss Sie nun verlassen." Er erhob sich von seinem Stuhl.

„Werden wir zur Hochzeit eingeladen?", fügte sie hinzu.

„Dies muss in größter Heimlichkeit vor sich gehen. Ich werde aber mit dem Direktor sprechen."

„Passen Sie auf meine Tochter auf, Professor, und wenn Sie mein Schwiegersohn sind, nennen Sie mich ‚Mutter'."

Severus nickte den Eltern zu, wobei ihm auffiel, dass Mr Granger sehr schlecht aussah, und Disapparierte aus dem Zimmer.

A/N: Im nächsten Kapitel erfahrt ihr Hermiones Reaktion.