Disclaimer: Alle Figuren gehören J.K. Rowling, Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig. Geld verdiene ich mit dieser Story nicht, ihr könnt mich aber gerne mit Reviews entlohnen *g*

*~*

Als erstes möchte ich mich bei Curlylein bedanken, meiner herzallerliebsten besten Freundin, die für diese Geschichte wieder einmal freundlicherweise die Beta macht und deren Geschichten ich einfach liebe! *ganz doll knuddel* *hugs&kisses*

Ansonsten grüße ich an dieser Stelle mal Herm84 (das nächte Kapitel zu 'Das andere Ich' kommt auch bald, versprochen) und Vengari, deren Geschichten ich ebenfalls immer mit Begeisterung lese! HEGDL *knuddel*

*~*

So, ich sollte vielleicht noch eine Warnung aussprechen: Dies ist eine SS/HG - Story, also wem solche Storys nicht gefallen, der sei vorgewarnt und kann ja immer noch an dieser Stelle aufhören zu lesen. Allerdings könnt ihr euch auch bekehren lassen...

Da ich ja ein echter Fan von SS/HG - Storys bin und sie immer alle nahezu verschlinge, hatte ich auch mal richtig Lust darauf selbst eine zu schreiben. Ich bin auf eure Meinung gespannt und hoffe auf Reviews.

Jetzt aber genug der Vorrede, hier kommt die Story:

*~*~*

Eine unfreiwillige Bindung

1. Der Anfang allen Übels


"Wäre einer von Ihnen vielleicht so liebenswürdig mir einen kleinen Gefallen zu tun? Sie wissen ja, dass ich für dieses Weihnachtsfest einen Weihnachtswettbewerb geplant habe, der schon in vollem Gang ist und die Zaubertruhe, in die die Ergebnisse geworfen werden sollen, befindet sich noch in meinem Büro in dem Schränkchen in der Ecke. Ich würd es ja selbst machen, aber ich hatte ganz vergessen, dass ich noch ein Treffen mit jemandem in der Winkelgasse habe, das ich unbedingt wahrnehmen muss und die Truhe sollte noch heute aufgestellt werden, immerhin ist in drei Tagen Weihnachten und die Preise sollten dann ja schon an die Gewinner ausgegeben werden. "

Dumbledore beendete seine Bitte damit, dass er einen Schlüssel, der zweifellos für das Schränkchen in seinem Büro gedacht war, in Richtung der beiden Professoren, die sich im Lehrerzimmer befanden, streckte.

Professor Hermine Granger und Professor Severus Snape schauten von den Notizen und Büchern, die sie zuvor studiert hatten, auf.

"Es ist wirklich wichtig, " fügte Dumbledore hinzu. "dass die Truhe korrekt aufgestellt und mit ein paar Zaubersprüchen abgesichert wird, damit sie nicht manipuliert werden kann." Er lächelte dabei wie es seine Art war und zwinkerte ihnen zu. Es war klar, dass er alles nicht so eng sah, aber andererseits wollte er auch für Chancengleichheit sorgen.

Er schritt auf den großen Tisch zu und legte den Schlüssel genau in die Mitte von diesem.

"Selbstverständlich" sagte Professor Snape und fast gleichzeitig war ein "Natürlich" von Professor Granger zu hören. Wie in einer Bewegung waren sie aufgestanden, hatten sich von ihrem Ende des Tisches zur Mitte aufgemacht - sie hatten sich so weit wie möglich von einander entfernt hingesetzt und mieden es sorgfältig mit ihrem Gegenüber in Blickkontakt zu kommen - und so erreichten sie fast gleichzeitig den Schlüssel, nach dem sie dann auch beide griffen. Während sie so zu dem Schlüssel gegangen waren hatte Dumbledore noch kurz ein freundliches "Gut, das freut mich, danke" verlauten lassen und war dann aus dem Raum entschwunden, wohl in Richtung Winkelgasse. Die beiden Professoren befanden sich nun ganz allein in dem Lehrerzimmer, das vor Lametta, Kerzen, Weihnachtskugeln und, und, und strahlte und eine angenehme Stimmung aufkommen ließ, zumindest für diejenigen, die Weihnachten mochten.
So standen sie also da, in der Mitte des Zimmers und hielten beide den silbernen Gegenstand in der Hand, zwei Zauberer, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Es war unverkennbar, dass sie nicht gerade freundschaftliche Gefühle füreinander hegten. Sie funkelten sich böse und abschätzend an.

"Würden Sie bitte den Schlüssel loslassen, Miss Granger - sofort!" fauchte Professor Snape.

"Erstens bin ich nicht mehr Ihre Schülerin, Professor Snape, und ich bestehe darauf, dass Sie mich mit Professor Granger ansprechen, des Weiteren sehe ich überhaupt nicht ein, warum ich loslassen sollte. Lassen Sie doch los!" entgegnete Hermine.

Eigentlich war Snape der Schlüssel ja gleichgültig gewesen und er hätte sich anfangs am liebsten davor gedrückt sich um die Truhe zu kümmern, doch er würde diese Aufgabe nicht gerade dieser Person überlassen. Jedem anderen, aber nicht der! Und dann besaß sie auch noch die Frechheit ihn zu maßregeln! Professor sollte er sie nennen - pah - dabei war sie gerade mal dieses Jahr Lehrerin geworden und hatte dann auch noch die Unverfrorenheit besessen ihm die Stelle als Lehrer für 'Verteidigung gegen die dunklen Künste' wegzuschnappen.

'Na warte, der werd ich's zeigen!' dachte er bei sich.

"Das sehe ich überhaupt nicht ein! Professor Dumbledore wollte immerhin, dass die Truhe korrekt aufgestellt wird. Dazu sind Sie doch gar nicht in der Lage, Miss Granger und..."

"Professor Granger!"

"...na dann eben Professor, wobei ich nicht finde, dass Sie diesen Titel überhaupt verdient haben. Was Professor Dumbledore sich dabei gedacht hat Sie einzustellen ist mir schleierhaft, Sie sind ja noch grün hinter den Ohren!" Das 'Professor' hatte er dabei mit einem besonders verächtlichen Unterton ausgesprochen, als ob es allein schon zeigen würde, wie lächerlich es in diesem Zusammenhang im Grunde war.


Auch Hermine hatte eigentlich nicht vorgehabt sich um so eine Banalität zu streiten. Es war ihr ebenso egal wer diese Truhe aufstellen würde, sie war nur aus Höflichkeit aufgestanden und hatte sich angeboten es zu tun, weil sie Professor Dumbledore helfen wollte. Doch was sich dieser Typ hier mal wieder herausnahm, einfach unglaublich! Eine Unverschämtheit sondergleichen! Sie war immer eine hervorragende Schülerin gewesen, auch in seinem Unterricht immer eine der Besten, wenn nicht die Beste.Ihr Studium hatte sie mit Bravour gemeistert und Dumbledore hatte ihr dann nach dessen Beendigung diese Stelle angeboten. Warum hätte sie nicht annehmen sollen? Es war eine einmalige Gelegenheit, sie hatte sich darauf gefreut hier zu unterrichten und es war ja wohl nicht ihre Schuld, dass Dumbledore ihr und nicht ihm diesen Job angeboten hatte, er hatte wohl seine Gründe - und bei diesem Gedanken fühlte sie sich gleich wohler, sie war also besser dafür geeignet als er. Sie konnte nichts dafür, dass das Ego des ach so armen Zaubertränkelehrers dadurch verletzt war und dass er sie nun aus gekränkter Eitelkeit noch gemeiner als zuvor behandelte - sie überlegte ob das überhaupt möglich war und kam zu dem Schluss, dass es wohl gehen musste, obwohl sie es früher verneint hätte.
Sie wollte anfangs noch mit einem netten Lächeln - das sie sich bei ihm zwar erzwingen hätte müssen, aber sie hätte es getan - sagen, dass die ganze Situation doch lächerlich wäre und ihm dann diese 'überaus wichtige' Aufgabe überlassen, aber nein, das ging nun nicht mehr. Jetzt ging es ums Prinzip. Heute war es eine lächerliche Truhe, morgen würde es etwas bedeutenderes sein, etwas, wo es ihr nicht im Grunde egal war. Sie konnte sich das von ihm einfach nicht bieten lassen, also auf in den Kampf!

'Er wird schon sehen, was er davon hat! So leicht lass ich mich nicht unterkriegen!'


"Erstens kann ja nicht gerade jeder ein so verkorkster, zugestaubter Routinier sein und zweitens braucht eine Schule auch mal frischen Wind, jemand, der nicht immer stur auf die alten Methoden besteht, obwohl diese, genauso wie er selbst, schon lange überholt sind, sondern jemand, der die Dinge sinnvoll anpackt. Überhaupt ist es ein echtes Armutszeugnis, dass Sie mich aus gekränkter Eitelkeit so behandeln, nur um Ihr Ego wieder aufzuwerten. Des Weiteren wäre es sehr sinnvoll, wenn sie nun endlich den Schlüssel loslassen würden. Schließlich wollen wir doch nicht, dass Sie sich nachher mit der Truhe einen Bruch heben. Immerhin ist das für Ihr Alter sehr wahrscheinlich."

Snape schnaubte nur so vor Wut, sein Körper bebte vor Zorn und wenn er mit seinen Händen den Schlüssel nicht krampfhaft umklammert hätte, um sicherzustellen, dass ihn Hermine nicht an sich nehmen konnte, hätte er sie mit Sicherheit erwürgt.

"Unwissender, unverschämter Taugenichts" brüllte er.

Woraufhin er ein "Verrosteter, alter Sack" erntete.

In den Sekunden, in denen sie diese letzten 'Nettigkeiten' austauschten, wurde der Schlüssel in ihren Händen auf einmal ungewöhnlich warm. Er begann regelrecht zu glühen, woraufhin er sich dann zischend und unter einer seltsamen Rauchentwicklung auflöste. Der Rauch, ein Gebilde aus der normalen Art von Rauch, die jedoch in sämtlichen Farben erstrahlte und absonderlich funkelte, was wohl an den Sternen, die sie durchzog, lag, verteilte sich langsam im Raum und löste sich dann auf.
Hermine und Snape waren für einen Augenblick - wenn auch nur für einen sehr kurzen - vollkommen sprachlos. So kam es, dass sie gar nicht bemerkten, dass sie jeweils an ihrem rechten Handgelenk ein samtenes, schwarzes Bändchen zierte, auf dem mit goldenem Bindfaden ein Schlüssel gestickt war. Sie waren viel zu sehr damit beschäftigt zwischen sich auf den leeren Fleck zu starren, an dem sich noch vor kurzem der Schlüssel befand.

"Was zum Merlin..." setzte Snape an
"...soll das?" führte es Hermine zu Ende.

Doch die Ratlosigkeit verschwand auch schon wieder aus Snapes Gesicht und wurde in ein verächtliches, wütendes Fluchen umgewandelt.

"Immer diese verdammten Scherze, ich hasse es! Wenn Dumbledore es nicht sein lassen kann, dann soll er wenigstens mich damit verschonen!" fauchte er.

Hermines Reaktion war etwas anders. Sie war noch immer perplex und wusste nicht so recht was sie nun machen sollte.

"Sie meinen also, dass er sich das genauso gedacht hat? Also sollen wir die Truhe nicht aufstellen?" sagte sie mit einer ruhigen, fast sanften Stimme, was sie jedoch sogleich bereuen sollte.

"Und so etwas Begriffsstutziges schimpft sich Professorin, " zischte er verächtlich.

"Jetzt reicht es aber! Ich bin nicht begriffsstutzig! Verdammter Mistkerl!" giftete sie zurück.

"Nun, wenn Sie sich für so schlau halten dann erklären Sie mir doch bitte mal, wie wir die Truhe aufstellen sollen. Das Schränkchen, in dem sie sich befindet, kann nur mit einem Schlüssel geöffnet werden. Und der Schlüssel - wenn es überhaupt ein Schlüssel für dieses Schränkchen war - hat sich gerade in Luft aufgelöst. Ich finde das keineswegs witzig, aber Dumbledore hat leider einen anderen Humor als ich, " knurrte er abschätzend.

Hermine musste zu ihrem Ärger zugeben, dass er Recht hatte. Sie konnten die Truhe nicht aufstellen. Zutiefst unzufrieden sprang sie noch einmal über ihren Schatten und fragte ihn:

"Und was sollen wir jetzt machen?"


Im Grunde hätte sie sich denken können, dass von ihm keine vernünftige Antwort zu erwarten war. Und so folgte auch sogleich:

"WIR? Es gibt kein wir! Ich werde mich jetzt wieder meiner Arbeit zuwenden, die bedeutend wichtiger ist, als dieser verdammte Unsinn! Ich frage mich sowieso, warum ich mich weiterhin von Ihnen aufhalten lasse! Und was Sie machen ist mir ehrlich gesagt scheißegal! Gehen Sie doch häkeln oder stricken, das kriegen vielleicht sogar Sie noch hin! Ich würde es allerdings begrüßen wenn Sie endlich aus meinem Blickfeld verschwinden würden! "

"Arschloch!" polterte sie und stürmte eilig aus dem Raum. Nun ja, sie versuchte es zumindest, denn sie wurde unsanft zurückgeschleudert, als ob um ihren Bauch ein Gummiband gebunden war, dass sie zurückschnellen ließ, je heftiger sie zog, desto stärker wurde sie zurückgezogen.

Snape schaute mit hochgezogener Augenbraue und einem viel sagenden Blick zu Hermine. Für jemanden, der dieses Gefühl von einem Gummibandeffekt nicht gehabt hatte, musste ihre Bewegung allerdings wirklich sehr seltsam gewirkt haben.

"Können Sie sich einfach nicht von mir trennen?" spöttelte er.

"Ach halten Sie doch endlich die Klappe! Ich wollte gehen, aber..."

"Als ob mich Ihre Geschichten interessieren würden! Wenn Sie es nicht schaffen mich von Ihnen zu befreien, gehe ich halt selbst!"

Er war zuvor in Richtung seines Stuhles zurückgelaufen, hatte bei dem Anblick von Hermines komischen Bewegungen kurz innegehalten und sich auf den Tisch hinter sich gestützt. Nun stieß er sich mit einer ruckartigen Bewegung vom Tisch ab und stürmte mit wehendem Umhang an ihr vorbei. Doch auch er kam nicht weit. Als er ungefähr einen Abstand von anderthalb Metern zu Hermine überschritten hatte, wurde auch er zurückgeschleudert. Da er jedoch mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit losgebraust war, war die Gegenwirkung auch um etliches stärker, sodass er letztendlich mit voller Wucht auf dem Boden direkt vor Hermines Füßen landete.
Hermine prustete los. Der grausame Blutsauger lag ihr zu Füßen. Seine Haare waren ziemlich zerzaust und er schaute erschrocken und etwas verwirrt drein.

'Ein Bild für die Götter!' dachte sie noch immer lachend bei sich.

"Hören Sie sofort auf!" maulte er, während er sich wieder aufrappelte und versuchte seine Fassung zurück zu gewinnen.

Hermine bekam mit Mühe die Worte "Womit soll ich aufhören?" heraus, denn sie war nicht im Stande ihren regelrechten Lachanfall zu stoppen. Es war einfach ein zu komisches Bild.

"Sie sollen verdammt noch mal damit aufhören zu lachen!"

"Kann - hahaha - ich - hihi - nicht"

"RUHE! SEINEN SIE SOFOR STILL!!!"

Langsam konnte sich Hermine wieder beruhigen, obwohl es ihr schwer fiel. Mit einer wieder etwas mehr kontrollierten, aber noch immer absolut fröhlichen Stimme sagte sie: "Was wollen Sie eigentlich? Sie haben doch vorhin auch hämisch gegrinst und wenn mir das hier passiert wäre hätten Sie auch gelacht! Und selbst wenn nicht - was ich mir allerdings nicht vorstellen kann - glauben Sie doch nicht im Ernst, dass es mich, nach allem was Sie vorhin zu mir gesagt haben, auch nur im Geringsten interessiert, ob es Ihnen etwas ausmacht, wenn ich lache."

Er funkelte sie nur böse an, sagte aber nichts. Dieses Mal ging er nur mit gemäßigter Geschwindigkeit an Hermine vorbei, doch auch da merkte er, dass er von einer unsichtbaren Kraft zurückgehalten wurde.

"Können Sie mir erklären, was das hier soll?" knurrte er nach einiger Zeit.

"Woher soll ich das bitteschön wissen? Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich etwas damit zu tun habe?" blaffte sie zurück.

"Wieso nicht? Ihnen traue ich alles zu!"

Das Lächeln war nun gänzlich von ihrem Gesicht verschwunden. So lustig es auch vorher anzusehen war diesen Idioten auf dem Boden in einer derart misslichen Lage zu sehen, es reichte nicht aus um länger eine fröhliche Stimmung aufrecht zu erhalten. Die Wut über ihn kochte wieder in ihr hoch. Nun sollte sie auch noch daran schuld sein, dass sie sich mit ihm herumschlagen musste?

"Ganz einfach: Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen als Sie in meiner Nähe zu haben, also sehe ich keinen Grund wieso ich Sie mir für auch nur eine Sekunde länger als nötig aufhalsen sollte!"

Seine sonst so markante Gesichtsblässe wandelte sich über ein leichtes Rosa in ein dunkles Tiefrot. Sie schwiegen sich fortan an und bewegten sich nur in dem Rahmen, der ihnen möglich war, langsam hin und her. Niemand ließ sich dazu herab den anderen zu fragen, ob sie sich wenigstens gemeinsam zu den Stühlen begeben könnten, so dass sie nicht die ganze Zeit hätten stehen müssen.

Hermine lief unruhig hin und her. Das Blut in ihren Adern pulsierte nur so, sie hatte Mühe die Pulsfrequenz wieder herabzusetzen und noch mehr Kraft kostete es sie, ihn nicht einfach zu erwürgen oder besser noch ihm die Augen auszukratzen. Er war wirklich die unmöglichste Person, die ihr je begegnet war. Und je länger sie so herumlief desto schlimmer wurde es. Es war kaum erträglich hier so festzusitzen. Der Gedanke, dass es keine Möglichkeit gab von ihm wieder wegzukommen, zumindest keine die im Moment greifbar war (sie hoffte inständig, dass sich dies bald aufklären würde und sie nicht ewig mit ihm festsitzen würde), machte sie wahnsinnig und seine bösen Blicke mit diesen stechenden Augen, die sie gelegentlich trafen, wenn sie aneinander vorbeiliefen, sorgten nicht gerade dafür, dass sich die Lage entspannte.
Hermine versuchte sich mit irgendetwas abzulenken. Sie schaute sich im Raum um. Ob sie die Weihnachtskugeln zählen sollte?
'Ein Versuch ist es wert, ' sagte sie zu sich und begann auch sogleich damit.
Doch es half nicht viel, als sie bei 126 angekommen war, musste sie sich schon sehr konzentrieren, um nicht zu vergessen, welche sie jetzt denn schon gezählt hatte und welche nicht. Nebenbei wunderte sie sich, wie man es überhaupt schaffen konnte so viele Kugeln in einem doch eigentlich nicht übermäßig großen Raum zu dekorieren, ohne das man das Gefühl hatte, dass man gleich von den Kugeln erschlagen würde. Doch immerhin hatte Professor Dumbledore es gemacht und er schaffte so einiges, was sie eigentlich für nicht möglich gehalten hatte.
Doch gerade als sie dies dachte, ihren Blick in eine bestimmte Ecke des Raumes geheftet hatte und dementsprechend ihre restliche Umgebung nicht mehr sonderlich beachtete, stieß sie gegen etwas, genauer jemanden, der sie auch so gleich anraunzte.

"Können Sie denn nicht einmal aufpassen? Sie sollten sich vielleicht ne Brille kaufen, wenn Sie nicht einmal im Abstand von ungefähr einem Meter jemanden sehen können!"

Das war doch nun mal wieder typisch für sie! Snape konnte über diese Frau nur seinen Kopf schütteln. Frau? Nein, eigentlich war sie in seinen Augen noch immer das kleine, aufsässige, neunmalkluge Mädchen von früher, er war einfach nicht bereit sich einzugestehen, dass sie nun erwachsen war, einen guten Ruf hatte und mit ihm beruflich gesehen einigermaßen auf gleicher Ebene stehen sollte, gut, ohne die Erfahrungen, aber ansonsten taten hier alle so, als ob sie dazugehören würde, schlimmer noch, alle taten so als ob sie schon immer dazugehört hätte. Aber das hier war doch mal wieder ein eindeutiger Beweis für ihre Unreife gewesen! So völlig geistesabwesend würde kein vernünftiger Mensch durch die Gegend rennen. Das machten nur Kinder, unreife, unwürdige Geschöpfe, die, wenn sie Glück hatten, durch eine verantwortungsbewusste, erfahrene, kluge Person, wie er es war, auf den rechten Weg geführt würden. Aber das hatte bei ihr anscheinend nicht im Geringsten geklappt! Wenn er sich nicht ganz täuschte hatte sie sogar diese bescheuerten Weihnachtskugeln gezählt. Eigentlich konnte das nicht sein. Niemand würde so etwas Idiotisches tun, nicht einmal sie. Oder etwa doch? Er hasste diese Kugeln, genauso wie er Weihnachten hasste. Es war in seinen Augen das unsinnigste, das absurdeste, was es überhaupt gab. Ein Fest der Heuchler schlechthin. Alle taten plötzlich so, als ob sie sich alle soooooooo lieb hätten, auch wenn sie sich noch kurz zuvor heftigst gestritten hatten. An Weihnachten sollte man sich ja wieder vertragen. So ein absoluter Quatsch! Er verstand einfach nicht, wie man sich mit jemandem vertragen sollte, obwohl man selbst im Recht war, wieso man da nachgeben sollte, nur weil Weihnachten war. Er konnte diese heuchlerische Fröhlichkeit einfach nicht ertragen. Normalerweise verbrachte er Weihnachten ausschließlich in den Kerkern und seinen Gemächern, wo es selbstverständlich nicht im Geringsten nach Weihnachten aussah.
'Wäre ja auch noch schöner'
Nur zum Essen begab er sich in die Große Halle und ertrug nur mit Mühe den ganzen Weihnachtsschnickschnack. Wenigstens kam keiner von diesen weihnachtsliebenden Idioten auf die Idee ihn mit dem Thema zu nerven, alle hatten kapiert, dass es ihnen besser bekam wenn sie ihn damit in Ruhe ließen. Na ja, fast alle. Dumbledore hatte es noch immer nicht aufgegeben ihn immer wieder mit der 'festlichen Stimmung' anstecken zu wollen. Das war auch der Grund, warum er heute hier im Lehrerzimmer gesessen hatte. Dumbledore meinte, dass es doch schön wäre, wenn er sich nicht immer gleich in die Kerker zurückziehen würde. Er hatte gemeint, dass er sich nicht immer diesem Fest verschließen könnte, das wäre nicht gut für das kollegiale Verhältnis.
'Ich frage mich was für ein kollegiales Verhältnis er meint. Ich mag niemanden hier besonders, lasse es die anderen auch so oft wie möglich spüren und daher beruht das - Gott sei dank - auf Gegenseitigkeit, ' hatte er bei sich gedacht.
Also hätte er sich mit dieser Äußerung unter normalen Umständen nicht dazu bewegen lassen, sich hier mal öfter blicken zu lassen. Doch Dumbledore hatte dann noch so eben beiläufig in einer scherzhaften Art gesagt, dass er sonst die Kerker etwas weihnachtlich herrichten müsste, damit man ihn dann dort besuchen könnte. Snape war sich jedoch sicher, dass dies keineswegs wirklich als Scherz gemeint war und der Gedanke, dass die Kerker in 'weihnachtlichem Glanz' erstrahlen würden, wie es die anderen bezeichnen würden und man ihn dann dort auch noch besuchen würde (nicht freiwillig zwar, aber auf den Wunsch von Dumbledore) war derart grausig für ihn, dass er es dann doch lieber vorzog gelegentlich im Lehrerzimmer aufzutauchen.


"Sie hätten genauso gut aufpassen können! Gegen jemanden rennen und dann auch noch meckern!" gab Hermine zurück und riss Snape somit aus seinen Gedanken. Hermine war zwar relativ klar, dass es wohl ihre Schuld gewesen war, doch wieso sollte sie es zugeben? Indirekt war es schon seine Schuld, denn wenn er nicht ein so unerträglicher Typ wäre, müsste sie sich auch schließlich nicht versuchen abzulenken.

Snape konnte es kaum fassen. Er glaubte erst sich verhört zu haben.

"Ich habe mich die letzten 10 Minuten keinen Millimeter von dieser Stelle wegbewegt!" fauchte er.

'Flucht nach vorn' dachte sie.

"Wer's glaubt wird selig!"

'Wenn sie noch einen Ton sagt, werde ich mich über sämtliche Gesetze hinwegsetzten und ich denke da an die Art von Gesetzten, die sich mit Anwendung von Gewalt befassen! Und was Dumbledore dann dazu sagt ist mir auch egal!'

Er machte eine übertrieben dramatische Drehung auf der Stelle und konnte sich noch gerade bremsen, so dass er nicht wieder zurückgeschleudert wurde. Fast hätte er doch vergessen, dass diese bescheuerte 'Bindung' zwischen ihnen bestand.

Hermine schluckte das aufkommende Verlangen wieder zu lachen oder zumindest zu grinsen herunter. Eins zu null für sie. Sie hatte eigentlich erwartet, dass er sich weiter mit ihr streiten würde - dieses Mal hätte er sogar Recht gehabt. Doch stattdessen hatte er sich dramatisch umgewand und für einen Augenblick hatte es gar fast so ausgesehen, als ob er wieder vergessen hatte, dass sie im Moment nicht einfach voneinander wegrennen konnten. Sie sah ihn schon wieder auf dem Boden liegen, doch er hatte noch im letzten Augenblick abgebremst und stand jetzt so weit wie eben möglich, ihr den Rücken zugewandt, von ihr entfernt. Sein Körper bebte vor Wut, doch außer seinen schweren, hastigen Atemzügen und zeitweise einem Schnauben seinerseits war von ihm nichts zu hören.
Hermine versuchte erst gar nicht wieder mit dem Kugeln-Zählen anzufangen, sie hatte vergessen bei welcher Zahl sie war und wusste auch nicht mehr, welche Kugeln sie überhaupt schon gezählt hatte. Stattdessen spielte sie mit ihrem samtenen Armband an ihrem rechten Handgelenk. Sie blickte gedankenverloren im Raum umher ohne an irgendetwas Bestimmtes zu denken. Sie drehte das Armband hin und her und empfand dessen Weichheit als sehr angenehm.

'Halt mal, ich besitze doch gar kein samtenes Armband!'

Erst jetzt schaute sie an ihr rechtes Handgelenk. Dort befand sich ein schwarzes, schönes Samtarmband mit einer goldenen Stickerei drauf. Sie besah diese Stickerei genauer. Es war ein Schlüssel - ein Schlüssel? Ihr kam ein Gedanke:

'Ob dieses Armband etwas mit alledem hier zu tun hat?'

Erst wollte sie Snape fragen, ob er auch so ein Armband hatte, doch da sie sah, dass er noch immer miesepetrich in der Ecke stand und alles tat um nicht wieder mit ihr sprechen zu müssen, gab sie diese Idee wieder auf.

'Vielleicht kann ich das Armband ja einfach abmachen und dann hat dieser Spuk endlich ein Ende!'

Sie sog an dem Armband, versuchte es über ihr Handgelenk zu ziehen und suchte angestrengt nach einer Schwachstelle, an der man es hätte auseinandertrennen können. Doch nichts. Es wollte nichts klappen. Daraufhin zog sie ihren Zauberstab und richtete ihn auf das Armband.
"Alohomora!"
Doch nichts geschah. Das Armband bewegte sich nicht. Doch Snape drehte sich ruckartig um und funkelte sie böse und verständnislos an.


Was sollte das nun schon wieder? Er hatte doch alles getan um so zu tun, als ob sie nicht hinter ihm stand. Er hatte ihr den Rücken zugewandt und sogar darauf verzichtet sich weiter mit ihr zu streiten, obwohl er klar im Recht war und sich sicher war, dass ihr dies völlig bewusst war. Alles nur um nicht mehr mit ihr reden zu müssen. Er wollte endlich seine Ruhe, war das denn zuviel verlangt? Das konnte doch nicht so schwer sein, einfach mal die Klappe zu halten, oder? Obwohl: Er hätte es besser wissen müssen, dieses Gör konnte nicht seine Klappe halten, nicht einmal für ein paar Sekunden. Das konnte sie noch nie, also wieso sollte sie jetzt dazu im Stande sein?

"Müssen Sie gerade jetzt Zauber üben? Jeder weiß, dass Sie nichts draufhaben, aber das muss nun wirklich nicht jetzt sein! Sie werden sowieso nicht besser!" zischte er herablassend.

Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten, keine Sekunde mehr. Ihre Wangen begannen zu glühen, sie sah einfach nur noch rot.

- Klatsch -

Seine linke Wange schmerzte. Sie hatte es doch tatsächlich getan. Das hätte er ihr beim besten Willen nicht zugetraut. Mutig war sie ja, das konnte er jetzt wohl nicht mehr leugnen. Es gab sicherlich nicht viele Leute, die es sich trauten so etwas einfach zu tun, die meisten hätten es bei ihm nicht gewagt.
Auf seine Bemerkung hatte sie ihre Fäuste geballt, in ihren Augen spiegelte sich ihr Zorn. Sie stand einige Sekunden so da und fixierte ihn mit ihren zornigen Blicken ohne ein Wort zu sagen. Dann war sie direkt auf ihn zugeschritten und hatte ihm eine geklebt. Die Ohrfeige hatte gesessen, sie hatte mit aller Wucht zugeschlagen und dementsprechend brannte seine Wange nun.

Sie standen einige Zeit so voreinander, er rieb sich seine Wange, setzte dabei ein schmerzverzerrtes Gesicht auf und schaute sie böse an. Sie war nach der Ohrfeige wieder ein paar Schritte zurückgegangen und hatte sich mit verschränkten Armen vor ihm hingestellt, ihre Augen funkelten noch immer vor Wut. Sie schaute ihm direkt in seine Augen, da er ihrem Blick nicht nachgab starrten sie sich unentwegt an -

- bis Hermine für sich beschloss, dass es keinen Zweck hatte hier die ganze Zeit nur so rumzustehen. Es war einfach lächerlich, es war kindisch.

"Ich hoffe, die Ohrfeige hat Sie wieder in die Realität zurückgeholt, " sagte sie kalt "Da wir wohl beide ein großes Interesse daran haben, dass wir so schnell wie möglich wieder eigene Wege gehen können, sollten wir uns lieber darum kümmern, dass wir einen Ausweg aus dieser unangenehmen Situation finden, anstatt unsere Zeit mit Beleidigungen zu verschwenden."

Eine kleine Pause trat ein.

Dann antwortete er mit einer ungewohnt ruhigen, jedoch gewohnt zynischen Stimme:
"Ich hätte kein Problem damit, wenn es eine Möglichkeit geben würde das hier zu beenden. Doch ich befürchte, dass sich das nicht so einfach bewerkstelligen lässt, wie Sie sich das vorstellen. Wir wissen ja noch nicht einmal, was nun überhaupt richtig passiert ist, das Einzige, was wir wissen, ist, dass es etwas mit dem Schlüssel zu tun hat. Da dieser aber nicht mehr vorhanden ist, können wir wohl kaum herausfinden, was es genau für ein Zauber war. Also sehe ich auch keine Chance für einen Gegenzauber. Mir ist dieser Zauber trotz langjähriger Berufserfahrung nicht bekannt, aber wenn Sie es besser wissen..."

Sie schaute an sein rechtes Handgelenk und war zufrieden mit dem, was sie da sah.

"Ich werde jetzt mal den Punkt übergehen, dass Sie schon wieder versuchen sich mit mir zu streiten. Wenn Sie keine anderen Hobbys haben als sich bei jedem unbeliebt zu machen und sich so oft wie möglich zu streiten, ist das Ihr Problem, machen Sie es nicht zu meinem. So kommen wir auf jeden Fall nicht weiter. Und zu Ihrer Information, ich habe vielleicht noch keine Lösung, aber immerhin einen Anhaltspunkt. Für den Fall, dass Sie nicht generell bevorzugt schwarze Samtarmbänder mit einer goldenen Stickerei in Form eines Schlüssels darauf an ihrem rechten Handgelenk tragen und mir eines umgebunden haben, damit wir im Partnerlook herumlaufen können, wäre das wohl ein Punkt, über den wir mal nachdenken sollten."

Sie machte eine dramatische Pause, in der er verwundert und gleichzeitig verärgert, dass sie ihn ziemlich blöd aussehen ließ, an sein rechtes Handgelenk schaute. Und genau wie er es befürchtet hatte, hatte sie Recht. Das Armband war da und auch an ihrem Handgelenk befand sich eins.

Sie fuhr fort: "Also meine Vermutung wäre folgende: Nachdem sich der Schlüssel aufgelöst hat, haben sich diese Armbänder gebildet und wir haben es durch unsere Streitereien nicht mitbekommen. Mit diesen Armbändern hängt der Zauber irgendwie zusammen. Also könnte es doch folglich sein, dass der Zauber damit beendet wäre, wenn wir diese Armbänder irgendwie abbekämen. Das ist auch der Grund, warum ich vorhin versucht habe das Armband von meinem Handgelenk mit einem Zauber abzulösen. Da ich es auch zuvor noch nicht mit so einem Zauber zutun gehabt habe, weiß ich natürlich nicht, welcher in diesem Fall funktioniert, daher hab ich einfach mal welche ausprobieren wollen. Wenn Sie allerdings einen besseren Vorschlag haben, wie wir diese Bänder wieder loswerden können, nur her damit."

Snape passte es überhaupt nicht, dass sie Recht hatte, aber es blieb ihm keine andere Wahl, sie mussten wohl wirklich zusammenarbeiten, sonst würde er sie wohl nie mehr loswerden.

"Na gut, aber glauben Sie ja nicht, dass ich unter anderen Umständen jemals mit Ihnen zusammenarbeiten würde!" knurrte er widerwillig.

"Das beruht auf Gegenseitigkeit, " sagte sie in einem weiterhin derart kalten Ton, dass sie sich über sich selbst wunderte. Niemand außer ihm war in der Lage sie in solche Rage zu bringen, dass sie die sich aufstauende Wut nur mit eisiger Kälte unterdrücken konnte.

"Also probieren wir nun verschiedene Zaubersprüche aus?" fragte sie und durch die Kälte in ihrer Stimme klang es fast gleichgültig. Dennoch funkelte in ihren Augen kurz eine Genugtuung auf, da sie sich sicher war, dass er sich nun nicht weiter dagegen sträuben konnte.

"Da Sie ja Vorschläge hören wollten meine ich, dass Sie am besten Zaubersprüche ausprobieren, während ich nach Tränken suche, die diese Bänder vielleicht auflösen könnten."

"Wie Sie wollen, doch Ihnen ist durchaus bewusst, dass wir dazu wohl in die Kerker müssten?"

"Nein, ich dachte die Kerker würden zu mir kommen, " antwortete er und der sarkastische Unterton war unverkennbar.

Ihr war durchaus bewusst, dass sie sozusagen 'aneinander gekettet' waren und nicht an den Ort hier, dass hatten sie gemerkt, da der Kreis, in dem sie vor einigen Minuten gelaufen waren, sich mit ihnen verschoben hatte. Sie konnten also gemeinsam in die Kerker gehen, doch eine Frage blieb, wegen der sie dies auch als nicht empfehlenswert betrachtete:

"Ihnen ist klar, dass wir auf dem Weg dorthin etlichen Schülern begegnen werden? Sie wollen also ernsthaft riskieren, dass man uns gemeinsam dicht beieinander laufen sieht und das auch noch zu den Kerkern?"

Sie wollte weiterreden, aber er fuhr ihr in die Parade.

"Ich dachte, Sie wollten unser Problem lösen, aber wenn es Ihnen wichtiger ist nicht mit mir gesehen zu werden, es wird meinem Ruf wohl mehr Schaden als Ihrem, aber bitteschön, ich bin auch nicht scharf darauf" schnaubte er. Er war wieder auf Hundertachtzig.

Sie kühlte ihre wieder drastisch ansteigende Temperatur nochmals bis unter den Gefrierpunkt, bis sie ihm wieder ruhig antworten konnte. Sie sagte eisig, dennoch immer noch innerlich zornig: "Ich habe das Gefühl, Sie wollen mich nicht verstehen. So engstirnig kann man eigentlich nicht sein. Wenn Sie mich hätten ausreden lassen, wüssten Sie bereits, dass es mir eher darum ging, dass es wohl sämtlichen Schülern sehr seltsam vorkommen würde uns zusammen herumlaufen zu sehen, wo wir uns doch sonst gekonnt immer aus dem Weg gehen. Sie würden vielleicht Verdacht schöpfen, dass irgendetwas nicht stimmt, vor allem würde es problematisch, wenn wir dann für Ordnung sorgen müssten etc. und somit mit eingebunden würden. Wenn wir dann zu verschiedenen Stellen gerufen würden, um zu helfen, was denken Sie sollten wir dann machen? Es würde auf jeden Fall eine unangenehme Situation werden, aber wenn Sie unbedingt das Schulgespräch für die nächsten Wochen sein wollen dann sollten wir gleich losgehen. Für den Fall, dass Sie mir zustimmen, dass man dann doch lieber noch etwas warten sollte bis das Essen vorbei ist und alle in ihre Unterkunftsräume gehen, könnten wir bis dahin Zauber ausprobieren und uns erst später in die Kerker begeben."

Er schwieg sie nur wütend eine Zeit lang an, dann richtete er seinen Zauberstab auf das Bändchen an seinem Handgelenk und begann nach einem knappen "Dann fangen wir halt an" damit die verschiedensten Zauber auf es abzuschießen. Hermine lächelte zufrieden mit sich, allerdings so, dass er es nicht sehen konnte. Dann begann auch sie mit allen möglichen Zaubern das Armbändchen an ihrem Handgelenk zu bearbeiten.

Nach fast zwei Stunden war das Essen schon lange vorbei und auch die letzten, vorher noch vereinzelt auftretenden, vorbeieilenden Schritte waren schon lange erstorben. Doch bis jetzt hatten alle Bemühungen nichts gebracht. Keiner der beiden hatte mit einem seiner Versuche eines der Armbänder auch nur annähernd beschädigen geschweige denn vollständig zerstören oder anderweitig ablösen können.

"Wir könnten jetzt in die Kerker gehen " bemerkte Hermine.

"Wie großzügig" murmelte er.

"Wie bitte?" sagte sie schrill, sie hatte ganz vergessen sich wieder innerlich abzukühlen, bevor sie geantwortet hatte. Andererseits würde sie es sowieso nicht lange aushalten ihm nicht direkt die Meinung ins Gesicht zu schreien. Abgesehen davon konnte sie es einfach nicht fassen, dass er, obwohl sie ganz normal bemerkt hatte, dass sie nun in die Kerker gehen könnten, also als ob sie mit einem normalen Menschen sprechen würde, dass er trotzdem schon wieder anfing einen Streit zu provozieren.

"Nichts" meinte er, konnte seinen abfälligen Unterton aber nicht unterdrücken. "Also dann gehen wir mal."



*~*~*

So, das war's fürs Erste, das nächste Kapitel ist in Arbeit. Ich hoffe, euch hat es gefallen, sagt mir das doch einfach mit 'ner Review. Es steht euch frei mich zu loben oder zu lynchen *g*

Für den Fall, dass ihr euch wundert, warum ich jetzt, wo wir schon Silvester hinter uns gelassen haben, eine weihnachtliche Story hier reinstelle: Die Idee zu dieser Geschichte ist an den beiden Weihnachtstagen entstanden, an denen ich einfach in der Stimmung war so eine Story zu schreiben. Leider hab ich es einfach nicht früher geschafft alles so zu überarbeiten, dass ich es online stellen konnte. Ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß daran.