Der kleine Moment der Desorientierung, wenn das Schiff aus dem Hyperraum fällt, war für die meisten an Bord der Destiny immer noch eine kleine Achterbahnfahrt, bei der sich der Magen kurz umdreht.
Dr. Rush nahm es nur noch am Rande wahr und im Augenblick war er etwas ungehalten über den außerplanmäßigen Halt. Seufzend unterbrach er seine Arbeit und tippte schnell auf einige Buttons um zu sehen, warum sie angehalten hatten. Der recht niedrige Energiewert ließ ihn anfangs vermuten, dass das Schiff einen Stern gefunden hatte, um sich wieder aufzuladen. Doch dem war nicht so. Stattdessen sah er, dass ein Tor in Reichweite war. Eigentlich waren noch genügend Vorräte an Bord, daher hatte er vorerst nicht mit einem Stopp gerechnet.
"Dr. Rush, kommen Sie bitte in den Gateraum", kam auch prompt Col. Youngs Stimme kurz darauf aus seinem Funkgerät.
Der Wissenschaftler bestätigte kurz und machte sich dann auf den Weg.
Unterwegs wurde er von Eli eingeholt, der wohl ebenfalls von Young hinbeordert worden war.
"Hoffentlich finden wir diesmal etwas", plapperte der junge Mann munter drauflos, während sie liefen.
Rush runzelte die Stirn. "Wie meinen Sie das?", hakte er nach. "Was sollten wir denn finden außer Nahrung und Wasser?"
"Na, Rohstoffe für Reparaturen zum Beispiel, Technologien…"
Ohne Vorwarnung blieb Rush stehen, sodass Eli fast gegen seine Schulter prallte. Der Schotte wandte sich zu ihm um und blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an während er sagte: "Seit wann lassen wir das Schiff wegen solcher unwichtigen Dinge aus dem Hyperraum fallen und vergeuden unsere Zeit? So etwas ist nicht einmal im Schiffsspeicher als Suchparameter eingegeben."
Eli verzog kurz die Mundwinkel und wirkte nun etwas verlegen. "Ehm, doch, seit ungefähr einem Monat. Col. Young hat das angeordnet", beichtete er.
Rushs Augen schienen sich in Dolche zu verwandeln, doch er sagte nichts und eilte mit wütenden Schritten wieder weiter.
Eli hinter ihm her.
Natürlich kann das wieder nur von Young kommen, dachte Rush erzürnt. Was hofft er denn zu finden? Eine hochentwickelte Gesellschaft die ihn wieder zurück zur Erde bringen kann?
"Ehm, Dr. Rush", meldete sich Eli hinter ihm, der schon laufen musste, um mit ihm Schritt halten zu können. "Ich dachte, Sie wüssten davon", fügte er entschuldigend hinzu.
"Nein", erwiderte Rush knapp, dann waren sie schon beim Gateraum angelangt. Das Tor wurde gerade angewählt und Rush trat schnell an eine Konsole während Eli ein Kino vom Stapel nahm und wartete.
"Dr. Rush", begrüßte ihn Young mit einem knappen Nicken.
Das Wurmloch öffnete sich gerade und Eli schickte das fliegende Auge los.
"Was genau gedenken Sie dort zu finden, Col.?", knurrte Rush jetzt, der sich nicht mehr zurückhalten konnte.
Young schaute ihn angesichts des unhöflichen Tones, den der Wissenschaftler anschlug verwundert an.
"Nahrungsmittel, wie üblich, Dr. Rush, Wasser und vielleicht einige Dinge die wir brauchen könnten an Bord", sagte er dann so ruhig wie möglich.
Es war auch nach zwei Monaten noch immer ein wenig merkwürdig für ihn, dass die Crew ihn wie immer behandelte, nachdem die KI, die von Dr. Rush vor einigen Monaten ohne seine Erlaubnis in die Destiny transferiert worden war, ihn in ein Horrorszenario versetzt hatte. Zumindest war es für ihn eines gewesen. Die Erinnerungen verfolgten ihn noch immer und fast jede Nacht träumte er davon.
"Dinge, die völlig unnötig sind für uns vielleicht?", stichelte der Wissenschaftler sofort.
Young seufzte leise. "Ich bitte um Entschuldigung", brachte er dann mühsam hervor, da er den Schotten nicht weiter verärgern wollte. "Ich hatte angenommen, Mr. Wallace würde Ihnen mitteilen, um was ich ihn gebeten hatte. Mir ist aufgefallen, dass es nicht schaden könnte auch nach anderen Dingen Ausschau zu halten, die wir brauchen könnten. Unsere täglichen Gebrauchsgegenstände werden schließlich irgendwann kaputt gehen. Falls wir Ersatz finden, umso besser. Daher wies ich Eli an gewisse Suchparameter zu unserer Prioritätenliste hinzuzufügen. Und es scheint, als sei die Destiny fündig geworden."
Rush blickte ihn nur weiter finster an, sagte aber nichts mehr. Obwohl er es nur ungern zugab, aber ausnahmsweise hatte der Col. gar nicht mal so Unrecht. Allmählich mussten Sie wirklich zusehen, dass sie Material für alltägliche Dinge wie Kleidung oder Geschirr suchten. Eine Erweiterung der medizinischen Vorräte war auch überfällig. Schließlich würden sie noch eine ganze Weile auf dem Schiff leben.
Young war so klug sich seinen kleinen Triumph, dass der Wissenschaftler nichts mehr sagte, nicht anmerken zu lassen.
Im ersten Moment hatte er befürchtet, das hier würde in eine Streitdiskussion ausarten. So trat er schnell neben Eli, der die Übertragung des fliegenden Auges auf seinem DHD sah. Bereits das erste Bild versetzte ihn in Aufregung. Das Auge schwebte auf einer Anhöhe unter der sich ein weites Gebiet mit einer Stadt erstreckte.
"Lebenszeichen?", fragte Young sofort, obwohl er auch gleich erkannte, dass es sich um Ruinen handelte. Sein Blick huschte dabei einmal kurz zu Rush herüber.
Das müsste ihn doch eigentlich etwas besänftigen, dachte er. Und er hatte Recht.
Rush tippte hastig auf seiner Konsole herum und schien ebenfalls ziemlich aufgeregt zu sein. Er antwortete sogar an Elis Stelle.
"Nein, überhaupt keine. Nicht einmal von eventuellen Exemplaren der Fauna. Aber natürlich müsste ich, um 100% sicher sein zu können, in die Stadt gehen und dort alles überprüfen. Wir sind zu weit vom Stadtrand entfernt, damit das Kino zuverlässige Daten sammeln kann."
"Dann gehen wir doch einfach nachsehen", meinte Young und blickte Rush milde lächelnd an. Der Wissenschaftler nickte nur und es dauerte nicht lange, bis sich einige Teams auf Youngs Befehl vor dem Gate versammelt hatten.
"Dr. Rush, Sie werden mit meiner Gruppe gehen", sagte Lt. Scott, der in voller Montur vor ihm stand und seine Waffe überprüfte. "Wir werden direkt in die Stadt gehen. Sind Sie soweit fertig?"
"Ja", antwortete der Wissenschaftler knapp und setzte seinen Rucksack auf.
Scott nickte und sagte dann laut: "Okay, Team 1 wird die Stadt erkunden und sichern. Team 2 sieht sich nach Nahrungsmitteln um und die Teams 3 und 4 werden parallel zu uns in die Stadt vorrücken. Verdächtiges wird sofort gemeldet. Ziel ist der Hangar mit dem Gebäude und der großen Freifläche."
Der Lt. wartete noch einen Moment, ob es Fragen gab, doch niemand sagte etwas.
"Abrücken!", rief er daher, hielt die Waffe im Anschlag und ging, dicht gefolgt von den Soldaten in seinem Team und zum Schluss Dr. Rush, durch das Tor.
Ein trockener, aber noch angenehm warmer Wind wehte über den Kamm, den sie nun vorsichtig herabstiegen. Der Weg, den sie gefunden hatten und der offenbar direkt in die Stadt zu führen schien, war sicherlich einmal sehr gepflegt gewesen. Doch jetzt klafften Lücken in den marmorartigen Platten und die Natur hatte Unebenheiten geschaffen. Ein weiteres Indiz dafür, dass offenbar niemand mehr hier lebte. Rush hatte ein Kino mitgenommen, das er voraus fliegen ließ. Doch nach wie vor übertrug es nur Ansichten von Ruinen und weiterhin keinerlei Lebenszeichen.
Es dauerte eine gute viertel Stunde, bis sie den Stadtrand erreichten. Die Soldaten wurden noch wachsamer und verringerten ihr Tempo ein wenig.
"Irgendetwas vom Kino?", fragte Lt. Scott den Wissenschaftler leise und dieser verneinte.
"Team 2 an Team 1", ertönte Greers Stimme aus Scotts Funkgerät. "Wir sind ebenfalls in die Stadt vorgerückt. Keinerlei Lebenszeichen."
"Verstanden, Team 2. Gehen Sie vor wie abgesprochen."
"Ja, Sir."
Dr. Rush, der dem Wortwechsel nur mit einem halben Ohr zugehört hatte, ließ das Kino höher steigen um nach einem Weg ins Zentrum zu suchen. Die Stadt war gewiss keine Großstadt, sonst hätten sie sie zu Fuß gar nicht durchqueren können, aber Rush schätzte, dass sie trotzdem eine gute Stunde brauchen würden, bis sie das große, auffällige Gebäude im Zentrum erreichen würden.
Der Soldat links neben ihm betrat gerade vorsichtig ein Haus, dessen Tür halb offen stand und schief in den Angeln hing. Scott behielt die Umgebung im Auge und wartete draußen.
"Wir sollten weitergehen", meinte Dr. Rush, der es nicht abwarten konnte den Stadtkern zu sehen. Wenn es interessante Technologien gab, dann sicher nicht unbedingt am Rande der Stadt.
"Gleich, Dr. Rush. Wir wollen nur nachsehen, ob wir einen Hinweis auf die Bewohner bekommen", erklärte der Lt.
"Wenn wir wissen wollen was hier passiert ist, dann werden wir sicher nicht in einem kleinen Haus fündig sondern in der Verwaltung. Und die könnte vermutlich genau das große Gebäude sein, zu dem wir unterwegs sind."
Scott wollte gerade etwas erwidern, als der Soldat wieder aus dem Haus kam.
"Nichts, Sir. Nur Möbel und Einrichtungsgegenstände. Keine Skelette oder eventuelle Überreste die uns sagen könnten, wer oder was hier gelebt hat. Die Technik scheint mindestens auf unserem Niveau zu sein, eher höher entwickelt. In der Wand war eine Art Milchglas Paneel verarbeitet, mit internen Schaltkreisen."
"Das könnte eine Hologrammtechnik sein, so wie auf der Destiny", mischte sich Rush ein und wollte schon in das Haus laufen, doch Scott meinte: "Ich dachte, Sie wollten so schnell wie möglich ins Zentrum, Dr. Rush. Dort gibt es sicher noch mehr von den Dingern, die sie untersuchen können."
Der Wissenschaftler blickte ein wenig finster drein, blieb aber draußen.
"Haben Sie einen Weg gefunden?", erkundigte sich Scott als nächstes.
Rush schaute wieder auf sein DHD, das nun eine Route anzeigte.
"Ich denke schon. Dort lang", sagte er und deutete mit ausgestrecktem Finger vor sich, direkt auf eine breite Straße.
"Dann weiter", befahl Scott und sie marschierten los.
Unterwegs begegnete ihnen auch weiterhin nichts lebendiges. Nach ein paar Minuten wurden die Häuser etwas größer und große Schaufenster zeigten einen Einblick in das Innere.
Hin und wieder tauchten fremdartige Schriftzüge auf und ab und zu betraten sie einen Laden, um sich kurz die Dinge anzusehen, die dort herumstanden.
Dr. Rush konnte einige Dinge in ihren Funktionen identifizieren, doch es war nichts dabei, das man auf der Destiny verwenden können würde. In einem hatte der Soldat jedoch Recht gehabt, die Technologie schien höher entwickelt zu sein, als ihre eigene.
Die anderen Teams berichteten ungefähr dasselbe. Je näher sie dem Stadtkern kamen, desto dichter und größer wurden die Häuser und das dritte Team hatte wohl in einem Laden Schüsseln und Teller aus einem harten, unbekannten Material gefunden. Lt. Scott befahl ihnen, etwas davon mitzunehmen.
Hinter der nächsten Ecke konnte sie dann bereits den Hangar mit dem großen Gebäude sehen. Sie waren jetzt eine knappe Stunde gelaufen und zwischendurch hatte ein anderes Team berichtet, dass sie wohl das Äquivalent eines Krankenhauses gefunden hatten und das Gebäude nun nach brauchbaren Medikamenten oder Geräten durchsuchen würden. Lt. Johansen holten sie dazu, so konnte Rush bei Scott bleiben, sonst hätten sie ihn aufgrund seiner biochemischen Kenntnisse dort hinschicken müssen.
Team 1 bog jetzt auf eine große Allee ein, die direkt auf den großen Platz zuführte auf dem ihr Ziel stand. Dr. Rush schlug ein forsches Tempo an und obwohl Lt. Scott davon nicht begeistert war, passte er sich doch seinem Tempo an ohne in seiner Aufmerksamkeit nachzulassen.
Endlich hatten sie den Platz erreicht und starrten fast ehrfürchtig auf das riesige Bauwerk vor ihnen. Rechts von ihnen tauchte derweil auch das dritte Team auf und kam zu ihnen herüber.
Dr. Rush wartete nicht ab bis die Soldaten sie erreicht hatten, sondern ging zielstrebig auf eine Tür zu.
"Irgendwas gefunden?", fragte Scott den Teamleader des dritten Teams, ohne jedoch seinen Blick von Dr. Rush abzuwenden.
"Nur das Geschirr", sagte der Soldat und holte eine Schale aus seinem Rucksack, um sie Scott zu zeigen.
"Können wir auf jeden Fall gebrauchen. Geben Sie Col. Young Bescheid, vielleicht kann er noch ein Team herschicken."
"Ja, Sir!"
"Derweil schauen wir mal nach, was dort drinnen ist", meinte Scott und deutete mit dem Daumen kurz auf das Gebäude.
Dr. Rush hatte inzwischen die Tür erreicht. Seinen Blick auf das DHD gewandt stand er davor und machte irgendetwas an einem Kontrollfeld links an der Wand. Scott und sein Team erreichten ihn kurze Zeit später und der Lt. fragte: "Können Sie die Tür öffnen?"
"Ich weiß es noch nicht", meinte Rush ohne seinen Blick auf den Lt. zu richten. "Die Tür ist automatisch, aber in der Stadt gib es keine Energie." Er schaute das Paneel noch einmal genau an, dann steckte er das DHD in seine Gesäßtasche und grub seine Finger unter den Rand der Wandtafel.
"Lt., könnten Sie mal bitte mit anfassen?", bat er Scott, als er die Platte alleine nicht abbekam.
"Sind Sie sicher, dass die überhaupt abgeht?", fragte der Lt. skeptisch, fasste aber mit an.
"Ja, ziemlich", quetsche Rush angestrengt hervor, als nun beide Männer kräftig zogen. Plötzlich löste sich die Platte und die beiden konnten sich gerade noch abfangen. In der Wand kam ein Griff zum Vorschein.
"Na bitte, eine manuelle Vorrichtung", sagte der Schotte zufrieden und zog fest an dem Griff. Diesmal hatte er gleich Erfolg. Der Griff ließ sich leicht bedienen und die Tür schwang einen Spalt weit auf.
Ein Schwall abgestandener Luft kam ihnen entgegen und nahm ihnen für einen Moment den Atmen.
"Wir sollten die Tür aufmachen und einen Moment warten, bis ein wenig Frischluft hineingekommen ist", meinte Scott.
"Ich werde das Kino rein schicken", sagte Rush, dem es gar nicht passte notgedrungen draußen warten zu müssen. Wenigstens konnte er schon einen Blick hinein werfen.
Kaum war das fliegende Auge im Inneren schaltete Rush auf Nachtsicht um. Der Eingangsbereich war leer, doch dann sahen sie mehrere Schiffe im Hangar stehen.
"Das ist ein Raumschiff-Hangar", sagte Scott überrascht und auch erregt. Rush steuerte das Kino weiter, an den Schiffen entlang und dann verschlug es sogar dem Wissenschaftler den Atem. Gegen das riesige Schiffe, das nun am hinteren Ende zu sehen war, waren die anderen Schiffe winzig. Auf den ersten Blick schätzte Rush, dass das fremde Schiff fast dreiviertel der Größe der Destiny hatte.
"Das ist unglaublich", hauchte Scott und aktivierte sein Funkgerät, um dem Col. von dieser erstaunlichen Entdeckung zu berichten.
"Gehen Sie rein und sehen Sie sich um, Lt.", hörte man Youngs Stimme, die eine Spur von Begeisterung enthielt, "aber lassen Sie die nötige Vorsicht walten."
"Natürlich, Sir", erwiderte Scott.
"Und Lt.," kam Youngs Stimme jetzt etwas leiser. "Suchen Sie vor allem nach möglichen Waffen. Wir könnten etwas Nachschub dringend gebrauchen."
Eine kurze Pause entstand, in der der Lt. verstohlen seine umstehenden Leute musterte, dann meinte er: "Ich habe verstanden, Sir."
"Halten Sie Funkkontakt. Ich mache mich auch auf dem Weg mit einem Team…"
"Bringen Sie Mr. Wallace und Miss Hansen mit!", unterbrach Rush den Col., in dem er einfach in das Funkgerät von Scott sprach.
"Natürlich, Dr. Rush. Außerdem bringen wir noch Transportkisten mit. Für alle Fälle. Young Ende."
Der CO schloss den Kanal und Rush warf Scott einen vielsagenden Blick zu, schwieg aber. Er wusste ebenso gut wie der Lt., dass sie auch imstande sein mussten, sich zu verteidigen und ihre Munition würde ebenfalls nicht ewig reichen.
Sie warteten noch eine viertel Stunde, dann konnte es Rush nicht mehr abwarten und betrat den Hangar. Obwohl die kleineren Runabouts auch interessant waren eilte Rush auf das große Schiff zu. Das Kino hatte einen möglichen Eingang entdeckt und zu seinem großen Erstaunen leuchtete an einer Kontrolltafel ein schwaches Licht.
"Das Schiff scheint eine unabhängige Energieversorgung zu haben", stellte er fest und drückte, nachdem er kurz die Symbole studiert hatte, auf einen Knopf. Zuerst passierte gar nichts und Rush dachte schon, sie würden die Schleuse aufbrechen müssen, doch dann ertönte ein leises Rumpeln gefolgt vom einem Zischen, als die Tür aufschwang.
Der Schwall Luft, der ihm dabei entgegen kam, roch weder muffig noch nahm er ihm den Atem. Im Gegenteil, es roch frischer als die Hangarluft.
Scott und seine Männer betraten das Schiff zuerst und als ihnen Dr. Rush noch einmal bestätigte, dass das Kino keinerlei Lebenszeichen orten würde, schwärmten sie in Zweierteams aus und begannen, das Schiff zu durchsuchen.
Rush fand ziemlich schnell die Brücke und war für die nächste Zeit nicht mehr ansprechbar.
In das Schiff waren sie zwar hineingekommen, aber die Energie schien bald erschöpft zu sein.
Beinahe dasselbe wie auf der Destiny, als wir dort angekommen sind, dachte Rush verärgert.
Aber wenigstens sind wir diesmal nicht im All und haben Zeit. Zumindest, bis die Destiny wieder weiterfliegt.
Er würde es sicher nicht schaffen die Systeme hochzufahren geschweige denn mit dem Schiff abzuheben, doch die Energie reichte immerhin aus, um die Datenbank einsehen zu können und so die Technologie studieren zu können. Rush nahm sich zuerst die Triebwerkstechnik vor, davon erhoffte er sich am meisten.
Irgendwann wurde er durch Stimmen und näherkommende Schritte abgelenkt.
"Dr. Rush?", rief eine männliche Stimme, die er als Elis ausmachte. Wenige Sekunden später tauchte der junge Mann dann auch schon in der Tür auf, gefolgt von Melody.
"Warum hat das so lange gedauert?", brummelte Rush anstatt einer Begrüßung und deutete mit seiner Hand auf zwei Sessel vor sich, die an einer weiteren und sehr breiten Konsole standen. Seine beiden Mitarbeiter verstanden den Wink und während sie sich hinsetzten und die mitgebrachten nötigen Geräte anschlossen, meinte Eli: "Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten. Wir haben uns nur einmal ein klein wenig verlaufen."
"Sehr interessant, Mr. Wallace", meinte Rush mit deutlicher Ironie in der Stimme. "Da sie beide nun endlich hier sind, versuchen Sie Zugang zu der Schiffsdatenbank zu bekommen. Die Energie reicht nicht mehr lange. Kümmern Sie sich vorrangig um die Lebenserhaltung, die Schilde und sonstige Technologien, die uns helfen könnten. Der Antrieb sieht zumindest vielversprechend aus. Er ist komplexer als der Antiker FTL-Antrieb und könnte uns vielleicht sehr nützlich sein, wenn ich genug Zeit hätte, um ihn zu studieren…"
Der Wissenschaftler verfiel eher in eine Art Monolog am Ende, doch weder Eli noch Melody störte das. Das waren sie gewohnt. Außerdem waren sie selber unglaublich neugierig, was sie hier alles finden würden.
Lt. Scott und PFC Harper liefen seit ungefähr 2 Stunden schon durch die Gänge des Schiffes.
"Ich weiß nicht, Sir, das Ganze gefällt mir nicht", meinte Harper und schaute sich nervös um.
Scott seufzte leise in sich hinein. Bisher hatte er mit dem Private nicht viel zu tun gehabt, aber Gerüchten zufolge war der Mann eine Memme. Langsam glaubte er es. Es war nichts falsch daran vorsichtig zu sein, aber Harper jammerte ständig herum und schaute sich so oft um, dass Scott sich langsam fragte, warum der Mann noch keinen steifen Hals bekommen hatte.
"Dr. Rush hat uns jetzt mehrmals bestätigt, dass es hier keine Lebensformen gibt. Reißen Sie sich also endlich zusammen und suchen Sie nach den Waffenkammern. Außer uns ist niemand hier." Scotts Geduld war eindeutig erschöpft und er machte sich eine mentale Notiz, Harper nächstes Mal lieber auf dem Schiff zu lassen wenn es ging.
Der junge Private schwieg und bekam rote Wangen angesichts der Rüge seines Vorgesetzten. Auch wenn Rush versichert hatte, dass niemand außer ihnen an Bord war, so wusste er, dass dem nicht so war. Er fühlte sich eindeutig beobachtet. Er schluckte und zwang sich dazu, sich nicht mehr so häufig umzusehen um den Lt. nicht noch mehr in Rage zu bringen.
Dieser öffnete gerade eine Seitentür und stieß dann einen erfreuten Ruf aus.
"Na bitte, das sieht doch gut aus", meinte er und als Harper um die Ecke schaute, sah er, dass sie tatsächlich die Waffenkammer gefunden hatten.
"Holen Sie die anderen her", befahl Scott.
"Ja, Sir", sagte der PFC, verständigte den Col. schon über Funk und ging dann mit klopfendem Herzen die Gänge zurück um den anderen Teams den Weg zu weisen.
Nachdem Harper den Col. höchstpersönlich zu den Waffen geführt hatte bekam er den Auftrag, mit einem anderen Kameraden zusammen die leeren Kisten herzubringen.
Sein Kollege war, im Gegensatz zu ihm, äußerst neugierig und schaute unterwegs, ob er in angrenzenden Kammern noch etwas finden würde.
"Nun komm schon", sagte Harper, als der andere PFC zum dritten Mal unterwegs vom Weg abwich um hinter eine Tür zu schauen.
"Hey, ich hab hier was gefunden, das könnte den alten Griesgram sogar zum Jubeln bringen", ertönte seine Stimme von irgendwo. Mit 'Griesgram' war natürlich Dr. Rush gemeint, der sich diesen Spitznamen in der Riege der unteren Ränge erworben hatte.
Harper seufzte leise, trat dann aber ebenfalls in den Raum. Seine Augen wurden größer als er erkannte, dass Private Dunsten vermutlich gerade den Kontrollraum gefunden hatte.
"Wir sollten Col. Young und Dr. Rush hierüber informieren", meinte Harper nur ehrfürchtig und griff nach seinem Funkgerät. Zuerst benachrichtige er den Col., doch dieser befahl ihm, einfach Dr. Rush Bescheid zu geben und dann endlich die Kisten zu holen.
So tauchte nach nur ein paar Minuten der Wissenschaftler bei beiden auf und stürzte sich geradezu auf die Kontrollen. Private Dunsten, dem während der kurzen Wartezeit etwas langweilig geworden war, hatte sich eine Reihe von Kontrolleinheiten angesehen und als er von Rush gefragt wurde, ob sie hier irgendetwas angerührt hätten, bemerkte er nicht, dass er mit seiner Schulter an einige Kontrollen kam, worauf das Schiff plötzlich zum Leben erwachte. Mit einem erschreckten Schrei wirbelte er herum und kam mit seiner Hand auf eine Leitung, die ihm die Haut verbrannte.
Rush blickte kurz zu ihm hinüber, doch als er sah, dass der Private nur eine leichte Verletzung hatte, widmete er sich sofort wieder den Kontrollen. Fast im selben Moment versiegte die Energie wieder und das Schiff wurde dunkel.
"Was ist jetzt los?", fragte Harper, der sich um seinen Kameraden kümmerte und knipste seine Taschenlampe an. Gleich darauf tönte Col. Youngs Stimme aus Rushs Funkgerät.
"Dr. Rush, was ist mit dem Licht?"
Der Wissenschaftler holte seine eigene Lampe hervor und antwortete dann, wobei er über die Kontrollpulte leuchtete: "Es scheint, als ob die letzten Energiereserven des Schiffes gerade für eine unsinnige Aktivierung des Antriebs verschwendet worden ist. Wir müssen zusehen, dass wir bald hier herauskommen, die Lebenserhaltung ist ebenfalls offline und leider können wir hier keine Türen für einen Durchzug öffnen."
Young hörte deutlich den Ärger in Rushs Stimme. Er selber war auch nicht gerade glücklich, doch wenigstens würden sie nicht mit komplett leeren Händen gehen.
"Wieviel Zeit haben wir, bevor die Luft knapp wird?", fragte er dann.
"Schätzungsweise 15 Minuten."
"Also gut. Sehen Sie zu, dass Sie raus kommen. Die Destiny wird eh bald wieder in den Hyperraum springen."
Rush antwortete nicht und leuchtete dem Unglücksraben, der aus Versehen irgendein System aktiviert hatte, direkt ins Gesicht.
"Tut mir leid, Doktor", sagte er sofort zerknirscht und blickte nach unten. Seine Hand tat immer noch höllisch weh und Rush meinte nur: "Sehen Sie zu, dass Sie wieder zurück zur Destiny kommen - und aus meinen Augen."
"Ja, Sir", erwiderte Dunsten erleichtert, froh darüber, dass er gerade noch so glimpflich davongekommen war und eilte aus dem Raum hinaus.
"Dok?", kam derweil Elis Stimme aus Rushs Funkgerät. "Die Energie auf der Brücke ist jetzt komplett weg", teilte er ihm überflüssigerweise mit. Obwohl es Eli nicht sehen konnte, verzog Rush sein Gesicht genervt und meinte dann leicht ironisch: "Ja, Mr. Wallace. Danke für den Hinweis. Packen Sie alles zusammen und verschwinden Sie. Uns geht bald die Luft aus."
"Verstanden, Dok."
"Verdammter Idiot", murmelte Rush leise vor sich hin als er an Dunsten dachte und schaute sich dann im Kontrollaum um. Vielleicht fand er noch ein Notstromaggregat oder etwas vergleichbares. Er musste wenigstens versuchen noch einmal Zugang zu der Schiffsdatenbank zu bekommen.
Die wenigen kostbaren Minuten, in denen er noch atmen konnte, verstrichen viel zu schnell und Rush wurde nicht fündig. Als ihm das Luft holen zunehmen schwerer fiel und Kopfschmerzen einsetzten sah er sich dann doch gezwungen, ebenfalls das Schiff zu verlassen.
"Wo ist Dr. Rush?", fragte Eli, der mit Melody zusammen vor dem Eingang des Schiffes stand, neben ihm die Soldaten, die es immerhin geschafft hatten drei Kisten mit Waffen zu füllen und diese aus dem Schiff zu bringen.
"Er muss noch drinnen sein", meinte Melody besorgt, doch da tauchte der Schotte endlich an der Luke auf. Er stützte sich am Rahmen ab, blieb stehen und atmete mehrmals tief ein und aus.
"Dr. Rush", rief Melody und eilte zu ihm hin, doch Rush schüttelte den Kopf.
"Ich bin okay", meinte er und die junge Frau wich zurück.
"Was haben Sie da drinnen noch gemacht, Dr. Rush?", fragte Col. Young leicht verärgert. Das war recht knapp gewesen.
"Hab mich verlaufen", meinte Rush trocken und bot dem Col. keine weitere Erklärung an.
Der wusste natürlich, dass das nicht stimmte, doch er hatte jetzt keine Lust, nachzubohren. Der eigensinnige Doktor war wieder da und das war alles, was zählte. Er warf ihm nur einen finsteren Blick zu und meinte dann: "Wir gehen zurück zum Gate."
Rush wandte sich noch einmal dem Schiff zu, seufzte leise und folgte dann den anderen. Der Zwischenfall hatte ihn 4 Stunden Zeit gekostet und er wusste genau, dass der Col. nicht bereit gewesen wäre ihn noch länger versuchen zu lassen, das Schiff irgendwie wieder mit Energie zu versorgen. Aber die kleineren Schiffe konnte er doch sicher noch untersuchen…
"Col. Young!", rief er von hinten und eilte nach vorne, denn der CO lief zusammen mit Scott an der Spitze.
Sobald er Rushs Stimme hörte sah Young Lt. Scott und rollte leicht mit den Augen bevor er sich zu dem Schotten umdrehte und stehenblieb.
"Ja, Dr. Rush?", fragte er betont ruhig. Er konnte sich schon denken, was in der Luft lag.
"Ich werde mit meinem Team hierbleiben und eines der kleineren Schiffe untersuchen. Vielleicht gibt es dort eine Energiequelle, die wir für das Schiff nutzen könnten."
Young sagte für einen Moment nichts. Er hatte erwartet, dass der Schotte ihn bedrängen würde, wieder in das Schiff zurückkehren zu dürfen, doch mit dieser Idee hatte er nicht gerechnet. Er überlegte einen Moment. Es war ihm einerseits nicht Recht, dass noch jemand hier zurückblieb zumal sie gerade erlebt hatten, dass diese alten Raumkreuzer nicht nur harmloser Schrott waren und durchaus noch etwas passieren konnte, andererseits war er durch den erfolgreichen Waffenfund ebenfalls neugierig, ob Rush oder seine Leute vielleicht noch ein paar Schätze entdecken würden.
"Also gut, Dr. Rush. Ich lasse Ihnen ein paar meiner Leute zum Schutz hier und sollten Sie noch etwas finden, das wir an Bord brauchen können, nehmen Sie es mit. Aber keine gefährlichen Aktionen. Wir befinden uns hier auf einem Planeten von dem die Bewohner verschwunden sind. Und wir wissen nicht wie, oder was passiert ist. Behalten Sie immer im Hinterkopf, dass das, was das Leben vernichtet hat, durchaus noch hier sein könnte", warnte Young ihn schließlich eindringlich.
"Ja, ja, Colonel, von mir aus stellen Sie ein paar Leute ab die aufpassen. Aber das Kino hat weder Lebenszeichen, noch Strahlungen noch sonst irgendetwas geortet, das uns gefährlich werden könnte. Und wer weiß, vielleicht finden wir in den Schiffslogbüchern, falls es solche geben sollte, die Antwort auf die Frage, was hier passiert ist."
Young musterte ihn noch einmal scharf. "Zwei Stunden, Dr. Rush. Keine Minute länger. Sie müssen auch noch rechtzeitig wieder zum Gate zurückkommen."
"Aber zwei Stunden…", fing der Wissenschaftler an zu protestieren, doch Young schnitt ihm das Wort ab.
"Zwei Stunden oder keine. Sie haben die Wahl."
Rush presste die Lippen aufeinander und warf ihm einen seiner berühmten Rush-Blicke zu. Doch schließlich nickte er.
"Zwei Stunden. Mr. Wallace! Miss Hansen!", rief er über seine Schulter und die beiden Angesprochenen beeilten sich, ihm zu einem Schiff zu folgen.
Young wandte sich an Lt. Scott. "Lt., Sie werden sicherstellen, dass es wirklich nur zwei Stunden sind und achten darauf, dass ihnen nichts passiert. Auch wenn Dr. Rush überzeugt ist, dass hier alles tot ist, ich traue dem Ganzen nicht."
"Ja, Sir", sagte Scott, gab zwei seiner Männern einen Wink und der Rest zog mit Col. Young an der Spitze weiter Richtung Gate.
Das kleine Schiff war technisch nicht annähernd so weit fortgeschritten wie das Große. Das war das Erste, das dem Wissenschaftler auffiel. Außerdem schien es nur für Flüge innerhalb der Atmosphäre konzipiert zu sein, auch wenn es eine primitive Art einer Lebenserhaltung hatte. Es gelang ihm mit Elis Hilfe ein veraltetes Aggregat zum laufen zu bringen und das Schiff so mit minimaler Energie zu versorgen. Melody lud so viele Daten wie möglich herunter bevor das Aggregat seinen Geist endgültig aufgab.
Rush stöberte weiter im Schiff herum (die Daten würden sie erst auf der Destiny entschlüsseln können) und je mehr Systeme er sah, desto verwirrter wurde er. Was waren das für Bewohner gewesen, die so viele primitive Schiffe bauten und ein hochentwickeltes? Oder hatten sie es gar nicht gebaut? Waren sie vielleicht Opfer einer Invasion geworden? Doch warum gab es dann nur ein Invasoren-Schiff, das zudem noch friedlich neben den Ursprungsschiffen im Hangar lag? Nein, irgendetwas ergab hier absolut keinen Sinn.
"Dr. Rush!", hallte von draußen die Stimme des Lt., doch Rush ignorierte ihn.
"Zwei Stunden sind schon längst um. Kommen Sie jetzt, wir müssen zurück." Scotts Stimme kam näher und Rush erwog für einen Moment, sich zu verstecken um noch ein paar Minuten herauszuschlagen, doch da erschien Matt schon hinter ihm.
"Dr. Rush?", fragte er noch halbwegs höflich, aber als der Wissenschaftler ihm nur ein "Moment noch", an den Kopf warf, seufzte er und sagte dann: "Der Col. hat mir befohlen sicherzustellen, dass wir in der Zeit bleiben. Möchten Sie freiwillig mitkommen oder muss ich Sie erst dazu zwingen?"
Rush drehte sich zu ihm herum und sah in das freundlich lächelnde Gesicht des Lt., das ihm gerade sagte, dass dieser es sicher genießen würde ihn notfalls gefesselt zum Gate zurückzuschleifen.
Unwirsch fügte sich der Schotte und wenige Minuten später waren alle wieder auf dem Weg zurück zum Gate.
Als sie kurz vor dem Ausgang des Hangars waren glomm an dem großen Raumschiff ein Licht auf. Auf der Brücke schalteten sich einige Systeme wieder ein und tief im Inneren des Schiffes begann die eigentliche Energiequelle wieder an Stärke zu gewinnen.
Organische entdeckt, meldeten die Sensoren an die höheren Schiffsfunktionen und die KI, die das Schiff war, begann wieder zum Leben zu erwachen.
Wer stört meine Ruhe?
Organische entdeckt, wiederholte das System.
Das Schiff glaubte im ersten Moment an eine Fehlfunktion und ließ ein Diagnoseprogramm über seine Sensoren laufen. Doch das System meldete keinen Defekt. Dann griff es sowohl auf die internen als auch externen Sensoren zu und fand tatsächlich Organische, die gerade den Hangar verließen.
Hatte es versagt bei der Säuberung? Waren etwa Organische entkommen?
Nein, dachte es dann und weitete die Suche aus. Die alten Interface-Knotenpunkte in den Ruinen waren teilweise noch intakt und das Schiff suchte. Schließlich bemerkte es, dass der alte Steinkreis wieder aktiv war und dann fand es auch die Organischen, die wohl gerade auf dem Weg dorthin waren.
Es gab also noch mehr Organische. Und sie waren bereits zurückgekommen. Es würden mehr kommen. Sie würden die Perfektion zerstören. Sie würden fehlerhaft sein. Sie mussten eliminiert werden. Das Schiff hatte eine Aufgabe. Und diese würde es ausführen.
Es würde sicher einige Zeit dauern, bis es aus seiner Ruhe wieder erwachen und einsatzbereit wäre, doch es würde erfolgreich sein.
Die Energie erneuerte sich kontinuierlich und weitere Systeme erwachten zum Leben. Als nächstes würde es herausfinden, wohin die Organischen verschwanden. Was war am anderen Ende des schwarzen Tunnels? Das Schiff würde es herausfinden. Wie jedes Mal. Es war mit dem Sternentor bereits verlinkt. Es klinkte sich in das Wurmloch ein und war überrascht, dass es am anderen Ende eines seiner Art fand.
Ein Artgenosse, dachte die KI erfreut, doch gleich darauf wurde es zornig.
Es ist befallen von fehlerhaften Organischen. Es muss gesäubert werden. Ich werde ihm helfen.
Es würde vielleicht einige Zeit dauern, bis das Schiff voll einsatzbereit war, aber mit Hilfe seines starken Antriebs, der einem Hyperantrieb vergleichbar war, würde es das Schiff einholen können.
Die KI hatte keine Eile. Noch waren die Organischen hier. Vielleicht würde es bereits genug Energie haben um eine Säuberung durchzuführen, bevor sie das Gate erreichten.
Msgt. Greer blieb plötzlich stehen, als sie an einem zerborstenen Schaufenster vorbeigelaufen waren und blickte skeptisch in den dunklen Laden.
Scott und die anderen bemerkten es und blieben ebenfalls stehen.
"Sergeant?", fragte Scott leise, hob seine MP und blickte ebenfalls in den Laden.
"Ich dachte, da drinnen hat sich etwas bewegt, Sir", sagte er leise und trat zwei Schritte näher. Doch er konnte nichts sehen.
Rush holte das DHD hervor und Eli hatte zeitgleich das Kino wieder aktiviert, das Rush jetzt in die Ladenfront schweben ließ.
Nach ein paar Sekunden sagte er dann: "Keine Lebenszeichen, keine Aktivitäten. Nichts. Ihr Verstand hat Ihnen nur einen Streich gespielt."
Greer war sich dessen nicht so sicher. Doch angesichts des bisher unfehlbaren Kinos und der Tatsache, dass weder er noch Scott oder einer der beiden anderen Soldaten etwas sahen, nahm er seine Waffe wieder runter und die Truppe setzte ihren Weg fort. Er war so sicher gewesen, dass dort etwas gewesen war.
Die kleine Kugel auf dem Rand des Ladentisches, die mit Sensoren gespickt und mit der KI verbunden war, folgte den Organischen mit den optischen Sensoren, bis sie hinter einer Ecke verschwunden waren.
Mein vorzeitiger Dank schon mal an Nicole, die das noch alles Korrektur lesen wird.
Die Story baut ebenfalls auf "Ausgetauscht" und "Hamonie in Moll" auf, jedoch gibt es noch einen 3. Teil (und Vorläufer dieser Story), der nicht auf fanfiction net gepostet ist. Grund - MA rating. Wer diese Geschichte dennoch lesen möchte, der schicke mir bitte eine PM und ihr bekommt den link zu einem anderen ff Forum. Ansonsten ist die Geschichte aber auch durchaus verständlich, hat man nicht alle Teile gelesen vorher.
Viel Spaß!