Warning: Hurt, Lemon/Lime, Slash

Disclaimer: Alle Charaktere gehören JKR, ich will kein Geld hier mit verdienen sondern nur mein verrücktes Hirn benutzen *g*


Jar of Hearts

Gelobt seien die Herzen, die sich biegen, denn sie können nicht brechen…

Prolog: Ten years from now

Love is like a violin.

The music may stop now and then,

but the strings remain forever.

Der Jubel war überwältigend, als Harry durch die große Flügeltür trat, die zum Festraum des Ministeriums führte. Rechts und links standen unzählige Leute, die mit ihm den Sieg über Voldemort feiern wollten. Sie bildeten eine Art Korridor, durch den er ging und riefen ihm ihre Glückwünsche zu.

Bekannte Gesichter von Freunden und Bekannten, aber auch Menschen, die Harry in seinem Leben noch nie gesehen hatte, tauchten vor ihm auf. Sie alle klatschten und schenkten ihm ihre Freude. Sogar Amos Diggory war unter ihnen und obwohl er älter wirkte, schien er erleichtert zu sein, dass die Mörder seines siebzehnjährigen Sohnes endlich ihre Strafe erhalten hatten.

Lord Voldemort war gefallen, unter der Hand eines jungen Mannes, den er immer unterschätzt hatte und nun schien es, als habe die Sonne England wieder und ein endloser Winter sei endlich vorbei.

Harry lächelte, als er an Molly und Arthur Weasley vorbei ging, die Hand in Hand in der Menge standen und ihm voller Stolz zu lächelten. Sie hatten schlimme Verluste erlitten in diesem Krieg, doch die Erleichterung, dass alles vorbei war, wog schwerer, als der Verlust ihres geliebten Sohnes Fred.

Während der Gryffindor so durch die Halle ging sah er weitere Gesichter, die ihm zulächelten. Seine Klassenkameraden aus Hogwarts, ja sogar Malfoy war anwesend, seine alten Lehrer und Mitglieder des Phönixordens, aber vor allem waren Ron, Hermione und Ginny anwesend.

Und vor ihm, am Ende des menschlichen Korridors wartete der neue Minister for Magic, Kingsley Shaklebolt und wirkte ebenfalls sehr zufrieden.

"Guten Abend Mr. Potter", sagte er und lächelte warm, fast fühlte der Schwarzhaarige sich an Dumbledore erinnert.

"Guten Abend, Minister", sagte er laut und schüttelte dem älteren Mann die Hand.

"Oh bitte, nicht so förmlich. Wir sollten heute Abend feiern und uns nicht der Politik hingeben, Harry".

Den Angesprochene nickte kurz, dann stellte er sich rechts neben den Minister, der die Arme ausbreitet hatte und die Gäste willkommen hieß.

"Es ist mir eine große Ehre, Sie alle heute Abend hier begrüßen zu dürfen. Wir sind zusammen gekommen, um mit Mr. Potter seinen Triumph über Voldemort zu feiern. Hinter uns liegen Zeiten der Dunkelheit und des Schmerzes, vor uns liegen Zeiten der Trauer und des Wideraufbaus, bis wir eines Tages soweit sein werden, wieder so etwas wie Normalität erreicht zu haben. Doch heute Abend sollen alle schlechten Gedanken vergessen sein. Heute Abend wollen wir feiern, dass die Zukunft begonnen hat. Eine Zukunft, die wir Harry Potter und seinem grenzenlosen Mut zu verdanken haben!".

Applaus und Jubel brandete auf. Kingsley legte einen Arm um Harrys Schulter und keine Sekunde später war der Raum erfüllt von den Blitzen der Kameras. Alle Zeitungen würden morgen von diesem Ereignis berichten. Es war das erste große Event, zu dem Harry Potter in die Öffentlichkeit trat. Es hatte noch kein Interview, keine Stellungnahme, nichts gegeben. Bis heute. Und umso mehr Reporter schienen auf ihre Gelegenheit zu hoffen, endlich eine Story bringen zu können und aus dem Mund des Helden zu hören, wie dieser den Dunklen Lord gestürzt hatte.

Der Gryffindor, und ja das war er noch immer, denn er hatte beschlossen, im nächsten Jahr nach Hogwarts zurückzukehren und die Schule fertig zu machen, lächelt kurz.

Kingsley klatschte in die Hände und die Menschenmenge trieb auseinander, als aus dem Nichts gedeckte Tische im Raum zu erscheinen begannen. Sie materialisierten sich von einem Punkt aus. Langsam genug, um den Gästen Zeit zu geben aus dem Weg zu gehen.

Ein jeder Tisch war mit einem weißen Tischtuch gedeckt, darauf standen Weingläser und Gedeck. Als Dekoration dienten gelbe Rosenblüten mit roten Schleifen daran. Schlicht, aber sehr stilvoll.

"Während wir gleich die Speisen des heutigen Abends genießen wollen, werden die verschiedensten Vertreter unserer Welt die Gelegenheit bekommen, etwas zu den Ereignissen der letzten Wochen zu sagen, doch nun nehmen Sie Platz, meine Damen und Herrn".

Als Harry zum größten der runden Tische ging und die Namensschilder darauf betrachtete fiel ihm, zu seinem Unbehagen, auf, dass keiner seiner Vertrauen bei ihm sitzen würde. Die Weasleys, so schien es, hatten einen Tisch für sich allein.

Neben dem Schwarzhaarigen würden Vertreter verschiedener Länder sitzen, ebenso wie Minerva McGonagall, die aktuelle Schulleiterin von Hogwarts.

Ein kurzes Seufzen entkam seinen Lippen, als er Platz nahm und beobachtete, wie sich ausschließlich ältere Herrn in schwarzen Festanzügen zu ihm an den Tisch setzten. Der einzige Farbtupfer war Kingsley, dessen Roben azurblau gehalten waren.

Der neue Minister for Magic warf Harry ein freundlichen Lächeln zu, als er sich neben ihn setzte.

Kaum eine Sekunde später erschien auch schon die Vorspeise auf den Tellern. Eine leichte Spargelsuppe, die, wie der Gryffindor eingestehen musste, recht gut schmeckte. Während er sich so seinem Teller widmete und versuchte einen guten Eindruck bei all den Würdenträgern im Raum zu hinterlassen, glitt sein Blick über die Anwesenden und blieb kurz darauf an einen jungen Mann hängen, der am Tisch neben ihm saß.

Draco Malfoy hob seinen Blick nun ebenfalls vom Teller. Silber traf auf Smaragd und Harry fragte sich, was der Blonde wohl dachte.

Er und seine Mutter waren vor zwei Wochen freigesprochen worden, während Lucius Malfoy die nächsten Zehn Jahre in Azkaban verbringen würde. Doch statt sich wie Aussätzige zu verhalten, waren Narcissa und Draco Malfoy heute Abend hier und das war etwas, das Harry ganz ohne Zweifel faszinierte.

Lange hielt sein Interesse an dem blonden Slytherin jedoch nicht an. Sein Blick huschte weiter zu Ginny, die leider mit dem Rücken zu ihm saß. Dennoch kam sein Herz nicht umhin, einen Hüpfer zu machen, als er sie betrachtete.

Ein ganzes Jahr waren sie voneinander getrennt gewesen, ein Jahr, das ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen war und nun endlich wollte er die Gelegenheit nutzen, um die verlorene Zeit aufzuholen. Er wollte mit ihr glücklich werden, der ersten jungen Frau, die wirklich und aufrichtig liebte.

Das Kratzen eines Stuhls auf dem kostbaren Boden riss Harry aus seinen Gedanken.

Der französische Minister hatte sich gerade erhoben und ging auf das Rednerpult zu, das an der Stelle erschienen war, an der auch Kingsley seine kurze Willkommensrede gehalten hatte.

"Guten Abend Ladys and Gentlemen", seine Stimme ließ keinen Zweifel an seiner französischen Herkunft, sodass Harry ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte.

"Ich bin überaus froh, 'eute Abend 'ier zu sein. Mit wachsender Angst 'aben die Franzosen den Aufstieg Lord Voldemorts beobachtet. Umso glücklicher sind wir, dass es gelungen ist, diesen Mann aufzu'alten, bevor noch mehr Un'eil angerichtet werden konnte.

Mein großer Dank geht an Mister 'arry Potter, für seinen Mut und seine Bereitschaft, bis zum letzten Moment zu kämpfen.

Ich denke, ich greife niemandem vor, wenn ich sage, dass Mr. Potter ein 'eld ist. Er 'at nicht nur das englische Volk gerettet, sondern auch jedes andere in Europa. Nicht nur ich bin ihm zum Dank verpflichtet, sondern auch die Minister Belgiens, Spaniens, Deutschlands, Italiens… ja aller europäischen Länder. Und ich sage zu Recht, dass England sich der Unterstützung Frankreichs sicher sein kann. Vielen Dank Mr. 'arry Potter".

Wieder brandete Applaus los und Harry spürte, wie seine Wangen sich rosig zu färben begannen. Nachdem er nun nicht mehr 'the Chosen-One' war wurde er in die Rolle eines Helden hinein gedrängt. Mit Sicherheit würde es ihm gut tun, wenn er im nächsten Schuljahr in Hogwarts wieder nur ein Schüler sein würde.

Kingsley nickte dem Minister Frankreichs anerkennend zu, als dieser sehr zufrieden aussehend, zu ihrem Tisch zurückkam.

"Ich meine das ernst, Mister Potter. Frankreich wird sich sehr gerne am Wiederaufbau beteiligen", sagte er und lächelte noch einmal etwas überschwänglich.

"Ich danke Ihnen, Minister", antwortete der Gryffindor knapp.

Im Raum herrschte leises Gemurmel. Harry konnte es den Anwesenden nicht verdenken. Sie würden heute nichts anderes mehr zu hören bekommen. So viel zum Thema 'kein Tag der Politik'.

Die Stunden zogen sich dahin und Rede um Rede wurde gehalten, während immer neue Gänge auf den Tellern erschienen. Schon nach dem zweiten Gang war Harry der Appetit vergangen und er aß nur noch aus Höflichkeit. Er selbst würde zu Letzt seine Rede halten müssen und je näher der Moment kam, desto schlechter fühlte er sich.

Als es endlich so weit war legte Kingsley ihm kurz die Hand auf die Schulter und nickte bestätigend. Harry schluckte und schob seinen Stuhl nach hinten. Im Raum wurde es mit einem Mal totenstill, als der Held des Augenblicks nach vorne ging und am Rednerpult stehen blieb.

Der Gryffindor ließ den Blick über die Tische wandern. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und er genoss die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Ginny lächelte ihm zu, Hermione nickte anerkennend und Ron grinste von einem Ohr zum anderen. Draco Malfoys Gesicht war in Stein gemeißelte Gleichgültigkeit.

Harry atmete tief ein, bevor er zu sprechen begann.

"Auch ich möchte mich für das zahlreiche Erscheinen herzlich bedanken. Es ist mir eine Ehre heute hier zu sein. Ich danke allen für ihre freundlichen Worte und die Anerkennung, die mir entgegen gebracht wurde.

Aber ich fürchte, bei all der Feierlichkeit, haben wir vergessen, dass nicht nur ich für diesen Sieg verantwortlich bin. Allein hätte ich das sicher nicht geschafft und somit richtet sich diese Rede an alle, die mir geholfen haben.

Zunächst vor allem an jene darunter, die heute Abend nicht mehr hier sein können, um mit uns zu feiern. Ich möchte an Cedric Diggory erinnern, dessen Vater heute Abend hier ist. Doch sein Sohn war das erste Opfer des zweiten Krieges.

Mein Pate Sirius Black wurde nur ein Jahr später von seiner Cousine getötet, als sich dem Kampf gegen Voldermots Death Eater stellte. Er war mutig und musste für diesen Mut mit seinem Leben bezahlen.

Ich möchte an Albus Dumbledore erinnern, der sein Leben gab, um Voldemort wieder sterblich zu machen. Ich möchte an Alastor 'Mad Eye' Moody erinnern, der starb, als er mich beschützen wollte. An Nymphadora Tonks, ihren Vater Ted und ihren Ehemann Remus Lupin. Die beiden haben einen Sohn hinterlassen, der seine Eltern nie kennenlernen wird.

An Frederick Weasley, dessen Familie heute Abend ebenfalls hier ist, genauso wie sein Zwillingsbruder, dem wohl immer ein Teil seiner selbst fehlen wird. Und vor allem möchte ich an Severus Snape erinnern, der mutiger als wir alle zusammen war und sich Voldemort immer wieder aufs Neue, auf seine ganze eigene Art, entgegen gestellt hat.

Doch nicht nur die Toten haben viel beigetragen zu diesem Sieg, sondern auch ganz viele Menschen, die heute Abend hier versammelt sind.

Ich möchte Ronald Weasley und Hermione Granger zu mir bitte. Meine beiden Freunde, ohne die ich all das nicht geschafft hätte. Ebenso bitte ich ihre Eltern und Geschwister zu mir nach vorne. Und vor allem Ginny, die mir das ganze Jahr über einen Anreiz zum Weitermachen gegeben hat".

Als sie alle bei ihm standen, jene, die der letzte Rest Familie für ihn darstellten, fühlte Harry sich sicher und behütet. Die Weasleys standen um ihn herum und in dieser Situation, so glaubte er, konnte nichts ihn je wieder erschüttern.

Seufzend wandte er sich Ginny zu.

"Ginny, ich möchte dir danken. Du warst der Gedanke, der mich stets auf Kurs gehalten hat. Ich wüsste nicht, wo ich heute wäre, wenn es dich nicht geben würde. Ich liebe dich".

Und vor den Augen aller Versammelten legte Harry seine Hände auf Ginnys zierliche Schultern und küsste sie, als sei es das erste Mal in seinem Leben.

Um ihn herum brach das Chaos los, aber das war ihm egal. Er hatte, was er immer gewollt hatte.

Freiheit, ein Leben und die Frau, die er liebte. All dieses Glück würde er mit beiden Händen festhalten und nie wieder gehen lassen, da war er sich sicher.

Nun begann sein Leben und es würde mit Ginny stattfinden.

Bis dass der Tod uns scheidet…

Prolog Ende